Frankfurter Allgemeine Zeitung - 05.08.2019

(Dana P.) #1

SEITE 24·MONTAG, 5. AUGUST 2019·NR. 179 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


R

iesenabstände und ganz enge
Rennen belegen die Stärke der
Läuferinnen bei den deut-
schen Meisterschaften. Kon-
stanze Klosterhalfen verbes-
sert in Berlin mit einem Solo über zwölf-
einhalb Runden den deutschen Rekord
über 5000 Meter auf 14:26,76 Minuten.
Im Sprint kommen Gina Lückenkemper,
Weitsprung-Europameisterin Malaika Mi-
hambo und Lisa Marie Kwayie innerhalb
von zwei Hundertstelsekunden ins Ziel
und werden überflügelt von Tatjana Pinto
in 11,09 Sekunden. Am Horizont scheint
eine Medaille im Staffel-Finale der Olym-
pischen Spiele 2020 auf.
Jahrhunderttalent ist die Bezeichnung,
mit der Konstanze Klosterhalfen beschrie-
ben wird, seit sie rennt. Wie die Zweiund-
zwanzigjährige am Samstag bei den Titel-
kämpfen bis auf Alina Reh jede einzelne
Konkurrentin überrundete auf ihrem
Weg zu einem umjubelten und Staunen
machenden Rekord, schien sie dieses At-
tribut zu bestätigen. Um gut 15 Sekunden
verbesserte sie, ohne auch nur einen Me-
ter im Windschatten von Tempomachern
oder Konkurrentinnen zu rennen, die
zwanzig Jahre alte Bestzeit von Irina Miki-
tenko, seinerzeit eine 27 Jahre alte Spät-
aussiedlerin aus Kasachstan, die zur
schnellsten Marathonläuferin der Welt
(Bestzeit 2:19,19 Stunden) wurde. Um 25
Sekunden verbesserte Konstanze Kloster-
halfen am Samstag ihre eigene Bestzeit,
die sie im Finale der Europameisterschaf-
ten von Berlin im vergangenen Jahr gelau-
fen war.
Jahrhunderttalent? „Da höre ich im-
mer noch mal nach, ob die mich meinen“,
kokettierte Konstanze Klosterhalfen, in
der Szene nur Koko gerufen, als sie sich
am Abend nach ihrem Rennen im Aktuel-
len Sportstudio des ZDF feiern ließ. Ja
doch, eine wie sie hat es in der deutschen
Laufszene noch nicht gegeben. 48 Kilo
soll sie wiegen bei 1,74 Meter Länge,
doch so dürr sie wirkt in kurzer Hose und
ärmellosem Trikot, so kraftvoll stürmt sie
mit wehendem Haar über die Bahn, so-
bald sie losgelassen ist. Das sei halt ihre
Leidenschaft sagte sie, und das Publikum
habe sie praktisch getragen. Noch dazu

rief ihr in der Kurve hinter dem Ziel ihr
inoffizieller Manager Oliver Mintzlaff
die Rundenzeiten von um die siebzig Se-
kunden zu, und als sie diese im anschwel-
lenden Jubel nicht mehr verstand, lief sie
noch schneller. Das Jahrhunderttalent
soll eine Jahrhundertkarriere machen,
und dazu ist das Beste gerade gut genug.
Mintzlaff, durch die gemeinsame Her-
kunft aus Bockeroth bei Königswinter
am Rhein mit der Läuferin und ihren El-

tern bekannt, ist Manager des Fußball-
klubs RB Leipzig. Über seine Verbindun-
gen zu Nike hat er die Läuferin im Ore-
gon Project des Sportartikelherstellers
untergebracht. Ihre explosionsartige Leis-
tungsentwicklung – sie ist im Winter drei
Rekorde gelaufen und in diesem Sommer
bereits zwei – bestätigen ihn einerseits in
seiner Einschätzung, dass an der Westküs-
te der Vereinigten Staaten „extremst inno-
vativ“ gearbeitet werde. Doch wie Kon-

stanze Klosterhalfen im Fernsehen „trau-
rig und sauer“ darauf zurückblickte, dass
in Berlin wieder Journalisten „diese Fra-
gen“ gestellt hätten, zeigt, welcher Ver-
dacht auf dem Oregon Project und dessen
Leiter Alberto Salazar lastet. Der Brite
Mo Farah dürfte niemandem seine vier
Olympiasiege mehr verdanken als die-
sem ehemaligen Marathonläufer und
Trainer. Noch in der vergangenen Woche
bestätigte die Anti-Doping-Agentur der

