Frankfurter Allgemeine Zeitung - 17.08.2019

(Tuis.) #1

SEITE 6·SAMSTAG, 17. AUGUST 2019·NR. 190 Politik FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


SINGAPUR, 16. August


A


ls „Familie“ hatte der australische
Ministerpräsident Scott Morrison
die pazifischen Inselstaaten in den
vergangenen Tagen mehrfach bezeichnet.
Doch auch in den besten Familien gibt es
einmal Krach. Beim diesjährigen Gipfel-
treffen des „Pacific Islands Forum“ in
dem pazifischen Inselstaat Tuvalu kam es
nun fast zum Eklat, weil sich Australien
bei der Formulierung einer gemeinsamen
Position zu Klimazielen, Emissionsredu-
zierung und Kohleverbrauch quergestellt
hatte. Nach Berichten des öffentlich-
rechtlichen Senders ABC wären die Ver-
handlungen beinahe abgebrochen wor-
den. Der Gastgeber, Tuvalus Regierungs-
chef Enele Sopoaga, sprach am Freitag
von einem „hitzigen Austausch“. Offen-
bar sogar so hitzig, dass der Regierungs-
chef hinzufügen musste, es sei nicht zu Be-
leidigungen gekommen.
Für die kleinen Inselstaaten im Südpa-
zifik sind der Klimawandel und seine Fol-
gen kein Modethema, sondern eine reale
Bedrohung. Inselstaaten wie Fidschi, Kiri-
bati oder die Marshallinseln haben jetzt
schon mit den Folgen eines steigenden
Meeresspiegels und zunehmenden Natur-
katastrophen zu kämpfen. Die Erwartung
lautet deshalb, dass die großen Nachbarn
Australien und Neuseeland, die ebenfalls
zu den 18 Mitgliedern des Pazifik-Forums
gehören, die dringlichen Appelle der klei-
nen Inseln auch unterstützen. Stattdessen

zeigte sich, dass den Australiern der
Schutz ihrer einflussreichen Energieunter-
nehmen wichtiger ist. „Sie sind darauf be-
dacht, Ihre Wirtschaft in Australien zu
schützen. Ich versuche, mein Volk in Tuva-
lu zu retten“, hatte Regierungschef Sopoa-
ga nach eigenen Angaben zu Morrison ge-
sagt.
Damit hatte er die Sachlage wohl kor-
rekt dargestellt. Schließlich ist Scott Mor-
rison unter anderem dafür bekannt, dass
er vor zwei Jahren bei einer Rede im Parla-

ment in Canberra mit einem großen
schwarzen Brocken aufkreuzte. „Dies ist
Kohle“, hatte der damals noch als Schatz-
kanzler der konservativen Regierung am-
tierende Politiker in Richtung Opposition
gesagt, „haben Sie keine Angst.“ Canber-
ra unterstreicht dabei immer wieder, dass
es seine Verpflichtungen aus den Kli-
maabkommen von Kyoto und Paris erfül-
len werde. Zudem gehöre es zu den Län-
dern, die pro Kopf weltweit am meisten
für erneuerbare Energien ausgäben.

Doch mit seiner starken Kohleindustrie
trägt Australien eben auch weiter zum Kli-
mawandel bei.
Selbst die Ankündigung Morrisons, der
Region in den kommenden fünf Jahren
500 Millionen Dollar zur Verfügung zu
stellen, die in erneuerbare Energien und
„Klima- und Katastrophenresilienz“ in-
vestiert werden sollen, bekam nicht das
erhoffte Echo in Tuvalu. Denn dabei han-
delt es sich um Geld, das aus anderen Ent-
wicklungsprojekten umgeleitet werden
soll. Dementsprechend enttäuscht äußer-
ten sich am Freitag auch die Vertreter der
Inselstaaten. „Wir haben uns an einem
Ort getroffen, der davon bedroht ist, im
Meer zu versinken. Aber leider sind wir in
unserer Erklärung beim Status quo geblie-
ben. Verwässerte Sprache zum Klima hat
reale Konsequenzen – wie überflutete

