Süddeutsche Zeitung - 13.08.2019

(nextflipdebug5) #1
London– Bisher war es der Name von Jeff-
rey Epstein selbst gewesen, der die Schlag-
zeilen dominierte. Der Finanzinvestor, der
2008 eine kurze Haftstrafe wegen Sexual-
delikten unter höchst luxuriösen Umstän-
den absaß und gegen den zuletzt erneut we-
gen Missbrauchs Minderjähriger ermittelt
worden war, soll sich nach aktuellem
Kenntnisstand vor wenigen Tagen in der
Untersuchungshaft in New York umge-
bracht haben. Wie konnte es so weit kom-
men? Und wie konnte es passieren, dass
Epstein so lange und so oft davonkam,
nicht nur wegen der sexuellen Ausbeutung
junger Mädchen, sondern auch wegen Be-
trugs in Milliardenhöhe?
Das fragen sich derzeit nicht nur viele
Amerikaner. Denn: Nun richtet sich der
Blick in dieser ganzen Geschichte zuneh-
mend auch auf eine britische Staatsange-
hörige, die Epstein offenbar junge Mäd-
chen zuführte und, nach Angaben mehre-
rer Opfer zumindest, teils selbst des Miss-
brauchs von Teenagern beschuldigt wird.
Ghislaine Maxwell, mittlerweile 57, ist die
jüngste Tochter von Robert Maxwell, einst
Besitzer eines britischen Medienimperi-
ums. Robert Maxwell kam 1991 auf seiner
Yacht ums Leben, die er nach seiner Toch-
ter benannt hatte: Lady Ghislaine. Nach
dem Tod ihres Vaters, der hoch verschul-
det starb, ging die Tochter in die USA und
lernte dort Epstein kennen, die beiden hat-
ten eine kurze Beziehung, bevor sie für ihn

zu arbeiten begann. DieWashington Post
nennt Maxwell seine „Beschützerin und
Zuhälterin, seine Freundin und seine Ma-
dame“. Denn Gerichtsunterlagen, die am
vergangenen Freitag freigegeben wurden,
bestätigen Gerüchte, die schon lange kur-
siert waren, aber bisher nie zu einer Straf-
verfolgung führten – Maxwell soll Epstein

wie eine Bordellchefin gedient haben. Op-
fer, die in den Gerichtsakten zitiert wer-
den, berichten, Maxwell habe sie Epstein
zugeführt, zumeist unter Vorspiegelung
falscher Tatsachen wie Jobangeboten oder
harmlosen Vergnügungen. In mehreren
Zeugenaussagen ist US-Medien zufolge
die Rede davon, dass sie den pädophilen

Millionär mindestens drei Mal am Tag
„massieren und zum Orgasmus“ hätten
bringen müssen. Das sei die Vorgabe gewe-
sen – wer sich weigerte, wurde bestraft. Bis
zu drei Mädchen am Tag, so dieWashing-
ton Post, seien dafür abgestellt wor-
den. Maxwell habe die jungen Mädchen
massiv unter Druck gesetzt oder ihnen den
Pass abgenommen, heißt es; dem „Groo-
ming“, also der Anwerbung der Frauen, sei-
en dann nicht selten Sexualakte gefolgt, an
denen Maxwell gemeinsam mit Epstein
teilgenommen habe.

Ghislaine Maxwell hatte sich immer in
Epsteins Nähe aufgehalten und auch ihre
eigenen Angelegenheiten über seine Adres-
se abgewickelt, unter anderem den Ver-
kauf einer 15 Millionen Dollar teuren Im-
mobilie. Sie hatte sich erst, als Epstein er-
neut ins Visier von Polizei und Justiz ge-
riet, von ihm zurückgezogen. Die Verleum-
dungsklage eines mutmaßlichen Opfers,
das angibt, als 16-Jährige von Maxwell an-
geworben und von Epstein missbraucht
worden zu sein, hatte dazu geführt, dass
Vernehmungsprotokolle öffentlich wur-
den. Maxwell hatte die Vorwürfe des dama-
ligen Teenagers als Lügen bezeichnet.