Vereinigten Staaten dem Berliner „Tages-
spiegel“, dass sie weiterhin gegen Salazar
ermittle. „Die Journalisten, die sich äu-
ßern, wissen ja nicht, wie es dort abgeht,
und kennen nur die Schlagzeilen, und da
stehen meist die negativen im Vorder-
grund“, sagte die Läuferin, die selbst
Fernsehjournalistin werden will. „Wer
sich ein negatives Bild macht, soll vorbei-
kommen und sich das anschauen. Ich
kann nur Positives berichten.“ Die Trai-
ner tüftelten und arbeiteten an jedem De-
tail und versuchten wirklich alles zu ver-
bessern – und sie sei jeden Tag dankbar,
dort trainieren zu dürfen.
Bei der explosiven Fraktion auf der kür-
zesten Strecke ist von Jahrhundertleistun-
gen nicht die Rede. Vielmehr versprechen
die schnellsten Sprinterinnen Deutsch-
lands, derzeit die Münsteranerin Tatjana
Pinto und die für Berlin startende Gina
Lückenkemper, bis zur Weltmeisterschaft
die 100 Meter in weniger als elf Sekunden
hinter sich zu bringen. Immerhin. Gina
Lückenkemper, Zweite der Titelkämpfe,
ist bereits zweimal so schnell gelaufen,
und hat sich für die 11,20 Sekunden von
Berlin fast schon entschuldigt. Für sie sei
die Weltmeisterschaft in Doha wichtiger
als die deutschen Meisterschaften, ihr
Leistungs-Peak sei in acht Wochen ge-
plant. Sie und die viertplazierte Lisa Ma-
rie Kwayie (11,22) gehörten zur National-
staffel, die mit Platz drei bei den World
Relays in Osaka die Qualifikation für die
Weltmeisterschaft sicherten. Die in Japan
damals wegen der Folgen einer langwieri-
gen Ischias-Entzündung fehlende neue
Meisterin Tatjana Pinto dürfte nicht nur
anstreben, in Doha erstmals unter elf Se-
kunden zu sprinten, sondern auch, mit
der Staffel Erfolg zu haben. Ihnen macht
eine neue Konkurrentin Beine. Malaika
Mihambo, Nummer eins der Weltbesten-
liste in ihrer Spezialdisziplin Weitsprung,
die am Sonntag ihre persönliche Bestleis-
tung um neun Zentimeter auf 7,16 Meter
verbesserte, war am Samstag in 11,21 Se-
kunden auf Rang drei gesprintet. In Doha
wird sie der Staffel noch fehlen, weil Weit-
sprung und Staffel-Finale jeweils am
Schlusstag ausgetragen werden. Doch in
Tokio 2020 darf das Quartett mit Verstär-
kung aus der Sandgrube rechnen.

LBogenschießen
Männer, Olympischer Bogen, Einzel:1. Kahl-
lund (Fokbeck), 2. Weckmüller (Kassel), 3. Breit-
bach (Berlin). –Compoundbogen, Einzel:1.
Laube (Karlsruhe), 2. Stadler (Deggendorf), 3.
Heinickel (Bad Kissingen) (Kampf um Platz 3).
Frauen, Olympischer Bogen, Einzel:1. Richter
(Berlin), 2. Unruh (Berlin), 3. Kroppen (Berlin)
(Kampf um Platz 3). –Compoundbogen, Einzel:


