Süddeutsche Zeitung - 12.08.2019

(singke) #1
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Washington – Die Rettungssanitäter ka-
men zu spät. Als sie am frühen Samstag-
morgen im Metropolitan Correctional Cen-
ter in New York eintrafen, einem Hochsi-
cherheitsgefängnis in Manhattan, war der
Mann in der Zelle schon tot – nach offiziel-
len Angaben durch Suizid. Jeffrey Epstein,
so die Behörden, habe sich in der Untersu-
chungshaft erhängt.
Normalerweise wäre das öffentliche In-
teresse an einem toten Gefängnisinsassen
begrenzt. Doch Jeffrey Epstein war kein ge-
wöhnlicher Gefangener. Der 66-Jährige
war Amerikas prominentester Häftling.
Sein Fall hatte eine politische Dimension,
es ging um Geld und Macht und um den
weitgehend straflosen sexuellen Miss-
brauch junger Mädchen, den dieses Geld
und diese Macht Epstein ermöglicht hat-
ten. Und es ging um die Frage, wer von sei-
nen vielen prominenten, reichen und
mächtigen Freunden von dem Missbrauch
gewusst oder sogar dabei mitgemacht hat.
Vor einigen Monaten gehörte Jeffrey
Epstein noch zum globalen Jetset. Er be-
saß luxuriöse Häuser in New York, Palm
Beach und Paris, eine Ranch in New Mexi-
co, sowie die Insel Little Saint James, die zu
den Jungferninseln gehört und die er „Litt-
le St. Jeff“ nannte. Außerdem hatte er ein
Flugzeug, mit dem er zwischen seinen An-
wesen pendelte. Das Vermögen des frühe-
ren Investmentbankers wurde auf einen
mittleren dreistelligen Millionenbetrag ge-
schätzt, wobei aber nicht ganz klar war,
wie er es eigentlich verdient hatte. Zu sei-
nem Freundes- und Bekanntenkreis zähl-
te Epstein praktisch die gesamte globale
Gesellschafts-, Politik- und Finanzelite.
Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton

war ein guter Freund von ihm. Auch der
heutige Präsident Donald Trump war mit
ihm zumindest bekannt.
Zugleich war Epstein ein Krimineller.
Den Ermittlungen zufolge hat er über die
Jahre Dutzende minderjährige Mädchen
sexuell missbraucht. Das Muster war im-
mer gleich: Er ließ sich Mädchen zuführen,
die zwischen 14 und 17 Jahren alt waren
und ihn gegen Geld massieren sollten. Da-
bei kam es dann zu den Übergriffen. Ep-
stein bevorzuge Frauen, „die ein wenig auf
der jüngeren Seite sind“, hat Trump ein-
mal in einem Interview gesagt. Eine junge
Frau, deren Aussagen am vergangenen

Freitag bekannt wurden, warf Epstein vor,
sie auch zum Sex mit anderen Männern ge-
zwungen zu haben, darunter einige hoch-
rangige frühere US-Politiker sowie ein
Prinz aus dem Hause Windsor.
Vor elf Jahren hatten die Justizbehörden
in Florida Epstein schon einmal ins Visier
genommen. Damals kam er mit einer auf-
fallend milden Strafe davon: Seine Anwäl-
te handelten mit dem zuständigen Staats-
anwalt einen Deal aus, wonach Epstein
sich als Sexualstraftäter registrieren las-
sen und für 13 Monate in ein Provinzge-
fängnis musste. Tagsüber durfte er als Frei-
gänger in seinem Büro arbeiten. Nach der

Strafe setzte der Multimillionär sein gesell-
schaftliches Leben ebenso wie den massen-
haften Missbrauch offenbar einfach fort.
Vor einigen Wochen wurde Epstein
dann wieder verhaftet, und zwar in New
York. Die Staatsanwaltschaft warf ihm
Menschenhandel vor, weil er einige seiner
Opfer in seinem Flugzeug mitgenommen
hatte. Und dieses Mal sah es nicht so aus,
als sei die Justiz milde gestimmt. Ein Rich-
ter verweigerte die Freilassung gegen Kau-
tion, die Staatsanwälte bereiteten eine An-
klage vor, die Epstein bei einem Schuld-
spruch für 45 Jahre hinter Gitter bringen
konnte – de facto also lebenslang. Suizid
aus Verzweiflung ist daher keine völlig ab-
wegige Erklärung für Epsteins Tod.

