Hamburger Morgenpost - 18.08.2019

(Elle) #1

Für sein Eingreifen gab’s ein dickesLobvon derPolizei


KRONSHAGEN -Eigentlich
wolltePaketbot eArne
Frahm nur schnell eine
SendungimKindergarten
abliefern. Doch dann be-
merkt eerR auch im Ge-
bäude,packtean–und
bliebdanachganz be-
scheiden.

Als diePolizei inKronsha-
genbei KielamFreitag-
mittaggemeinsam mit der
Feuerwehrwegeneiner
Rauchentwicklung beim
örtlichen Kindergarten
anrückte,war eigentlich
schon allesvorbei. Denn
dort trafen dieRettungs-
kräf te auf den aufmerksa-
men Paketboten Arne
Frahm. Der erzählte, dass
er soeben denHerd im Ge-
bäudeausgeschaltet habe,
weil sonst niemandvor
Ortgewesen sei.Außer-
demwolle er nunweiter
Pakete ausliefern. Die 15
Menschen, die sich im Gebäude
aufgehalten hatten, seien zu die-
sem Zeitpunkt bereits inSicher-
heitgewesen.
DerPolizeigingdas alles et-
wasschnell–und Frahmmusste
die ganzeGeschichteerzählen:

Offenbar hatte er versucht ,eine
Sendung im Kindergartenabzu-
liefern. Er habezwar niemanden
vorgefunden, aber Qualmim
Obergeschossbemerkt.Frahm
ging dem nachund habegese-
hen,dassdie Herdabdeckung in

der Küchegeschlossen
war, vorsich hinkokel-
te undden Feuermel-
der ausgelöst hatte.
Geistesgegenwärtig
habe erHerd und Feu-
ermelder ausgeschal-
tetsowie dieHerda b-
deckung und dieFens-
tergeöffnet. DieUrsa-
che für denVorfallsei
bisher unbekannt.
Anschließendwollte
er wieder seinerArbeit
nachgehenund hinter-
ließ lautPolizei ledig-
lich einenZettel: „Hal-
lo,eswar offen, der
Rauchmelder heulte,...
habe denHerd ausge-
macht undFensterauf.
Paketsteht am Ein-
gang...Liebe nGruß,
Frahm,Post AG.“
„HerrFrahmhatvon
sichaus dasProblem
erkannt, es eigenstän-
diggelöst und will
noch nicht malAnerkennung
dafür,sonderneinfach nurwei-
terseinerArbei tnachgehen!“,
teiltedie Polizei mit.„So vielIn-
itia tive und Engagementkann
man sich nurvonjedemwün-
schen.“ ABU

Postbot everhindert Brand in Kita


DasNaavi schickte denFahrer


aufden viel zu engenWeg


Sonntag, 18. August 2019 47


Foto:Polizei

Lkw steckttagelang


auf Bergstraße fest


Paketzusteller
ArneFrahm
verhinderte
einen Kita-Brand.

HUTTTHURM -Weil sich derFahrer ei-
nessSattelschleppersauf seinNavi
verlassen hatte, ging in einerStra-
ßeiinNiederbayern tagelang nichts
mehhr. Erst nach vierTagen–am
Freitagabend–konnteder Lkw
schhließlich mit schweremGerät
gebborgenwerden. DieFahrbahn sei
seitt21 Uhr wieder fürAutosfreige-
gebben, für den Lkw-Verkehr bleibe
siegesperrt,teiltedie Polizeimit.
Aucchdie Ilztalbahn fährt wieder.
DDer ortsunkundigeFahrer des
Lasstwagenswar am Dienstagnach-
mitttagindie für das Gespann „viel
zueengeStraße“ in Hutthurmgefah-
rennundaneiner Leitplankehänge-
ngeeblieben. DerSatt elschlepper
hattteauf derStra ße am Hang ge-
hanngen, der Lkwdrohteauf da-
runnterliegende Gleise abzurut-
schhen.

NachdemPaket-
zusteller ArneFrahm
mit seinem beherzten
Eingreifen einen Brand ver-
hinderte, wollte er eigent-
lich zurück an die Arbeit –
und hinterließ diesen
Zettel amPaket.

ALZENAU -Es kann derFrömmste
nicht inFrieden leben,wenn es
dembösenNachbarn nichtge-
fällt. Dies mussten jetzt auch ein
Mann und eineFrau in Unter-
frankenfeststellen.Siehatten
sich in Alzenau mit einem Elek-
troschocker und einem Apfel
um einenPark plat zvor ihrem
Wohnhausgestritten.
„DieFrau setzteihrem Geg-
ner mit einem Elektroschocker

zu und der Mannwarf einen Ap-
felnach ihr“,sagteein Polizei-
sprecher am Sonnabend.Bei
demStreit wurdeder 54-Jährige
durch den Elektroschocker an
der rechten Handverl etzt –und
die 52-Jährigedurch den Apfel
an der linken Hand. „Beide sind
Nachbarn und liegen schon län-
gerimClinc h“,sagteder Spre-
cher.
Die zweiKontrahenten müs-

sen sich nach demVorfall vom
Freitagnun jeweils wegenge-
fährlicher Körperverletzung
verantworten .„Die52-Jährige
wollteden Elektroschocker
nicht freiwillig herausrücken;
sie musszusätzlich mit einem
Verfahrenwegen desWaffenge-
setzesrechnen“, hieß es.
Wiedie Frau sichdieWaffe
besorgt hatte, warzunächst un-
klar.

