Die Welt - 13.08.2019

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13.08.19 Dienstag, 13. August 2019DWBE-HP



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10 WIRTSCHAFT *DIE WELT DIENSTAG,13.AUGUST


trägt bisher die Allgemeinheit“, beklag-
te auch die Ministerin. Doch das soll
sich jetzt ändern. Die Hersteller von
Fast-Food-Verpackungen, Getränkebe-
chern, leichten Kunststofftragetaschen
und Zigarettenfiltern sollen, geht es
nach den Plänen von Umweltministeri-
um und Kommunalverband, demnächst
einen Teil der Beseitigungskosten auf-
gebürdet bekommen.
Die Voraussetzungen dafür hätten
die im Mai von den EU-Mitgliedstaaten
verabschiedete EU-Einweg-Kunststoff-
richtlinie geschaffen. Das Umweltmi-
nisterium wolle nun in einem ersten
Schritt im deutschen Kreislaufwirt-
schaftsgesetz die Rechtsgrundlage für
eine spätere Verordnung schaffen, auf
deren Basis die Hersteller typischer
Wegwerfartikel zur Kassen gebeten
werden sollen. „Dank der neuen Vorga-
ben aus Europa müssen sich die Her-
steller bald an den Folgen ihrer umwelt-
schädigenden Ex-und-hopp-Geschäfts-
modelle finanziell beteiligen“, sagte Eb-
ling. Zudem werde ein Anreiz geschaf-
fen, auf abfallarme Alternativen wie
Mehrweggeschirr umzusteigen.

Bereits kurz zuvor hatte Schulze einen
zzzweiten Vorstoß in Sachen Abfallreduzie-weiten Vorstoß in Sachen Abfallreduzie-
rung angekündigt. Plastiktüten sollen da-
nach gänzlich verboten werden. Zwar ge-
stand die Politikerin zu, dass eine freiwil-
lige Vereinbarung mit dem Einzelhandel
dazu geführt habe, dass die Zahl der Plas-
tiktüten seit 2016 um zwei Drittel gesun-
ken sei. Das genüge aber nicht. Sie wolle,
„dass wir rauskommen aus dieser Weg-
werfgesellschaft und dass wir insgesamt
weniger Plastik haben“. Die Händler rea-
gierten irritiert. „Die Ankündigung eines
VVVerbots hat uns überrascht“, sagte Kaierbots hat uns überrascht“, sagte Kai
Falk, Geschäftsführer beim Handelsver-
band Deutschland (HDE). Der Handel ha-
be mit der freiwilligen Vereinbarung
WWWort gehalten. Die versprochenen Ergeb-ort gehalten. Die versprochenen Ergeb-
nisse seien geliefert worden, und man ar-
beite weiter an ökologischen Verbesse-
rungen, während Schulze die Frage nach
AAAlternativen zur Plastiktüten gar nichtlternativen zur Plastiktüten gar nicht
stelle. HDE-Chef Stefan Genth sprach
von einer „reinen Symbolpolitik“. Unter-
stützung erhielt der Verband von der
CDU-Chefin. Annegret Kramp-Karren-
bauer forderte ebenfalls, zunächst weiter
aaauf Freiwilligkeit zu setzen.uf Freiwilligkeit zu setzen.