Häuser, Schulen, Gemeinden und traditio-
nelle Grabstätten“, schrieb Frank Baini-
marama, der Ministerpräsident von Fi-
dschi, auf Twitter. Andere sprachen von
einer „vertanen Chance“.
Die Verstimmung mit Australien
kommt auch noch zu einem Zeitpunkt, an
dem Canberra eigentlich seine Beziehun-
gen zu den pazifischen Inselstaaten aus-
bauen will. Von einem „Schwenk“ in Rich-
tung dieser sonst meist nur wenig beachte-
ten Region ist sogar die Rede. Im vergan-
genen Jahr hatte Premierminister Scott
Morrison den Südpazifik zur Priorität er-
klärt. „Dies ist unser Teil der Welt“, hatte
er gesagt. Zudem hatte er angekündigt,
Australien werde neue diplomatische Ver-
tretungen in der Region eröffnen, die Aus-
bildung von Polizei und Militär fördern
und Geld zum Bau wichtiger Infrastruk-
tur zur Verfügung stellen. Zusammen mit
Amerika wird zudem ein neuer Militär-
stützpunkt auf der Insel Manus in Papua-
Neuguinea gebaut.
Der Grund für das Engagement ist vor
allem der wachsende Einfluss Chinas in
diesem Gebiet. China ist nach Australien
mittlerweile das zweitgrößte Geberland
für Entwicklungshilfe im Südpazifik. Chi-
na baut Brücken, Häfen, Regierungsge-
bäude und Stadien. Australiens zögerli-
che Klimabekenntnisse könnten sich aber
als größte Hürde in Morrisons Offensive
herausstellen. Anfang der Woche hatten
einige der kleinen Inselstaaten in einer
Deklaration eine Klimakrise ausgerufen
und sich für ein Ende der Kohleförderung
ausgesprochen. Einer solchen Forderung
konnte sich Morrison allerdings schon
aus innenpolitischen Erwägungen nicht
anschließen.
Morrison zeigte sich zum Ende des Gip-
feltreffens aber versöhnlich: „Ich verstehe
die tiefen Sensibilitäten“, sagte er auf Tu-
valus Hauptstadtinsel Funafuti. „Wir ha-
ben unser Bestes versucht“, sagte auch Tu-
valus Regierungschef Sopoaga über Aus-
traliens Position. Deutlich freundlichere
Worte fanden die Inselstaaten aber für
die neuseeländische Premierministerin Ja-
cinda Ardern. Sie hat die Klimapolitik zu
einem ihrer Hauptthemen gemacht. Dazu
gehört auch, dass sie in Tuvalu kaum ver-
hohlen Kritik an der australischen Positi-
on übte. Australien werde sich gegenüber
dem Pazifik rechtfertigen müssen, „das ist
deren Sache“, hatte die Neuseeländerin
gesagt. Dafür wurde sie in Australien be-
schimpft. So rief der kontroverse Radio-
moderator Alan Jones dazu auf, Premier-
minister Scott Morrison solle ihr „eine So-
cke in den Hals stopfen“.

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Traueranzeigen und Nachrufe
Auskünfte und Beratung unter: Telefon (069) 75 91-22 79

