P.M. History - 09.2019

(nextflipdebug2) #1

ter 1912/13 tourt, begeistert allein in
Philadelphia an zwölf Abenden jeweils
weit über 3000 Zuschauer.
Zu einer Zeit, als das Fernsehen
noch nicht erfunden war, bietet der
Globetrotter ein unerhörtes Programm:
Holmes bereist die Philippinen wäh­
rend eines Aufstands 1899 und macht
noch im gleichen Sommer Station in
Korea, Japan und China. 1901 fährt er
von Moskau nach Wladiwostok, teilwei­
se schon mit der neuen Transsibirischen
Eisenbahn. Holmes besucht Indien,
Birma, Brasilien, Argentinien und Peru,
Äthiopien, Java und Südafrika.


ANGKOR, KAMBODSCHA (1925)
Manche Szene aus Holmes' Trave­
logues könnte heute fast noch genau
so fotografiert werden, so auch diese
Tänzer vor dem Tempel Angkor Wat

Er porträtiert mit seinen Fotos und
Filmen Länder, von denen viele Ameri­
kaner noch nie gehört haben -und ver­
wirklicht zugleich den Traum seines Le­
bens. Für seinen Erfolg hat Holmes eine
Erklärung:"Ich erschaffe die Illusion,
dass wir durch ein Reisefenster auf die
vorüberziehenden Szenen blicken."
Seine Präsentation der Dias ist dem
späteren Tonfilm ähnlich; das aller-

dingsverlangt Aufwand: Um einen un­
unterbrochenen Bilderfluss auf die Lein­
wand zu werfen, verwendet Holmes
ein neuartiges "Stereopticon", mit dem
sein Assistent von einem Dia sanft ins
nächste blendet, immer genau dann,
wenn das im Text markierte Stichwort
fällt. Die Illusion von Realität verstärkt
Holmes noch durch Farbdiapositive -
ein jedes von Kol oristinnen nach seinen
Anweisungen mit einhaarigen Herme­
linpinseln eingefärbt. Ihre Qualität ist
vergleichbar mit der eines modernen
Farbfilms und sensationell für den da­
maligen Stand der Technik.
Free download pdf