Allerdings gibt es starke Zweifel an der
offiziellen Darstellung der Vorgänge. An-
geblich soll Epstein vor zwei Wochen
schon einmal einen Suizidversuch unter-
nommen haben, man fand ihn mit Hämato-
men am Hals. Danach wurde er im Gefäng-
nis unter besondere Beobachtung gestellt,
um einen Suizid zu verhindern. Dieser Sta-
tus galt am vergangenen Wochenende
aber plötzlich nicht mehr. Weshalb? Zu-
dem sollen Berichten zufolge die Gefäng-

niswachen in der Todesnacht einige ihrer
vorgeschriebenen halbstündigen Rund-
gänge nicht gemacht haben. Warum?
Ob das alles nur Schlamperei war oder
ob mehr hinter diesen Versäumnissen
steckt – womöglich sogar ein organisierter
Mordanschlag? Das sollen nun gleich drei
Untersuchungen klären: Zum Tod von Ep-
stein ermitteln das FBI, das Justizministeri-
um und die New Yorker Staatsanwalt-
schaft. Justizexperten zufolge müsste die
Zelle des Millionärs rund um die Uhr per
Kamera überwacht worden sein. Sofern
das zutrifft, sollte sich also herausfinden
lassen, was in der Todesnacht passiert ist.
In rechten Kreisen in Amerika ist der
Fall allerdings längst klar: Epstein, so die
vorherrschende Ansicht dort, wurde von
seinen Freunden aus „der Elite“ ermordet,
um ihn am Reden zu hindern. Nach dieser
Theorie ist Epstein nur der Kopf eines glo-
balen Netzwerks von reichen und mächti-
gen Männern, die gemeinsam Mädchen
missbraucht haben. Um nicht enttarnt zu
werden, hätten diese Männer Epstein tö-
ten lassen. Ein Name, der in diesem Zusam-
menhang immer wieder genannt wird: Bill
Clinton, der Epstein-Freund und akten-
kundige Frauenbegrapscher.
Das mögen wilde Verschwörungstheo-
rien sein. Aber sie werden fleißig umherge-
reicht. Der konservative Schauspieler Ter-
rence Williams verschickte am Samstag-
nachmittag einen Tweet, in dem er den Alt-
präsidenten in Verbindung mit Epsteins
Tod brachte: „#JefferyEpstein hatte Infos
über Bill Clinton & jetzt ist er tot.“ Bis Sonn-
tagmorgen wurde der Tweet fast 60 000
Mal geteilt – unter anderen von Präsident
Trump persönlich. hubert wetzel

von jürgen schmieder

Los Angeles – Die Antwort von Matteo Sal-
vini ließ nicht lange auf sich warten, und
sie enthält so ziemlich alle Spielzüge aus
dem Strategiebuch von Populisten. Der
Hollywood-Star Richard Gere hatte am
Freitag das RettungsschiffOpen Armsbe-
sucht, er brachte Lebensmittel für die
121 Flüchtlinge an Bord und appellierte an
Politiker in Italien und in den USA, Migran-
ten nicht zu dämonisieren. Salvini veröf-
fentlichte seine Replik auf Twitter, gar-
niert mit ein paar Fotos von Gere: „Wir dan-
ken dem großzügigen Millionär dafür,
dass er seine Forderungen über das Schick-
sal derOpen Arms-Immigranten kundge-
tan hat: Er dürfte in der Lage sein, jeden
einzelnen in seinem Privatjet nach Holly-
wood zu bringen und sie in seinen Villen zu
beherbergen. Danke, Richard!“
Das spanische Rettungsschiff befindet
sich derzeit in der Nähe der italienischen In-
sel Lampedusa. Italien und Malta haben
ihm die Einfahrt in ihre Häfen verwehrt.
Am 1. August hatte dieOpen Armsbei zwei
Einsätzen vor der libyschen Küste insge-
samt 123 Flüchtlinge an Bord geholt. Itali-
en nahm zwei schwangere Frauen auf,
aber zugleich verabschiedete das Land in
der vergangenen Woche auch ein Gesetz,
das harte Strafen für zivile Seenotretter
vorsieht, die unerlaubt in italienische Ho-
heitsgewässer fahren. Die Hilfsorganisati-
on Proactiva Open Arms, der das Schiff ge-
hört, hat mittlerweile Deutschland, Spani-

