Süddeutsche Zeitung - 10.08.2019

(avery) #1
Auch auf die alten Tage kann man es noch
malrichtig krachen lassen, das beweisen
zwei Videos auf Youtube: Eine Gruppe
Hochbetagter aus Erxleben bei Magde-
burg sitzt da im Kreis und singt Lieder mit,
die aus dem Lautsprecher wummern:
Rammstein. Brachialer Metal also, nichts
für Zartbesaitete. Angeleitet von zwei Be-
treuerinnen bewegen sich die Sitztänzer,
der Jüngste ist 80, die Älteste ist 90, pas-
send zu den Textzeilen, gestikulieren,
stampfen, Hände in die Höhe! Lisa Bojar-
zin, 26, Ergotherapeutin, und Silvia Bart-
nik, 56, Betreuerin im Altenbetreuungszen-
trum Erxleben, hatten die Idee.

SZ: Frau Bartnik, das passt doch nicht
zusammen: Altersheim und Rammstein.
Silvia Bartnik: Das denken viele. Auf dem
Video kann man aber sehen, dass es eben
doch passt – und zwar sehr gut!
Man sieht alte Menschen, die im Sitzkreis
zu Rammstein-Beats auf den Boden
stampfen. Wie kommt man auf so was?
Lisa und ich sind glühende Rammstein-
Fans, auf einem Konzert in Berlin haben
wir im Juni auch viele Ältere gesehen, die
sich teilweise sogar in Rollstühlen von den
Angehörigen haben hinfahren lassen, um
Rammstein zu feiern. Auf dem Heimweg
kam uns die Idee, Mensch, das sollten wir
mal in unserem Arbeitsalltag ausprobie-
ren. Fehlte nur noch ein Lied.

Von Rammstein eignet sich ja nicht alles...
Es muss eine deutliche Aussage haben und
bei Rammstein hat jeder Song was zu sa-
gen. Aber es darf natürlich nicht zu schnell
und zu hart sein: „Ich will“ und „Diamant“
passen perfekt.
„Ich will“ hat aber schon Wumms.
Ja, hat es. Viel mehr darf es nicht sein. Aber
der Text drückt die Grundbedürfnisse ei-
nes älteren Menschen besonders schön
aus: Ich will gesehen werden. Ich will füh-
len. Ich will, dass ihr mich hört. Ich will,
dass ich verstanden werde. Alles elemen-
tar wichtig für alte Leute.
Im Originalvideo zu „Ich will“ spielt die
Band Terroristen, die eine Bank überfal-
len, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ha-
ben Sie das Ihrem Sitzkreis vorgeführt?
Nein, damit könnten die alten Leute natür-
lich nichts anfangen. Im Originalvideo
geht es um was ganz anderes.

Um die Gier nach Ruhm und Macht.
Aber nicht im Lied. Wir legen den Text an-
ders aus, so, wie er für uns passt. Es ist
doch so: Der Künstler hat Freiheiten und
die, die sich das anhören, genauso. Wir
wollten natürlich auch – was anderes ma-
chen Rammstein ja auch nicht – ein biss-
chen provozieren.
Wen denn?
Andere Pfleger. Wir wollten zeigen, dass
man auch 90-Jährige noch locken kann,
wenn man die richtigen Reize setzt. Und
zwar andere Reize als jahrzehntelang prak-
tiziert.
Und wie haben die Kollegen reagiert?
Auf Facebook gab es auch ein paar böse
Kommentare: Ihr überfordert die alten
Leute, ihr macht die lächerlich. Wir finden
aber, unsere Bewohner sollen auch mal im
Hier und Jetzt leben, nicht ständig im Ges-
tern. Warum soll man die nicht an die heuti-
gen Medien ranführen? Als die gehört ha-
ben, wir machen ein Internetvideo, das ih-
re Enkel, teilweise schon Urenkel, sehen
können, waren die so begeistert, das kön-
nen sie sich gar nicht vorstellen. Die sind
voll drauf abgefahren.
Welche Musik hören Ihre Bewohner
eigentlich sonst so?
Roger Whittaker, Helene Fischer, Schlager.
Dafür gibt es auch viele Sitztänze. Aber
man muss langsam auch mal umdenken.
In der nächsten Generation könnten dann

