Frankfurter Allgemeine Zeitung - 13.08.2019

(WallPaper) #1

SEITE 28·DIENSTAG, 13. AUGUST 2019·NR. 186 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


D

er Florettfechter Race Imboden
hat in seiner Karriere einiges er-
reicht. Er gewann bei Olympia und
Weltmeisterschaften Medaillen, war
Erster der Weltrangliste. Zu seinem
Bekanntheitsgrad hat der sportliche
Erfolg allerdings nicht viel beigetra-
gen. Die meisten seiner amerikani-
schen Landsleute haben von ihm
noch nie gehört. Weshalb er darauf
angewiesen ist, sein Geld woanders
zu verdienen: als Fotomodell und auf
dem Laufsteg bei Modenschauen.
Sein Bekanntheitsgrad steigt aber
seit ein paar Tagen, seit ein Bild von
der Siegerehrung im Mannschafts-
wettbewerb der Panamerikanischen
Spiele in Lima zu kursieren begann.
Es zeigt ihn während der Fahnenze-
remonie auf dem Treppchen hinter
seinen beiden stehenden Teamkolle-
gen: kniend.
2017, auf dem Höhepunkt der
durch Attacken von Donald Trump
zugespitzten Kontroverse um den
schwarzen Football-Profi Colin Kae-
pernick, zeigte er schon einmal mit
derselben Geste seine Haltung. „Es
ist wichtig, den Mund aufzuma-
chen“, sagte er und nannte Athleten
wie Muhammad Ali und LeBron
James als Vorbilder. Folgen hatte das
damals nicht. Kein Wunder. Fechten
ist Randsportart. Sie wird von den
reichweitenstarken Medien völlig
ignoriert.
Doch in einer Zeit, in der es zu
Massakern an Schwarzen, Juden und


  • zuletzt in Texas – an Lateinameri-
    kanern kommt und der Präsident
    fremdenfeindliche Parolen produ-
    ziert, sorgen solche Demonstratio-
    nen für Resonanz und Schlagzeilen.
    So wie die Aktion des Fußballers Ale-
    jandro Bedoya von Philadelphia Uni-
    on vor einer Woche. Der brüllte wäh-
    rend einer Partie seine Forderung an
    den amerikanischen Kongress in ein
    Fernsehmikrofon, „endlich was zu
    tun“, um die zunehmende Gewalt
    und die politisch motivierten Atten-
    tate einzudämmen. Während Imbo-
    den mit einer Disziplinarmaßnahme
    bis hin zu einer Sperre rechnen
    muss, verzichtete die Major League
    Soccer auf eine Strafe. Man trauere
    mit allen anderen über die Opfer der
    jüngsten Anschläge und habe Ver-
    ständnis dafür, „dass unsere Spieler
    bei diesem Thema starke und leiden-
    schaftliche Ansichten haben“.
    Der Fechter, der auf „Rassismus,
    unzureichende Waffengesetze, die
    Misshandlung von Einwanderern
    und einen Präsidenten, der Hass ver-
    breitet“, aufmerksam machen will,
    dürfte in seinem Milieu kaum auf der-
    lei Rückhalt stoßen. Athleten unter
    dem Dach des Nationalen Olympi-
    schen Komitees haben politische De-
    monstrationen strikt zu unterlassen.
    Wer bei internationalen Wettbewer-
    ben für die Vereinigten Staaten antre-
    ten will, muss deshalb eine Erklä-
    rung unterschreiben, mit der er diese
    Auflage ausdrücklich akzeptiert.
    In dem Konflikt um das Recht auf
    freie Meinungsäußerung hatte die
    National Football League Kaeper-
    nick auf einem Umweg in die Arbeits-
    losigkeit gezwungen. Keiner der 32
    Klubs bot ihm einen neuen Vertrag
    an. Imboden ist weiß, weshalb sein
    Protest über das Konfliktfeld Haut-
    farbe hinausgeht und als Stich ins
    Wespennest eines überdrehten und
    von Trump instrumentalisierten Pa-
    triotismus anders nachhallt. Längst
    fragen sich auch andere Sportler, ob
    es nicht an der Zeit ist, der Bevor-
    mundung ein Ende zu setzen und
    das verfassungsgemäße Recht auf
    Meinungsfreiheit einzufordern.
    Die Stimmung ist aufgeladen. In ei-
    nigen Bereichen reift der Sinn für So-
    lidarität. Etwa in der Basketballliga
    NBA, in der Ligamanagement und
    Spielergewerkschaft signalisierten,
    dass sie Verständnis dafür haben,
    wenn Profis ihre Plattform nutzen
    wollen, „um etwas in der Welt zu be-
    wegen“. Man stehe sogar zur Verfü-
    gung, so machte man vor einer Weile
    in einer gemeinsamen Erklärung
    deutlich, um Spielern zu helfen, „die
    sinnvollste Weise dafür zu finden“.
    Knien während der Hymne gehört al-
    lerdings nicht dazu. Das wurde ihnen
    vor zwei Jahren von der Liga unmiss-
    verständlich untersagt. Dabei wäre
    dieser Konflikt einfach zu lösen: in-
    dem man einfach auf die Hymnenze-
    remonie vor jedem Spiel verzichtet.