  1. Böhnke (Meßkirch), 2. Meißner (Schmitten), 3.
    Weitsch (Berlin) (Kampf um Platz 3).
    LBoxen
    Amateure, Männer, Fliegengewicht:1. Goman
    (Leverkusen), 2. Hamidi (München), 3. Terteryan
    (Halle/Saale), Denisov (Seelze). –Bantamge-
    wicht:1. El-Hag (Berlin), 2. Tarik (Münster), 3.
    Teke (Moers) (Halbfinale), Bajwa (Berlin). –
    Leichtgewicht:1. Shadalow (Berlin), 2. Ataev
    (Herford), 3. Taquiedine (München) (Halbfinale),
    Hassani (Marburg). – Halbweltergewicht1.
    Sopa (Heilbronn), 2. Omer (Berlin), 3. Langhma-
    ni (Essen) (Halbfinale), Hansen (Darmstadt). –
    Weltergewicht:1. Wall (Berlin), 2. Bier (Gifhorn),

  2. Kakande (München) (Halbfinale), Mert Kara-
    kaya (Karlsruhe). –Halbschwergewicht1. Kaza-
    kis (Schwäbisch Gmünd), 2. Aibyan (Oelsnitz), 3.
    Maier (Landshut) (Halbfinale), Chupil (Ham-
    burg). –Schwergewicht1. Fischbuch (Ludwigs-
    burg), 2. Bayrak (Bonn), 3. Kolicic (Karlsruhe)
    (Halbfinale), Gerl (Pinneberg). –Superschwerge-
    wicht1. Husovic (München), 2. Biesenberger
    (Hamburg), 3. Müller vom Berge (Schwerin)
    (Halbfinale).
    Frauen, Fliegengewicht:1. Nimani (Karlsruhe),

  3. Gottlob (Köln), 3. Corina Klötzer (Chemnitz)
    (Halbfinale), Stark (Reinfeld). –Leichtgewicht:1.


Kleinhans (Heidelberg), 2. Retzer (Nürnberg), 3.
Hatcher (Würzburg) (Halbfinale), Bonorden (Cel-
le). –Bantamgewicht:1. Schwarz (Wiesbaden),


  1. John (Fürstenfeldbruck), 3. Werner (Bernburg)
    (Halbfinale).
    LLeichtathletik
    Männer: 100 m(0,3 m/s Rückenwind): 1. Pohl
    (Wetzlar) 10,27 Sek., 2. Kranz (Wetzlar) 10,29, 3.
    Reus (Erfurt) 10,30. –200 m:1. Müller (Fried-
    berg) 20,63 Sek., 2. Domogala (Mannheim)
    20,77, 3. Goer (Wetzlar) 20,88. – 400 m:1. San-
    ders (Münster) 45,86 Sek., 2. Schlegel (Chem-
    nitz) 46,12, 3. Lange (Leverkusen) 46,27. –110 m
    Hürden(1,5 m/s Rückenwind): 1. Traber (Tübin-
    gen) 13,68 Sek., 2. Vogel (Leipzig) 13,88, 3. Bayer
    (Ingolstadt) 13,89. –400 m Hürden:1. Preis (Sin-
    delfingen) 49,32 Sek., 2. Campbell (Frankfurt/M.)
    49,56, 3. Abuaku (Frankfurt/M.) 49,75. –800 Me-
    ter:1. Reuther (Wiesbaden) 1:47,22 Min., 2. Far-
    ken (Leipzig) 1:47,48, 3. Huber (Regensburg)
    1:48,01.–1500 m:1. Bartelsmeyer (Frankfurt/M.)
    3:56,34 Min., 2. Tortell (Karben) 3:56,76, 3. Mer-
    genthaler (Winnenden) 3:56,81. –3000 m Hin-
    dernis:1. Bebendorf (Dresden) 8:33,59 Min., 2.
    Grau (Erfurt) 8:33,84, 3. Karl (Ochsenfurt) 8:38,39.



  • Weitsprung:1. Heinle (Stuttgart) 8,05 m, 2. Ho-
    ward (Karlsruhe) 7,88, 3. Entholzner (Passau)
    7,66. –Dreisprung:1. Heß (Chemnitz) 16,50 m,



  1. Wenzel (Potsdam) 16,01, 3. Mairhofer (Wein-
    heim) 15,31. –Hochsprung:1. Przybylko (Lever-
    kusen) 2,22 m, 2. Wendrich (Soest) 2,19; 3. Ru-
    dolf (Dresden) 2,10. –Stabhochsprung:1. Holz-
    deppe (Zweibrücken) 5,76 m, 2. Lita Baehre (Le-
    verkusen) 5,71, 3. Blech (Leverkusen) 5,51. –Ku-
    gelstoßen:1. Bayer (Sindelfingen) 20,26 m, 2.
    Dahm (Sindelfingen) 19,87, 3. Storl (Leipzig)
    19,77. –Diskuswerfen:1. Wierig (Magdeburg)