schon Heavy-Metal-Fans dabei sein. De-
nen muss man auch gerecht werden. Übri-
gens: „Ich will“ haben die in genau vier
Übungsstunden gelernt!
Wow.
Ich verstehe es heute noch nicht, es ist sen-
sationell. Aber die haben sich damit voll
identifiziert. Anders kann ich mir das nicht
erklären. Unsere Tanzgruppe gibt es schon
seit über einem Jahr. Begrüßungstanz im
Polka-Takt, das haben die drauf. Aber viele
Tänze sitzen immer noch nicht, obwohl wir
die schon monatelang üben, jeden Montag-
vormittag.
Es gäbe da auch noch ein paar weitere
Rammstein-Lieder, die nach Bewegungs-
therapie klingen. „Links 2 3 4“ zum Bei-
spiel.
Das stimmt. Ist aber leider zu schnell. Wir
haben schon ein anderes Lied ins Auge ge-
fasst. Sollen wir das verraten?
Unbedingt.
„Haifisch“. Das kann man sehr gut in einen
Sitztanz umwandeln, weil es nicht ganz so
dröhnt. Es geht in diesem Lied um den Zu-
sammenhalt der Band, und das lässt sich
gut auf unsere Tanzgruppe ummünzen.
Kennen Sie das Originalvideo?
Leider nicht.
Was? Das geht ja gar nicht. Anschauen,
Hausaufgabe!

interview: moritz geier

EIN ANRUF BEI...


Silvia Bartnik, die Altenheim-Bewohnerinnen „Rammstein“ nahebringt


von christian helten

A


n einem Samstag Anfang Juli
landete Lenise Martin im Ge-
meindegefängnis von Assump-
tion im US-Bundesstaat Louisia-
na, weil er an einem Eis geleckt
hatte. Der Vorwurf: Sachbeschädigung
und gesetzwidriges Veröffentlichen einer
kriminellen Aktivität. „Eigentlich war es
ein harmloser Witz“, sagt der 36-Jährige
im Videochat ein paar Wochen später in
breitem Südstaatenakzent, er schüttelt da-
bei den Kopf.
Lenise Martin hatte eine Schachtel Eis
aus dem Kühlregal eines Supermarkts ge-
nommen und sie geöffnet. Er hatte am Eis
geleckt, einen Finger hineingesteckt und
das Eis zurück ins Regal gestellt.
Den Witz hatten vor ihm schon ein paar
andere gemacht: Die „Ice Cream Challen-
ge“ hatte sich unter dem gleichnamigen
Hashtag im Netz verbreitet. Manche fan-
den die Leck-Streiche lustig, sehr viele
aber verständlicherweise abstoßend. Leni-
se Martin sagt, er habe das Eis gekauft,
bevor er daran geleckt habe. Das gepostete
Video sei gekürzt, damit man nicht sehe,
dass er das Eis gar nicht wirklich zurückge-
stellt habe. Die Polizei sperrte ihn trotz-
dem ein.

Challenges tauchen im Internet auf,
seit soziale Netzwerke ihren Siegeszug an-
getreten haben. Sie sind fester Bestandteil
der Netzkultur, manchmal bleiben sie in
Nischen, manchmal erregen sie weltweite
Aufmerksamkeit. Sie sind oft ziemlich ab-
surd, wecken Emotionen, ermöglichen es
Leuten, sich als Teil einer Gruppe zu defi-
nieren, und sind leicht nachzuahmen. Und
sie haben oft ernste Konsequenzen.
Die meisten Challenges sind kurzlebige
Angelegenheiten: Sie ploppen auf, das In-
teresse steigt rasant an, verliert sich meist
aber auch nach ein paar Wochen wieder.
Ausnahme: Challenges, bei denen Leute
mit entsprechenden Hashtags versehene
Sportbilder posten, um sich und andere zu
motivieren, zum Beispiel 30 Tage lang je-
den Tag Kniebeugen zu machen. Auch hier
steigt das Interesse plötzlich stark an.
Aber diese Challenges werden zuverlässig
im Gute-Vorsätze-Monat Januar wieder in

die Suchmaske gehackt. Welche Challenge
die erste war, lässt sich kaum sagen – wie
so oft bei größeren Social-Media-Phäno-
menen, die zunächst mit unterschiedli-
chen Namen bezeichnet und mit anderen
Teilen der Netzkultur kombiniert auftau-
chen. Im Sommer 2009 wurde ein Vorläu-
fer weltbekannt, der noch nicht mal das
Wort „Challenge“ enthielt, aber nach dem
gleichen Prinzip funktionierte. Beim „Ly-
ing Down Game,“ auch „Planking“ ge-
nannt, posteten immer mehr Menschen
Fotos von sich bei Facebook, wie sie starr
auf dem Bauch lagen – an möglichst unge-
wöhnlichen, oft öffentlichen Orten.
In den darauffolgenden Jahren wurden
in den sozialen Netzen daran angelehnte
Spiele populärer, bei denen man etwas tat