Biles turnt „Triple Double“


Turn-Olympiasiegerin Simone Biles hat
bei den amerikanischen Meisterschaften
in Kansas City in ihrer Bodenkür als erste
Frau einen gehockten Doppelsalto mit
drei Schrauben geturnt. Dieses neue Ele-
ment trägt den Namen „Triple-Double“.
Es gibt nicht viele männliche Kunstturner,
die sich an diese Schwierigkeit heranwa-
gen. Eine offizielle Würdigung würde Si-
mone Biles bei der WM im Oktober in
Stuttgart erhalten. Sollte die 22-Jährige
dieses Element auch dort turnen, würde
es fortan ihren Namen erhalten. (sid)


Nadal siegt in Montreal


Rafael Nadal hat in Montreal seinen 35.
Titel bei einem ATP-Masters gewonnen.
Der 33 Jahre alte Titelverteidiger aus Spa-
nien setzte sich in 70 Minuten 6:3, 6:0 ge-
gen den Russen Daniil Medwedew durch.
Der Rekord-Masterssieger baute damit
seinen Vorsprung vor Novak Djokovic
(33 Titel) und Roger Federer (28) aus.
Seinen Start beim Turnier in Cincinnati
sagte Nadal ab. (sid)


Frauenfußball freitags live


Die Fußball-Bundesliga der Frauen soll
in der am Freitag beginnenden neuen
Spielzeit an jedem Freitagabend live im
frei empfangbaren Fernsehen zu sehen
sein. Eurosport hat sich die Rechte gesi-
chert, jeweils von 19.15 Uhr an das vom
Sender so bezeichnete Top-Spiel der Wo-
che live übertragen zu dürfen. Das teilte
der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bei ei-
ner Pressekonferenz vor dem Auftakt-
spiel zwischen Frankfurt und Potsdam
mit, das am Freitag ausnahmsweise noch
um 18.30 Uhr angepfiffen wird. (dme.)


Wachsender Sinn


für Solidarität


Von Jürgen Kalwa


In Kürze


MÜNCHEN. Einen Pele hatte nicht mal
der ruhmreiche FC Bayern, aber Energie
Cottbus hat ihn. Claus-Peter Wollitz, der
durch mitunter brasilianische Anwand-
lungen als Spieler den Rufnamen des gro-
ßen Ballkünstlers erhielt und auch als
Trainer behielt, hatte sich am Montag vor-
genommen, „alles zu genießen“ und ein
„schönes Fußballfest“ zu feiern. Und weil
er den Traum, dass dieses Fest auch noch
mit einem Sieg enden würde, von vornhe-
rein als „unrealistisch“ abgetan hatte,
fand Pele Wollitz wohl wirklich allen
Grund, den Abend zu genießen. Bei der

