Bild - 10.08.2019

(Nandana) #1

SEITE 2


Die SPD blinkt nach links. In ihrer
Angst vor dem freien Fall in der Wäh-
lergunst spekuliert sie auf ein Bünd-
nis Rot-Rot-Grün im Bund.
Wäre die Linke der richtige Partner in
einer SPD-geführten Bundesregie-
rung? Mit Sicherheit nicht. Die Linke
ging aus der DDR-Staatspartei SED
hervor, die sich niemals auflöste.
Die Linke gibt sich gerne modern und
jugendlich. Gleichzeitig greift sie im
Kern immer noch auf alte Kader zu-
rück.
Beispiel Hauptstadt Berlin:Beispiel Hauptstadt Berlin: Hier sind Hier sind
die Linken mit SPD und Grünen an
der Macht und stark wie nie. Sie trei-
ben die Verstaatlichung voran und ei-
nen Volksentscheid zur Enteignung
der Wohnungseigentümer. Im Vor-
stand des Vereins, der die Enteigner
beherbergt und mit jährlich 17500 Eu-
ro Steuergeldern unterstützt wird, sitzt
ein ehemaliger Major der DDR-Staats-
sicherheit (Stasi), der einst die Ter-
roristen der Roten Armee Fraktion
(RAF) versteckte, die in der DDR un-
tertauchen wollten.
Staatsminister Michael Roth will SPD-
Chef werden und gibt sich gegenüber
den Linken „ganz entspannt“. Irrtum!
Die Linken sind und bleiben eine sozi-
alistische Partei. Sie beschädigen das
Erfolgsmodell Bundesrepublik. Die
SPD sollte sich auf die politische Mit-


Gefährlicher


Partner


Von
GUNNAR SCHUPELIUS

KOMMENTAR


SCHLUCK, S. AVENIA,
S. SCHLAGENHAUFER
u. J. VÖLKERLING

Berlin – Deutschland ris-
kiert sein wichtigstes kiert sein wichtigstes
Bündnis!
Seit Jahren bricht die
Bundesregierung ihre Zah-
lungsversprechen an die
Nato, US-Präsident Donald
Trump hatte Kanzlerin An-
gela Merkel immer wieder
ermahnt. Jetzt reicht es ihm
offenbar! Sein wichtigster offenbar! Sein wichtigster
Diplomat in Europa, der Diplomat in Europa, der
Berliner US-Botschafter Ri-
chard Grenell, drohte, alle chard Grenell, drohte, alle
in Deutschland stationierin Deutschland stationierin Deutschland stationier--
ten US-Truppen nach Poten US-Truppen nach Po-
len abzuziehen!
Grenell: „Es ist wirklich be-
leidigend zu erwarten, dass
der US-Steuerzahler mehr
als 50000 Amerikaner in
Deutschland bezahlt, aber
die Deutschen ihren Han-
delsüberschuss für heimi-
sche Zwecke verwenden.“
Die SPD-Spitze warf
Grenell eine „Feldher-
renpose“ vor. So drückrenpose“ vor. So drückrenpose“ vor. So drück--
te es Fraktionsgeschäfts-
führer Carsten Schneider
aus. Klingt, als müsse sich Klingt, als müsse sich
Deutschland gegen US-BeDeutschland gegen US-Be-
satzer wehren. Bereits im
Europa-Wahlkampf hatte
die SPD mit plumpen Anti-
Trump-Plakaten geworben.
Aber stimmt die Kri-
tik des US-Botschafters?
Wächst die deutsche Wirt-
schaft wirklich auf Kosten

lässt sich die Bundesre-
gierung gleichzeitig die Si-
cherheit bequem von den
USA bezahlen?
Fakt ist: Deutschland
profitiert massiv vom Han-
del mit den USA. Der Wert
unserer Exporte in die USA
übersteigt den Wert unse-
rer US-Importe um rund 50
Milliarden Euro pro Jahr.
Das Nato-Ziel, dass je-
der Mitgliedstaat mindes-
tens zwei Prozent seiner
Wirtschaftskraft für Vertei-
digung ausgibt, verfehlt
Deutschland, zurzeit sind
es nur 1,36 Prozent. Nach
2021 plant die Bundesre-
gierung sogar, die Quote
weiter zu senken!
Mit 35000 dauerhaft
stationierten US-Solda-
ten, ihren Angehörigen und
Mitarbeitern auf Komman-
do-Zentralen, Flugplätzen
und in Militär-Krankenhäu-
sern ist Deutschland wich-
tigster US-Standort in Eu-
ropa. Davon profitiert die
Region:
Allein in Rheinland-Pfalz
(u.a. US-Stützpunkt Ram-
stein) arbeiten rund 7200
deutsche Ortskräfte an US-
Standorten (siehe Kasten).
Vor einem Jahr hatte der
Innenminister von Rhein-
land Pfalz, Roger Lewentz
(SPD), noch begeistert ei-
nen Zuwachs von 1500 US-
Soldaten verkündet. Auf
BILD-Anfrage stellte eine
Sprecherin klar: „Die Lan-