  • zum Beispiel ein Bier auf ex austrinken
    –, sich dabei filmte und Freunde „nomi-
    nierte“, es einem gleichzutun.
    Mit Abstand die größte Verbreitung un-
    ter diesen Spielen erreichte die „Ice Bucket
    Challenge“, die deshalb vielleicht als der
    Durchbruch der Challenges gelten kann.
    Der Auslöser war ein Video des US-Golfpro-
    fis Chris Kennedy. In den Monaten nach
    seiner Veröffentlichung wurden weltweit
    mehr als 17 Millionen Videos allein auf
    Facebook gepostet, auf denen Menschen
    dabei zu sehen waren, wie sie sich Eimer
    mit Eiswasser über den Kopf schütteten
    oder schütten ließen. Der Nachbar tat es,
    der Schulfreund tat es, Prominente von
    Lena Meyer-Landrut bis George W. Bush
    taten es.
    Die Challenge war so erfolgreich, weil
    sie – im Gegensatz zu vielen anderen – ei-
    nen guten Zweck erfüllen sollte: auf die un-
    heilbare Nervenkrankheit Amyotrophe La-
    teralsklerose (ALS) aufmerksam machen
    und Spenden für eine Hilfsorganisation ge-
    nerieren. Der Golfer Chris Kennedy hatte
    ursprünglich einem erkrankten Familien-
    mitglied helfen wollen – und erreichte
    weit mehr: Die ALS Association nahm
    nach eigenen Angaben durch die Challen-
    ge 200 Millionen US-Dollar ein. Noch heu-
    te prangt auf der Webseite der Organisati-
    on ganz oben ein Bild von Menschen,
    denen gerade ein Eimer Wasser über den
    Kopf geschüttet wird. Am 15. Juli 2019 fei-
    erte die Association den fünften Jahrestag
    des Challenge-Beginns mit einem Treffen
    in Boston.
    Der gute Zweck gab der Ice Bucket Chal-
    lenge ein Element, das die Menschen ver-
    band. Und das ist ja vielleicht das wichtigs-
    te Grundprinzip sozialer Netzwerke: Man


definiert sich über seine Posts, Likes und
Kommentare als zugehörig zu einer Grup-
pe, grenzt sich dadurch auch von anderen
ab. Erst diese Woche zeigte sich dieses
Prinzip wieder bei der sogenannten El Pa-
so Challenge. Nach der Schießerei mit
22 Toten in der texanischen Stadt am ver-
gangenen Wochenende rief der elfjährige
Ruben Martinez ihre Bewohner auf, 22 gu-
te Taten zu tun und wiederum andere dazu
zu ermutigen.
Wer bei der Ice Bucket Challenge mit-
machte, war Teil einer großen Wohltätig-
keitsgemeinde. Auch sonst wirkte die Chal-
lenge wie einem Lehrbuch für virales Mar-
keting entsprungen. Erstens begreift jeder
in Sekundenbruchteilen, worum es geht:
Ein Schwall Wasser ist unangenehm,
wenn man ihn selbst über den Kopf be-
kommt, und lustig, wenn man dabei zu-
sieht. Zweitens ist die Ice Bucket Challenge
eine eindeutig definierte Mutprobe, lässt
aber Raum für selbstdarstellerische kreati-
ve Variationen und Steigerungen.
Selbstdarstellung, Steigerung, Variati-
on – das sind Kernelemente der meisten
Challenges. Was in vielen Fällen lustig ist,
kann auch zur Gefahr werden: Wo eine
Mutprobe immer weiter gesteigert wird,
bleiben Unfälle nicht aus. Wo der Gruppen-
zwang Jugendliche dazu bringt, einem ver-
meintlichen Ideal nachzueifern, kommt es
zu Selbstverletzungen. 2014 begossen bei
der „Fire Challenge“ junge Männer ihre
Oberkörper mit Alkohol und zündeten
sich an. Manche landeten mit Verbrennun-
gen im Krankenhaus. Bei der „Kiki Chal-
lenge“ (auch „In My Feelings Challenge“)

