Süddeutsche Zeitung - 10.08.2019

(avery) #1
Es hat ja schon ein paar skurrile Verlet-
zungengegeben in der US-Footballliga
NFL: Der Quarterback Gus Frerotte ver-
stauchte sich einst den Nacken, nachdem
er einen Touchdown dahingehend zele-
brierte, seinen Kopf gegen eine Mauer zu
rammen. Verteidiger Bruce Walker und
ein Kumpel warfen sich auf einem Park-
platz gegenseitig Steakmesser zu – Wal-
ker fing eines nicht und hatte es plötzlich
in der Schulter stecken. Und dann war da
noch der legendäre Punter Chris Hanson,
der sich in der Umkleidekabine der
Jacksonville Jaguars mit einer Axt derart
das Bein malträtierte, dass er mehrere
Monate lang ausfiel.

Antonio Brown dürfte in dieser Liste
der grotesken Selbstverstümmelungen
irgendwo zwischen Walker und Hanson
eingeordnet werden: Der Passempfänger
der Oakland Raiders hat sich vor Kurzem
Frostbeulen an beiden Füßen zugezogen.
„Ich habe mich in Kryotherapie begeben,
ohne das dafür notwendige Schuhwerk
zu tragen“, schrieb Brown beim sozialen
Netzwerk Twitter und stellte ein Foto
dazu, das erst ab 18 Jahren freigegeben
sein sollte (der Eintrag ist mittlerweile
gelöscht). Er ist also nach einer harten
Trainingseinheit in einer Kältekammer
gewesen, anschließend sahen die Sohlen
seiner Füße aus, als wäre er stundenlang
über glühende Kohlen gelaufen.
Brown ist einer der extrovertierteren
Sportler, er kam mal im Heißluftballon
zum Training der Pittsburgh Steelers, wo

er aber nicht mehr spielt, weil er sich hoff-
nungslos mit Trainer Mike Tomlin und
Spielmacher Ben Roethlisberger über-
warf. Der 31-Jährige wechselte in der
Sommerpause zu den Oakland Raiders,
von denen er in den kommenden drei
Spielzeiten mehr als 50 Millionen Dollar
beziehen wird. Nach dieser Saison, die An-
fang September beginnt, werden die Rai-
ders nach Las Vegas umziehen, Brown
soll eine der Attraktionen sein. Zuletzt
hieß es, dass er in der Vorbereitung wie
ein Verrückter trainiert habe – er weiß,
dass sein Verhalten abseits des Spielfel-
des seine Kritiker umso mehr nervt, je
besser er auf dem Rasen agiert. Die Trai-
ner der Raiders ermahnten ihn zuletzt
mehrmals, er solle beim Üben der Spielzü-
ge nicht zu explosiv agieren, aber da wa-
ren nun mal zahlreiche Kameras auf ihn
gerichtet, und Brown wusste, dass er den
geschundenen Körper später in der Kühl-
kammer würde regenerieren können.
Nun gibt es also diese Verletzung, und
man sollte nicht zu sehr darüber lachen.
Die Raiders teilten mit, es sei ungewiss,
wann Brown aufs Spielfeld zurückkehren
wird. Der Sprinter Justin Gatlin sagte
kürzlich dem Promiportal TMZ, dass er
wegen Frostbeulen nach einem Kühlkam-
merbesuch mal monatelang ausgefallen
sei. Und dann ist da noch die Geschichte
des Basketballprofis B. J. Tyler, der einst
mit einem Beutel Eis auf seinem Knöchel
eingeschlafen war und wegen kaputter
Nerven seine Karriere beenden musste.
Der gewöhnlich sehr auskunftsfreudige
Raiders-Trainer Jon Gruden sagte zu
Browns Verletzung nun: „Ich will nicht
darüber reden.“ jürgen schmieder