en und Frankreich um Hilfe gebeten, einen
sicheren Hafen zu finden.
Am Freitag nun kam Richard Gere mit ei-
nem Kamerateam auf das Schiff, er verteil-
te Nahrungsmittel, ließ sich mit Flüchtlin-
gen fotografieren und sagte in einem Vi-
deo, das später auf Twitter veröffentlicht
wurde: „Das Wichtigste ist für diese Men-
schen nun, einen sicheren Hafen zu finden,
von diesem Boot zu gehen, um ein neues Le-
ben zu beginnen.“ Später – dieOpen Arms
hatte mittlerweile 39 weitere Flüchtlinge
von einem Holzboot vor Malta aufgenom-
men – verglich er während einer Presse-

konferenz auf Lampedusa die Situation im
Mittelmeer mit der an der amerikanisch-
mexikanischen Grenze: „Wir haben Proble-
me mit Flüchtlingen aus Honduras, Salva-
dor, Nicaragua, Mexiko. Das muss aufhö-
ren, überall auf dem Planeten.“
Der 69-Jährige Schauspieler ist ein Pro-
mi der alten Schule, der Film „Pretty Wo-
man“ feiert im kommenden Jahr sein


  1. Jubiläum, und es gab ja tatsächlich mal
    eine Zeit, da war das soziale Engagement
    von Stars eine Win-Win-Situation: Sie
    nutzten Wohlstand und Prominenz, um Nö-
    te zu lindern und auf Missstände aufmerk-
    sam zu machen. So wurden sie zu barmher-
    zigen Samaritern, die auch mal selbst an-


packten. Angelina Jolie zum Beispiel unter-
nahm als UNO-Sonderbotschafterin für
Flüchtlinge mehr als 60 Reisen nach Süd-
ostasien, Brad Pitt kümmerte sich nach
dem Hurrikan Katrina um den Bau von
mehr als 150 Häusern, Leonardo DiCaprio
bereiste für seinen Kampf gegen den Kli-
mawandel mehrere Länder und wurde
ebenfalls zum Botschafter der Vereinten
Nationen ernannt.
Die humanitäre Hilfe von Prominenten
lohne sich für beide Seiten, analysierte die
FinanzzeitungForbesvor zwei Jahren: „Ei-
ner Studie mit 165 Agenturen zufolge ha-
ben mehr als 80 Prozent der Klienten aus
der Unterhaltungsbranche über soziales
Engagement gesprochen.“ Die Promis wür-
den so ihr Profil schärfen und ihren Be-
kanntheitsgrad erhöhen; und Stiftungen
und Non-Profit-Organisationen bekämen
Unterstützer, deren Reichweite unschätz-
bar wertvoll sei.
Im aktuellen politischen und gesell-
schaftlichen Klima indes werden die Enga-
gements der Stars allerdings nicht mehr
uneingeschränkt positiv bewertet. Kriti-
sche Stimmen fragen sich: Ist Jolie wirk-
lich altruistisch, oder will sie sich vielmehr
als moderne Version von Mutter Theresa
selbst beweihräuchern? Diese Häuser von
Pitt, sind die nicht schon wieder kaputt?
Und wie gelangt der Umweltschützer Leo-
nardo DiCaprio eigentlich zu all den Orten,
die er für den Weltenretterfilm „11th Hour“
besucht hat – doch nicht etwa mit dem Kli-
makiller Flugzeug?