tanzten Menschen zu einem Song von
Drake neben einem fahrenden Auto her. Ei-
ne Versuchsanordnung, in der Unfälle vor-
programmiert waren.
Dämliche Mutproben gab es schon im-
mer, in Grundschulen vor 50 Jahren genau-
so wie im Fernsehzeitalter von „Jackass“
bis „Joko und Klaas“. Aber das interaktive
Netz hebt sie auf ein anderes Level. Es be-
schleunigt, verstärkt und globalisiert
Trends – und ebenso die Panik, die aus ih-
nen entstehen kann.

Große Angst löste Anfang des Jahres,
vor allem bei Eltern, die „Momo Challen-
ge“ aus. Man sah Warnungen vor Momo in
Chatgruppen von Kindergarteneltern, in
Youtube-Videos oder auf dem 145 Millio-
nen Follower schweren Instagram-Ac-
count von Kim Kardashian. Die Puppe mit
dem beängstigenden Gesicht geistere
durchs Netz, hieß es, sie tauche plötzlich in
ansonsten harmlosen Youtube-Videos auf
und dränge Kinder zum Suizid. Die Panik
war groß, die Polizei warnte, Medien be-
richteten. Allerdings meist ohne objekti-
ven Grund.
„Es gab keine Fälle von Verletzungen
oder gar Suiziden, die man der Momo Chal-
lenge zuordnen konnte“, sagt Andre Wolf.
Er hat bei Mimikama, einem Verein zur
Aufklärung von Internetmissbrauch, viel
zu falschen Challenges recherchiert und

Paniken wie bei Momo schon öfter erlebt.
Zum Beispiel bei der „Blue Whale Challen-
ge“. Dabei handelt es sich eigentlich um ei-
ne Art Gruselgeschichte, die in etwa lautet:
Es gibt ein Spiel, bei dem man sich regis-
triert und dann 50 Tage lang die Anweisun-
gen eines Administrators befolgt. Die letz-
te Aufgabe: Suizid. Diese Geschichte wur-
de – ohne Belege – mit dem Tod von etwa
130 Selbstmorden von Jugendlichen in
Russland in Verbindung gebracht. Fertig
war der Horror-Hype, der sich auf der gan-
zen Welt verbreitete.
In beiden Fällen spielten Trittbrettfah-
rer eine wesentliche Rolle. Youtuber be-
richteten in Videos von Momo, um Auf-
merksamkeit zu generieren und ihre
Reichweite – und damit ihre Werbeeinnah-
men – zu erhöhen. Internet-Trolle gründe-
ten aus purem Spaß am Spiel mit der
Angst Blue-Whale-Challenge-Gruppen in
sozialen Medien oder setzten Kettenbriefe
in die Welt, in denen sie sich als Spielleiter
ausgaben. Das Absurde, so Wolf: „Hier wer-
den Ursache und Wirkung vertauscht. Erst
die Angst und die daraus resultierenden
Warnungen vor einer Gefahr führen zu ei-
nem realen Problem.“
Das funktioniert zum einen, weil, so
Wolf, „Medien, vor allem aus dem Boule-
vardbereich, unreflektiert und vereinfa-
chend über den Hype berichten“. Aber
auch deshalb, weil Netzwerke wie Youtube
und Facebook nicht oder nicht schnell und
umfassend genug eingreifen und Inhalte
löschen oder deutlich darauf hinweisen,
dass die Horrorgeschichten erfunden
sind, sagt Wolf. Immerhin verschärfte You-
tube im Januar seine Richtlinien und ver-
bot ausdrücklich „Challenges, die ein Risi-
ko auf ernsthafte Verletzungen oder Tod
mit sich bringen“.
Lenise Martin hat kein Verbot davon ab-
gehalten, das Video seines Eis-Vergehens
zu posten. Er hat seinen schlechten Witz
gemacht und dafür bezahlt: Zwei Tage
musste er im Gefängnis bleiben. Diese Er-
fahrung hätte er sich gerne gespart, sagt
er, und auch die überraschende Berühmt-
heit habe ihn „total überfordert“.
Und die Ice Cream Challenge? Nahm ei-
ne Wendung: Die Leute filmten sich jetzt
dabei, wie sie Eisboxen aus dem Kühlregal
nahmen, damit brav zur Kasse gingen,
zahlten und sie zu Hause auf ganz her-
kömmliche Art und Weise aßen. Die Ice
Cream Challenge hat also doch einiges er-
reicht: dass sogar stinklangweilige Norma-
lität Menschen begeistert.