Ghislaine Maxwell, die in Paris geboren
ist, in Oxford studiert hat und seit vielen
Jahren in Boulevardmedien als „Socialite“,
als Society-Lady und Jet-Set-Girl auf-
taucht, bestreitet auch alle anderen Vor-
würfe. Sie soll in ihre alte Heimat nach Lon-
don zurückgekehrt sein, wo sie mehrere
Häuser besitzen soll. LautDaily Telegraph
geben Nachbarn jedoch an, sie dort in letz-
ter Zeit nicht gesehen zu haben. Wo sich
Maxwell derzeit aufhält, ist unbekannt.
Unbekannt ist auch, ob die US-Behör-
den konkret gegen die Gehilfin von Eps-
tein ermitteln. Dabei gehen Ermittler mitt-
lerweile davon aus, dass Epstein und Max-
well eine „Menschenhandels-Organisati-
on“ aufgebaut hätten, die der Millionär
selbst nutzte, für die er aber auch Teenager
an andere Männer weitergegeben haben
soll. In den Gerichtsakten tauchen offen-
bar die Namen zahlreicher amerikanischer
Politiker, aber auch eines Mitglieds der
englischen Königsfamilie auf. Eine Zeugin
gab an, Prinz Andrew habe sie als 17-Jähri-
ge missbraucht, eine andere, er habe ihr an
die Brust gefasst. Das Königshaus demen-
tiert und spricht von Lügen. Der New Yor-
ker Generalstaatsanwalt Geoff Berman
sagt, die „mutigen jungen Frauen, die be-
reits ausgesagt haben und die vielen, die
das noch tun wollten“, könnten davon aus-
gehen, „dass unsere Ermittlungen, die den
Vorwurf der Verschwörung beinhalten, wei-
tergehen werden“. cathrin kahlweit

von oliver meiler

I


n Genua, Stadtteil Certosa, haben
Künstler Fassaden bemalt. Sehr groß-
flächig, bunt und fröhlich. Auf einem
dieser Graffiti sieht man ein junges Paar in
einem roten Cabriolet mit genuesischem
Nummernschild auf dem Weg in die Welt.
Die Frau wirft die Europakarte aus dem
Wagen. Dazu die Losung: „Frei, uns zu ver-
lieren.“ In Certosa, dem Viertel unter der
eingestürzten Brücke, der „Ponte Moran-
di“, ist das Leben vor einem Jahr, am 14. Au-
gust 2018, dem Tag vor Ferragosto, um
11.36 Uhr für viele stehen geblieben. Läden
sollten bald schließen, weil der Durch-
gangsverkehr versiegte. Viele zogen weg.
Die Street Art ist eine Aufmunterung für
die Dagebliebenen, ein Augenzwinkern
fürs Weitermachen.
Genua begeht den ersten Jahrestag der
Katastrophe. 43 Menschen hat sie in den
Tod gerissen, Gewissheiten zerstört. Es
gibt ja Bilder, die brennen sich so stark ins
Gedächtnis, dass sie nicht mehr weggehen.
In Genua werden sie wohl nie vergessen,
wie sich im Sommerregen des Unglücks-
tags ein 240 Meter langes Stück aus der
Brücke über das Tal der Polcevera löste
und in die Tiefe krachte. Es gibt Videos da-
von, aus allen möglichen Blickwinkeln, sie
wurden millionenfach abgespielt im Netz.
14 Sekunden dauert die Sequenz nur. Der
Bürgermeister der Stadt, Marco Bucci, ver-
glich den Schock über den Einsturz der
„Morandi“ am Tag danach mit dem Entset-
zen, das die New Yorker am 11. September
2001 befiel, als ihre Zwillingstürme zu
Staub und Schutt zerfielen. Natürlich war
der Vergleich unpassend: dort der Terroris-