Ähnlich verhält es sich mit Besuchen bei
Flüchtlingen. Der Schauspieler Jesse Tyler
Ferguson („Modern Family“) etwa ging im
Februar in ein Flüchtlingslager an der ko-
lumbianisch-venezolanischen Grenze, Kol-
lege Ben Stiller („Zoolander“) traf Kinder
im Libanon an der Grenze zu Syrien. Beide
veröffentlichten Fotos auf sozialen Medien


  • und wurden dafür nicht nur gelobt: In
    Kommentaren wurde ihnen vorgeworfen,
    lediglich Gutmenschen-Touristen zu sein,
    die keine Ahnung von der politischen Reali-
    tät hätten und sich besser auf die Schau-
    spielerei konzentrieren sollten. Als sich der
    Basketballspieler LeBron James kritisch
    über US-Präsident Donald Trump äußerte,
    teilte ihm Laura Ingraham vom rechtspo-
    pulistischen TV-Sender FoxNews mit:
    „Halt’ die Schnauze und dribbel’ den Ball.“
    Nun also wurde Richard Gere, der auf
    die Missstände auf einem Rettungsschiff
    aufmerksam machen wollte, sogleich vom
    Innenminister Italiens mit höhnischen
    Kommentaren bedacht. Es ist nicht mehr
    so einfach für Promis, sich zu engagieren
    oder gar politisch zu positionieren, ohne
    angegriffen zu werden. Manche nutzen ih-
    ren Promistatus deshalb lieber nicht für
    die gute Sache – so wie der Basketballspie-
    ler Michael Jordan, der sich niemals zu poli-
    tisch oder gesellschaftlich relevanten The-
    men geäußert hat. Mitunter auch aus finan-
    ziellem Kalkül. Den Grund für seine Zu-
    rückhaltung soll Jordan jedenfalls selbst
    einmal so erklärt haben: „Nun, Republika-
    ner kaufen ebenfalls Schuhe.“


Jeffrey Epstein be-
gann als Investment-
banker. Er hatte
viele einflussreiche
Freunde, darunter
den früheren US-Prä-
sidenten Bill Clin-
ton. Seine Neigung
zu jungen Mädchen
war bekannt.FOTO: AP

London – Zwei Wochen nach einem ver-
suchten Raubüberfall ist der Fußball-Profi
Mesut Özil offenbar erneut ins Visier von
Kriminellen geraten. Die britische Polizei
nahm vor dem Anwesen des Deutschen,
der derzeit beim FC Arsenal unter Vertrag
steht, zwei 27 Jahre alte Verdächtige fest.
Der Vorfall vom Donnerstagabend im Nor-
den Londons war wohl der Auslöser dafür,
dass Özil und sein Teamkollege Sead Kola-
sinac beim Saisonauftakt seines Clubs ge-
gen Newcastle United am Sonntag nicht
aufgestellt wurden. „Das Wohlergehen un-
serer Spieler und ihrer Familien hat immer
höchste Priorität“, hatte der FC Arsenal oh-
ne nähere Angabe von Gründen mitgeteilt.
„Diese Entscheidung haben wir nach ei-
nem Gespräch mit den Spielern und ihren
Vertretern getroffen.“