Richard Gere,69, Schauspieler, befin-
det sich an Bord des spanischen Seeret-
tungsschiffesOpen Arms, das seit Tagen
vor der italienischen Insel Lampedusa
unterwegs ist. Dem Schlepper, der 121 li-
bysche Flüchtlinge aus Seenot rettete,
wird derzeit die Einfahrt in die Häfen
von Italien und Malta verwehrt. „Das
Wichtigste für diese Menschen ist, dass
sie in einen sicheren Hafen kommen
und es ihnen erlaubt wird, vom Schiff zu
gehen“, sagt Gere in einem Video, das
auf Twitter veröffentlicht wurde.


Alain Delon, 83, französischer Filmstar,
muss sich nach einer Herz-Kreislauf-
Schwäche und einer leichten Hirnblu-
tung schonen. Der Schauspieler wurde
bereits vor einigen Wochen in einem
Pariser Krankenhaus operiert, sagte sein
Sohn Anthony Delon der französischen
Nachrichtenagentur AFP. Er habe dann
drei Wochen auf der Intensivstation
gelegen – nun habe sich sein Zustand
jedoch stabilisiert, es gehe ihm viel bes-
ser. Er kuriere sich aktuell in einer
Schweizer Klinik aus.


Bar Refaeli, 34, israelisches Supermo-
del, erwartet einen Jungen. Die Schwan-
gerschaft sei nicht geplant gewesen,
sagte Refaeli in einem Interview der
ZeitungJediot Achronot. Sie sei sehr
überrascht gewesen, als sie die Schwan-
gerschaft entdeckt habe. Das mit dem
zehn Jahre älteren Geschäftsmann Adi
Ezra verheiratete Model hat bereits zwei
kleine Mädchen, Liv und Elle. Refaeli
sagte: „Ich wusste von Anfang an, dass
es ein Junge ist. (...) Der Anfang der
Schwangerschaft war komplett anders.“
Im Juni hatte sie ihre Schwangerschaft
auf Instagram öffentlich gemacht. Zuvor
hatte Refaeli den Eurovision Song Con-
test in Tel Aviv moderiert.


Peking– China hat vor dem Eintreffen
von TaifunLekimadie Alarmstufe Rot,
die höchste von vier Stufen, ausgerufen.
Die chinesischen Behörden bereiten Eva-
kuierungen vor, unterbrechen den Zug-
und Flugverkehr und rufen Schiffe auf, in
Häfen einzufahren. In Zhejiang wurden
Fährverbindungen gestoppt, mehr als
200 Touristen mussten die Insel Beiji ver-
lassen. Das Nationale Meteorologische
Zentrum teilte mit,Lekimabringe Wind-
geschwindigkeiten von 209 Kilometern
pro Stunde und bewege sich mit 13Kilo-
metern pro Stunde in nordwestlicher
Richtung. Es wird davon ausgegangen,
dass es an der Mündung des Flusses Jang-
tsekiang im Norden Shanghais zu star-
ken Überflutungen kommt. Zudem wird
erwartet, dassLekimaauch heftigen Re-
gen in die Provinzen Anhui, Fujian, Jiang-
su sowie in die Stadt Shanghai bringen
wird. Zuvor hatte der Taifun am Freitag
in Japan und Taiwan gewütet. Der Wirbel-
sturm brachte viel Regen nach Nord-
taiwan, in der Folge waren mehr als
3000 Haushalte ohne Strom, mehr als
500 Flüge wurden gestrichen. Ein 64-jäh-
riger Mann kam ums Leben, mehr als
2500 Menschen in hochwassergefährde-
ten Gebieten wurden in Sicherheit ge-
bracht.Lekimazog am Freitag auch über
Teile Japans hinweg. Hier wurden mehr
als 60Flüge und etwa 150 Fährverbindun-
gen gestrichen. dpa/ap

Schau! Mich! An!