AAAuch die Entsorgungswirtschaftuch die Entsorgungswirtschaft
sprach sich gegen ein generelles Ver-
bot aus. Das Problem sei nicht Plastik
an sich, sondern die nicht sachgerech-
te Entsorgung der Kunststoffe, sagte
Peter Kurth, Präsident des Branchen-
verbandes BDE, gegenüber WELT. In
der geplanten Kostenumlage sieht er
vor allem einen Versuch des Wähler-
fffangs: „In Deutschland ist es immerangs: „In Deutschland ist es immer
populär, vermeintlich anonymen In-
dustrieunternehmen Kosten aufzu-
bürden“, so Kurth. Für die Bürger, das
ist absehbar, würde sich so oder so ein
Nullsummenspiel ergeben. Sie zahlen
die Kosten entweder über die Verbrau-
cherpreise, in die die Hersteller mögli-
che Zusatzabgaben einkalkulieren
würden, oder über die Müllgebühren,
die an die Kommunalen Entsorgungs-
betriebe gehen.
Kurth plädierte für eine „intelligente
Weiterentwicklung der Herstellerver-
antwortung“ statt für eine Zwangsum-
lage. Regelwidriges Verhalten der Ver-
braucher wiederum solle man nicht
bestrafen, sondern durch kluge Öffent-
lichkeitsarbeit zu verhindern trachten.
Psychologen sprechen von „Nudging“,
also dem Versuch, das gewünschte Ver-
halten mit sanften Anstupsern statt mit
der Knöllchen-Keule zu erzeugen.
Die Kommunen versuchen schon lan-
ge einiges in dieser Hinsicht. In einigen
Stadtteilen von Köln beispielsweise füh-
ren auffällige neongrüne Fußspuren zu
Abfalleimern an Straßen und Plätzen.
Hamburg versucht mit einer Art Abfall-
Polizei („Waste Watcher“), der Vermül-
lung des öffentlichen Raums Herr zu
werden. Berlin setzt unter anderem auf
Wortspiele: „Tempelhöflich“ oder
„Friedrichsrein“ klebt auf manchen
Müllbehältern, um deren Nutzung
„cool“ erscheinen zu lassen.

Viel genutzt hat das aber nicht. Das
Problem des Littering, also das Wegwer-
fffen oder Liegenlassen von Abfall, habe inen oder Liegenlassen von Abfall, habe in
den letzten Jahren „deutlich zugenom-
men, sei es aus Systemgastronomie, Su-
permärkten oder Einzelhandel“. Zu die-
sem Ergebnis kam schon im vergangenen
Jahr eine Studie der Berliner Humboldt-
Universität im Auftrag des VKU. Allein an
Pappbechern gehen Studien zufolge in
Deutschland 320.000 Stück pro Stunde
üüüber diverse Theken, jährlich ergibt dasber diverse Theken, jährlich ergibt das
eine Menge von 2,8 Milliarden Stück.
Sozialforscher und Psychologen hat-
ten im Rahmen der Studie unter ande-
rem Müllsünder angesprochen und sich
nach den Gründen für ihr Verhalten er-
kundigt. Sich selbst entschuldigten vie-
le mit dem Argument, es sei kein Müll-
eimer in der Nähe zu finden gewesen.
Bei anderen vermuteten sie eher Be-
quemlichkeit und mangelnden Respekt
vor öffentlichen Einrichtungen.
„Hauptverursacher von Littering sind
junge Erwachsene zwischen 21 und 30
Jahren“, stellte Rebecca Gerlach vom
Institut für Psychologie der Humboldt-
Uni damals fest. Auch Jugendliche im
Alter von 14 bis 20 Jahren fielen über-
durchschnittlich häufig auf, gefolgt von
Erwachsenen über 50 – wobei die „Spe-
zialität“ der Älteren eher darin bestehe,
Hundekot nicht zu beseitigen als Fast-
Food-Schachteln zu Boden zu werfen.
Abgesehen vom Alter zieht sich der
Hang zur Vermüllung quer durch die ge-
sellschaftlichen Gruppen. Signifikante
Unterschiede nach Geschlecht, Bildung,
Wohnort oder Wohndauer habe man
nicht feststellen können, hieß es. Räum-
lich seien öffentliche Plätze, Gehwege,
Grillplätze und vor allem bereits ver-
schmutzte Orte vom Littering betrof-
fen. Getreu dem Motto: Wo schon Müll
liegt, kommt noch mehr dazu.

Umweltministerin Schulze will Hersteller


von Pappbechern und Fast-Food-Schachteln


stärker an Entsorgungskosten beteiligen


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ETTY IMAGES

/ THOMAS LOTTERMOSER

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um Hier-Essen oder zum
Mitnehmen?“ Diese Frage
zählt deutschlandweit in
Imbissstuben, Bäckereien
und Cafés zu den meistge-
stellten. Häufig werden Snacks oder
Heißgetränke mitgenommen, und oft
landet die Verpackung Minuten später
irgendwo im Park oder auf dem Bür-
gersteig, achtlos weggeworfen. Mobi-
ler Verzehr gilt als eine der Hauptur-
sachen für das Vermüllungsproblem in
den Städten.

