Die Welt - 13.08.2019

(nextflipdebug5) #1

19


13.08.19 Dienstag, 13. August 2019DWBE-HP



  • Belichterfreigabe: ----Zeit:Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: ---Zeit:---Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe:
    Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DWBE-HP






DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-HP/DWBE-HP
13.08.1913.08.1913.08.19/1/1/1/1/Spo2/Spo2 MWAHREN 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT DIENSTAG,13.AUGUST2019* SPORT 19


FOTO DES TAGES


Der elfjährige Louis
Fowler sah Liverpools
Mo Salah an sich
vorbeifahren. Und
sprintete los. Er rann-
te gegen einen Later-
nenmast, die Nase
blutete. Salahs Re-
aktion? Der Liverpool-
Star stieg aus seinem
Auto aus und er-
kundigte sich, ob beim
Jungen alles in Ord-
nung sei. Im Anschluss
gab es ein gemein-
sames Foto.
TWITTER @SPORF

GRAFIK DES TAGES


Pkt.


Golf: FedEx-Cup-Rangliste


der PGA-Tour


Foto: AFP

�.


�.


�.


�.


�.


Brooks Koepka (-)


Patrick Reed (+��)


Rory McIlroy (-�)


Matt Kuchar (-�)


John Rahm (+�)


����


����


����


����


����


USA


USA


Nordirland


USA


Spanien


Golfer Patrick Reed
hat das erste von
drei Turnieren der
PGA-Play-off ge-
wonnen. Der 29-
Jährige siegte in
New Jersey mit 268
Schlägen vor dem
Mexikaner Abraham
Ancer (269). In der
FedEx-Cup-Gesamt-
wertung konnte sich
Reed durch den Auf-
takterfolg vom 50.
auf den zweiten
Platz verbessern.

S


eine historisch größte Kata-
strophe traf den Hochseesegel-
sport vor 40 Jahren: In der
Nacht vom 13. auf den 14. August 1979
fiel ein mörderischer Jahrhundert-
sturm über die Fastnet-Flotte her. Tief
Y forderte 19 Todesopfer, fünf Yachten
sanken. Sonnig, friedlich und fröhlich


  • so hatte die 28. Auflage des Fastnet
    Race vor 40 Jahren begonnen. Am 11.
    August 1979 waren rund 2700 Männer
    und Frauen auf 303 Booten hoffnungs-
    froh in den Kurs von Cowes auf der
    südenglischen Isle of Wight rund um
    den Fastnet-Felsen in der Irischen See
    und zurück nach Plymouth gestartet.
    Die Mehrheit waren wie bis heute
    Amateur-, Freizeit- und Familienseg-
    ler. Für die 57 Yachten der Admiral’s-
    Cup-Teams markierte die Langstrecke
    gleichzeitig den entscheidenden Hö-
    hepunkt. In der Nacht auf den 14. Au-
    gust wurden die Segler von einem
    Jahrhundertsturm überfallen.
    Überlebt haben die Fastnet-Tragö-
    die auch die drei Crews auf den deut-
    schen Admiral’s-Cup-Yachten: Tho-
    mas Frieses „Tina-i-Punkt“, Norbert
    Lorck-Schiernings „Jan Pott“ und
    Hans-Otto Schümanns „Rubin VI“.
    Die Wettervorhersage war vielver-
    sprechend: Wind aus Südwest, Stärke
    3 bis 4. Erst am 13. August, als die Boo-
    te die offene Irische See erreicht hat-
    ten, hörten die ersten Crews von einer
    Sturmwarnung. Für eine Umkehr war
    das zu spät. Nicht nur „Jan Pott“-
    Skipper Ulli Libor stellte am Nachmit-
    tag fest, dass das Barometer binnen ei-
    ner Stunde um vier Millibar und
    schließlich auf 983 Millibar fiel. „Ich
    habe noch nie ein Barometer so
    schnell fallen sehen“, sagt Libor im
    Gespräch mit Sven Kaulbars. Der
    NDR-Autor erstellte die Dokumentati-
    on „Katastrophe in der Irischen See“
    über das Rennen, bei dem insgesamt
    19 Segler starben.
    Auch die „Jan Pott“ kenterte und
    verlor ihren Mast. Die Crew konnte ei-
    nen am Lifebelt hängenden über Bord
    gegangenen Mitsegler wieder an Deck
    hieven. Ohne Mast und Kontakt zur


