Focus - 16.08.2019

NACHRICHTEN

Fotos: AP, ddp images

20 FOCUS 34/

Weniger Spenden

D

ie Bundesregierung muss in die-

sem Jahr mit weniger freiwilligen

Beiträgen von Bürgern für die Schul-

dentilgung rechnen. Auf dem eigens

dafür vorgesehenen Konto des Bundes

bei der Bundesbank in Leipzig gingen

bis Anfang August 40 730,84 Euro von

178 Spendern ein. Das ist ein deutli-

cher Rückgang im Vergleich zum Vor-

jahr, als Bürger dem deutschen Staat

eine Rekordsumme von 609 977,18 Euro

überwiesen hatten. Seit 2006 hat der

Bund durch die sogenannten „frei-

willigen Geldleistungen“ insgesamt

1,2 Millionen Euro für den Abbau sei-

ner Schulden eingenommen. Nach

Angaben des Bundesamts für Statistik

belaufen sich die deutschen Staats-

schulden derzeit auf etwas mehr als

1,9 Billionen Euro. mwo

Schuldentilgung

Kritik an E-Scootern

D

as Umweltbundesamt bemängelt

die Ökobilanz der neuen E-Tretrol-

ler. „Wir sehen E-Scooter aus Umwelt-

sicht derzeit noch nicht positiv“, erklärt

ein Sprecher der Behörde. Ein Grund:

Die batteriebetriebenen Roller sorgten

indirekt für CO 2 -Ausstoß, weil sie täg-

lich von Kleinlastern zu Ladestationen

transportiert werden. Zudem sei ihre

durchschnittliche Lebensdauer noch

unklar. Die Umweltbehörde verweist

auf Berichte aus den USA, wonach

E-Roller bereits nach wenigen Wochen

ersetzt wurden. Die Verleiher weisen

die Kritik zurück. Man rechne beim

aktuellen Modell mit einer Lebensdau-

er von mindestens zwölf Monaten, heißt

es von Tier Mobility. Zudem wolle man

künftig verstärkt Lastenräder zum Ein-

sammeln der Roller einsetzen. mwo

Ökobilanz

Epsteins Kontakte

E

s ist die Liste, auf der keiner stehen

will: In dem Adressbuch des verstor-

benen Sexualstraftäters Jeffrey Ep-

stein befinden sich Kontaktdaten mehre-

rer prominenter Deutscher. Dazu gehören

die Daten von Ernst August von Hanno-

ver, Heinrich zu Fürstenberg und Vanessa

von Bismarck. Der Investor Nicolas Berg-

gruen ist mit mehreren Telefonnummern,

E-Mail-Adresse und Notfallkontakt ver-

merkt. Ob diese Personen tatsächlich je

mit Epstein Kontakt hatten und ob die

Ermittler ihnen Vorwürfe machen, ist nicht

bekannt. Es ist aber zu erwarten, dass sich

die Fahnder des FBI für sämtliche Kon-

takte des Verbrechers interessieren. Auch

mehrere Opfer Epsteins kündigten bereits

an, die Helfer und Mitwisser des Sextäters

zu verklagen. Keiner der in dem Adress-

buch aufgeführten Deutschen wollte sich

gegenüber FOCUS äußern. Die sexuellen

Übergriffe sollen häufig auf großen Par-

tys des Milliardärs Epstein stattgefunden

haben. Etliche Gäste, so der Verdacht,

müssen von den Vorfällen gewusst haben.

Am 10. August wurde Epstein tot in der

Zelle eines New Yorker Gefängnisses auf-

gefunden. Dem Angeklagten drohten bei

einer Verurteilung 45 Jahre Haft. ssi

Sexverbrechen

Liste des Bösen

Epsteins Adress-

buch mit den

Daten von Ernst

August von Han-

nover und seiner

Ex-Frau Chantal

Zeugnistag

FOCUS bewertet die Macher

der Woche

4

4

3

... auf die

Überholspur

San Francisco Wäh-

rend Uber Riesenver-

luste einfährt, läuft

das Geschäft beim

größten Rivalen bes-

ser. Zwar schreibt

auch Fahrdienstver-

mittler Lyft nach

dem Börsengang im

April rote Zahlen, al-

lerdings stieg der

Umsatz im Vergleich

zum Vorjahresquartal

um 72 Prozent.

... durch eine

Wende ...

München 2018

machte Westwing

erstmals Gewinn,

heute zeigt der Trend

beim Online-Möbel-

haus nach unten.

Das zweite Quartal

endete mit fünf Milli-

onen Euro Verlust.

Die Wende muss her:

Westwing will mehr

Geld in Werbung ste-

cken, um neue Kun-

den zu gewinnen.

Von einem

Tiefpunkt ...

Frankfurt/M. Nach

enttäuschenden Ge-

schäftszahlen steht

die Commerzbank an

der Börse schlechter

da als je zuvor. Der

Aktienkurs fiel unter

fünf Euro – vor zehn

Jahren waren es noch

50 Euro. Martin Zielke

will im Herbst eine

neue Strategie vorle-

gen. Ob ihm die

Wende aus eigener

Kraft gelingt?

Delia

Fischer, 35

Gründerin von

Westwing

Martin

Zielke, 56

Vorstands-

chef der

Commerzbank

Logan

Green, 35

Chef

von Lyft

Tod in der Zelle Am Samstagmorgen

fand man Jeffrey Epstein, 66, erhängt

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