her zur Stationierung der
Streitkräfte im Land.“
US-Präsident Donald
Trump reist Ende des Mo-
nats nach Polen. Ein Zei-
chen, dass er es ernst
meint? Georgette Mos-
bacher, US-Botschafterin
in Polen, twitterte: „Polen „Polen
erfüllt seine Zahlungsvererfüllt seine Zahlungsvererfüllt seine Zahlungsvererfüllt seine Zahlungsver--
pflichtung von zwei Propflichtung von zwei Pro-
zent des BIP gegenüber zent des BIP gegenüber
der Nato.“
Sicherheitsexperte Wolf-
gang Ischinger warnt in
BILD: „Eine Verlegung
von Truppen von Deutsch-
land nach Polen würde ei-
ne Verletzung der Nato-
Grund-Akte bedeuten.“
Heißt: Eine Stationierung

könnte gegen Abmachun-
gen mit Russland verstoßen.
Ischinger erinnerte da-
ran, dass sich Verteidi-
gungsministerin Anne-
gret Kramp-Karrenbauer
(CDU) kürzlich zum Zwei-
Prozent-Ziel der Nato be-
kannt hatte.
Hinter den Kulissen ist
der Streit um die Nato-
Quote längst Groko-Zoff.
Anders als die SPD nann-
te CDU-Haushaltspoliti-
ker Axel Fischer gegen-
über BILD die Kritik des
US-Botschafters „berech-
tigt“. Deutschland habe
seine Zusagen nicht ein-
gehalten. „Das sollte sich
ändern.“(rs./kai/pro/hjk)

Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!
Berlin – Linksruck mit Ansage!Linksruck mit Ansage!
Nach der kommissarischen
SPD-Chefin Malu Dreyer (58)
melden sich immer mehr Spit-
zengenossen zu Wort, die für
Bündnisse der SPD mit der
Linkspartei auch auf Bundes-
ebene eintreten.
Sollte es künftig eine Mehr
heit links von der Union ge
ben, hatte Dreyer der Fun
ke-Mediengruppe gesagt,
„müssen wir das Gemein
same suchen und das Tren
nende analysieren“.
Ähnlich äußerte sich

nende analysieren“.
Ähnlich äußerte sich

nende analysieren“.

SPD-Generalsekretär
Lars Klingbeil (41). „Ich

will eine starke SPD. Darauf
konzentriere ich mich. Nach
der nächsten Wahl schauen
wir, mit wem die beste Politik
möglich ist. Dazu gehört auch
eine Koalition mit Linken und
Grünen“, sagte er BILD.

Auch SPD-Vize Ralf Stegner
(59) schließt sich ausdrücklich
an: „Ziel müssen progressive
Bündnisse diesseits der Union
sein – am besten unter Füh-
rung der SPD. Die Vorausset-
zung dafür ist allerdings, dass
die SPD selbstbewusst zu
neuer Stärke findet.“
Die Linke – eine Par-
tei wie jede andere?
1994 hatte die SPD
in der „Dresdner Erklä-
rung“ noch jegli-
che Bündnisse
mit den SED-
Nachfolgern
ausgeschlos-

sen. Begründung: Die damals
noch unter dem Namen PDS
firmierende Partei sei „vor al-
lem die veraltete und überal-
terte Partei der ehemaligen
Staatsfunktionäre (...), die kei-
nen sauberen Trennungsstrich
zu ihrer SED-Vergangenheit ge-
zogen hat“.
Auch mit dem Eingeständnis Auch mit dem Eingeständnis
von Schuld für die „Zwangsvervon Schuld für die „Zwangsvervon Schuld für die „Zwangsvervon Schuld für die „Zwangsver--
einigung“ von SPD und KPD zur einigung“ von SPD und KPD zur
DDR-Staatspartei SED (siehe KasDDR-Staatspartei SED (siehe Kas-
ten) tut sich die Linke bis heute ten) tut sich die Linke bis heute
schwer, verweist auf historische schwer, verweist auf historische
Umstände. Es gab „Elemente
von Zwang“, heißt es in einem
Papier zum Thema. Ein Hohn!