von philipp schneider

A


m Rande eines Formel-1-Ren-
nens wird nicht nur gefeiert, ge-
trunken und gezeltet. Es wird
auch unheimlich viel geredet.
Allein die Zahl der Pressekonfe-
renzen, die zwischen Donnerstag und
Sonntag abgehalten werden, ist im Ver-
gleich zu anderen Sportarten enorm. Hin-
zu kommen noch Termine, die Rennfahrer
und Verantwortliche in kleinerer Runde
wahrnehmen; es wird so viel geredet und
gefilmt, dass eine irre Bemerkung in der
Flut der Aussagen untergehen kann.
Ende Juni traf sich die Formel 1 an der
Rennstrecke in Spielberg, in der Woche zu-
vor war sie ein Rennen in Frankreich gefah-
ren. Wobei, Rennen? In Le Castellet hatte
es den sechsten Doppelsieg von Mercedes
im achten Grand-Prix des Jahres gegeben.
Anstelle von Überholmanövern sahen die
Zuschauer einen Autokorso, der sich von
den Hochzeitsprozessionen nur insofern
unterschied, als es keine weißen Schleifen
oder Blumen gab. Und niemand hupte.


Als also die Teamchefs nach der man-
cherorts als langweiligste Rundfahrt in
der Geschichte der Formel 1 bezeichneten
Veranstaltung wieder zusammentrafen in
Österreich, da war eine kollektive Verzweif-
lung greifbar. Der Teamchef eines kleine-
ren Rennstalls – das plauderte Toto Wolff
aus, der Boss von Mercedes – schlug vor,
sogenannte Performance-Gewichte unter
dem Sitz von Lewis Hamilton zu verstau-
en. Der Ausdruck ist irreführend, da sich
Gewichte im Rennsport nicht vorteilhaft
auswirken auf die Performance, sondern
bremsen. Ein anderer Teamchef tat kund,
erzählte Wolff, dass er die Idee klasse fän-
de. Selbstredend wurde nicht verabredet,
diesen Vorschlag in die Realität zu überfüh-
ren. Die Einführung von Gewichtsplatten
würde die DNA der in der Theorie auf Chan-
cengleichheit angelegten Formel 1 so ver-
ändern, dass ihr bald auch noch die letzten
Motorsportfreunde davonlaufen würden.
Der Vorschlag zeigte vor allem die empfun-
dene Ohnmacht der kleineren Teams.
Auch andere Ideen wurden debattiert
und wieder verworfen: eine Rückkehr zu
den Reifen des Vorjahres, eine umgekehr-
te Startaufstellung, in der der schnellste
Fahrer der Qualifikation nicht von vorne,
sondern von hinten los rollt. Oder die Wie-
dereinführung von Tankstopps im Ren-
nen. Es gab viele revolutionäre Ideen, doch
sechs Wochen nach Spielberg zeichnet
sich ab, dass die meisten von ihnen wieder
in der Schublade verschwinden dürften.
Auf die Langeweile von Frankreich folg-
te die Hitze in Österreich. Mit der Hitze
kam die Wende. Und mit der Wende kam
der Aufstieg des Max Verstappen.
Der 21 Jahre alte Niederländer und sein
Team von Red Bull stehen im Zentrum des
Umschwungs, der die Formel 1 seit vier
Grand Prix erfasst hat. Der Rennstall aus
Österreich hatte zu Saisonbeginn am meis-
ten unter der verordneten Vereinfachung
der Flügelstruktur in der Formel 1 gelitten,
hatte er doch aus seiner Aerodynamik zu-
vor stets einen Wettbewerbsvorteil gezo-
gen. Seit Spielberg hat Red Bull den Flügel
im Griff, Verstappen gewann dieses Ren-
nen und auch jenes in Hockenheim. In Sil-
verstone wurde er nur deshalb Fünfter,
weil ihm Sebastian Vettel ins Heck rausch-
te. Und beim letzten Auftritt der Formel 1
vor der Sommerpause in Ungarn wurde er
Zweiter, nachdem er zum ersten Mal in sei-
ner Karriere die Pole-Position erobert hat-
te. Vier Rennen wurden gefahren, in denen
die Formel 1 bewiesen hat, welche Kraft sie