mus, da die Nachlässigkeit. Doch die
Macht der Bilder wirkte in beiden Fällen.
Heute geht man davon aus, dass die Ar-
me, die stramm von den Pfeilern herabhin-
gen und die Brücke trugen, innerlich zer-
fressen waren. Schon lange wahrschein-
lich. Wie die ZeitungFinancial Timesher-
ausfand, suchen die Ermittler nach Bewei-
sen für eine ungeheuerliche These. Mana-
ger und Aufsichtsräte der Betreibergesell-
schaft Autostrade haben womöglich be-
reits viele Jahre vor dem Unfall von der un-
bedingten Baufälligkeit der Struktur ge-
wusst. Pfeiler 11 wurde dann einmal gefes-
tigt. Auch Pfeiler 9 und 10 galten offenbar
als hochgradig gefährdet. Doch die Reno-
vierungsarbeiten wurden ständig verscho-
ben. Der letzte Umbautermin für Pfeiler 9
war für Ende August 2018 angesetzt gewe-
sen.
Es war Pfeiler 9, der nachgab. Mittler-
weile wird gegen 71 Personen ermittelt, die
meisten von ihnen arbeiteten oder arbei-
ten noch immer bei Autostrade oder im Mi-
nisterium für Infrastrukturen, das die Be-
treibergesellschaft überwachen sollte.
Doch die Frage, warum die Brücke genau
an jenem Tag mit jener Dynamik kollabier-
te, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft
vermutet die Folge mangelhaften Unter-
halts; die Verteidigung verweist auf eine
tragische Kette unglücklicher Geschehnis-
se, vor allem meteorologischer: der Stark-
regen, die Blitze, der Wind. Die Regierungs-
partei Cinque Stelle, die auch den Trans-
portminister stellt, forderte dennoch
schon kurz nach dem Einsturz, dass man
der Familie Benetton, die über ihre Hol-
ding Atlantia auch Autostrade führt, die Li-
zenz für die von ihr verantworteten Stra-

ßen entziehen solle. Sie machen einen be-
trächtlichen Teil des gesamten italieni-
schen Autobahnnetzes aus. Bisher blieb es
bei Drohungen, jede einzelne sorgte je-
weils für Kursstürze an der Börse. Doch
noch immer ist unklar, ob der Lizenzent-
zug überhaupt möglich wäre. Der Staat
müsste die Benettons offenbar mit 20 Milli-
arden Euro entschädigen, was ja auch ein
denkwürdiger Dreh der Geschichte wäre.

Vor eineinhalb Monaten wurden nun
die Reste der alten Brücke weggesprengt,
um Platz für die neue zu machen. Die
Sprengoperation war eine große Show, alle
Spitzenvertreter der römischen Regierung
waren dabei. Manche fanden das befremd-
lich, etwa der Publizist und Schriftsteller
Salvatore Merlo. „Wieder einmal haben
wir es geschafft, eine Beerdigung als Taufe
zu inszenieren, ein schändliches Versagen
als nationalen Stolz,“ schrieb er in der Zei-
tungLa Repubblica.
Was war nicht schwadroniert worden
nach dem Einsturz. Politiker versprachen
einen Neubau in Rekordzeit. Kein Jahr wür-
de vergehen, dann stehe eine neue Brücke.
Der Transportminister sagte gar, das Pro-
jekt würde so toll werden, dass die Genue-
sen in Zukunft unter der Brücke spielen,
sich vergnügen, essen würden, ein Para-
dies. Populisten sind nun mal wunderbare
Märchenerzähler. Es gab dann Proteste ge-
gen das Warten und auch gegen die Unan-
nehmlichkeiten im Verkehr. Außerdem