Alles vergeben und ver-
gessen?
Offenbar. „In Branden-
burg haben wir eine sehr
gute und vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit der
Linkspartei. Auch auf Bun-
desebene schließe ich eine
Kooperation mit der Links-
partei nicht grundsätzlich
aus“, sagt Brandenburgs
Ministerpräsident Dietmar
Woidke (57, SPD). Vorausset-
zung dafür sei „eine positi-
ve Haltung zur Bundeswehr
sowie ein klares Bekenntnis
zur EU und zur Nato. Über
alles andere kann man re-
den“, so Woidke.
Und Staatsminister Mi-
chael Roth (48), der sich
um den SPD-Vorsitz be-
wirbt: „Schon seit dem Bun-
desparteitag im November
2013 schließt die SPD ein
rot-rot-grünes Bündnis nicht
mehr aus. Ich bin da total
entspannt.“
Selbst Ost-SPD-MitgrünSelbst Ost-SPD-Mitgrün-
der Stephan Hilsberg (63) der Stephan Hilsberg (63)
stemmt sich nicht mehr ve-
hement gegen mögliche Kohement gegen mögliche Ko-
alitionen. Man müsse das

„tabufrei und nach inhalt-
lichen Zielen diskutieren“.
Sein Punkt ist ein anderer:
„Rechts und Links ist altes
Denken. Wenn wir nur pakDenken. Wenn wir nur pakDenken. Wenn wir nur pak--
tieren, um zu regieren, wertieren, um zu regieren, wertieren, um zu regieren, wer--
den wir den Niedergang
der SPD nicht aufhalten.“
Die Grünen, ohne die ein
Linksbündnis nicht einmal
annähernd eine Mehrheit
hätte, reagierten gestern
zurückhaltend. Das sei ei-
ne Debatte der SPD, sag-
te Geschäftsführer Micha-
el Kellner (42). Seine Partei
konzentriere sich auf ihre
eigenen Inhalte.
Warnungen kommen vor
allem aus der Union: „In ih-
rer Verzweiflung klammert
sich die SPD jetzt an grün-
rot-rote Gedankenspiele“,
sagt der Geschäftsführer
der Unionsfraktion, Micha-
el Grosse-Brömer (58, CDU),
zu BILD: „So ein Bündnis
wollen die Menschen in
Deutschland nicht. Denn
es stünde für Enteignun-
gen, Steuererhöhungen
und wirtschaftlichen Nie-
dergang.“ (pro/rs./kai)

Grüne sind die


Vielflieger des


Bundestags
Berlin – Sie wollen uns

Bundestags
Sie wollen uns

Bundestags


das Fliegen abgewöhdas Fliegen abgewöh-
nen – und jetten selbst nen – und jetten selbst
häufiger durch die Welt häufiger durch die Welt
als alle anderen: Die Grü-
nen sind im Bundestag nen sind im Bundestag
die Vielflieger.die Vielflieger.
BILD liegt die Liste der
Auslandsreisen vor, die al-
le 709 Abgeordneten seit
Beginn dieser LegislaturBeginn dieser LegislaturBeginn dieser Legislatur--
periode bei der Bundes-
tagsverwaltung abgerech-