verbreiten kann, selbst wenn der Titel-
kampf entschieden zu sein scheint.
In Spielberg und Silverstone lieferten
sich Verstappen und der gleichaltrige Fer-
rari-Pilot Charles Leclerc die mitreißends-
ten Rad-an-Rad-Duelle seit es im Circus
Maximus keine Vorstellungen mehr gibt.
Bei der Rutschpartie in Hockenheim wur-
de deutlich, wie faszinierend die Formel 1
sein kann, sobald die schlauen Rennstrate-
gen gezwungen sind, ihre kühlen Kalku-
lationen zu verwerfen, um sich mit dem
Regenradar und Wahrscheinlichkeitsrech-
nungen zu befassen: Bleibt es nass? Wird
es trocken? Und selbst wenn: Wird es tro-
cken genug für Trockenreifen? Beim Ren-
nen in Ungarn schließlich speiste sich die
Faszination aus dem exakt gegenteiligen
Effekt: Seinen Sieg hatte Hamilton zu gro-
ßen Teilen dem Genie seines Chefstrate-
gen James Vowles zu verdanken. Sieben
Runden lang diskutierte der 40 Jahre alte

Engländer aus Felbridge mit den Datenex-
perten in Brackley, ob man Hamilton noch
mal einen frischen Satz Reifen geben soll-
te, damit dieser trotz des zusätzlichen
Stopps Verstappen noch einfangen kann.
Vowles Berechnungen basierten auf ei-
nem tiefen Vertrauen in die Fahrkünste Ha-
miltons. Hätte der nicht mit einer fehler-
freien Darbietung 20 Sekunden in 20 Run-
den aufgeholt, auch Vowles Plan wäre fehl-
geschlagen. Und als Hamilton zwischen-
zeitlich vier Runden lang nicht die gefor-
derte Sekunde pro Umdrehung auf Ver-
stappen aufholte, bediente sich der Kom-
mandostand der Notlüge, dass alles nach
Plan laufe. Ein derart komplexes Coa-
ching, das zwischen Psychologie und Ma-
thematik changiert, gibt es wohl in keiner
anderen Sportart.
Und nun? Wie steht es um die Formel 1 –
vier grandiose Rennen nach der großen
Langeweile von Frankreich?

In Zeiten von Fahrverboten und jenen,
in denen darüber nachgedacht wird, den
Fleischkonsum teurer zu machen, um das
Klima zu retten, steht das sinnbefreite
Kreisen von Verbrennungsmotoren grund-
sätzlich in der Kritik. Diejenigen, die die
Formel 1 ablehnen, preisen gerne die voll-
elektrifizierte Schwesterserie Formel E,
die ihr Auftaktrennen ausgerechnet im Öl-
und Folterstaat Saudi-Arabien veranstalte-
te und die ihrerseits abgelehnt wird von
den Motorsportpuristen. Mit dem gar
nicht so schlechten Argument, die in den
Innenstädten aufgeführte Veranstaltung
sei schlicht eine Marketing-Kniff der Auto-
mobilindustrie, um sich nach dem Diesel-
skandal einen grünen Anstrich zu geben.
Keinesfalls wird es sich die Formel 1 leis-
ten können, dauerhaft langweilig zu sein.
Ab dem Jahr 2021, wenn die nächste große
Reform greift, muss sie sich Regeln geben,
die es ermöglichen, dass mehr Autos um

den Sieg fahren können als die sechs von
Ferrari, Mercedes und Red Bull. Die Stell-
schrauben, an denen die Verantwortlichen
drehen können, sind längst bekannt: Bud-
get und Mannschaftsstärke der Top-
Teams müssen begrenzt, Technik und Ae-
rodynamik vereinfacht werden. Je größer
die Chancengleichheit, desto erfrischen-
der die Formel 1. Sie darf sich allerdings
nicht verkünsteln. Wirklich niemand will
sehen, wie Lewis Hamilton überholt wird,
weil ihn Gewichtsplatten bremsen. Wenn
eine Mannschaft über Monate und Jahre
und auch im Vergleich zu Teams mit ähn-
lich großem Budget bessere Arbeit ablie-
fert, hat sie es verdient, das schnellste Au-
to zu stellen. Die Formel 1, sagt Toto Wolff,
sei eine „Meritokratie“. Eine Gesellschafts-
ordnung also, in der jedes Mitglied seine
verdiente Position einnimmt.
Manchmal kann das eben bedeuten,
dass der beste Fahrer im besten Auto sitzt.