Özil und Kolasinac waren Ende Juli in
London im Auto von zwei Unbekannten
auf einem Motorrad verfolgt und dann atta-
ckiert worden. Die Täter hatten es vermut-
lich auf den Geländewagen Özils und wo-
möglich auch auf die teure Uhr von Kolasi-
nac abgesehen, hieß es in britischen Medi-
enberichten. Wie in einem Überwachungs-
video zu sehen ist, wehrte Kolasinac die Tä-
ter auf offener Straße mit bloßen Händen
ab. Özil flüchtete in ein nahes Restaurant,
danach konnten die beiden Fußballer mit
dem Auto flüchten. Sie kamen letztlich mit
dem Schrecken davon. Die Täter entka-
men und wurden bislang nicht gefasst.
Bei dem erneuten Zwischenfall vor Özils
Haus hatten sich die Verdächtigen einem
Bericht desTelegraphzufolge eine Ausein-
andersetzung mit privaten Sicherheitsleu-
ten geliefert, die seit dem gescheiterten
Raubüberfall Özils Anwesen überwachen.
Als die Situation eskalierte, kam es zu den
Festnahmen. Die beiden jungen Männer
sollen Anfang September vor Gericht er-
scheinen.
Die Polizei behandelt die beiden Vorfäl-
le derzeit noch getrennt. Dennoch seien
Özil und Kolasinac zutiefst besorgt um die
Sicherheit ihrer Familien, hieß es in Medi-
enberichten. Dies habe den FC Arsenal da-
zu bewogen, die beiden Profis vorläufig
vom Spielbetrieb zu befreien. Nach dem
versuchten Raubüberfall waren Özil und
Kolasinac gleich wieder ins Training einge-
stiegen. Arsenal-Trainer Unai Emery ver-
ordnete ihnen aber eine Pause für das fol-
gende Testspiel gegen Olympique Lyon.
Wann das Duo nach dem erneuten Vorfall
auf den Platz zurückkehrt, blieb zunächst
offen. dpa, sid

Tod eines Millionärs


Jeffrey Epstein, Amerikas prominentester Häftling, ist in der Untersuchungshaft gestorben. Jetzt blühen Verschwörungstheorien – verständlicherweise


Özil und Kolasinac seien zutiefst
besorgt um die Sicherheit
ihrer Familien, heißt es

Peking – Durch den Taifun „Lekima“
sind in China mindestens 32 Menschen
ums Leben gekommen, wie chinesische
Staatsmedien berichteten. Mit heftigem
Regen, hohen Wellen und Sturmböen
hatte „Lekima“ am Samstag das chinesi-
sche Festland erreicht, nachdem der
Wirbelsturm zuvor in Japan und Tai-
wan gewütet hatte, wo es insgesamt nur
ein Todesopfer gab. Die chinesischen
Behörden hatten die höchste Warnstufe
ausgegeben, eine Million Menschen
wurden evakuiert. Staatsmedien zeig-
ten Bilder von überfluten Straßen sowie
von umgestürzten Strommasten und
Bäumen. dpa

Lennard Thiesen , 15, Schlangenfan, ist
glücklich, dass er seinen Tigerpython
wieder um den Hals legen kann. Am
vergangenen Mittwoch war das drei
Meter lange Tier aus dem Garten der
Familie entkrochen. Nun ist „Chantal“
zurück. „Wir haben uns sehr gefreut,
dass sie wieder da ist“, sagte der 15-Jäh-
rige aus Tornesch im Kreis Pinneberg
der dpa. Er hatte die Schlange am Sams-
tagmorgen selbst auf dem Nachbar-
grundstück entdeckt, nachdem die
Feuerwehr ihre Suche bereits einge-
stellt hatte. Chantal rekelte sich in der
Sonne. Sorgen hatte sich die Familie
nicht gemacht: Tigerpythons seien
gutmütig und nicht aggressiv, erklärte
der Vater, ein Tierarzt.

Mathilde Mange , 113, Seniorin mit
rekordverdächtigem Alter, feierte am
Samstag trotz ihres zuletzt erhöhten
Ruhebedürfnisses in einer Seniorenresi-
denz in Wetter an der Ruhr mit Kaffee
und Kuchen Geburtstag. Gesicherte
Daten über die ältesten Deutschen gibt
es nicht, aber selbst
weltweit lebt nur
eine überschaubare
Zahl von Menschen,
die noch betagter
sind als Mange. Der
Jubilarin ist das
egal, sie sei einfach
dankbar für ihr
langes Leben, sagte
sie: „Es ist so schön,
dass ich noch da
sein darf“.FOTO: DPA

Hossein Ensan , 55, Pokerweltmeister,
spielt im Umgang mit seinen Gewinnen
mit offenen Karten. Er wolle nicht im
Luxus schwelgen, sagte der Familienva-
ter aus Münster, nachdem er als welt-
bester Pokerspieler aus Las Vegas nach
Hause zurückgekehrt war. Zuerst will
der Deutsch-Iraner abwarten, was von
seiner Siegprämie in Höhe von 10 Millio-
nen Dollar an das Finanzamt fließt,
dann will er einen Teil spenden, „an
jemanden, der sich um kranke Kinder
oder Bildung kümmert“. Sonst habe er
keine großen Pläne. „Ich bleibe in Müns-
ter, ich fühle mich hier sehr wohl.“