net haben: insgesamt 1182
Dienstreisen, fast alle mit dem
Flugzeug, einmal sogar in die
Südsee (Fidschi-Inseln).
328 Reisen absolvierten
die Abgeordneten inner-
halb von Delegationen. Bei
854 Flügen handelte es sich
um „Einzeldienstreisen“, die
die Politiker auf eigene Initi-
ative unternehmen und beim
Bundestag abrechnen.
Die meisten dieser Rei-
sen entfielen bisher auf die
größte Fraktion: Abgeord-
nete von CDU und CSU unternete von CDU und CSU unternete von CDU und CSU unter--
nahmen 330 Einzeldienstrei-
sen, SPD-Abgeordnete 168.
Pro Kopf flogen jedoch
die Grünen-Abgeordneten
am häufigsten auf eigene
Faust und Steuerzahler-Kos-
ten: innerhalb von zwei Jah-
ren 126-mal.
Warum? „Aufgabe von
Abgeordneten ist es, sich
umfassend zu informieren
und auf einer validen Wis-
sensgrundlage parlamen-
tarische Initiativen auf den
Weg zu bringen“, erklär-
te die Grünen-Fraktion auf
BILD-Nachfrage. Zudem würBILD-Nachfrage. Zudem würBILD-Nachfrage. Zudem wür--
de für Dienstreisen per Flug-
zeug „eine CO 2 -Kompensa-
tion vorgenommen“, so die
Grünen. (hws/kai)

Bundestags


Im April 1946 be-
schlossen die De-
legierten von KPD
und Ost-SPD unter
dem Druck der so-
wjetischen Besat-
zer in Berlin die
Vereinigung ihrer
Parteien.
Dieser histori-
sche Händedruck,
der im Parteilogo
(Foto) festgehal-

ten ist, besiegelte
die Gründung der
SED. Die mar-
xistisch-le-
ninistische
„Sozialis-
tische Ein-
heitspartei
Deutsch-
lands“ re-
gierte in der DDR
diktatorisch, ver-
folgte gnadenlos ih-

re Gegner – bis die
von ihr gebaute
Mauer am 9.
November
1989 fiel.
Danach
nannte sie
sich in PDS
um und ver-
schmolz mit
der SPD-Abspaltung
WASG zur heutigen
„Die Linke“.

SPD und Linksaußen? DA WAR


DOCH MAL WAS ...


die Gründung der
SED. Die mar-

lands“ re-

von ihr gebaute
Mauer am 9.

um und ver
schmolz mit

Zahlen, Daten und Fakten zur
US-Army in Deutschland:
b Elvis Presley war der be-
kannteste US-Soldat in
Deutschland: Die Rock-’n’-Roll-
Legende diente von 1958 bis
1960 in Friedberg in der Nä-
he von Frankfurt.
b In der Hochphase des Kalten
Krieges beschützten mehr als
240 000 US-Soldaten Deutsch-
land. Aktuell sind rund 35 000
Angehörige der US-Armee vor
allem in Süddeutschland sta-
tioniert. Stützpunkt Ramstein
ist das wichtigste US-Dreh-
kreuz Europas.
b Wirtschaftlich profitieren

die Regionen von den Ameri-
kanern. Laut US-Regierung ge-
ben die Soldaten rund 40 Pro-
zent ihres Einkommens vor Ort
aus. Bereits jetzt merken es
Landstriche empfindlich, wenn
nur ein paar Hundert Solda-
ten verlegt werden, sagte FDP-
Außenexperte Alexander Graf
Lambsdorff (51) zu BILD.
b Auch politisch seien die
stationierten US-Soldaten von
hohem Wert: „Ein Abzug der
Amerikaner aus Deutschland
wäre schlecht für uns, denn
US-Soldaten, die in Deutsch-
land Dienst getan haben, ver-
stehen uns besser als ande-

re.“ Besonders Offiziere, die
später in Führungspositionen
im Pentagon aufrückten, sind
wichtig, so Lambsdorff.
b Die deutsch-amerikani-
schen Wirtschaftsbeziehun-
gen seien vom aktuellen Streit
nicht bedroht, sagt der Prä-
sident des Bundesverbandes
für Außenhandel, Holger Bing-
mann, BILD. „In diesem Fall
sehe ich die Ausstrahlung
klar auf die politischen Be-
ziehungen zwischen den USA
und Deutschland und glückli-
cherweise mal keine auf die
deutsch-amerikanischen Wirt-
schaftsbeziehungen.“

Ramstein ist das wichtigste


US-Drehkreuz in Europa


Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!Jetzt wollen sie sogar mit den SED-Erben regieren!