Immerwieder geistern neue „Challenges“ durchs Netz. Sie bringen Menschen dazu, die seltsamsten Dinge zu tun.
Meistens ist das erheiternd, bisweilen hat es aber auch ernste Konsequenzen

Auf die Morde in Texas
folgte bald die
El Paso Challenge

Youtuber spielen mit
der Angst, um ihre
Reichweite zu erhöhen

Taifun „Lekima“


nimmt Kurs auf China


Kuala Lumpur– Um eine vermisste
15-jährige Touristin im Dschungel von
Malaysia zu finden, setzt die Polizei auf
die Stimme ihrer Mutter. „Nora Liebling,
ich liebe dich, hier ist Mama“, heißt es in
einer Aufnahme, mit der der Wald be-
schallt wird. Das Mädchen war vergange-
ne Woche zusammen mit den Eltern –
einer Irin und einem Franzosen – in
einem Öko-Resort im bergigen Hinter-
land von Kuala Lumpur angekommen,
um zwei Wochen Urlaub zu machen. Am
Sonntagvormittag war Nora nach Anga-
ben der Eltern plötzlich nicht mehr im
Zimmer. Die Fenster standen offen. An
der Suche beteiligen sich mehr als 200
Helfer. Der Fall weckt Erinnerungen an
das Verschwinden der damals dreijähri-
gen Maddie McCann aus einer Ferienan-
lage in Portugal im Jahr 2007. dpa


Hainburg– Zwei Tigerbabys sind in
Österreich in der Wohnung einer 34-jäh-
rigen Frau entdeckt worden. Die beiden
Raubkatzen lagen in der Badewanne
unter einer Wärmelampe, wie die Polizei
mitteilte. Die Frau arbeitet in der Slowa-
kei in einer Tiger-Pflegestation. „Die
Tiere brauchen intensive Betreuung und
in der dortigen Pflegestation herrscht
Personalmangel. Deshalb hat sie die
Tiere mit nach Hause genommen“, er-
klärte ein Polizeisprecher. Die Tiger
wurden nach Hinweisen an den Tier-
schutzverein entdeckt. Nun werde ihnen
in Österreich ein anderes Zuhause ge-
sucht, so hieß es. dpa


Scharnitz– Bei Bergtouren im Karwen-
delgebirge sind ein 68-Jähriger aus dem
Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und
eine 27-jährige Frau aus Berlin ums
Leben gekommen. Der Mann war mit
zwei Begleitern auf dem Mittenwalder
Höhenweg im Grenzgebiet von Tirol und
Bayern unterwegs. Als er den Kletter-
steig bereits verlassen hatte, stürzte er
aus unbekannten Gründen 150 Meter
über felsiges Gelände ab, wie die Polizei
berichtete. Die 27-Jährige war mit einer
gleichaltrigen Frau auf einer mehrtägi-
gen Hüttentour. Sie hatten gerade den
„Frau-Hitt-Sattel“ bei Innsbruck über-
quert, als eine von ihnen 50 Meter tief
abstürzte. dpa


Silvia Bartnik,56, vom
Altenbetreuungszentrum
Erxleben hat sich über
die vielen Kommentare
unter ihren Youtube-Vi-
deos sehr gefreut. Je-
mand schrieb auf Eng-
lisch: „Okay, ich gehe in
Deutschland in den Ruhe-
stand.“FOTO: PRIVAT

PrinzessinCharlotte,4,
Tochter von Herzogin Kate
und Prinz William sowie
Urenkelin der britischen Queen,
hat derzeit keine Lust
auf royales Winken (FOTO: GETTY).
Während der „King’s Cup Regatta“
streckte sie im Küstenort Cowes
aus sicher guten Gründen
den Anwesenden ihre Zunge raus.

10 PANORAMA HMG Samstag/Sonntag,10./11. August 2019, Nr. 184 DEFGH


Bei der Bottle Cap Challenge (links) muss die Flasche per Fuß geöffnet werden, die Ice Bucket Challenge (2. v. links, rechts) dient einem guten Zweck. Die Ice Cream Challenge (2. v. rechts) eher nicht.FOTO: INSTAGRAM, DPA

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
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75

100

Google-Suchanfragen, die das Wort „Challenge“ beinhaltetenRelative Angaben


SZ-Grafik: juho, chen; Quelle: Google Trends

Ice Bucket Challenge

Kylie Jenner
Challenge

Mannequin
Challenge

Kiki
Challenge

Momo
Challenge

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Im Dschungel verschollen


Frau hält Tiger in Badewanne


Zwei Bergwanderer sterben


KURZ GEMELDET


Royale Göre

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