VON MICHAEL GASSMANN

Die Mainzer Stadtentsorger haben
genau nachgerechnet, mit einem depri-
mierenden Ergebnis: 2018 mussten die
Stadtreinigung die Straßenpapierkörbe
80.000 mal öfter leeren als noch fünf
Jahre zuvor. Deren Inhalt und der im öf-
fentlichen Raum zusammengefegte
Kehrichtberg wuchsen um 120 Tonnen –
und zwar nur in dieser Stadt. Der Main-
zer Oberbürgermeister Michael Ebling
saß am Montag neben Bundesumwelt-
ministerin Svenja Schulze (SPD), als
beide gemeinsam einen Plan gegen die
Vermüllung der Städte ankündigten.
Ebling ist zugleich Präsident des Ver-
bandes kommunaler Unternehmen
(VKU) und spricht in dieser Eigen-
schaft für Städte, Kreise und Gemein-
den. „Die Kosten der Stadtreinigung
werden bisher über Straßenreinigungs-
gebühren und die kommunalen Haus-
halte finanziert“, sagte er und forderte
„mehr Verursachungsgerechtigkeit“.
In manchen Städten habe der Trend
zu Wegwerfartikeln eine regelrechte
Müllflut ausgelöst, konstatierte Schul-
ze. Für die Kommunen werde es immer
schwieriger, Straßen, Plätze und Parks
sauber zu halten. „Die Kosten dafür

Region dennoch beachtlich. „Es gibt ei-
ne große regionale Varianz“, sagt Hans
Dietrich vom Institut für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung (IAB), der For-
schungseinrichtung der Bundesagentur
für Arbeit. „Ein Ort in Bayern kann eine
Jungenderwerbslosenquote von unter
drei Prozent haben, während in einem
Ort im Ruhrgebiet 15 Prozent erwerbs-
los sind.“ Die allgemeine Arbeitslosen-
quote lag in Deutschland im vergange-
nen Jahr bei 5,2 Prozent.
In den neuen Bundesländern ist es
besonders die demografische Entwick-
lung,die den jungen Menschen auf dem
Arbeitsmarkt hilft. Denn viele Jugendli-
che zieht es nach der Schulzeit in den
Westen; damit steigt für diejenigen, die
sich entscheiden, in ihrer Heimat zu
bleiben, die Chance auf einen Arbeits-
platz. Dietrich sieht ganz allgemein
auch die sinkende Geburtenrate in
Deutschland als Grund für die niedrige
Jugenderwerbslosenquote. „Durch den
Geburtenrückgang gibt es weniger Ju-
gendliche im Alter zwischen 15 und 24
Jahren, die für den Arbeitsmarkt zur
Verfügung stehen“, sagt der Wissen-
schaftler. Während die demografische

D


ie Jugenderwerbslosigkeit in
Deutschland hat ein Rekordtief
erreicht. Seit der Wiederverei-
nigung waren noch nie so wenige Men-
schen zwischen 15 und 24 Jahren ar-
beitslos, wie das Statistische Bundes-
amt mitteilte. Das liegt vor allem an der
jahrelang gut laufenden Konjunktur, die
für junge Menschen günstige Verhält-
nisse am Arbeitsmarkt geschaffen hat.
Doch zuletzt hatten sich die Aussichten
für die deutsche Wirtschaft eingetrübt
und damit auch die Jobaussichten für
junge Erwachsene.