Montreal/München – Wenn man be-
kannt ist im Tennis, steht man oft im
Fokus. Am Donnerstag wurde Roger Fe-
derer 38 Jahre alt – die halbe Welt gratu-
lierte dem Schweizer im Internet. Wegge-
fährte Rafael Nadal sorgte derweil für ei-
ne sportliche Nachricht. In Montreal ge-
lang dem Spanier sein 379. Match-Erfolg
bei einem der neun Turniere der Masters-
Serie. Mit dem 6:3, 6:4 gegen den Argenti-
nier Guido Pella im Achtelfinale überhol-
te Nadal, 33, nun Federer hinsichtlich der
meisten Erfolge bei den 1000ern Turnie-
ren (der Sieger holt 1000 Ranglistenpunk-
te). Novak Djokovic, wie Federer kommen-
de Woche in Cincinnati im Einsatz, pau-
siert noch – und wurde doch zum Thema.
Denn dass Federer und Nadal in den
Spielerrat einrücken, wie die ATP Tour be-
kannt gab, um mit dem Österreicher Jür-
gen Melzer drei von vier vakanten Plätzen
zu besetzen, betrifft auch den Serben. Der
32-jährige Djokovic ist dort der Präsident


  • und Federer wie Nadal dürften seinen
    Einfluss beschneiden. Noch nie wurde die
    Rivalität, die die drei Schwergewichte der
    Branche nicht nur auf den Courts austra-
    gen, offensichtlicher als mit diesem Manö-
    ver von Federer und Nadal.
    Positiv betrachtet ist die Konstellation
    in dem zwölfköpfigenPlayers Councilein-
    malig: In Federer, Nadal und Djokovic
    sind nun die drei prägenden Akteure enga-
    giert, die 54 Grand-Slam-Trophäen auf
    sich vereinen und Tennis dank ihrer Per-
    sönlichkeiten in neue, monetäre Dimen-
    sionen geführt haben. Doch selten gab es
    ein Jahr, in dem es derart rumorte auf der
    Männertour und Kämpfe um Macht und
    Verteilungen von Ämtern und Preisgel-
    dern Gräben aufrissen wie in diesem.
    Zunächst war im März bekannt gewor-
    den, dass der Vertrag des langjährigen,
    vielerorts geschätzten ATP-Chefs Chris
    Kermode Ende 2019 nicht verlängert wer-


de – treibende Kraft dieses Schritts sei
Djokovic gewesen, hieß es. Gleichzeitig
wurde Ex-Profi Justin Gimelstob (USA)
als Nachfolger aufgebaut, auch von Djoko-
vic. Federer und Nadal fühlten sich über-
gangen, vielsagend übermittelten sie,
man hätte mit ihnen reden müssen. Djoko-
vic erwiderte nur, sie hätten sich melden
können. Seitdem sind die „Big Three“, wie
sie heißen, offen positioniert: hier Fe-
derer und Nadal,Fedalgenannt, die zwei
Lieblinge – dort Djokovic, der weniger Ge-
liebte, dem Nick Kyrgios, der streitbare
Australier, jüngst vorhielt, er habe eine
„kranke Obsession“, so populär wie
Federer und Nadal werden zu wollen.

Als Gimelstob, der zuletzt in einem US-
Verfahren wegen Körperverletzung eine
Bewährungsstrafe kassierte, aus dem
Spielerrat zurücktrat, war das eine erste
Schwächung von Djokovic. Schließlich leg-
ten vor Wimbledon vier weitere Spieler-
vertreter ihre Ämter nieder, Jamie Mur-
ray, Robin Haase, Sergej Stachowski und
Trainer-Vertreter Dani Vallverdu. Schon

im März hatte Federer anklingen lassen,
dass er sich zukünftig wohl wieder mehr
einbringen werde („Ich will nicht die gan-
ze Zeit reinfunken, aber ich kann auch
nicht nur wegschauen und sagen, es inter-
essiert mich nicht“). Nadal, der sich selten
verdächtig machte, sehr politisch zu sein,
stellte nun klar, wie eng die Allianz zwi-
schen ihm und Federer ist: „Wir haben zu-
sammen entschieden, in den Spielerrat zu-
rückzukehren“, betonte er, „wir haben zu-
vor darüber gesprochen. Weder ich noch
er wollten alleine in den Rat zurück.“ Vor
den US Open (ab 26. August) ist die erste
Sitzung des Gremiums angesetzt. „Wir
sind hier, um zu helfen und natürlich, um