65,39 m, 2. Wrobel (Magdeburg) 63,87, 3. Brandt
(Berlin) 62,59. –Hammerwerfen:1. Schwandke
(Hindelang) 73,00 m, 2. Lang (München) 68,01,


  1. Bichler (München) 66,95.–Speerwurf:1. Hof-
    mann (Mannheim) 87,07 m, 2. Weber (Mainz)
    86,60, 3. Röhler (Jena) 82,70.
    Frauen: 100 m(0,1 m/s Rückenwind): 1. Pinto
    (Paderborn) 11,09 Sek., 2. Lückenkemper (Berlin)
    11,20, 3. Mihambo (LG Kurpfalz) 11,21. –200 m:

  2. Pinto (Paderborn) 22,65 Sek., 2. Kwayie (Berlin)
    22,88, 3. Wessolly (Mannheim) 23,14. – 400 m:1.
    Bulmahn (Hannover) 52,37 Sek., 2. Pahlitzsch
    (Berlin) 52,87, 3. Schmidt (Köln) 53,21. –5000 m:

  3. Klosterhalfen (Leverkusen) 14:26,76 Min.
    (deutscher Rekord), 2. Reh (Ulm) 15:19,42, 3.
    Dattke (Regensburg) 15:41,81 –100 m Hürden
    (0,5 m/s Rückenwind): 1. Roleder (Halle) 12,90
    Sek., 2. Schuten (Gladbeck) 13,44, 3. Lobe (Mann-
    heim) 13,45. –400 m Hürden:1. Krafzik (Sindel-
    fingen) 55,64 Sek., 2. Baumann (Tübingen)
    56,26, 3. Salterberg (Köln) 56,57. –800 m: 1. He-
    ring (München) 2:01,37 Min., 2. Trost (München)
    2:01,68,3. Kalis (München) 2:04,81. –1500 m: 1.
    Granz (Berlin) 4:08,91 Min., 2. Coutellier (Köln)
    4:13,35, 3. Schulz (Klein Rönnau) 4:13,47. – 3000
    m Hindernis:1. Krause (Trier) 9:28,45 Min., 2.
    Sussmann (Hamburg) 9:54,72, 3. Thurid Gers
    (Berlin) 9:55,39. –Hochsprung:1. Jungfleisch
    (Stuttgart) 1,90 m, 2. Onnen (Hannover) 1,87, 3.
    Jürgens (Kranzegg) 1,84. –Stabhochsprung:1.
    Ryzih (Ludwigshafen) 4,60 m, 2. Dauber (Ulm)
    4,46, 3. Otchere (Mannheim) 4,41. – Weit-
    sprung:1. Mihambo (Schwetzingen) 7,16 m, 2.
    Homeier (Hameln) 6,42, 3. Riecke (Magdeburg)
    6,29. – Dreisprung:1. Gierisch (Chemnitz) 14,26
    m, 2. Eckhardt (Göttingen) 13,93, 3. Purtsa
    (Chemnitz) 13,24. –Kugelstoßen:1. Schwanitz


