Berliner Zeitung - 17.08.2019

(Sean Pound) #1

Wirtschaft


· Berliner Zeitung·Nummer 190·17./18. August 2019^7 *························································································································································································································································································

Boeing hat


Probleme mit


demTriebwerk


Einführung der777-
muss verschoben werden

(CDU), der eine völligeAbschaffung
derAbgabe bis zumJahr 2026vor-
sieht–sowie sofortigeEntlastungen
für alleZahler.Regierungssprecher
Steffen Seiberterklärt, es gelte,
grundsätzlich an denKoalitionsver-
trag zu erinnern, der eine schrittwei-
seAbschaffung desSolidaritätszu-
schlagsvorsehe.Scholz‘Gesetzent-
wurfsei ein guter und großer erster

Schritt dazu. DieAbstimmung zu
diesem Thema innerhalb derRegie-
rung laufe noch.
EinweiteresGroko-Streitthema
war zumindest auf dervorläufigen
Ta gesordnung für denKoalitionsaus-
schuss nicht zu finden:DieGrund-
rente.Zwar hatte es zuletzt Annähe-
rungen geben, ArbeitsministerHu-
bertusHeil (SPD) undKanzleramts-

chefHelgeBraun (CDU) sondierten
mögliche Lösungen.IndenGesprä-
chen ging es auch um einevorge-
schaltete „Einkommensprüfung“
durch dieRentenversicherung an-
stelle einer umfassendenBedürftig-
keitsprüfung, wie sie imKoalitions-
vertragvorgesehenwar.Die Positio-
nen liegen bei diesem Thema jedoch
nochweit auseinander.Allerdings:
InsbesonderedieWahlkämpfervon
CDU und SPD inSachsen undBran-
denburgdrängen interndarauf,
rasch eine Lösung zu präsentieren.
OderzumindestdasSignal,dassdie
Grundrentekommt.

Kampf gegenSteuersparmodelle
Dagegen ist einweiteres Thema–der
Klimaschutz–kaum geeignet, um
unmittelbarHandlungsfähigkeit zu
demonstrieren.Manwolle über den
Fahrplan für die anstehendenEnt-
scheidungen sprechen, wurden die
Erwartungen in Koalitionskreisen
gedämpft.
Bisher warvorgesehen, wasKanz-
lerin AngelaMerkel in dieserWoche
noch einmal bekräftigt hatte:Biszum
20.September soll ein umfassendes
Konzeptvereinbartwerden–mit Fi-
nanzierung undVorgaben zurCO 2 -
Minderung. AnfangSeptember sol-
len zunächst dieSpitzen derKoali-
tionsparteien überVorschläge dazu
beraten. Längst gibt es eine Füllevon
Ideen, dievoneinerMehrwertsteuer-
senkung aufBahn-Fahrkarten über
eineReformder Kfz-Steuer bis hin zu
einerCO 2 -Bepreisung.
Finanzminister Scholz hat für den
Koalitionsausschuss noch ein ande-
resThema auf demZettel. Es geht um
dieFrage,wie derStaat gegenSteuer-
sparmodellevonUnternehmenvor-
geht.Nach einer EU-Vorgabe sollen
Steuerberater,Wirtschaftsprüfer und
Anwälte dazuverpflichtetwerden,
Sparmodelle,die sie für international
tätige Klienten entwickeln, an dieFi-
nanzverwaltung zu melden. Scholz
will dieseMeldepflicht aufrein natio-
nale Gestaltungen ausweiten, was
dieUnion aber ablehnt.Auch die
Steuerberater sind dagegen. „Wir for-
derneine eins-zu-einsUmsetzung
der EU-Richtlinie“, sagte derPräsi-
dent derBundessteuerberaterkam-
mer,Raoul Riedlinger,dem RND.

Suche nach dem Positiven


Grundrente, Soli, Klimaschutz: Im Koalitionsschuss will die Groko Handlungsfähigkeitbeweisen


U


m16Uhr amSonntag-
nachmittag soll es losge-
hen inBerlin–diesmal
aber nicht imKanzler-
amt, denn dortist dann gerade „Tag
der offenen Tür“.Daswäredann
doch zu vielTr ubel angesichts der
Schwereder Themen, die sich die
SpitzenvonCDU, CSU und SPD für
denKoalitionsausschussvorgenom-
menhaben.Grundrente,Soli,Klima-
schutz–allesFragen,beidenendie
Grokozuletztweit auseinanderlag.
KurzvordenwichtigenLandtags-
wahlenam1. SeptemberinSachsen
undBrandenburggehtesauchda-
rum, ob dasschwarz-roteRegie-
rungsbündnisnochinderLageist,
Positiv-Botschaftenzusetzen.

