FOTOS:DPA (2), WALTER FEY
geltend, dass er nur dann in
Zürich starten wolle, wenn er
wieder in diese aufgenommen
würde. Selbstüberschätzung?
Keineswegs. Die Marathonläu-
fer Anna Hahner und André
Pollmächer erfüllen zwar nicht
die Standards des Verbands für
eine erstklassige Unterstüt-
zung, da sie in der Weltbesten-
liste nicht annähernd da plat-
ihre Werfer- und
ginnen und -kol-
niert sind, die
m-Unterstützung
er Laufsport und
Marathon erlau-
ern von der Klasse
Hahner und – mit
- eines André Poll-
er, trotzdem gutes
rdienen. Da kann
art, bei dem man
„n ie Ehre läuft, schon
mal einem Verdienstausfall
gleichkommen. Denn nach der
EM wird die Teilnahme an ei-
nem mit Antritts- und Preis-
geldern honorierten Herbst-Marathon sehr schwierig, berück-
sichtigt man die Regenerationszeit, die ein Marathonläufer
braucht, bevor er in die nächste Vorbereitung einsteigen kann.
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Anna Hahner hat deutlich zu verstehen gegeben, dass sie sich die
volle Konzentration auf ihren Sport bei einer Nichtunterstüt-
zung durch den Verband nur dann leisten kann, wenn sie auch
bei großen Marathons Geld verdient. Die Krux an der Sache:
Starts für den Verband sind Starts für das Land. Ja, man kann
die Läuferin verstehen – und auch wieder nicht verstehen. In
ihrer Haut möchte ich jedenfalls nicht stecken. Also jubeln wir
nicht Anna Hahner, sondern Sabrina Mockenhaupt zu. Warum
die diesen Konflikt nicht kennt? Erstens hat sie einen Platz in
der Sportförderkompanie der Bundeswehr, zweitens hat sie viel-
leicht mit ihren Sponsoren Verträge, die auch eine internatio-
nale Meisterschaftsteilnahme honorieren, und drittens ist ihr
vielleicht der Start bei einem solchen internationalen Wettbe-
werb einfach wichtiger als Anna Hahner. Ich weiß es nicht.
7 / 2014 • RUNNERSWORLD.DE 83
A
M SAMSTAG, DEN 16. AUGUST,startet in
Zürich der Frauen-Marathon der Europameis-
terschaften. Für Deutschland wurdenSABRINA
„MOCKI“ MOCKENHAUPT,KATHARINA
HEINIGundMONA STOCKHECKEnomi-
niert. Einen Tag später gehen die Männer in der Schweiz auf die
Marathonstrecke, und für das deutsche Team istANDRÉ POLL-
MÄCHERam Start. Alle haben eine offizielle Norm unterboten
und sich damit völlig zu Recht qualifiziert. Andere Läufer, die
die Norm teilweise noch deutlicher unterboten haben, sind aber
nicht dabei. Was ist da los? Ehrlich gesagt: Ich weiß es
genau, kann mir meinen Teil nur denken. Offensichtlich
dings, dass hinter den Kulissen Athleten, Manager
Deutsche Leichtathletik-Verband, der für die Nominie
antwortlich ist, so einige Scharmützel austragen.
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Gegen einen Start in Zürich haben sich dieHAHNER
ANNAundLISAentschieden – nicht still und leis
mit einer größer angelegten Medienoffensive. Beide
Oktober 2013 in Frankfurt klar unter der geforderten
Verbands geblieben. Anna hatte dann im April mi
beim Wien-Marathon sogar Hoffnungen auf einen eu
Treppchenplatz geschürt, und beide hatten auch immer von
einem Start in Zürich geschwärmt. Doch dann kam die Absage.
Und auch André Pollmächer zögerte zunächst mit einer Zusage
für die EM, trotz Normerfüllung zuletzt wieder beim verreg-
neten Düsseldorf-Marathon. Ausgerechnet er, der
nach seinem Olympia-Aus so engagiert für seine
öffentliche Reputation gekämpft hatte. Eigentlich
sollte man ja davon ausgehen, dass es für Athleten
in ihrer Karriere nichts Größeres gibt, als bei inter-
nationalen Meisterschaften für ihr Heimatland an
den Start zu gehen. Warum ist dies inzwischen
keine Selbstverständlichkeit mehr?
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Aus Sicht der Athleten ist offenbar die mangelnde
Wertschätzung, sprich finanzielle Unterstützung
des Verbands der Hauptgrund. Anna Hahner etwa
wurde 2013, nach nur einem Jahr, die weitere Zugehörigkeit zur
Sportfördergruppe der Bundeswehr verwehrt, so entschied es
damals der Verband. Man ging wohl davon aus, dass die zu dem
Zeitpunkt verletzte Athletin keine internationale Perspektive
mehr habe. Dass sie sich diese nur wenige Wochen später mit
2:27:55 Stunden erobern würde, ahnte da noch keiner. Auch
André Pollmächer ist einst aus der Sportförderkompanie geflo-
gen und machte nach der Nominierung für die EM zunächst
MartinGrüning
(51) läuft seit
38 Jahren und
schaffte früher
den Marathon in
2:13 Stunden
GRÜNINGS KLARTEXT
Wer tut’s noch für die Ehre?
Wer bei den Europameisterschaften für Deutschland beim Marathon mitläuft und wer nicht,
ist für die Öffentlichkeit schwer nachvollziehbar. So viel ist sicher: Es geht auch um Geld
Sabrina Mock
will bei den Europameister-
schaften in Zürich im
Marathon starten, Anna
Hahner will dies nicht
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