SPD-SPITZE IMMER VERZWEIFELTER


ist Inhaber des Autohauses ist Inhaber des Autohauses
„The Used Car Guys“ in Ram-
stein, das aus zollrechtlichen
Gründen Autos nur an US-Mi-
litärangehörige verkaufen
darf: „Ich handle schon seit
20 Jahren mit gebrauchten
amerikanischen Autos, darf
sie nur an US-Militär-Ange-
hörige verkaufen. Wenn die
Truppen hier abziehen soll-
ten, müssten wir schließen.“

Bürgermeister RALF HECHLER (47, CDU), Verbandsgemein-
de Ramstein-Miesenbach: „Das wäre für uns ein herber Ein-
schnitt. Zwei Milliarden pro Jahr lässt das US-Militär in der
,Kaiserslautern Military Community’, 5000 bis 6000 Arbeits-
plätze deutscher Zivilbeschäftigter wären in der Community
betroffen, 1700 Arbeitsplätze allein bei uns in Ramstein.“

SUNNY AKAMONYE (50) ist Nigeria-
ner und lebt seit mehr als 20 Jah-
ren in Deutschland. In Ramstein be-
treibt er den Barber-Shop „Phase
II“: „Meinen Laden betreibe ich seit
fünf Jahren, hatte davor einen Sa-
lon direkt auf der Air Base. Mehr
als die Hälfte meiner Kunden sind
Amerikaner. Wenn die woanders
hinziehen würden, würde ich auch
dorthin gehen. Wenn die Truppen
ganz abgezogen würden, müsste ich
mir einen anderen Beruf suchen.“

Sollte es künftig eine MehrSollte es künftig eine MehrSollte es künftig eine Mehr--
heit links von der Union ge-
ben, hatte Dreyer der Fun-
ke-Mediengruppe gesagt,
„müssen wir das Gemein-
same suchen und das Tren-

Ähnlich äußerte sich

(41). „Ich

Grünen“, sagte er BILD. zung dafür ist allerdings, dass
die SPD selbstbewusst zu die SPD selbstbewusst zu
neuer Stärke findet.“
Die Linke – eine Par
tei wie jede andere?
1994 hatte die SPD
in der „Dresdner Erklä
rung“ noch jegli
che Bündnisse
mit den SED-
Nachfolgern
ausgeschlos

die SPD selbstbewusst zu

Politik mit Links: Die kommissarische SPD-Chefin
Malu Dreyer (58), SPD-Vize Ralf Stegner (59) und
Generalsekretär Lars Klingbeil (41, v. l.)

Truppenbesuch: US-Präsident Donald Trump auf der US-Basis Ramstein
im vergangenen Dezember. Der oberste Befehlshaber der US-Armee
flog anschließend von Deutschland weiter in den Irak

SPD sollte sich auf die politische Mit-
te besinnen, nicht nach links außen.

Von P. VOLKMANN-
SCHLUCK, S. AVENIA,

der US-Wirtschaft? Und
lässt sich die Bundesre

desregierung steht wie bis-
her zur Stationierung der

von US-Truppen im Osten
könnte gegen Abmachun

Der Ire DAVID SWEENEYDAVID SWEENEY (43)
ist Inhaber des Autohauses ist Inhaber des Autohauses

Was passiert,


wenn die Amis gehen?


Fotos

: SHEALAH CRAIGHEAD/IMAGO/ZUMA PRESS, DANIEL ROLAND/AFP/GETTY IMAGES, SIMON MARIO AVENIA: SHEALAH CRAIGHEAD/IMAGO/ZUMA PRESS, DANIEL ROLAND/AFP/GETTY IMAGES, SIMON MARIO AVENIA

Riesen-Debatte um
möglichen Abzug der US-
Truppen aus Deutschland

Fotos: EPD-BILD/ANDREA ENDERLEIN, PICTURE ALLIANCE/FRANK MOLTER/DPA, PICTURE ALLIANCE/CARSTEN KOALL/DPA

Foto: ULRICH BAUMGARTEN VIA GETTY IMAGES

Von MATTHIAS
LUKASCHEWITSCH

Berlin – In einer bewe-
genden Zeremonie hagenden Zeremonie ha-
ben gestern hunderte ben gestern hunderte
Berliner und Mitglieder Berliner und Mitglieder
der Jüdischen Gemeinde
zu Berlin ihre Solida-
rität mit Rabbiner
Yehuda Teichtal
(47) demonstriert. (47) demonstriert.
In der Zentralen
Synagoge Chabad
appelierte der vor
zwei Wochen von
bislang unbebislang unbe-

kannten Tätern bespuckkannten Tätern bespuckkannten Tätern bespuck--
te und antisemitisch be-
schimpfte Rabbiner, „null
Toleranz für Intoleranz zu
zeigen“.
Er rief angesichts wie-
derholter antisemitischer
Übergriffe und Anfeindun-
gen auf offener Straße in

der Bundeshauptstadt da-
zu auf, „jüdisches Leben
und den jüdischen Glau-
ben selbstbewusst und
stark zu zeigen.“
Sichtlich bewegt zeigSichtlich bewegt zeig-
te sich der Rabbiner
vom Besuch von Außen-
minister Heiko Maas (52, minister Heiko Maas (52,