Außenwelt konnte die kahlrasierte
„Jan Pott“ unter Notrigg und Maschi-
ne den Zielhafen Plymouth aus eige-
ner Kraft erreichen. So auch die weit-
gehend unversehrte „Rubin XI“. De-
ren Eigner Hans-Otto Schümann er-
zählte später: „Es war ein sehr glück-
licher Moment, als wir fast gleichzei-
tig mit dem früheren englischen Pre-
mier Edward Heath und dessen ‚Mor-
ning Cloud‘ die Ziellinie erreichten.
Ob wir Glück hatten, den Sturm so zu
überstehen? Ich denke, wir haben uns
seemännisch richtig verhalten.“ Tho-
mas Frieses „Tina-i-Punkt“ überstand
das Desaster mit einem Ruderbruch.
Friese erinnert sich: „Wir dachten da-
mals, wir sind die Einzigen in diesem
Drama. Wir hatten den Sturm unter
Kontrolle, bis das Ruder brach.“
Sie funkten nachts „Mayday, May-
day, Mayday“, wurden aber nicht er-
hört. Was sie nicht wussten: Bis zu
4000 Menschen waren in die größte
Seerettungsmission zu Friedenszeiten
involviert, doch auch das Großaufge-
bot reichte nicht, um allen sofort zu
helfen. Gut dran war, wer sich selbst
helfen konnte. Am 15. August lief Frie-
ses Yacht mit Notruder in den irischen
Nothafen Cork ein. „Erst im Hafen er-
fuhren wir von dem wahren Ausmaß
der Katastrophe“, sagt Friese.
Eine Erkenntnis des Desasters: Von
den 24 aufgegebenen Yachten sanken
nur fünf, während Menschen in den
unsicheren Rettungsinseln starben.
Viele Rettungswesten wiesen Materi-
alfehler auf. Aber auch 40 Jahre nach
der Katastrophe hat das Rennen seine
Faszination nicht verloren. Vor gut ei-
ner Woche war ein Rekordfeld mit
über 3000 Teilnehmern gestartet. Die
340 Startplätze waren binnen vier Mi-
nuten und 37 Sekunden vergeben. DW

Tief Y brachte


den Tod für


1 9 Segler


Das Fastnet-Race wurde


vor 40 Jahren zur Tragödie


Ein Hubschrauber der Navy setzt zur
Rettung der Yacht "Camargue" an

GETTY IMAGES

/ KEYSTONE

D


er Schaden. Der Spott. In
den sozialen Netzwerken
wird schnell zusammen-
geführt, was das Sprich-
wort beschreibt. User
skripten Hasan Salihamidzics Telefona-
te, empfinden seine an Spielerberater
adressierten E-Mails nach und beschrei-
ben ihn mit leerem Blick vor dem mit
frischem Papier aufgefüllten Faxgerät.
Mit den Fiktionen seiner Erlebnisse auf
der Zielgeraden dieser Transferperiode
ließen sich mittlerweile Bücher dicker
als die ruhmreiche Vereinschronik des
FC Bayern füllen. Als (auf dem Papier)
Verantwortlicher für die Personalpla-
nungen der Bundesligamannschaft ist
der Sportdirektor der Münchner spätes-
tens jetzt zur Zielscheibe für Hohn und
Häme geworden.

