Die Welt Kompakt - 19.08.2019

(Steven Felgate) #1
1. SPIELTAG

28 SPORT DIE WELIE WELIE WELT KOMPAKTT KOMPAKT MONTAG, 19. AUGUST 2019


D


ynamo Dresden ist ein
wichtiger Schritt raus
aus dem Tabellenkeller
der Zweiten Fußball-Bundesli-
ga gelungen. Das Team von
Cristian Fiél feierte im dritten
Saisonspiel seinen ersten Sieg,
bezwang vor 26.350 Zuschauern
den 1. FC Heidenheim 2:1 (0:0).
Patrick Ebert (68.) und Neuzu-
gang Alexander Jeremejeff (82.)
erzielten beide Tore für Dyna-
mo, das nun mit drei Zählern
auf Rang 14 der Tabelle springt.
Denis Thomalla (89./Foul-
elfmeter) verkürzte kurz vor
Abpfiff für Heidenheim.
Der Karlsruher SC hat hinge-
gen nach zwei Siegen zum Auf-
takt den Platz an der Tabellen-
spitze verspielt. Der Aufsteiger
verlor 1:2 (1:1) bei Holstein Kiel.
Vor 11.000 Zuschauern erzielte
Jae-sung Lee (45., 64. Minute)
die Tore zum ersten Saisonsieg
der Kieler, die sich dank des Er-
folgs vorerst vom Tabellenende
entfernten. Kiels Jonas Meffert
sah wegen groben Foulspiels
die Rote Karte (87.). Die Füh-
rung durch Lukas Grozurek
(17.) reichte am Ende nicht zum
Punktgewinn der Gäste.
Im dritten Sonntagsspiel
entschied die SpVgg Greuther
Fürth das Duell gegen den SSV
Jahn Regensburg für sich. Dank
einer Leistungssteigerung in
der zweiten Hälfte holten die
Franken beim 1:0 (0:0) ihren
zweiten Saisonsieg. Der vor ei-
ner Woche verpflichtete Stür-
mer Branimir Hrgota gab nach
seiner Einwechslung die Vorla-
ge zum Treffer von Julian
Green in der 74. Minute. dwk


Dresden feiert


ersten Sieg


der Saison


Zweite Liga: KSC


verspielt Platz eins


tungen“, sagte Lucien Favre und
sprach auf Nachfrage ein Lob für
den 30-jährigen Ex-Nationalspie-
ler aus: „Er hat es sehr, sehr gut
gemacht.“ Tatsächlich war eine
Fähigkeit von Hummels, der
nicht sonderlich gefordert wur-
de, schon beim Saisonauftakt zu
erkennen: Mit präzise gespielten
langen Bällen und Seitenverlage-
rungen bereicherte er die Spiel-
eröffnung der Dortmunder. Dies
könnte auf Sicht ein wichtiger
Faktor werden: Schließlich ist da-
von auszugehen, dass es der BVB
häufiger mit extrem tief stehen-
den Gegnern zu tun bekommen
wird – und sehr wahrscheinlich
auch mit solchen, die besser or-
ganisiert sind als die Augsburger
am Samstag. „Das ist eine beson-
dere Qualität, die er der Mann-
schaft mitgibt. Er bleibt ruhig im
Spielaufbau, das gibt der ganzen
Mannschaft Sicherheit“, sagte
Sportdirektor Michael Zorc.
Hummels hatte also durchaus
Einfluss auf den Gesamtvortrag
des BVB, der eine Mischung aus
Geduld, Tempo und individueller
Klasse war – ein wenig so, wie die
Mannschaft häufig in der starken
Hinrunde der vergangenen Sai-
son gespielt hatte. Der frühe
Rückstand – Florian Niederlech-
ner hatte die Gäste nach nur 34
Sekunden in Führung geschossen


  • wurde prompt beantwortet. In
    der dritten Minuten traf Paco
    Alcácer zum 1:1. Danach legte sich
    der BVB den Gegner zurecht und
    lotete die Lücken in der Hinter-
    mannschaft der Gäste aus. Es
    fehlte jedoch die letzte Ent-