SPD) und seiner SPD) und seiner
Lebensgefährtin Lebensgefährtin
Natalia Wörner
(51) im Saal (51) im Saal
der Synagoder Synago
ge.ge. „Es ist
ein gutes
und wich-
tiges Zeichen, dass es
Menschen wie sie gibt,
die deutlich machen,
dass Antisemitismus
keinen Platz in diesem
Land mehr haben darf!
Es darf nicht sein, dass
75 Jahre nach der ‚Shoa‘
in Berlin, München und in Berlin, München und

Hamburg Juden Angst
haben müssen, die Kip-
pa zu tragen.“
Maas sagte: „Antise-
mitismus darf nie wie-
der Platz in Deutschland
bekommen. Wir dürfen
als Mehrheit nicht dazu
schweigen. Wir wissen: schweigen. Wir wissen:

Mit Wor-
ten fing
es (1933)
schon
einmal
an, dann
folgten die
Taten.“
Was tun aber gegen
das Problem eines Antise-
mitismus, der nicht nur von
rechts, sondern verstärkt
auch von arabischstäm-
migen Migranten in Berlin
kommt? Rabbiner Teichtal
sieht drei Eckpunkte: Mehr
Zivilcourage. Mehr SensiZivilcourage. Mehr Sensi-

bilisierung in Schulen von
Kindern und Lehrern.
Und: „Es muss uncool,

unpopulär werden, in
Deutschland Antisemit
zu sein!“

SAMUEL SEGAL, Rabbiner der jüdischen Gemeinde Ber-
lin: „Zum Glück hat mich wegen meines Glaubens noch
niemand antisemitisch beschimpft. Aber ich merke
schon, dass das Klima in Berlin – und wohl auch ganz
allgemein in Deutschland – rauer geworden ist. Es gibt
Menschen, die offen antisemitisch sind. Und denen möchte
ich nicht mit meinen Kindern begegnen.“


Es muss unpoppulär werden in Deutschland Antisemit zu sein!“

rität mit Rabbiner
Yehuda Teichtal
(47) demonstriert. (47) demonstriert.
In der Zentralen
Synagoge Chabad
appelierte der vor
zwei Wochen von

gen auf offener Straße in

SAMUEL SEGAL
lin: „Zum Glück hat mich wegen meines Glaubens noch
niemand antisemitisch beschimpft. Aber ich merke
schon, dass das Klima in Berlin – und wohl auch ganz
allgemein in Deutschland – rauer geworden ist. Es gibt
Menschen, die offen antisemitisch sind. Und denen möchte
ich nicht mit meinen Kindern begegnen.“

Rabbiner Yehuda Teichtal begrüßte vor der Zentralen
Synagoge Chabad in Berlin Außenminister Heiko Maas
und seine Lebensgefährtin Natalia Wörner

MIRIAM MARCUS (83), Jüdin aus Berlin und
„Kind-Überlebende“: „Mir selbst ist das auch
schon passiert, dass mich ein Araber auf der
Straße beschimpft und mit Tiraden belegt hat.
Ich trage den Davidstern an der Kette. Er hat
ihn offenbar gesehen. Das war nicht schön
und ich hatte große Angst.

SPD) und seiner SPD) und seiner
Lebensgefährtin Lebensgefährtin
Natalia Wörner
(51) im Saal (51) im Saal
der Synagoder Synago-
„Es ist

ulär werden
,
in Deutschland Antisemit zu sein!“
MIRIAM MARCUS
„Kind-Überlebende“: „Mir selbst ist das auch
schon passiert, dass mich ein Araber auf der
Straße beschimpft und mit Tiraden belegt hat.

Fotos: SVEN DARMER/DAVIDS

BILD DEUTSCHLAND • 10. AUGUST 2019
Free download pdf