Proteste und Petitionen für die Bewohner
der lachsfarbenen Sozialbauten an der Via
Fillak und der Via Porro. Die Wohnhäuser,
einst erstellt für die Angestellten der
Staatsbahnen, standen ein halbes Jahrhun-
dert lang im Schatten von Pfeiler 9.
Nun soll die neue Brücke ganz schnell
Form annehmen, damit die alten Bilder
vielleicht doch bald ein bisschen verblas-
sen. Gezeichnet hat sie Stararchitekt Ren-
zo Piano, einer der berühmtesten Söhne
der Stadt, und wenn nichts dazwischen-
kommt, sollte sie bis im Frühjahr 2020 fer-
tig sein. Das erste Fundament wurde in
den Tagen vor der Sprengung gelegt, sym-
bolisch gut getimt. Aus dem Werk des gro-
ßen staatlichen Werftunternehmens Fin-
cantieri in Castellammare di Stabia bei Nea-
pel haben sie schon einzelne Teile gelie-
fert.
Das „Viadotto Genova“, wie das Viadukt
zunächst einmal heißt, weil es für die gan-
ze Stadt steht, wird aus Stahl gefertigt. Auf
Simulationen wirkt die neue Brücke fein
und leicht. „Einfach, aber nicht banal“, sag-
te Piano, als er sie vorstellte. Tausend Jah-
re soll sie halten. 1100 Meter lang wird sie
sein und auf 19 Pfeilern liegen. An Pfeiler 9
bauen sie schon, an der Basis findet die Ge-
denkmesse zum Jahrestag der Tragödie
statt. Für 11.36 Uhr ist eine Gedenkminute
geplant, danach redet der Erzbischof. In
der Nacht wird die neue Brücke dann ein-
mal hell leuchten. Dafür sorgen 43 Kande-
laber, sie haben die Form von Segeln, eines
für jedes Todesopfer. In Genua heißt es,
die Brücke sehe wie ein Kahn aus und wer-
de mit dem Leuchtturm am Hafen duettie-
ren, dem Wahrzeichen der Stadt. In einer
schönen, heilenden Symbiose.

Die italienische Luxusmarke Versace hat
in ChinaÄrger wegen eines Shirts, das eine
Reihe von Stadt-Land-Aufzählungen
zeigt: „Mailand – Italien“, steht da zum Bei-
spiel, „Berlin – Deutschland“, „Los Angeles


  • USA“, und dann: „Hong Kong – Hong
    Kong“ und „Macao – Macao“. Offenbar ein
    Affront für die Regierung in Peking. Denn
    Hongkong und Macao befinden sich auf
    chinesischem Staatsgebiet, es hätte also ei-
    gentlich „Hongkong – China“ und „Macao

  • China“ heißen müssen.
    Hongkong und Macao, die früheren eu-
    ropäischen Kolonien, wurden Ende der
    1990er-Jahre an China zurückgegeben.
    Seitdem gelten sie als halbautonome Terri-
    torien, die nach Ansicht vieler eine eigene,
    von China unabhängige Identität haben.
    Für genau diese Identität kämpfen derzeit
    viele Menschen: In Hongkong gehen seit
    Monaten Hunderttausende Menschen auf
    die Straße und fordern mehr Demokratie.
    Ihnen geht es vor allem darum, sich vor zu
    viel Einmischung der Zentralregierung in
    Peking zu schützen.
    China geht gegen diese Proteste ent-
    schieden vor. Und dürfte auch das T-Shirt
    von Versace alles andere als lustig finden.
    Denn die Zuordnungen suggerieren, dass
    Hongkong und Macao eigenständige Län-
    der seien – immerhin stehen sie in einer
    Reihe mit Italien, Deutschland oder den
    USA. In den sozialen Medien gab es heftige
    Proteste, außerdem kündigte die chinesi-
    sche Schauspielerin Yang Mi, ehemals Mar-
    kenbotschafterin von Versace, ihren Ver-
    trag mit dem Modehaus. Ihre Begründung:
    Die Kleidung könne Chinas Souveränität
    schaden. Das Studio, das Yang Mi vertritt,
    teilte auf der chinesischen Social-Media-
    Plattform Weibo mit, es habe Versace kon-
    taktiert, um die Verbindung zwischen der
    Schauspielerin und der Firma aufzulösen.
    „Die Souveränität und territoriale Integri-
    tät des Mutterlands sind heilig und unan-
    tastbar“, so das Studio.
    Für Versace ist das Ganze ein Desaster.
    Chefdesignerin Donatella Versace hat sich
    persönlich auf Weibo und Instagram ent-
    schuldigt und betont, dass die T-Shirts
    nicht als politische Aussage gedacht wa-
    ren. Sie habe Chinas nationaler Souveräni-
    tät nicht zu nahe treten wollen, schrieb die
    64-jährige Italienerin. „Es tut mir sehr
    leid, dass unserer Firma dieser unglückli-
    che Fehler unterlaufen ist, der aktuell auf
    diversen Social-Media-Plattformen disku-
    tiert wird. Es war nie meine Intention, die
    Souveränität Chinas anzuzweifeln. Deswe-
    gen möchte ich mich persönlich für unsere
    grobe Ungenauigkeit entschuldigen und
    für all den Ärger, den diese hervorgerufen
    hat.“