VON JONAS SCHUMANN

Im vergangenen Jahr waren in
Deutschland 6,2 Prozent der Jugendli-
chen ohne Job – damit hat sich die Er-
werbslosigkeit im Vergleich zum bishe-
rigen Höchststand aus dem Jahr 2005
mit 15,2 Prozent mehr als halbiert. Die
positive Entwicklung ist insbesondere
auch in Ostdeutschland zu beobachten:
Hier waren 2005 noch 20,9 Prozent der
Jugendlichen erwerbslos, im vergange-
nen Jahr waren es noch 8,6 Prozent. Al-
lerdings sind die Unterschiede je nach

Entwicklung die Unternehmen im Land
vor immer größere Probleme stellt, ist
sie für arbeitssuchende junge Men-
schen von Vorteil. Die einzige Gruppe,
die nach wie vor schlechte Aussichten
auf dem Arbeitsmarkt hat, sind junge
Menschen ohne oder mit schlechtem
Hauptschulabschluss.
Darüber hinaus entscheiden sich im-
mer mehr junge Menschen dazu, noch
zu studieren und treten somit erst zu
einem späteren Zeitpunkt und mit bes-
seren Chancen auf einen guten Job in
den Arbeitsmarkt ein. Bis zu diesem
Zeitpunkt tauchen sie gar nicht in der
entsprechenden Statistik auf. Im euro-
päischen Vergleich zählt Deutschland
zu den Ländern mit der niedrigsten Ju-
gendarbeitslosigkeit. „Man kann nur
vermuten, woran das liegt“, sagt Holger
Schäfer, Ökonom am Institut der deut-
schen Wirtschaft (IW) in Köln. „Aber
das deutsche duale Ausbildungssystem
ist äußerst erfolgreich.“ In südeuropäi-
schen Ländern wie Griechenland, Ita-
lien und Spanien sind die Jugender-
werbslosenzahlen wesentlich höher. Im
Jahr 2013 beispielsweise lag die offizielle
Erwerbslosenquote in Griechenland

und Spanien jeweils über 40 Prozent.
Allerdings sind diese Zahlen mit Vor-
sicht zu genießen: „Im Nenner der Quo-
te steht nicht die Gesamtzahl der Ju-
gendlichen, sondern nur die Anzahl de-
rer, die am Arbeitsmarkt – erfolgreich
oder nicht – teilnehmen“, schreibt
Schäfer in einem aktuellen Kurzbericht

des IW. „Dazu gehören nicht die vielen
Jugendlichen, die noch in der Schule
oder im Studium sind.“ Somit könne
aus einer Jugendarbeitslosenquote von
40 Prozent nicht geschlossen werden,
dass 40 Prozent der Jugendlichen ar-
beitslos sind. Dies treffe nur auf die
Gruppe der Jugendlichen zu, die nicht

mehr zur Schule oder zur Universität
gehen. Doch selbst wenn man diesen
Aspekt berücksichtigt, sind die Werte
für viele südeuropäische Länder immer
noch deutlich höher als in Deutschland.
Doch auch hierzulande könnten die
Zahlen bald wieder steigen. Der drohen-
de Abschwung der Konjunkturist auf
dem deutschen Arbeitsmarkt bereits zu
spüren – erste Unternehmen haben
Kurzarbeit beantragt oder einen Stel-
lenabbau angekündigt. Für die Jugendli-
chen sind das keine guten Nachrichten.
„Einen Einbruch der Konjunktur spürt
die Jugend als Erstes, denn sie ist auf
Einstiegschancen angewiesen“, sagt
IW-Ökonom Schäfer. „Wenn die Kon-
junktur nun sinkt, werden die Unter-
nehmen zuerst anfangen, Einstellungen
zu stoppen und das wirkt sich direkt auf
die Jugenderwerbslosigkeit aus.“
In einem solchen Umfeld sind Be-
rufseinsteiger auch besonders von Ent-
lassungen bedroht. „Junge Mitarbeiter
haben noch wenig Erfahrung, Kennt-
nisse und Fähigkeiten, die für den Be-
trieb nutzbar sind“, sagt Schäfer. „Auf
diese Kollegen verzichten Unterneh-
men als Erstes.“

Jugendarbeitslosigkeit so niedrig wie nie seit der Wiedervereinigung


Jahrelanger Wirtschaftsboom hat jungen Menschen gute Jobchancen beschert. Doch die Aussichten haben sich eingetrübt – und das trifft diese Gruppe besonders














