Handelsblatt - 19.08.2019

(Elle) #1

Das SPD-Vakuum


Warum Olaf Scholz nun doch


seine Partei anführen will. S. 10


G 02531 NR. 158 PREIS 3,10 €


Dax
11 562,
+1,31 %

E-Stoxx 50
3 329,
+1,41 %

Dow Jones
25 886,
+1,20 %

S&P 500
2 888,
+1,44 %

Gold
1 513,38 $
-0,65 %

Euro/Dollar
1,1090 $
-0,15 %

Stand: Schlusskurs Freitag

Kurz notiert


·


In Ostdeutschland drohen
komplexe Mehrheiten: Beson-
dere Stärke zeigt bei den be-
vorstehenden Landtagswahlen
überall die AfD. Wenn die ande-
ren Parteien sie noch vom Griff
nach der Macht fernhalten wol-
len, stehen schwierige Kompro-
misse an. Seite 11

·


Unterstützung für den Wirt-
schaftsminister: Bundeswirt-
schaftsminister Peter Altmaier
will den Soli abschaffen. Für
seinen Vorstoß, die als Sonder-
abgabe für die deutsche Einheit
eingeführte Steuer bis 2026 zu
beenden, erhält er nun Unter-
stützung aus Unionspolitik und
Wirtschaft. Seite 13

·


Bei Opel steht der nächste
Stellenabbau bevor: Trotz Ge-
winnsprung restrukturiert Opel-
Chef Michael Lohscheller weiter.
Am Stammsitz in Rüsselsheim
summiert sich der Personal-
überhang in Teilelager, Getrie-
bewerk, Schmiede, Werkzeug-
bau und Presswerk auf mehr als
600 Beschäftigte. Seite 18

·


Staatsministerin Bär unter-
stützt Spielebranche: Deut-
sche Firmen profitieren
nicht vom aktuellen
Boom der Computer-
spielbranche. Die
staatliche Förderung
der Szene steht nun
auf der Kippe. Doro-
thee Bär, Staatsministerin
für Digitales, will sich mit der
Streichung der Förderung aber
nicht abfinden. Seite 20

·


Spiel mit dem Feuer: Minus-
zinsen sind eine Option, über die
immer mehr Bankenvertreter
nachdenken. Das Vorhaben ist
allerdings riskant. Einerseits wer-
den die Kunden bislang durch
hohe juristische Hürden vor
Strafzinsen geschützt. Anderer-
seits könnten sie ihre Konten
räumen – und eine Systemkrise
provozieren. Seite 30

·


Druck auf Paul Achleitner
wächst: Der Aufsichtsratschef
der Deutschen Bank würde
gern eine weitere Amtszeit an-
streben. Doch wichtige Investo-
ren drängen auf einen Macht-
wechsel. Seite 32

Europa sinnvoll zu verknüpfen“, so Brudermüller.
Ziel müsse es sein, erneuerbare Energien möglichst
zu verbilligen, um Anreize zur CO 2 -Vermeidung zu
schaffen. Mit Blick auf China spricht er sich dafür
aus, einen langfristig orientierten Dialog fortzufüh-
ren. Brudermüller, der früher das China-Geschäft
von BASF führte und zehn Jahre in Hongkong lebte,
ist ungeachtet des aktuellen Handelsstreits weiter
von Chinas langfristigem Aufwärtstrend überzeugt
und zugleich zuversichtlich, dass der Konflikt in
Hongkong friedlich gelöst werden kann.
Die BASF sieht er daher nicht nur mit dem Kon-
zernumbau, sondern auch mit ihren Großprojekten
in der Volksrepublik auf dem richtigen Kurs. Unge-
achtet starker Gewinnrückgänge in diesem Jahr be-
kräftigt der BASF-Chef das Ziel der mittelfristigen Er-
tragssteigerung und das Versprechen, die Dividende
stetig zu erhöhen. Sven Afhüppe, Siegfried Hofmann

Martin Brudermüller fordert im Handelsblatt-Interview eine neue Agenda 2010. An


den Ertrags- und Dividendenzielen des Konzerns hält er trotz Konjunkturflaute fest.


BASF-Chef mahnt Berlin


Martin Brudermüller:
Der BASF-Chef fordert
von der Politik mehr
Beweglichkeit.

Jann Höfer für Handelsblatt


Schwerpunkt Seiten 4 - 7



imago images / Metodi Popow

M


it einem Organisationsumbau und
neuem Fokus auf die vernetzte Che-
mieproduktion will Martin Bruder-
müller den Chemieriesen BASF aus
der Krise führen. Ähnliche Beweglich-
keit fordert der BASF-Chef allerdings auch von der Po-
litik, um die konjunkturellen Herausforderungen zu
meistern. Die aktuelle Schwäche sei zwar nicht mit der
Weltfinanzkrise vor zehn Jahren zu vergleichen, zur Zu-
kunftssicherung müsse man aber Reformen in Berei-
chen wie Steuern, Regulierung und auch mit Blick auf
die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts angehen. „Die
Bundesregierung sollte an eine neue Agenda 2010 den-
ken“, sagte Brudermüller dem Handelsblatt.
Zugleich plädiert er für eine stärkere Forschungs-
förderung und einen neuen, umfassenderen Ansatz
in der Klimapolitik: „Wir haben die Chance, das The-
ma ganz groß zu denken und dadurch Klimaschutz
und Wettbewerbsfähigkeit für Deutschland und

Regierung fürchtet Attacken aus China


Deutsche Unternehmen werden immer häufiger zum Ziel von Cyberspionage.


Die Bundesregierung verdächtigt die Pekin-
ger Regierung, im Rahmen ihrer Strategie
„Made in China 2025“ Industriespionage im
großen Stil betreiben zu lassen. Hochtech-
nologieunternehmen und Weltmarktführer
stünden häufig im Fokus von mutmaßlich
chinesischer Cyberspionage, sagte ein Spre-
cher des Innenministeriums dem Handels-
blatt. „Das Aufklärungsinteresse chinesi-
scher Nachrichtendienste orientiert sich er-
kennbar bei der Beauftragung oder

Durchführung von Cyberangriffen an natio-
nalen und globalen Initiativen der chinesi-
schen Regierung und dient so auch dem
illegitimen Wissenstransfer zur Stärkung
ausgewählter chinesischer Wirtschaftsbe-
reiche“, so der Vorwurf.
Weltweit seien regelmäßig Unternehmen
der in der chinesischen „Made in China
20 25“-Strategie benannten Branchen betrof-
fen. China verfolgt mit dieser Strategie das
Ziel, in den nächsten Jahren zum Technolo-

gieführer in mehreren Schlüsselbereichen
zu werden. Wirtschaftsvertreter und China-
Experten teilen die Einschätzung des Innen-
ministeriums. Um unter anderem Probleme
mit Industriespionage anzusprechen, hat-
ten Deutschland und China regelmäßige Cy-
bersicherheitskonsultationen vereinbart.
Laut Regierungskreisen sollen die Gesprä-
che am 20. August in Peking fortgesetzt wer-
den. Dana Heide, Christof Kerkmann

MONTAG, 19. AUGUST 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Bericht Seiten 8, 9



Argentiniens Absturz


Das südamerikanische Land verliert nicht


nur seinen Finanzminister. S. 15


Wir haben die


Chance, das


Thema


Klimapolitik


ganz groß zu


denken.


Martin Brudermüller
BASF-Chef

Middelhoffs Rückkehr


Was der gefallene Managerstar


zu beichten hat. S. 46


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