letztlich unvermeidlichen 1:3-Niederlage
gegen die Bayern in der letzten Partie der
ersten Pokalrunde nach Treffern von Ro-
bert Lewandowski (32.), Kingsley Coman
(65.) und Leon Goretzka (84.) – der Cott-
buser Berkan Taz verwandelte einen
Strafstoß (90.+2) – bot seine nach dem
Abstieg aus der Dritten Liga zerstückelte,
durch viele Verletzungen gebeutelte und
mit zahlreichen Jugendspielern aufgefüll-
te Notmannschaft den 20 500 feiernden
Zuschauern im Stadion der Freundschaft
eine aufopferungsvolle Darbietung.
Vor allem der 19-jährige Torwart Lenn-
art Moser frustrierte über weite Strecken
die Bayern-Stars, vor allem in der ersten
Halbzeit. Eine Direktabnahme von Le-
wandowski lenkte er an die Latte (14. Mi-
nute), hielt auch einen Kopfball von Co-
man aus kürzester Entfernung mit phan-
tastischer Reaktion, war dann zwar
machtlos, als Lewandowski den Abpral-
ler zur Pausenführung der Bayern ins lee-
re Tor drücken konnte (32.). Mit starker
Parade verhinderte er einen zweiten Tref-
fer des polnischen Torjägers, dessen Vol-
leyschuss er aus dem kurzen Eck fischte
(35.), und hatte dann Glück, als ein Kopf-
ballheber von Coman an die Latte flog

(39.). Trainer Niko Kovac wirkte ver-
spannt auf dem Weg in die Pause, zu we-
nig Zwingendes hatte seine Mannschaft
aus ihrer drückenden Überlegenheit ge-
macht. „Der springende Punkt im DFB-
Pokal ist, gleich von der ersten Runde,
der ersten Minute an da zu sein und die so-
genannten kleinen Mannschaften nicht
zu unterschätzen“, hatte Kovac vor An-
pfiff seine Serie von bis dahin 17 Siegen
in 18 Pokalspielen als Trainer erklärt und
gefordert: „Wir müssen uns wieder neu
beweisen – jeder einzelne: der Trainer,
die Mannschaft, der Verein. Wir haben
am Montag die erste Möglichkeit dazu.“
Der Sieg geriet nie wirklich in Gefahr,
doch der erwünschte Beweis von Stärke
blieb eine Woche nach der Supercup-Nie-
derlage gegen Dortmund und vier Tage
vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Her-
tha BSC weitgehend aus. Auch nach der
Pause fehlte dem Spiel der Bayern, deren
Gefahrenpotential fast ausschließlich auf
dem Suchen nach Lewandowski und Co-
man beruhte, oft die nötige Phantasie,
um die tapfere, aber spielerisch limitierte
Jungtruppe des unermüdlichen Antrei-
bers Wollitz aus den Angeln zu heben –
ein Team mit dem 36-jährigen Sturmvete-

ranen Dimitar Rangelov und zehn Grün-
schnäbeln mit einem Altersdurchschnitt
von 21. In den ersten drei Spielen der Re-
gionalliga Nordost hatten die Cottbuser
neun Tore kassiert, gegen den deutschen
Meister aber ließen sie nicht viel zu.
Um ihren Trainer ein wenig aufzulo-
ckern, brauchten die Bayern schließlich
eine Einzelleistung von Coman, der aus
zwanzig Metern mit einem scharfen
Flachschuss ins lange Eck das 0:2 erziel-
te, ehe der eingewechselte Goretzka kurz
vor Ende mit einem abgefälschten Schuss
auf 0:3 erhöhte – und Taz noch der Ehren-
treffer für Energie gelang. Doch Kovac
konnte nicht entgehen, wie sehr seinem
Team kurz vor Liga-Beginn noch spieleri-
sche Lösungen gegen tiefstehende, kom-
pakt verteidigende Gegner fehlen. Vor
Anpfiff hatte er bestätigt, dass sein kroati-
scher Landsmann Ivan Perisic, bei den
Bayern als kurzfristige Verstärkung am
Flügel nach dem vorerst geplatzten Sané-
Transfer ins Auge gefasst, am Montag in
München war, zum medizinischen Check,
wie es hieß. Von Einwänden der Ärzte
wurde nichts bekannt. Der sportliche Bay-
ern-Check am Abend in Cottbus fiel da
schon etwas kritischer aus.