VON LUTZ WÖCKENER

Unterhaltung auf Kosten des Re-
kordmeisters hat in der Öffentlichkeit
schon immer passabel funktioniert.
Doch tatsächlich taugt die Fernkopier-
Maschine als wunderbares Symbolbild,
um die Transferpolitik der Bayern vor
der am Freitag beginnenden Saison
2019/2020 zu visualisieren. Anders als
früher brummt und rattert es nicht
mehr. Es ist still geworden in deut-
schen Büros. Auch an der Säbener Stra-
ße in München. Das Faxgerät ist aus
der Zeit gefallen. Und nicht nur das
Kommunikationsverhalten der Men-
schen hat sich verändert.
„Meiner Meinung nach konnte jeder
sehen, was wir mit Ajax erreicht haben.
Und was mein Anteil daran war. Wenn
dann nicht der Verein vorbeikommt,
bei dem ich das perfekte Gefühl habe,
dann eben nicht“, hat Hakim Ziyech am
Montag im „Allgemeen Dagblad“ ge-
sagt. Der marokkanische Offensivspie-
ler bezog sich mit seiner Aussage auf
das Verhalten der Bayern im Werben
um seinen Wechsel. Der Tenor: Die An-
frage aus München habe vorgelegen,
das Interesse war auf beiden Seiten vor-
handen, doch die Bayern-Verantwortli-
chen hätten so lange gezögert, dass er
nun lieber seinen Vertrag bei Ajax Ams-
terdam verlängert habe.
Die Zeiten, als die Bayern auf dem
Transfermarkt allenfalls Real, Barcelo-
na und Manchester United fürchten
mussten, liegen noch nicht lange zu-
rück. Jahrzehntelang waren Wunsch-
und Kaderliste annähernd deckungs-
gleich. Kein Spieler verließ den Klub ge-
gen den Willen von Uli Hoeneß und
Karl-Heinz Rummenigge, und eine Ver-
pflichtung scheiterte allenfalls dann,
wenn sich die beiden Macher in ihrer
Beurteilung nicht einigen konnten.
Wollten die Bayern einen Profi haben,
dann wurde dieser in der Regel gekauft.
Das war fast so einfach wie ein Fax ab-
zuschicken. Doch der Fußball hat sich
verändert, ist globaler und schneller ge-
worden. Dass Oligarchen und Investo-
ren, mitunter ganze Staaten durch ihre
finanziellen Zuwendungen das Geschäft
aus den Angeln gehoben haben, ist hin-
länglich bekannt. Auch in München be-
kommen sie nun leidvoll mit, dass Geld

und Strahlkraft längst keine bajuwari-
sche Exklusivität mehr sind.
Ziyech galt als Top-Kandidat auf die
Lücke, die Wunschspieler Leroy Sané
aufgrund seiner Verletzung zumindest
nicht kurzfristig schließen kann. Wobei
auch die Verpflichtung des deutschen
Nationalspielers von Manchester City
trotz wochenlanger Verhandlungen
noch nicht erreicht worden war. Den
Bayern, so scheint es, ist etwas Elemen-
tares abhanden gekommen.
Ziyechs Einblicke zeigen die Bayern
als zaudernden Verhandlungspartner,
der nicht genug Zeit und Überzeugung
investierte, um den vermeintlichen
Wunschspieler auch zu verpflichten.
Das ist subjektiv, möglicherweise auch
einem verletzten Stolz des Spielers ge-
schuldet. Es ist nicht auszuschließen,
dass die Bayern Abstand von dem
Transfer genommen hatten und sich
deswegen nicht mehr um Ziyech be-
mühten. Die Worte des marokkanischen
Nationalspielers hätten auch nicht das
Gewicht, würden sie nicht einen vor-
herrschenden Eindruck bestätigen.
Die Transferperiode ist bislang eine
lange Reihe von Pleiten und Pannen,
vielleicht auch Pech. Während sich der
nationale Konkurrent Borussia Dort-
mund Ende Mai einen Spaß daraus
machte, täglich die Verpflichtung ei-
nes Nationalspielers bekannt zu ge-
ben und seinen Kader bereits vor der