Söder willKlarheitvonderSPD
CSU-ChefMarkus Söder will, wie aus
München zu hören ist, erst einmal
wissen, ob die SPD noch zurGroko
steht.DieparteiinternenDebatten
bei denSozialdemokraten über ein
möglichesEnde des Bündnisses sor-
gen bei derUnion zunehmend für
Verunsicherung.
Söder machtevordemTreffen
jedenfalls nicht denEindruck, als
wolle er auf die schwierige Lage der
Sozialdemokraten übermäßig Rück-
sicht nehmen.Mansei der Überzeu-
gung, dass derGesetzentwurfvon
Bundesfinanzminister Olaf Scholz
(SPD) zumSoli-Abbau, derEntlas-
tungen für 96,5Prozent der bisheri-
genZahlervorsieht,verfassungswid-
rigsei.
InderWirtschaft sieht man das
ähnlich. „Durch dieBeibehaltung für
wenigeSteuerpflichtige wirdderSo-
lidaritätszuschlag faktisch eineSon-
dersteuer fürUnternehmen undPer-
sonen, die mit ihrer wirtschaftlichen
Leistung dasWachstum im Land för-
dernsowie ArbeitsplätzeundAusbil-
dung schaffen und sichern“, heißt es
in einer Stellungnahmevonacht
Wirtschaftsverbänden zu Scholz‘
Entwurf, die demRedaktionsNetz-
werkDeutschland (RND)vorliegt.
AufdemTisch liegt inzwischen
auch ein AlternativplanvonBundes-
wirtschaftsminister Peter Altmaier

Von Rasmus Buchsteiner
und Tim Szent-Ivanyi

N


ach demDebakel um dieBaurei-
he 737Maxmuss der US-Luft-
fahrtkonzernBoeingdie Einführung
der Ultralangstreckenversion des
neuen Modells 777X verschieben.
Boeing habe denZeitplan desEnt-
wicklungsprogramms für dieVarian-
te 777-8 überprüft und angepasst,
teilte einKonzernsprecher am Don-
nerstagmit.Manhalteaberandem
Flugzeugtypenfestundarbeiteeng
mitdemTr iebwerklieferantenGEzu-
sammen.Beider Baureihe777-9,die
eine kürzere Reichweite hat undvon
derLufthansa 20Stück bestellt hat,
strebeBoeingweiterhin ersteAuslie-
ferungen für dasJahr 2020 an.
Keine Angaben machte Boeing
zum neuenZeitplan für die 777-8.
Boeing hattevordreiWochen in Chi-
cago mitgeteilt, bei der 777X gebe es
wegenProblemen mit denTr iebwer-
ken „erhebliche Risiken für denZeit-
plan“.MitderVerschiebung bei der
777-8 könnteBoeing bei einem pres-
tigeträchtigenProjekt der australi-
schenFluglinieQantas insHinter-
treffen gegenüber dem europäischen
Konkurrenten Airbus geraten.
Qantas willvon2023 an den Li-
nienverkehr auf der 17 000Kilometer
langenStrecke zwischenSydney und
London aufnehmen.Der21-stündi-
geFlug wäredieweltweit längste
Nonstop-Verbindung. AlsFlugzeug-
typen sind eine modifizierteVersion
der künftigenBoeing 777-8 und der
Ultralangstrecken-Airbus A350 im
Gespräch.
Boeing liegen nach eigenen Anga-
benvomJuliBestellungen für insge-
samt 344FlugzeugevomTyp777X in
beidenVariantenvor. Lufthansa will
mit derBoeing 777-9 auch eine neue
Business Class einführen.Dererste
dieserFlieger in derLufthansa-Flotte
war für denSommer 2020 geplant ge-
wesen.VordreiWochen hatteBoeing
dann allerdings mitgeteilt,wegen der
Tr iebwerksprobleme sei der erste
Flug der 777-9 auf Anfang 2020ver-
schoben worden. Angestrebt sei da-
her,die erstenMaschinen erst später
imJahr auszuliefern.(dpa)