EUROSPORT1:15 Uhr: Rad, BinckBank Tour,
zweite Etappe. 22 Uhr: Rad, Tour of Utah, erste
Etappe.

(Durch kurzfristige Absagen oder Verschiebun-
gen können sich Übertragungszeiten ändern.)

FRANKFURT (dpa). Hannover 96 ist
nach dem Fehlstart in der Zweiten Fuß-
ball-Bundesliga im DFB-Pokal gleich in
der ersten Runde ausgeschieden. Das
Zweitliga-Duell beim Tabellenführer
Karlsruher SC verloren die Niedersach-
sen von Trainer Mirko Slomka am Mon-
tag 0:2. Lukas Grozurek (53. Minute) und
Marvin Wanitzek per Foulelfmeter (61.)
trafen für die Badener. Die Mannschaft
von Trainer Alois Schwartz revanchierte
sich damit auch für das klare 0:6 in der ers-
ten Pokalrunde vor einem Jahr gegen Han-
nover. Der niedersächsische Bundesliga-
Absteiger ist damit nach drei Pflichtspie-
len der neuen Saison noch ohne Sieg. Un-
terdessen hat der VfB Stuttgart die erste
Pokalrunde glanzlos überstanden. Das
zweitklassige Team von Trainer Tim Wal-
ter setzte sich am Montagabend beim
Drittligaverein FC Hansa Rostock 1:0
durch. Stürmer Hamadi Al Ghaddioui
(19. Minute) erzielte vor 24 000 Zuschau-
ern im Ostseestadion das Siegtor für die
Schwaben, die zuvor alle vier Vergleiche
im DFB-Pokal gegen die Hanseaten verlo-
ren hatten.
Pokal-Krimi zur Premiere: Der VfL
Wolfsburg hat sich im ersten Pflichtspiel
unter seinem neuen Trainer Oliver Glas-
ner in die zweite Runde gezittert. Der Po-
kalsieger von 2015 setzte sich beim Drittli-
gaklub Hallescher FC erst nach Verlänge-
rung 5:3 durch. Vor 13 500 Zuschauern
im ausverkauften Sportpark brachte Felix
Drinkuth (43. Minute) Halle in Führung,
doch Wout Weghorst (44.) schaffte umge-
hend das 1:1. Yannick Gerhardt (49.) und
William (70.) schossen den VfL zweimal
in Führung, Sebastian Mai (57.) und Ma-
thias Fetsch (90.+1) glichen jeweils aus.
In der Verlängerung sorgten dann aber
Robin Knoche (92.) und Josip Brekalo
(94.) früh für die Entscheidung.


BRIGHTON.Für Manchester United ist
es fast ein bisschen schade: Weil am Eröff-
nungswochenende der neuen Premier-
League-Saison auch die Spitzenklubs FC
Liverpool, Manchester City und Totten-
ham Hotspur ihre jeweiligen Gegner
hoch besiegten, geriet der 4:0-Erfolg der
„Red Devils“ gegen den FC Chelsea am
Sonntag beinahe zur Nebensache. Mehr
habe er von seiner Mannschaft nicht er-
warten können, sagte nach dem Spiel der
zufriedene Trainer Ole Gunnar Solskjaer.
Aber in erster Linie gehe es darum, sich
als Team zu verbessern und einen Spiel-
stil zu finden, der zur Mannschaft passe.
Es gebe viele Dinge, an denen er noch ar-
beiten müsse, und das brauche Zeit, denn
insgesamt sei United noch weit weg vom
fertigen Produkt.
Das ist keine bloße Tiefstapelei. Seit
dem Ende der glanzvollen Ära der Uni-
ted-Trainerlegende Alex Ferguson im
Jahr 2013 ist Englands Rekordmeister
auf der Suche nach seiner Identität. Fer-
guson hatte zum Abschied noch einmal
die Meisterschaft gewonnen, danach be-
legte United sechs Spielzeiten nachein-
ander Plätze zwischen den Tabellenrän-
gen zwei und sieben. Solskjær ist seit Fer-
gusons Abschied der vierte hauptamtli-
che Trainer, nachdem vor ihm David
Moyes und die Grandseigneurs Louis
van Gaal sowie José Mourinho nicht die
erhoffte Wirkung entfaltet hatten. Mit
Blick auf den Auftaktsieg seiner Mann-
schaft sagte Solskjær, der im Dezember
für den zuvor entlassenen Mourinho zu-
erst nur als Übergangslösung geholt, im
März nach einer sensationellen Siegesse-
rie aber längerfristig an den Verein ge-
bunden wurde: „Gewinnen ist eine gute
Angewohnheit.“
Damit es dazu wirklich wieder kommt,
hat sich United im Sommer personell ver-
stärkt. Fast 160 Millionen Euro hat der
Klub angeblich ausgegeben, vor allem für
Innenverteidiger Harry Maguire (87 Mil-
lionen, von Leicester City), der damit