Sommerpause zusammen hatte, sind
die Bayern wenige Tage vor dem Sai-
sonstart noch auf der Suche. Die Ab-
gänge von Franck Ribery, Arjen Rob-
ben, Rafinha, James Rodriguez und
Mats Hummels haben ein Ungleichge-
wicht bewirkt, das zunächst wohl nur
noch quantitativ ausgeglichen werden
kann. Als Sofortmaßnahme wurde der
bereits aussortierte Jerome Boateng
zurück in den Konkurrenzkampf kom-
plimentiert, am Montag folgte ein wei-
terer Schritt aus der Not heraus.
Das traditionelle Foto der Zugänge
kann bislang als Nahaufnahme geschos-
sen werden, wenn die Abwehrspieler
Lucas Hernandez und Benjamin Pavard
Nachwuchsmann Jann-Fiete Arp in die
Mitte nehmen. „Wenn Sie wüssten, was
wir alles schon sicher haben für die
neue Saison“, hatte Uli Hoeneß im Fe-
bruar vollmundig ersten Zweiflern und
Grantlern entgegengehalten. Er wird
beim Schenkelklopfen vor einem halben
Jahr allerdings kaum Ivan Perisic im
Hinterkopf gehabt haben.
Der Kroate, in der Bundesliga aus
Dortmund und vom VfL Wolfsburg be-
kannt, ist mittlerweile 30 Jahre alt und
soll nun für die Gebühr von knapp fünf
Millionen Euro von Inter Mailand aus-
geliehen werden, inklusive einer Kauf-
option für 20 Milllionen Euro. Er wäre
der 18. Feldspieler im dann immer noch
zu schmalen Kader. Kurz bevor die

neuen Kollegen Montag zum Pokal-
spiel bei Energie Cottbus (bei Redakti-
onsschluss nicht beendet)antraten, absol-
vierte er den Medizincheck in Mün-
chen. Perisic statt Ziyech statt Sané?
Als Kommentar drängt sich da ein an-
deres berühmtes Hoeneß-Zitat auf:
„Das war es noch nicht.“ Kann es doch
nicht. Oder etwa doch?
Während das Ausmaß der Auswirkun-
gen auf das Spiel der Münchner abzu-
warten sind – Perisic spielte in Mailand
eine gute Saison – könnte der Transfer
anderswo in der Bundesliga für folgen-
reiche Veränderungen sorgen. Bei Inter
wäre mit dem Abgang des Kroaten der
Platz für dessen fünf Jahre jüngeren
Landsmann frei: Ante Rebic, Angreifer
von Eintracht Frankfurt.
„Aktuell gehe ich davon aus, dass er
bleibt. Wir hoffen und wünschen es
uns auch, dass Ante bleibt“, sagte Ein-
tracht-Sportvorstand Fredi Bobic im
Gespräch mit WELT, deutete aber an,
dass andere über das Ablaufdatum sei-
ner Aussage entscheiden: „Es ist noch
Bewegung auf dem Markt – und nicht
abzusehen, was noch passiert. Bislang
ist aber kein einziger Klub auf uns zu-
gekommen und hat ein schriftliches
Angebot hinterlegt.“ Das könnte sich
nun ändern. Laut „Tuttosport“ sei min-
destens einer der beiden großen Mai-
länder Klubs bereit, viel Geld für Rebic
zu bezahlen. Mitarbeit: LaGa

Hakim Ziyech entschied sich
gegen den FC Bayern und für
eine Vertragsverlängerung bei
Ajax Amsterdam

GETTY IMAGES

/ AFP/

EMMANUEL DUNAND

„Dann


eben


nicht“


Der FC Bayern


verpasst erneut


einen Zuschlag,


auch Hakim Ziyech


sagt ab. Seine


unverblümte


Erklärung sagt viel


über diesen


Sommer aus - mit


Ivan Perisic gelingt


nur ein kleiner Wurf


S


pektakulär und unfassbar, aber
nicht unmöglich – die amerikani-
sche Rekord-Weltmeisterin Si-
mone Biles hat die Turn-Welt erneut
aus den Angeln gehoben. Der 22 Jahre
alte US-Star sorgte am Sonntag (Orts-
zeit) bei den US-Meisterschaften in
Kansas City für ein Novum und eine be-
eindruckende Flugshow. Als erste Frau
der Welt stand sie am Boden einen ge-
hockten Doppelsalto rückwärts
mit einer Dreifachschraube und
kreierte damit ein spektakuläres
Turn-Element.
„Ich wollte sehen, wie das
aussieht“, sagte Biles, die direkt
nach der gelungenen Landung
ein zufriedenes Lächeln auf-
setzte und den Rest ihrer ex-
trem schwierigen Übung mit ei-
ner Leichtigkeit fortsetzte, als
würde sie schweben. Noch am
Freitag war das 1,42 Meter große
Kraftpaket sauer auf sich selbst
gewesen, weil sie sich bei der
Landung mit beiden Händen auf
dem Boden abstützen musste. Doch am
Sonntag im Gerätefinale gelang ihr das
Element zwei Umdrehungen um die
Querachse und drei um die Längsachse
perfekt. Nicht nur Turn-Laien mussten
sich die Flugeinlage in Zeitlupe an-
schauen, um die Anzahl der Drehungen
mitzählen zu können.
Während den Zuschauern erst der
Atem stockte, bevor sie in tosenden Bei-
fall ausbrachen, blieb Biles nach ihrem
Husarenstück einigermaßen gelassen.