ROM , 16. August. Das Rettungsschiff
„Open Arms“ durfte die letzten wenigen
hundert Meter bis zum Kai nicht zurückle-
gen. „Wie lange wollen sie damit warten,
alle an Land gehen zu lassen?“, klagte die
spanische Hilfsorganisation am Freitag
auf Twitter: „Wir erleben an Bord eine un-
erträgliche Agonie. Sechs medizinische
Notfälle während zwei Wochen Irrfahrt
über das Meer. Und jetzt das Land in
Sicht, aber keine Lösung.“ Tatsächlich
war bis Freitagnachmittag nicht abseh-
bar, wie die tief zerstrittenen Mitglieder
des formal weiterhin gemeinsam regieren-
den Kabinetts ihren Dissens würden über-
winden können. Ihren Zwist trugen Minis-
terpräsident Giuseppe Conte und Innen-
minister Matteo Salvini von der rechtsna-
tionalistischen Lega in einem bizarren
Austausch offener Briefe via Facebook
aus. Später meldete sich auch noch Ar-
beitsminister Luigi Di Maio, Chef der
linkspopulistischen Fünf-Sterne-Bewe-
gung, auf gleichem Wege zu Wort.
Dem „verehrten Innenminister“ und
„lieben Matteo“ teilte der parteilose Mi-
nisterpräsident Conte, der sich seit Aus-
bruch der Regierungskrise vor gut einer
Woche freilich vollends auf die Seite der
Fünf Sterne geschlagen hat, zunächst sein
Verständnis darüber mit, „dass Du als po-
litischer Führer zu Recht bestrebt bist,
Deine Umfragewerte immer weiter in die
Höhe zu treiben“. Er verstehe auch „die
obsessive Konzentration“ des Ministers
auf das Thema der Migration, welches Sal-
vini auf „die Formel ,Die Häfen sind ge-
schlossen‘ reduziert“ habe. Nur sei eben,
so Conte weiter in seinem professoralen
Tadelbrief an seinen Minister, „das The-
ma der Immigration ein komplexes The-
ma“, dem man sich mit einer „umfassen-
den Politik“ stellen müsse.
Die von Salvini demonstrierte „Posi-
tion der absoluten Unnachgiebigkeit“ sei
jedoch kontraproduktiv, wenn es darum
gehe, die „nationalen Interessen zu vertei-
digen“, schilt Conte seinen Innenminis-
ter. Italien drohe sich so „in eine Situa-
tion vollständiger Isolation“ zu manövrie-
ren, in welcher die Lösung des Migrations-
problems unmöglich sei. Für den konkre-
ten Fall der „Open Arms“ bietet Conte sei-
nem Minister die Hilfe der sechs europäi-
schen Partner Deutschland, Frankreich,
Luxemburg, Rumänien, Portugal und Spa-
nien an, die ihm gegenüber die Aufnahme
der Migranten von der „Open Arms“ zuge-
sagt hätten, wenn diese in Lampedusa an
Land gehen könnten.
Doch davon wollte Salvini auch am
Freitag noch immer nichts wissen. In ei-
nem offenen Antwortbrief schreibt er:
„Mein lieber Ministerpräsident Conte,
mit Staunen habe ich gelesen, dass Sie
mich einer ,Obsession‘ mit geschlossenen
Häfen zeihen.“ Wenige Zeilen später be-
kennt sich Salvini tatsächlich „schuldig“,
dass es seine Obsession sei, „jeder Art
von Kriminalität entgegenzutreten, die il-

legale Einwanderung eingeschlossen“.
Als Minister betrachte er es als seine Auf-
gabe, „die Grenzen, die Sicherheit, die
Ehre und die Würde meines Landes zu
verteidigen: Unter mir sind und bleiben
die Häfen für Schleuser und deren auslän-
dische Helfershelfer geschlossen.“ Hätte
es diese seine harte Haltung nicht gege-
ben, fährt Salvini fort, „dann hätte sich
die Europäische Union keinen Finger-
breit bewegt und hätte Italien und die Ita-
liener weiter alleingelassen“. Mit Blick
auf die „Open Arms“ konnte das nur hei-
ßen, dass Salvini die Hängepartie um das
Rettungsschiff vor Lampedusa weiterfüh-
ren wollte, obschon die Migranten von
dem Schiff nach der Zusage Contes und
der sechs Partnerländer in der EU nach
dem Landgang auf Lampedusa nicht in
Italien bleiben würden.
Zugleich schien Salvini seine Fühler
nach dem von ihm selbst vor gut einer Wo-
che geschassten Koalitionspartner von
den Fünf Sternen auszustrecken. Denn
mit seinem Plan, Ministerpräsident Con-
te zu stürzen und noch im Oktober Neu-
wahlen zu erreichen, kommt er nur
schleppend voran. Ob Salvini und die
Lega nächste Woche mit ihrem Misstrau-
ensvotum gegen Conte Erfolg haben, ist
fraglich. Sein Telefon sei immer einge-
schaltet, ließ Salvini wissen, ganz offen-
sichtlich in Richtung Fünf-Sterne-Chef
Di Maio. Doch der wies das Werben zu-
rück, via Facebook: „Jetzt bereut Salvini.
Aber das Omelett ist schon gebacken. Je-
der ist seines eigenen Glückes Schmied.
Am 20. August werden wir, die Minister
der Fünf Sterne, an der Seite von Minister-
präsident Giuseppe Conte stehen und ihn
im Senat gegen den Misstrauensantrag
der Lega unterstützen. Wir erwarten euch
im Ring. Viel Glück!“ (rüb.)