Versace teilte zudem mit, dass die
T-Shirts bereits am 24. Juli aus dem Ange-
bot genommen und zerstört worden seien.
Recht viel anderes bleibt dem Unterneh-
men auch nicht übrig: China ist für die itali-
enische Luxusmarke unverzichtbar. Erst
im Januar sagte der Versace-Geschäftsfüh-
rer Jonathan Akeroyd, dass China einer der
wichtigsten Märkte der Firma sei. Mit
46 Prozent stammt fast die Hälfte der Ge-
samteinnahmen von Versace vom asiati-
schen Markt. sophie aschenbrenner

Chefin Donatella Versace entschuldigte
sich auf Instagram. FOTO: REUTERS

Offenbar taucht auch der britische
Prinz Andrew in den Akten auf.

Das Königshaus dementiert


Jeffrey Epstein mit Ghislaine Maxwell (rechts), dem heutigen US-Präsidenten Donald
Trump und dessen Frau Melania in Mar-a-Lago im Februar 2000. FOTO: GETTY

Freundin, Beschützerin, Zuhälterin


Die Millionenerbin Ghislaine Maxwell soll im Fall Epstein eine üble Rolle gespielt haben: Womöglich lockte sie junge Frauen für den Milliardär an


Das Drama um Pfeiler 9


Am 14. August 2018 löste sich ein 240 Meter langes Stück der „Ponte Morandi“ in Genua und krachte in die Tiefe.


Auch ein Jahr danach bleiben viele Fragen offen. Über eine Stadt, die immer noch am Neuanfang arbeitet


Andreas Gabalier, 34, österreichischer


Sänger, hält sich für einen (angeschlage-


nen) Superhelden. „Irgendein Kryptonit


hat den ,Mountain Man‘ zu Fall ge-


bracht“, sagt Gabalier über sich selbst in


einem Facebook-Video. Er liege seit


drei Tagen im Krankenhaus, „weil mein


Darm nach 500 Sitzungen und sechs


Kilo weniger keine Flüssigkeit mehr


aufnehmen kann“. Schuld daran ist


übrigens nicht das fiktive Hollywood-


Mineral, sondern eine Lebensmittelver-


giftung.


Charlotte Roche, 41, Autorin, fährt


Eltern-Taxi. „Wir haben unseren Kin-


dern versprochen, dass sie niemals eine


soziale Verabredung verpassen“, sagte


sie der Deutschen-Presse-Agentur.


Roche, ihr Mann und ihre Teenager-Kin-


der sind vor einiger
Zeit aus dem zentra-
len Kölner Agnes-
viertel raus aufs
Land gezogen. Des-
halb fahre sie spät
nachts noch nach
Köln, um ihre Kin-
der aus Clubs abzu-
holen. „Das machen
wir für die. Sie sol-
len ja nicht leiden
darunter.“FOTO: DPA

Arved Fuchs, 66, Polarforscher, ist kein


Fan vom Kreuzfahrttourismus in der


Arktis. „Die Zahl der Kreuzfahrtschiffe


steigt – das ist die Krux. Je größer die


Schiffe, desto problematischer wird es“,


sagte der Abenteurer aus Schleswig-Hol-


stein derNeuen Osnabrücker Zeitung.