„Es ist nicht so gut wie manchmal im
Training gelungen“, meinte sie selbst-
kritisch, nachdem ihr die Trainer eine
zusätzliche Matte auf das Boden-Ge-
viert gelegt hatten, um das Verletzungs-
risiko zu minimieren. „Aber ich bin
glücklich, dass ich auf den Füßen gelan-
det bin, weil mein Selbstbewusstsein
ein bisschen gelitten hat.“ Nach dem
missglückten Versuch am Freitag sei sie

„wirklich besorgt“ gewesen, ob es am
Sonntag klappt. Es klappte.
Die Fachwelt staunt und wundert
sich. „Sie macht Sachen, von denen ich
nie gedacht hätte, dass Menschen sie
machen könnten“, sagte die 16 Jahre alte
Sunisa Lee, die im Mehrkampf Platz
zwei hinter der Ausnahmeturnerin be-
legte. „Es ist ein Riesending. Niemand
hat das zuvor bei den Frauen je ge-
schafft, und sie macht es auch noch bes-
ser als die meisten Männer“, schwärmte

US-Cheftrainer Tom Forster. Und eine
von Biles’ Konkurrentinnen, MyKayla
Skinner, entfuhr es bewundernd: „Sie
ist ein verdammtes Biest.“ Erst wenn
Biles dieses „Triple-Double“ genannte
Element, das sie auf der ersten Bahn ih-
rer ohnehin schon extrem schwierigen
Bodenübung zeigte, auch bei den Welt-
meisterschaften in Stuttgart vom 4. bis


  1. Oktober turnt, wird es künftig im Re-
    gelwerk des Turn-Weltverban-
    des FIG auch ihren Namen er-
    halten. Und vermutlich als
    „Biles-Salto“ in die Annalen
    eingehen.
    Biles gewann mit 29,
    Punkten (bei den US-Meister-
    schaften kommen zwei Übun-


Punkten (bei den US-Meister-
schaften kommen zwei Übun-

Punkten (bei den US-Meister-


gen in die Wertung) nicht nur
überlegen den Titel am Boden,
sondern holte nach Clara
Schroth (1945–1952) als zweite
Turnerin den sechsten US-Ti-
tel im Mehrkampf. Mit 118,
Zählern gewann sie nach zwei
kompletten Vierkämpfen mit
großem Abstand vor Lee (113,55) und
Grace McCallum (111,85) Gold. Zudem
sicherte sich Biles auch die Siege am
Schwebebalken und am Sprung.
Mit ihrer Vorstellung in Kansas un-
termauerte Biles eindrucksvoll ihre
WM-Favoritenstellung und die Ambi-
tionen auf ihren fünften Mehrkampf-Ti-
tel in Stuttgart. Bislang holte die Aus-
nahmeturnerin schon insgesamt 14 Mal
Gold (Mehrkampf, Team und Geräte)
bei den Welttitelkämpfen. dpa

TTTurnwelt aus den Angeln gehobenurnwelt aus den Angeln gehoben


Simone Biles steht einen „Triple-Double“, der bald ihren Namen tragen dürfte


„Es ist nicht so gut wie manchmal im Training gelungen“ -
Biles blieb nach ihrer Gala am Boden bescheiden

AFP

/JAMIE SQUIRE

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung DIE WELT -2019-08-13-ab-22 5c76f06f24bc11c81927fef7c421d

РЕЛИЗ ПОДГОТОВИЛА ГРУППА "What's News" VK.COM/WSNWS

Free download pdf