jetzt der teuerste Abwehrspieler der Welt
ist, und Rechtsverteidiger Aaron Wan-Bis-
saka (55 Millionen, Crystal Palace). Für
weitere 17 Millionen Euro ist der junge
Linksaußen Daniel James aus Swansea
gekommen. Mittelstürmer Romelu Luka-
ku hat United dafür für kolportierte 65
Millionen Euro in Richtung Inter Mai-
land verlassen. Maguire und Wan-Bissa-
ka spielten gegen Chelsea von Beginn an;
James kam eine Viertelstunde vor
Schluss in die Partie – und schoss prompt
das Tor zum 4:0. Vorher hatten Marcus
Rashford (18. und 67. Spielminute) und
Anthony Martial (65.) für United getrof-
fen. Bis zum Doppelschlag nach einer gu-
ten Stunde hatte Chelsea ordentlich ge-
spielt, zweimal hatten sie bei Torabschlüs-
sen den Pfosten getroffen.
Nicht abgeschlossen ist bei Manches-
ter United neben der Identitätsfindung
auch die Suche nach einem Sportdirek-
tor. Einen solchen Posten hat es am Old

Trafford bisher nicht gegeben, die Struk-
tur im Klub soll nun moderner werden.
Bis jetzt konnte aber offenbar kein pas-
sender Kandidat für die Rolle gefunden
werden. Die Fans sind derweil unzufrie-
den mit der Arbeit des stellvertretenden
Vorstandsvorsitzenden und Vertrauten
der Eigentümerfamilie Glazer, Ed Wood-
ward. Sie machen ihn für die relative Er-
folglosigkeit in den vergangenen Jahren
verantwortlich. In diesem Sommer hät-
ten sie sich weitere Zugänge gewünscht,
vor allem im Angriff, um die Lücke nach
oben wieder zu schließen. In den sozia-
len Netzen forderten in der vergangenen
Woche Zehntausende Anhänger Wood-
wards Rausschmiss.
Der Sieg zum Auftakt dürfte die Gemü-
ter einstweilen besänftigt haben. Jedoch
ist eine Beurteilung über die Aussage-
kraft des Sieges schwierig. Denn auch
Chelsea befindet sich in einer Übergangs-
saison: Im Juli hat die als Trainer ver-