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Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland


*einschließlich Berlin, Quelle: Destatis

Angaben in Prozent


Ost*

Gesamt

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igentlich wollte der britische Es-
senslieferdienst Deliveroo im
Konkurrenzkampf mit Lieferan-
do in Deutschland noch einmal groß
durchstarten. Doch auch mit einem In-
vestment von 575 Millionen Dollar
durch Amazon im Rücken ziehen die
Briten auf dem deutschen Markt nun
die Reißleine und verlassen den deut-
schen Markt. Sieger im Wettstreit der
Lieferdienste in Deutschland ist nun die
Allianz von Lieferando und Lieferheld,
die im Frühjahr entstanden war.
Deliveroo nimmt sich für den Ab-
schied nur wenige Tage Zeit: Schon am
Freitag wird das Geschäft in Berlin,
Hamburg, Frankfurt/Main, Köln und
München eingestellt. Vor einem Jahr
hatte sich Deliveroo bereits aus zehn
deutschen Städten, darunter Dortmund,
zurückgezogen und sich auf Berlin und
vier weitere Großstädte beschränkt.
Restguthaben auf den Kundenkonten
würden zurückerstattet. Deliveroo wol-
le sich auf Wachstumsmärkte anderswo
in Europa und Asien konzentrieren, be-
gründete ein Sprecher den Schritt. Die
Entscheidung, den Dienst in Deutsch-
land einzustellen, sei „nicht einfach“
gewesen und „nicht leichtgefallen“.
Dennoch wolle sich Deliveroo nun da-
rauf konzentrieren, „seine Aktivitäten
in anderen Märkten auf der ganzen
Welt auszubauen“.
Deliveroo habe dafür gesorgt, dass
Fahrer, Restaurants und Mitarbeiter
„angemessene“ Vergütungs- und Ku-
lanzpakete erhielten, hieß es ohne nähe-
re Details. „Wir möchten uns bei allen
Fahrern und Restaurants, die in
Deutschland mit Deliveroo gearbeitet
haben, sowie bei unseren wunderbaren
Kunden bedanken“, erklärte der Spre-
cher. Während der deutsche Marktfüh-
rer Lieferando die Fahrer als Angestell-
te beschäftigt, waren die Fahrer bei De-
liveroo als Selbstständige unterwegs.
Diese Praxis löste immer wieder Kritik
von Gewerkschaftern aus.
In Frankreich machte das Unterneh-
men kürzlich mit Protesten seiner Fah-
rer auf sich aufmerksam. Sie riefen die
Kunden vergangene Woche zu einem
eintägigen Boykott auf und organisier-
ten Veranstaltungen, um gegen ihre Be-
zahlung zu protestieren.
Im deutschen Markt der Essenliefer-
dienste ist der Konkurrent Takeaway-
.com aus den Niederlanden besonders
stark. Takeaway fügte im Frühjahr zu
seiner Marke Lieferando das Deutsch-
land-Geschäft von Delivery Hero hinzu.
Nach der Übernahme gehören zu der

land-Geschäft von Delivery Hero hinzu.
Nach der Übernahme gehören zu der

land-Geschäft von Delivery Hero hinzu.


Gruppe neben Lieferheld auch Pizza.de
und Foodora. Takeaway ist gerade da-
bei, mit dem Rivalen Just Eat zu fusio-
nieren. Nach dem Deal sollen die Aktio-
näre von Just Eat eine knappe Mehrheit
halten. Als Amazon im Mai 2019 bei De-
liveroo eingestiegen war, hatte der neue
Deutschland-Chef Marcus Ross noch
angekündigt, das Unternehmen werde
im dritten Quartal 2019 bereits wieder
neue deutsche Städte aufnehmen und
das Geschäft so deutlich ausweiten.
Doch daraus wird nun nichts. dpa/AFP

Deliveroo stellt


seinen Dienst in


Deutschland ein


Essenszusteller überlässt


Lieferando den Markt


WWWer zahlt für er zahlt für


die Vermüllung?


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