F


ür einen winzigen Au-
genblick herrschte bei
Borussia Dortmund ein
wenig Verwirrung. Als
Marco Reus in der 78. Minute
ausgewechselt wurde, streifte er
sich die Kapitänsbinde ab und
reichte sie weiter an Mario Göt-
ze, der für ihn eingewechselt
wurde. Götze wollte sie zunächst
Axel Witsel geben, doch der Bel-
gier zeigte auf Mats Hummels.
Also bekam Hummels tatsächlich
die Binde – in seinem ersten Bun-
desligaspiel für den BVB nach
seiner Rückkehr vom FC Bayern
München war er Kapitän. Zumin-
dest für zwölf Minuten.

VON OLIVER MÜLLER

Es war eine Randnotiz, denn
das Spiel war längst entschieden.
Und Hummels konnte darin na-
turgemäß nur eine Nebenrolle
spielen – beim 5:1 (1:1) gegen den
überforderten FC Augsburg hät-
te der Vizemeister nicht unbe-
dingt einen Abwehrchef ge-
braucht. Dennoch: Im Laufe ei-
ner langen, intensiven Saison, an
deren Ende die Meisterschaft
stehen soll, wird jemand mit
Charakter benötigt – ein erfahre-
ner Spieler, der sich in Stresspha-
sen nicht wegduckt. Dieser Auf-
fassung ist nicht nur die Vereins-
führung gewesen – sie wird auch
von den Mitspielern von Hum-
mels geteilt. Und dies sollte auch
nach außen hin sichtbar werden.
„Es war sein erstes Spiel in
diesem Stadion, seit er zurück
ist. Natürlich gab es viele Erwar-

schlossenheit, um noch vor dem
Pausenpfiff in Führung zu gehen.
„In der ersten Halbzeit hätten
wir den Ball vielleicht schneller
von der linken zur rechten Seite
und andersherum bewegen sol-
len. In der zweiten Hälfte haben
wir schneller gespielt, das hat
den Unterschied gemacht“, sagte
Mittelfeldspieler Axel Witsel.
Für den Rest sorgten die altbe-
kannten Waffen des BVB: Jadon
Sancho, der bereits gemeinsam
mit Marco Reus das 1:1 für Alcácer
vorbereitet hatte, erzielte das 2:1
(51.) und legte kurz danach das 3:1
für Reus auf (57.). Allerdings wur-
de jedes Tor sowohl durch deso-
lates Augsburger Abwehrverhal-
ten als auch schwerste Patzer

Perfekter


Start in die


MissionTitel


Der BVB sendet gleich im ersten Spiel


ein starkes Zeichen an den FC Bayern.


Nicht nur der Bundestrainer ist beeindruckt


OOOffensive in Bestform: ffensive in Bestform:
Jadon Sancho erzielt eines
von fünf Dortmunder Toren
gegen den FC Augsburg

ZWEITE LIGA
Hamburg – Bochum................1:0 (0:0)
Sandhausen – Nürnberg........3:2 (2:1)
Stuttgart – St. Pauli................2:1 (0:1)
Bielefeld – Aue...........................3:1 (1:0)
W. Wiesbaden – Hannover...0:3 (0:1)
Kiel – Karlsruhe.........................2:1 (1:1)
Dresden – Heidenheim...........2:1 (0:0)
Gr. Fürth – Regensburg..........1:0 (0:0)
Osnabrück – Darmstadt...Mo., 20:30


3 .Spieltag SpTTToreorePt.
1 .Hamburg 3 6 :1 7
2 .Stuttgart 3 6 :4 7
3 .Karlsruhe 3 7 :5 6
4 .Aue 3 6 :5 6
5 .Greuther Fürth 3 4 :3 6
6 .Bielefeld 3 7 :5 5
7 .Hannover 3 5 :3 4
8 .Darmstadt 2 3 :1 4
9 .Heidenheim 3 6 :5 4
1 0.Regensburg 3 4 :3 4
1 1.Sandhausen 3 4 :4 4
1 2.Kiel 3 3 :4 4
1 3.Osnabrück 2 2 :3 3
1 4.Dresden 3 4 :6 3
1 5.Nürnberg 3 3 :7 3
1 6.Bochum 3 4 :7 1
1 7.St. Pauli 3 3 :6 1
1 8.W. Wiesbaden 3 3 :8 0

Sp.Gew.Un.Verl. Heim Auswärts Tore Pt.