Flugbranche


stellt


Ansprüche


Bahn soll beim Transport
von Gepäck nacharbeiten

Z


urVerlagerungweitererInlands-
flüge auf die Schiene stellt die
deutscheLuftverkehrswirtschaft zu-
sätzliche Ansprüche an dieBahn.
Neben der teils noch fehlenden
Schienenanbindung der wichtigen
Luftdrehkreuzemüsse dieBahn ins-
besonderebeim Gepäcktransport
nacharbeiten, erklärte der Bran-
chenverbandBDL.DieBahnmüsse
Gepäckstücke derUmsteiger ent-
sprechend der hohenSicherheitsan-
forderungen desLuftverkehrs auf-
nehmen und zuverlässig an die Air-
lines übergeben, verlangte BDL-
HauptgeschäftsführerMatthiasvon
Randowwährend einerOnlinepres-
sekonferenz.
Bislang ist es auch bei überLuft-
hansa zugebuchtenBahn-Zubrin-
gerfahrten nicht möglich, dasGe-
päck bereits amStartbahnhof aufzu-
geben und an denZielortdurchzu-
checken.DiePassagierekönnen bis-
lang ihrGepäck erst amFlughafen-
bahnhofFrankfurtübergeben.
GrundsätzlichseidieEinstellung
vonInlandsflügen aufVerbindungen
möglich, auf denen dieBahn bis zu
dreiStunden benötige,erklärte der
BDL.Dassei auf vielenStrecken be-
reits passiert.DerVerband sprach
sich erneut dafür aus,den zweitgröß-
ten deutschenFlughafen München
an dasFernbahnnetz anzuschließen.
DerBDL erneuerteweitereVor-
schläge:Sosollen denPassagieren im
Buchungsprozess leichterCO 2 -Kom-
pensationszahlungen angeboten
werden.DieHerstellung syntheti-
schenKerosins müssevorangetrie-
benwerden.Auch müsse der euro-
päischeLuftraumweitervereinheit-
lichtwerden, um klimaschädliche
Umwege derFlugzeuge zuvermei-
den.
DieFluggesellschaften investier-
ten in neues,effizienteresFluggerät
und nähmenweiterhin an den inter-
nationalenProgrammen zumEmis-
sionshandel teil.Nationale Allein-
gänge etwa zurEinführung einer
CO 2 -Bepreisung lehnt der BDL aber
weiterhin ab.(dpa)


fürdenKlimaschutz gibt eseinefüllevonVorschlägen, abernochkeinenfahrplan.
FOTO:GREGOR FISCHER/DPA

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Albrecht Hagen
*8.1.1 936 †11.8.

Sigrid, Katja, Swantje,
Finn und Janeke

Die feierliche Urnenbeisetzung findet am Freitag,
dem 13. September 2019, um 12.15 Uhr
auf dem Waldfriedhof Heerstraße,
14053 Berlin-Charlottenburg, Trakehner Allee 1, statt.

Wir nehmen Abschied von
meinem lieben Vater
Frank Winkler
*08.09.1960 †04.07.
In Liebe und Dankbarkeit im
Namen aller Angehörigen und
Freunde
Mandy Loskant
Die Trauerfeier mit anschließender
Urnenbeisetzung findet am 23.08.
um 11.00 Uhr auf dem Friedhof
Adlershof, Friedlander Straße 156
in 12489 Berlin-Adlershof statt.

TraurignehmenwirAbschiedvon

Thomas Gründer


dernachschwererKrankheitimAltervon52Jahren
am1.Augustverstarb.HerrGründerwaralssehrenga-
gierter ,immerhilfsbereiterundverlässlicherMüllwerker
seitmehrals34JahrenaufBerlinsStraßenunterwegs.
ErwirdimmeralssehrbeliebterKollegebeiallenin
Erinnerungbleibenundunsfehlen.

UnseraufrichtigesMitgefühlundunsereGedanken
sindbeiseinenAngehörigenundFreunden.

DerVorstand,derGesamtpersonalrat
unddieBeschäftigten

Nachruf
Wir trauern um unsere Mitarbeiterin und Kollegin

Eva-Maria Heyne
die am 24.07.2019 verstorben ist.
Wir alle haben Frau Heyne als lebensfrohe, hilfsbereite und engagierte
Kollegin sehr geschätzt. Sie hinterlässt eine große Lücke, die sich nur
schwerlich schließen lässt. Wir betrauern diesen Verlust sehr.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Bezirksamtes Pankow von Berlin, Serviceeinheit Facility Management

Traueranzeigen

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