gleichsweise unerfahrene ehemalige Spie-
lerikone Frank Lampard die Mannschaft
von seinem Vorgänger Maurizio Sarri
übernommen. Es ist ein Experiment. Au-
ßerdem hat der Internationale Fußballver-
band die Londoner wegen Verstößen ge-
gen Auflagen bei Transfers ausländischer
Minderjähriger mit einer Einkaufssperre
für zwei Transferfenster belegt. Die einzi-
gen Zugänge sind deshalb Mateo Kova-
cic, der zuvor schon an den Klub ausgelie-
hen war, und der ehemalige Dortmunder
Christian Pulisic, dessen Wechsel schon
im Winter formell vollzogen wurde. Dage-
gen hat Eden Hazard den Verein verlas-
sen – der Belgier galt als Chelseas wich-
tigster Spieler. So gut, wie das Spiel für
Uniteds Selbstvertrauen trotz anfängli-
cher Wackler in der Defensive also gewe-
sen ist, so niederschmetternd ist es trotz
ermutigender Ansätze für die Spieler des
FC Chelsea.
Während Hazard Chelsea verlassen
hat, ist Paul Pogba bei Manchester United
geblieben. Viele hatten bei ihm mit ei-
nem Wechsel gerechnet – auch, weil der
Franzose gern damit kokettiert. Am Sonn-
tag machte er ein starkes Spiel, unter an-
derem bereitete er mit einem sehenswer-
ten Pass das Tor zum 3:0 durch Rashford
vor. Solskjær lobte Pogba nach dem Spiel
ausdrücklich: „Er ist ein Top-Kerl und ein
Profi, der das Fußballspielen liebt.“ Er
könne alles, was ein Mittelfeldspieler kön-
nen müsse. Der ehemalige United-Spie-
ler Phil Neville schrieb in einer Kolumne
für die BBC, dass er von Pogba erwarte,
jetzt eine Führungsrolle im Team zu über-
nehmen.
Der Spielplan meint es zunächst ein-
mal gut mit United. Setzt die Mann-
schaft gegen Wolverhampton Wande-
rers, danach gegen Crystal Palace und
den FC Southampton den starken Auf-
takt mit weiteren Siegen fort, kann sie
den hoch gehandelten Titelkandidaten
FC Liverpool und Manchester City zu-
mindest vorübergehend einmal die Show
stehlen. MARCUS ERBERICH

Bayern-Beweis von Stärke bleibt aus


Sport live im Fernsehen


Hannover auch


im Pokal besiegt


KSC, VfB und VfL weiter


Fergusons schweres Erbe


Manchester United war einst das Maß aller Dinge in der Premier League – und sucht nun Anschluss an die Spitze


Der Pokalsieger müht


sichzum 3:1 gegen


aufopferungsvoll


kämpfende Cottbuser.


Perisic vor Wechsel


nach München.


Von Christian Eichler


Torschützen unter sich:Lewandowski (rechts) trifft vor der Pause, Coman in der zweiten Hälfte. Foto dpa


Protest in Amerika


DFB-Pokal, 1. Runde
KFC Uerdingen 05 – Borussia Dortmund 0:2
FC Ingolstadt – 1. FC Nürnberg 0:1
SV Sandhausen – Mönchengladbach 0:1


  1. FC Kaiserslautern – FSV Mainz 05 2:0
    TuS Dassendorf – Dynamo Dresden 0:3
    Alemannia Aachen – Bayer Leverkusen 1:4
    SV Drochtersen/Assel – FC Schalke 04 0:5
    SC Verl – FC Augsburg 2:1
    Wacker Nordhausen – Erzgebirge Aue 1:4
    Viktoria 1889 Berlin – Arminia Bielefeld 0:1
    FC 08 Villingen – Fortuna Düsseldorf 1:3 n.V.

  2. FC Magdeburg – SC Freiburg 0:1 n.V.
    SSV Ulm 1846 – 1. FC Heidenheim 0:2
    Würzburger Kickers – 1899 Hoffenheim 4:5 i.E. (3:3)
    KSV Baunatal – VfL Bochum 2:3
    Atlas Delmenhorst – Werder Bremen 1:6
    VfB Eichstätt – Hertha BSC 1:5
    FC Oberneuland – Darmstadt 98 1:6
    SV Rödinghausen – SC Paderborn 2:4 i.E. (3:3)
    Germania Halberstadt – Union Berlin 0:6
    VfL Osnabrück – RB Leipzig 2:3
    FSV Salmrohr – Holstein Kiel 0:6

  3. FC Saarbrücken – Jahn Regensburg 3:2
    Waldhof Mannheim – Eintracht Frankfurt 3:5
    VfB Lübeck – FC St. Pauli 3:4 i.E. (3:3)
    SV Wehen – 1. FC Köln 2:3 i.E. (3:3)
    Chemnitzer FC – Hamburger SV 5:6 i.E. (2:2)
    MSV Duisburg – Greuther Fürth 0:2
    Hallescher FC – VfL Wolfsburg 3:5 n.V.
    Karlsruher SC – Hannover 96 2:0
    Hansa Rostock – VfB Stuttgart 0:1
    Energie Cottbus – Bayern München 1:3 Der teuerste Verteidiger der Welt:Harry Maguire in Old Trafford Foto dpa

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