Miley Cyrus , 26, US-Sängerin, will sich
wieder auf sich selbst und ihre Karriere
konzentrieren und hat sich deshalb
nach ein paar Monaten Ehe von dem
australischen Schauspieler Liam Hems-
worth, 29 („Tribute von Panem“), ge-
trennt. Beide blieben aber „all ihren
Tieren, die sie tei-
len, hingebungsvol-
le Eltern“, teilte ein
Sprecher von Cyrus
mit. Das Paar hatte
erst im Dezember
geheiratet. Sie wa-
ren seit mehr als
zehn Jahren immer
mal wieder zusam-
men und immer mal
wieder getrennt.
FOTO: DPA

Delhi – Die in diesem Jahr besonders
heftigen Monsunregenfälle im Süden
Indiens haben mittlerweile mehr als
150 Todesopfer gefordert. Die Caritas
rief am Wochenende zu Spenden für die
Hochwasseropfer auf. Am dringlichsten
sei die Versorgung der Flüchtlinge mit
Zelten und Nahrung. Mehr als zwei
Millionen Menschen sind nach Angaben
der indischen Katastrophenschutzbe-
hörde derzeit auf der Flucht, allein im
Bundesstaat Kerala wurden rund
1300 provisorische Lager errichtet. Für
die nächsten Tage werden weitere hefti-
ge Regenfälle erwartet.dpa, kna

Voerde – Drei Wochen nachdem eine
Frau in Voerde vor einen einfahrenden
Zug gestoßen wurde, fehlt weiterhin
das Motiv. „Es gibt nach wie vor keinen
irgendwie nachvollziehbaren Grund,
warum er die Tat begangen hat“, sagte
der Duisburger Staatsanwalt Alexander
Bayer. Er hoffe, dass sich der 28-jährige
Beschuldigte gegenüber dem psychiatri-
schen Sachverständigen äußere. Der in
Deutschland geborene Serbe und neun-
fache Familienvater habe bei einer ers-
ten Begegnung mit dem Arzt seine Be-
reitschaft dazu angedeutet. Dann könne
man sehen, ob möglicherweise nicht
doch eine psychische Erkrankung oder
Traumatisierung eine Rolle spiele. Zeu-
gen hatten geschildert, dass sich der
Mann der ihm unbekannten 34-Jähri-
gen von hinten genähert und sie wortlos
ins Gleisbett gestoßen habe. dpa

„Halt die Schnauze und dribbel
den Ball“, empfahl die Journalistin
dem Basketballspieler

(^8) PANORAMA Montag, 12. August 2019, Nr. 185 DEFGH
Schwierige Hilfe
Der Hollywood-Star Richard Gere besucht ein Schiff mit Flüchtlingen und wird sogleich von Italiens
Innenminister angegriffen. Neuerdings bringt soziales Engagement Prominenten oft mehr Ärger ein als Nutzen
Richard Gere öffnete am Freitag an Bord des SchiffsOpen Armsseine Arme für Flüchtlinge. Nicht alle Menschen, die davon über die sozialen Medien erfuhren,
fanden, dass das eine schöne Geste war. FOTO: VALERIO NICOLOSI / DPA
„Lekima“: 32 Tote in China
LEUTE
Monsun fordert weitere Opfer
Motiv weiterhin unklar

KURZ GEMELDET
Mezut Özil spielte am Sonntag wohl we-
gen des neuen Zwischenfalls nicht. DPA
Festnahmen vor
Özils Wohnsitz

Fußballer sah sich erneut
mit Attacken konfrontiert
In diesem Hochsicherheitsgefängnis in New York saß Jeffrey Epstein bis zu seinem
Tod ein. Der Vorwurf: wiederholter Kindesmissbrauch. FOTO: DAVID DEE DELGADO / GETTY
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