Er warnte: „Partyschiffe haben in der


Arktis nichts zu suchen.“


Janet Jackson, 53, US-Sängerin, bringt


Arbeit und Familie nicht leicht unter


einen Hut. Ihr Sohn ist zweieinhalb


Jahre alt und fordert die Grammy-Preis-


trägerin im Alltag. „Es ist hart, eine


arbeitende Mutter
zu sein. Ich habe
keine Nanny, ich
mache alles selbst“,
sagte Jackson dem
australischen Maga-
zinStellar. Aber:
„Wenn meine Mut-
ter das mit neun
Kindern geschafft
hat, gibt es keinen
Grund, dass ich es
nicht kann.“FOTO: DPA

Passau– Im Passauer Armbrust-Fall


gehen die Ermittler davon aus, dass


zwei der Opfer mit K.-o.-Tropfen be-


täubt worden sind, bevor sie von einer


30 Jahre alten Frau mit einer Armbrust


getötet wurden. Nachdem die Frau


einen 53-jährigen Mann und eine


33-Jährige als ihre Begleiter in einer


Pension in Passau tötete, richtete sie


sich mit einer Armbrust selbst. Die


Ermittler gehen davon aus, dass dies


mit deren Einverständnis geschah. Zwei


Tage später entdeckte die Polizei in der


Wohnung der 30-Jährigen im nieder-


sächsischen Wittingen zwei weitere


Leichen von 19 und 35 Jahre alten Frau-


en. Wie der zuständige Staatsanwalt


berichtet, sei der 53-Jährige Kopf einer


obskuren Gruppe gewesen, in der er


auch die später getöteten Frauen um


sich geschart hätte. Die Gruppe habe


sich als „Welterneuerer und Welter-


schaffer“ gesehen und sei der Meinung


gewesen, schon mehrfach wiedergebo-


ren worden zu sein. Der Mann habe laut


einer Aussteigerin sexuelle Kontakte zu


den Frauen gehabt und sich um sie


gekümmert, sagte der Staatsanwalt.


Zeugen hätten den 53-Jährigen als do-


minant und manipulativ beschrieben,


er sei als Kampfsporttrainer und Psy-


chologe tätig gewesen. Ob er wirklich


eine Ausbildung als Psychologe hatte,
ist den Ermittlern nicht bekannt. dpa


Galati/Rumänien– Eine über Face-


book live übertragene Autofahrt hat in


Rumänien ein tödliches Ende genom-


men. Eine 79-Jährige, eine schwangere


Frau und ihr dreijähriges Kind starben


im Garten eines Hauses, als ein Sportwa-


gen mit hoher Geschwindigkeit durch


das Dorf Vacareni bei Galati raste, von


der Straße abkam und in den Garten


schoss, berichtete der TV-Sender Ante-


na 1 am Montag unter Berufung auf


Krankenhausärzte und die Polizei. Die


beiden Insassen des Autos und ein wei-


terer Mensch im Garten seien verletzt


worden. dpa


Oldenburg– Aufgescheuchte Wespen


haben der Polizei in Oldenburg bei der


Verfolgung eines Mannes geholfen – bis


die Beamten plötzlich selbst von den


Tieren attackiert wurden. Deshalb konn-


te sich der Gesuchte losreißen und er-


neut fliehen. Weit kam er nicht, weil


ihm die Wespen weiter zusetzten. Der


32-Jährige rettete sich per Sprung in


ein Kinderplanschbecken vor den Sti-


chen. Dort konnte er festgenommen


werden. Nach Polizeiangaben wollten


die Beamten den 32-Jährigen abholen,


weil er eine elfmonatige Haftstrafe zu


verbüßen hatte. Der Gesuchte flüchtete


auf den Balkon und sprang aus dem


ersten Obergeschoss in die Tiefe. dpa


Ende Juni 2019: Mit einer kontrollierten Explosion sind die Reste der vor gut einem Jahr eingestürzten Brücke in Genua gesprengt worden. FOTO: REUTERS

Damit die alten Bilder verblassen,


soll die neue Brücke möglichst
schnell Form annehmen

8 HMG (^) PANORAMA Dienstag,13. August 2019, Nr. 186 DEFGH
LEUTE
Armbrust-Opfer betäubt
DreiTote während Stream
Wespen unterstützen Polizei
KURZ GEMELDET
Versace
provoziert Peking
Ein umstrittenes Shirt mit
Hongkong-Aufdruck sorgt für Ärger

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