ein bisschen besser zu wissen, was ge-
schieht“, sagte Nadal. „Im letzten Jahr gab
es in vielen Bereichen Höhen und Tiefen.“
Wichtigstes erstes Thema wird sicher die
Besetzung des ATP-Chefpostens sein. Fe-
derer und Nadal wollen bei der Frage, wer
oberster Lenker in den letzten Jahren ih-
rer aktiven Karriere sein wird, mitreden,
das liegt nahe. gerald kleffmann

Der frühere Eishockey-Nationalspieler
Alexander Sulzer wird seinem Klub, der
Düsseldorfer EG, auf unbestimmte Zeit
nicht zur Verfügung stehen. Bei einer
Untersuchung nach einem Check im
Training wurde bei dem 35-jährigen
Verteidiger ein Tumor in unmittelbarer
Nähe der Halswirbelsäule diagnostiziert.
Sulzer soll Ende der kommenden Woche
operiert werden. „Wenn der Tumor spä-
ter entdeckt worden wäre, hätte es auch
zu einer Querschnittslähmung kommen
können“, sagte Mannschaftsarzt Ulf
Blecker. Sulzer spielte bereits zwischen
2003 und 2007 für die DEG, ehe er in die
nordamerikanische NHL wechselte. Dort
absolvierte er 131 Partien für die Nashvil-
le Predators, Florida Panthers, Vancou-
ver Canucks und Buffalo Sabres. 2014
wechselte er zu den Kölner Haien, in
diesem Sommer kehrte er zur Düssel-
dorfer EG zurück. dpa, sid

Allianz gegen Djokovic


Schockgefrostet Roger Federer und Rafael Nadal kehren überraschend in den ATP-Spielerrat zurück


NFL-Profi Brown verletzt sich in der Kältekammer


Jedem sein Plätzchen


So eintönig der Saisonstart der Formel 1 geriet, so spektakulär verabschiedete sich die Rennserie mit
vier abwechslungsreichen Events in die Sommerpause. Mit welchem Gesicht wird sie zurückkehren?

Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura
Ludwig, 33, und ihre Partnerin Margare-
ta Kozuch, 32, haben bei der EM in Mos-
kau das Viertelfinale verpasst. Wenige
Stunden nach ihrem umkämpften Ach-
telfinaleinzug unterlag das Hamburger
Duo den Niederländerinnen Joy Stubbe
und Marleen van Iersel 0:2 (18:21, 19:21).
Nach dem frühen Aus bei der Heim-WM
in Hamburg im Juli war es der nächste
Rückschlag für das Duo. Im Viertelfinale
scheiterten Sandra Ittlinger (München)
und Chantal Laboureur (Friedrichsha-
fen) als letzte deutsche Frauen an Tina
Graudina/Anastasija Kravcenoka (Lett-
land) mit 1:2 (16:21, 21:17, 10:15). sid

Der deutsche Leichtathletik-Verband
(DLV) hat am Freitag 39 weitere Athleten
in das Aufgebot für die WM in Doha/Ka-
tar (27. September bis 6. Oktober) beru-
fen. Angeführt wird die Auswahl von
Weitspringerin Malaika Mihambo, Mit-
telstreckenläuferin Konstanze Kloster-
halfen und den starken Speerwerfern
um Olympiasieger Thomas Röhler. In
Diskus-Olympiasieger Christoph Hart-
ing und Kugelstoßer David Storl fehlen
zwei prominente Namen. Harting hatte
nach seiner Nullnummer zuletzt bei den
deutschen Meisterschaften trotz erfüll-
ter Norm seine Reise nach Katar offen-
gelassen – um seine Vorbereitung auf
Olympia 2020 nicht zu gefährden. Zu-
letzt hatte sich der Berliner immer wie-
der mit Rückenproblemen herumge-
plagt und den DLV für die Startpflicht
bei deutschen Meisterschaften kritisiert.
Die Sportliche Leitung habe sich mit
Harting mittlerweile ausgesprochen und
werde über dessen WM-Nominierung
am 6. September entscheiden, teilte der
Verband mit. Dann wird das finale DLV-
Aufgebot bekanntgegeben. Bis dahin
kann auch Storl die noch fehlende WM-
Norm (20,70 Meter) nachreichen. sid