Nachbarschaftsstreit mitElektroschocker


Einbruch bei Aldi-WitweTäter klauten


Schmuc kund Geld, verschmähten abe


ESSEN–ImnoblenEssener
Stadtteil Bredeneysind
Einbrecher amvergange-
nen Wochenende in zwei
Villen eingestiegen und
haben dabei eine Millio-
nenbeute gemach t. Ei nes
derLuxus-Häusersollder
Aldi-WitweBabette Al-
brecht gehören.

LauteinemBericht der
„Bild“ hättendie Täter al-
leinbeider Aldi-Erbin
Schmuck und Bargeld „im
höherenzweistelligen
Millionenbereich“ erbeu-
tet. Kunstwerke,darunter
mehrere wertvolleGemäl-
de,sollen sie aber zurück-
gelassen haben. Mögli-
cherweisewarihnen der
Wert der Kunstwerke
nich tbewusst, mutmaßen
Ermittler.Oder,soeinean-
dereTheorie,sie wollten
sich nicht durch denVer-
kauf voneinzigartigen
Stückenverraten.
DiePolizei hatte dazu
am vergangenen Wochen-
ende lediglich mitgeteilt,
dassinder Nachtzum
Sonntag in zweiVillen in

Essen-Bredeneyeingebro-
chen unddabei Gegen-
ständevonhohemWert
gestohlenworden seien.
NähereAngabengabes
zunächst nicht.
Wiedie „Bild“ berich-
tet, sind dieErmittler ak-
tuell aufgrundder Spuren-
lageaber zuversichtlich,
dieEinbrecherbaldzu
schnappen. Dennochwer-
denweiter Zeugenge-
sucht,die verd ächt igePer-
sonen undAutos zurTat-
zeit vonSonnabendnach-
mittagbis zum frühen
SonntagmorgenimUm-
feld des Hausesgesehen
haben.Offenbarvermuten
dieErmittler,dasssich die
Täterauf die Lauergelegt
haben,umabzuwarten, bis
Babette Albrecht ihreVil-
la verl ässt–umdann un-
gestörtauf Beutezugzu
gehen.
Ob es eine Alarmanlage
an derVillagab –und wie
die Täter diesemöglicher-
weise abgeschaltet oder
umgangen haben, ist der-
weil noch nicht klar.Auch
ein StatementvonBabette

A
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V
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G
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d
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1
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A
b
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s
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erKunst


AAAlbrechtselbstzu
dddemEinbruchinihre
VVVillaunddemVerlust
zzzahlreicherwertvoller
GGGegenständegibtes
ddderzeitnochnicht.
BabetteAlbrechtist
dddieWitwedes 2012 ver-
ssstorbenenBertholdAl-
bbbrecht,densieimHerbst
111985 geheiratethatte.Bert-
hhholdwarderSohnvon
AAAldi-GründerTheoAl-
bbbrecht,dernachderAuf-
ttteilungdesDiscounterrie-
sssen 1960 fürAldiNordzu-
ssständigwar.

Warum lagertesieWarum lagerte sie

so vieleso viele SchätzeSchätze

zu Hause?zu Hause?

Wegen einesParkpla tzes gingen ein Mann und eineFrau aufeinander los


AUSBRUCH

Häffttling weiter


auf der Flucht


BOCHUM -Ein ausgebrochener
Häftlingbleibt zweiTage nach
seiner spektakulären Flucht
aus derJustizvollzugsanstalt
Bochum spurlosverschwun-
den. Die Großfahndung nach
dem42-Jährigen laufeunver-
mindertweiter,esgebeaber
keine neuen Hinweiseauf sei-
nenAufenthaltsort,sagteein
Polizeisprecherin. Der Serbe
hatte am Donnerstag eine fünf
Meterhohe Gefängnismauer
überwunden.

ANTEILNAHME

Trauerfeier für


Opfer von ElPaso


EL PASO -Eines der Opferdes
Schusswaffenangriffs im texa-
nischen ElPaso mit22Toten ist
unterüberwältigender Anteil-
nahme bestattetworden. 700
Menschen nahmen an dem Ge-
denkgottesdienst fürdie 63-
jährigeMargieReckar dteil. Ihr
Ehemann hatte gebeten, den
Gottesdienst öffentlich anzu-
kündigen,weil er selbstkeine
Familie hat. In derFolgebekam
er rund 10000 Beileidsbekun-
dungen und mehr als 900 Blu-
mengestecke.

46 PANORAMA


Fo

to:

dp

a

Foto:dpa

Streit mit Elektroschocker um
ParkplatzinBayern


Aldi-Erbin
BabetteAlbrecht
wurdewohl
Opfereines
Einbruch-
Diebstahls.

Foto:dpa

Der Lkw
kommtnicht
weiter.Sein
Navi hatte
ihn auf die zu
enge Straße
gelotst.
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