Süddeutsche Zeitung - 10.08.2019

(avery) #1

EINE SONDERVERÖFFENTLICHUNG DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG


K

lein wirken sie, wie sie sich in loser
Formation der Küste nähern. Die
Wellen versprechen ein raues und
nicht ganz ungefährliches Anlanden
am Strand. Man ahnt: Die kleinen
Fischerboote, angetrieben von einem dreiecki-
gen Lateinersegel, das es erlaubt, gegen den
Wind zu kreuzen, sind nicht einfach zu hand-
haben. Es braucht Erfahrung und einen klugen
Steuermann, sie so zu steuern, dass das Gefährt
samt seinem Fang nicht kurz vor dem Ziel in der
Strömung und den Wellen kentert.
Grün-dunkel, weiß-schäumend, blau-lockend


  • alles ist dieses Meer. Starke, expressive Striche
    vermitteln einen unmittelbaren Eindruck seiner
    Kraft. Die Wolken am Himmel scheinen in ihrem
    Weiß wie ein Echo am Himmel. So sieht es Vincent
    van Gogh, als er sich Ende Mai 1888 von Arles aus
    auf den Weg nach Saintes-Maries-de-la-Mer, ei-
    nem kleinen Fischerort in Südfrankreich, macht.
    Die Farben der Provence sind das Ziel seiner Reise.
    Tatsächlich schwelgt das Bild in blauen Farben,
    einzig das klare Rot der Signatur ist ein Ausflug in
    die Komplementärkontraste, die er in den letzten
    Jahren seines Lebens für sich entwickelt. Neun
    Zeichnungen und drei Bilder bringt er von dieser
    gerade einmal eine Woche dauernden Sommer-
    frische 1888 zurück nach Arles. Dazu macht er
    sich morgens auf an den Strand, ein wenig besorgt
    zwar zunächst, dass der Wind ihm das Zeichnen
    und Malen schwer machen wird, aber mit einem
    klaren Blick für das Handwerk der Fischer.
    Was fasziniert den Autodidakten, den Spät-
    berufenen, den ewig Suchenden so sehr an dieser
    Szenerie? Vincent van Gogh, Sohn eines Pfar-
    rers und der Tochter eines Buchbinders, wen-


det sich in seinen Bildern häufig dem einfachen
Leben, den einfachen Leuten zu. Nach eigenen
Versuchen, beruflich Fuß zu fassen als Verkäu-
fer, Lehrer, Prediger und Kunsthändler wird er
schließlich Maler, ohne je in seinem Leben mehr
als nur ein paar Bilder zu verkaufen. Er ist finan-
ziell abhängig von seinem Bruder Theo, ewig in
Geldnot und selbst gesundheitlich und mental
angeschlagen. Das Meer in seiner latenten Wild-
heit ist vielleicht der perfekte Spiegel dessen, was
in ihm selbst vorgehen mag. Doch er ist optimis-
tisch, dass seine prekäre Geldnot bald ein Ende
findet und er mit seinen neuen Bildern endlich
Erfolg haben wird. So jedenfalls schreibt er es sei-
nem Bruder. In dem gewiss nicht leichten Leben,
inmitten seiner wachsenden Verzweiflung, die
ihn nur wenige Monate später dazu bringen wird,
sich ein Teil seines linken Ohrs abzuschneiden
und kaum zwei Jahre später in den Selbstmord
treiben wird, ist diese Woche in Saintes-Maries-
de-la-Mer vielleicht einer der glücklichen Mo-
mente seines Lebens. Ein Atemholen, ein schöp-
ferischer Augenblick, den ihm das Meer schenkt.
Für den Betrachter ist dieses Bild noch heute
genau das: tiefer innerer Frieden. Nicht weniger
als die Seele des Meeres, so scheint es, hat Vincent
van Gogh in Saintes-Maries-de-la-Mer mit kräfti-
gen Farben und rauem Pinselstrich eingefangen.
„Im Süden werden die Sinne geschärft. Die
Hände werden wendiger, das Auge aufmerksa-
mer und das Denken klarer“, sagt er an einer Stel-
le. Und so ist „Das Meer bei Les Saintes-Maries-
de-la-Mer“ eine Atempause für jeden, der sich in
die Farben des Meeres, die Arbeit der Fischer und
den Himmel über allem vertieft.
Susanne Guidera

Vincent van Gogh


und die Seele des


Meeres


* Der Versandkostenanteil für Fracht und Versicherung beträgt 9,95 € pro
Bestellung. So lange der Vorrat reicht.
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Bild „Das Meer bei


Les Saintes-Maries-de-la-Mer“ (1888)


Hochwertige FineArt-Giclée Museumsreproduktion direkt auf Künstlerleinwand aus Baumwolle
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Nach dem Originalgemälde von Hundertwasser:
839 „Löwengasse – La troisième peau“, 1982.
Löwengasse ist die Adresse des für die Stadt Wien
gebauten „Hundertwasser-Hauses“. Der Stift
wurde in enger Zusammenarbeit mit der Hun-
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