Fußball-Bundesligist FC Augsburg hat
den österreichischen Nationalspieler
Kevin Danso in die Premier League zum
FC Southampton verliehen. Der Klub
von Trainer Ralph Hasenhüttl hat sich
zudem für den nächsten Sommer eine
Kaufoption für den 20 Jahre alten Innen-
verteidiger gesichert. In Augsburg be-
sitzt Danso einen Vertrag bis 2024. sid

Die Bundesliga-Fußballerinnen des
FCBayern München haben Nationalspie-
lerin Carolin Simon verpflichtet. Die
26 Jahre alte Abwehrspielerin kommt
von Champions-League-Sieger Olympi-
que Lyon und erhält bei den Bayern
einen Vertrag bis Juni 2022. Als Ablöse-
summe wurden 50 000 Euro genannt.
Mit Lyon gewann Simon in der abgelau-
fenen Saison das Triple. Davor spielte
sie beim SC Freiburg – unter Trainer
Jens Scheuer, der nun ebenfalls nach
München gewechselt ist. In der National-
mannschaft kam die Verteidigerin Si-
mon bisher zu 20 Pflichtspieleinsätzen.
Vor ihr waren in diesem Sommer bereits
ihre DFB-Teamkolleginnen Linda Dall-
mann, Giulia Gwinn und Carina Schlüter
zum FC Bayern gewechselt. dpa

Die Bauarbeiten für die Olympischen
Sommerspiele 2020 in Tokio haben ein
weiteres Todesopfer gefordert. Wie die
Organisatoren mitteilten, ist ein 50 Jah-
re alter Arbeiter auf einer Baustelle zu-
nächst zusammengebrochen und später
im Krankenhaus verstorben. Medienbe-
richten zufolge, die sich auf Polizeiquel-
len in Japan berufen, könnte ein Hitze-
schlag für den Vorfall verantwortlich
sein. Der Tod des Arbeiters ist der dritte
im Zusammenhang mit den Sommer-
spielen im kommenden Jahr. Nach einer
langen Regenzeit ist Tokio derzeit wie-
der einer Hitzewelle ausgesetzt, die in
der vorigen Woche in der gesamten Nati-
on 57 Todesopfer forderte. sid

Der frühere Weltranglisten-Erste
Andy Murray gibt ein unerwartet frühes
Comeback im Tennis-Einzel. Der 32 Jäh-
rige tritt mit einer Wildcard in der kom-
menden Woche beim Masters-Turnier
in Cincinnati an, wie er auf seiner Face-
book-Seite ankündigte. Zuletzt war der
lange verletzte Brite nur im Doppel oder
Mixed angetreten. dpa

Wann der 31-Jährige wieder
spielen kann, ist ungewiss

Zwei, die sich verstehen: Rafael Nadal (links) und Roger Federer. FOTO: DENNIS / AFP

Es gibt manche revolutionäre


Ideen – aber viele werden wohl


in der Schublade verschwinden


38 SPORT HMG Samstag/Sonntag,10./11. August 2019, Nr. 184 DEFGH


Das obere Bild formuliert
denWunsch der Zuschauer
nach spektakulärer und
knapper Formel-1-Action –
so wie ihn die vergangenen
vier Rennen einlösten.
Die unteren Bilder spiegeln
den Verlauf der Saison: den
jubelnden Lewis Hamilton
und einen frustrierten Ferra-
ri-Piloten – in diesem Fall
den jungen Charles Leclerc.
FOTOS: API, SAM BLOXHAM / IMAGO,
PHOTO4 LAPRESSE / DPA

EM-Aus für Ludwig/Kozuch


Ohne Harting und Storl


Schock-Diagnose für Sulzer


Danso nach Southampton


FC Bayern holt Carolin Simon


Tod eines Arbeiters in Tokio


Andy Murray spielt Einzel


KURZ GEMELDET

Free download pdf