1. (1.)Borussia Dortmund 1 1 0 0 5 :1 3 0 :0 0 5 :1 3
2. (2.)RB Leipzig 1 1 0 0 0 :0 0 4 :0 3 4 :0 3
3. (3.)SC Freiburg 1 1 0 0 3 :0 3 0 :0 0 3 :0 3
4. (4.)Düsseldorf 1 1 0 0 0 :0 0 3 :1 3 3 :1 3
5. (5.)Bayer 04 Leverkusen 1 1 0 0 3 :2 3 0 :0 0 3 :2 3
6. (6.)VfL Wolfsburg 1 1 0 0 2 :1 3 0 :0 0 2 :1 3
7. (7.)Eintracht Frankfurt 1 1 0 0 1 :0 3 0 :0 0 1 :0 3
8. (8.)Bayern München 1 0 1 0 2 :2 1 0 :0 0 2 :2 1
8. (8.)Hertha BSC 1 0 1 0 0 :0 0 2 :2 1 2 :2 1
1 0.(10.)Schalke 04 1 0 1 0 0 :0 0 0 :0 1 0 :0 1
1 0.(10.)B. Mönchengladbach 1 0 1 0 0 :0 1 0 :0 0 0 :0 1
1 2.(12.)Paderborn 1 0 0 1 0 :0 0 2 :3 0 2 :3 0
1 3.(13.) 1. FC Köln 1 0 0 1 0 :0 0 1 :2 0 1 :2 0
1 4.(14.) 1 899 Hoffenheim 1 0 0 1 0 :0 0 0 :1 0 0 :1 0
1 5.(15.)Werder Bremen 1 0 0 1 1 :3 0 0 :0 0 1 :3 0
1 6.(16.)Mainz 05 1 0 0 1 0 :0 0 0 :3 0 0 :3 0
1 7.(17.)FC Augsburg 1 0 0 1 0 :0 0 1 :5 0 1 :5 0
1 8.(18.)Union 1 0 0 1 0 :4 0 0 :0 0 0 :4 0

Champions League Europa League Relegation Absteiger

D


ie Bundesliga hat wieder
einen Dino. 1867 Mal
spielte Werder Bremen
inzwischen in der Ersten Liga, so
oft wie kein anderer Klub in
Deutschland. Eigentlich die per-
fekte Vorlage für die Merchandi-
sing-Abteilung. Doch in Bremen
wollen sie davon nichts wissen.
„Dieser Spitzname soll dem
Hamburger SV vorbehalten blei-
ben“, sagte Sportvorstand Frank
Baumann. Ebenjenen HSV über-
flügelte Werder mit der Partie
gegen Fortuna Düsseldorf als
Dauer-Erstligist. Und ebenjener
HSV ist für die Bremer mahnen-
des Beispiel, spielt der Nordriva-
le doch nur noch in der Zweiten
Liga. Er habe gelernt, „dass Di-
nos schon mal ausgestorben
sind“, sagte Baumann.

von Torhüter Tomás Koubek be-
günstigt. Danach war der Gegner,
dem eine schwere Saison droht,
erledigt. Erneut Alcácer (59.) und
der eingewechselte Julian Brandt
(82.) schraubten das Ergebnis
schließlich noch höher.
Der Sturmwirbel in der zwei-
ten Halbzeit wurde von den Fans
euphorisch gefeiert. Für die
81.365 Zuschauer war es ein Ver-
gnügen und zugleich ein Beleg
dafür, dass die ehrgeizigen Ambi-
tionen des Klubs ihre Berechti-
gung haben. Was das Offensivpo-
tenzial angeht, sind die Dortmun-
der in der Bundesliga führend –
zumal Favre neben Sancho, dem
ständigen Unruheherd auf dem
rechten Flügel, und Alcácer, der
frischer als in der Rückrunde
wirkt, nun weitere Alternativen
hat: Thorgan Hazard bildete mit
dem ebenfalls neu verpflichteten
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