fäh.SINGAPUR, 16. August. Im indi-
schen Teil Kaschmirs hat es am Freitag
Zusammenstöße Hunderter Demons-
tranten mit der Polizei gegeben. Wie
ein Reporter der Nachrichtenagentur
AFP berichtete, setzten die Beamten
Tränengas ein, nachdem sich mehrere
tausend Demonstranten in der Stadt Sri-
nagar versammelt hatten.
Die Regierung in Delhi hatte un-
längst den in der indischen Verfassung
festgelegten Sonderstatus mit Autono-
mierechten für den indischen Teil
Kaschmirs gestrichen und eine Aus-
gangssperre in der Region verhängt.
Die Sicherheitsvorkehrungen sollten ur-
sprünglich in den kommenden Tagen
gelockert werden. Zum ersten Mal hat-
ten am Freitag auch die Behörden im
Kaschmir-Tal wieder geöffnet. Je nach
Bezirk sollen auch die Kinder in der
kommenden Woche wieder in die Schu-
le dürfen. Die Telefonleitungen sollen
von diesem Wochenende an nach und
nach wieder aktiviert werden.
Die Entwicklungen in Kaschmir soll-
ten am Freitag auch ein Thema im Si-
cherheitsrat der Vereinten Nationen in
New York sein, allerdings nur hinter
verschlossenen Türen. China und Pa-
kistan hatten die Sitzung beantragt.
Die Änderungen im Status Kaschmirs
haben zu einem verschärften Ton zwi-
schen den verfeindeten Nachbarstaa-
ten Indien und Pakistan geführt. Die
Kaschmir-Region ist zwischen den bei-
den Ländern geteilt; auch China kon-
trolliert einen Teil. Entlang der „Line
of Control“ zwischen Indien und Pakis-
tan ist es in den vergangenen Tagen
wieder zu tödlichen Schusswechseln
gekommen.
Nach pakistanischen Angaben waren
bei Gewehr- und Artilleriebeschuss von
der indischen Seite am Donnerstag drei
pakistanische Soldaten getötet worden.
Als pakistanische Soldaten das Feuer er-
widerten, seien mindestens fünf indi-
sche Soldaten getötet worden. Am Frei-
tag berichtete Pakistan von einem wei-
teren getöteten pakistanischen Solda-
ten. Die Schusswechsel wurden von in-
discher Seite bisher nicht bestätigt.


Zornig:Matteo Salvini Foto Getty


Streit gibt es in den besten Familien


Zusammenstöße


in Kaschmir


Der liebe Gegner


Italiens Regierungsmitglieder streiten in offenen Briefen


Eigentlich bemüht sich


Australien um einen


engen Kontakt zu den


südpazifischen Inseln.


Doch beim Treffen des


Pazifik-Forums kommt


es bei einem Thema


beinahe zum Eklat.


Von Till Fähnders


Bedrohtes Paradies:Scott Morrison (Fünfter von rechts) mit den Teilnehmern des Pazifik-Forums in Tuvalu Foto AFP

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