(Gelenau) 18,84 m, 2. Gambetta (Halle/Saale)
17,95, 3. Kenzel (Waiblingen) 17,83. –Diskuswer-
fen:1. Pudenz (Potsdam) 64,37 m, 2. Müller (Hal-
le/Saale) 63,99, 3. Craft (Mannheim) 63,22. –
Speerwerfen:1. Hussong (Zweibrücken) 65,33
m, 2. Fuchs (Potsdam) 58,61, 3. Winkler (Leipzig)
55,38. –Hammerwerfen:1. Woitha (Berlin)
67,57 m, 2. Paesler (Leverkusen) 66,38, 3. Borutta
(Mutterstadt) 62,40.
LRad
Bahn, Männer, Sprint:1. Dörnbach (Wingero-
de), 2. Jurczyk (Erfurt), 3. Bötticher (Chemnitz).
Scratch:1. Beyer (Irschenberg), 2. Malcharek
(Berlin), 3. Burkart (Achern). –Keirin:1. Jurczyk
(Erfurt), 2. Dörnbach (Wingerode), 3. Engler
(Cottbus).
Frauen, Sprint:1. Friedrich (Dassow), 2. Hinze
(Cottbus), 3. Welte (Kaiserslautern) (Rennen um
Platz 3). –Einerverfolgung:1. Brauße (Öschel-
bronn), 2. Klein (Erfurt), 3. Kröger (Bielefeld). –
LSchwimmen
Männer, 50 m Freistil:1. Fannon (Großbritan-
nien) 22,40 Sek., 2. Selin (Russland) 22,54, 3. Ber-
neburg (Saarbrücken) 22,77. –100 Meter Frei-
stil:1. Wierling (Essen) 48,92 Sek., 2. Salchow
(Heidelberg) 49,47, 3. Berneburg (Saarbrücken)
49,87. –200 Meter Freistil:1. Zellmann (Essen)
1:47,55 Min., 2. Heidtmann (Elmshorn) 1:48,45,


  1. Nowosad (Berlin) 1:48,66. –400 m Freistil:1.
    Wellbrock (Magdeburg) 3:47,14 Min., 2. Zell-
    mann (Essen) 3:51,96, 3. Mühlleitner (Neckar-
    sulm) 3:52,42. –1500 m Freistil:1. Wellbrock
    (Magdeburg) 14:57,30 Min., 2. Keber (Wiesba-
    den) 15:32,51, 3. Büssing (Dortmund) 15:50,19.



  • 50 m Rücken:1. Braunschweig (Berlin) 25,06
    Sekunden, 2. Diener (Potsdam) 25,56, 3. Dahler


(Sindelfingen) 25,57. –50 m Brust:1. Imoudu
(Potsdam) 27,52 Sek., 2. Schwingenschlögl (Ne-
ckarsulm) 27,87, 3. Ziemann (Neckarsulm) 27,88.


  • 200 m Brust:1. Koch (Frankfurt) 2:10,15 Min.,



  1. Pilger (Essen) 2:11,57, 3. Kuhn (Heidelberg)
    2:13,41. –50 m Schmetterling:1. Wierling (Es-
    sen) 23,80 Sek., 2. Nik Armbruster (Dortmund)
    23,89, 3. Bergmann (Osnabrück) 24,22. –200 m
    Schmetterling: 1. Thomasberger (Leipzig)
    1:56,05 Min., 2. Klenz (Berlin) 1:57,17, 3. Minuth
    (Neckarsulm) 1:58,01. –200 m Lagen:1. Kuhn
    (Potsdam) 2:01,07 Min., 2. Ziemann (Wiesbaden)
    2:01,32, 3. Klenz (Berlin) 2:01,74.
    Frauen: 50 m Freistil:1. Felsner (Köln) 25,03 Se-
    kunden, 2. Steiger (Gladbeck) 25,11, 3. Gose (Hei-
    delberg) 25,67. –100 m Freistil:1. Bruhn (Ne-
    ckarsulm) 55,11 Sek., 2. Höpink (Essen) 55,28, 3.
    Pietruschka (Leipzig) 55,44. –200 m Freistil:1.
    Bruhn (Neckarsulm) 1:58,07 Min., 2. Mrozinski
    (Hamburg) 1:58,28, 3. Foos (Frankfurt) 1:58,45. –
    800 m Freistil:1. Köhler (Frankfurt/M.) 8:28,21
    Min., 2. Rieder (Neckarsulm) 8:40,47, 3. Spiwoks
    (Essen) 8:53,64. –50 m Rücken:1. Riedemann
    (Halle/Saale) 28,02 Sek., 2. Riedemann (Halle/
    Saale) 28,77, 3. Laemmler (Neckarsulm) 28,83. –
    200 m Rücken: 1. Lämmler (Neckarsulm)
    2:10,97 Min., 2. Öztürk (Berlin) 2:11,58, 3. Men-
    sing (Wiesbaden) 2:12,66. –50 m Brust:1.
    Elendt (Darmstadt) 30,93 Sek., 2. Boll (SG Bayer)
    32,11, 3. Bucher (Hannover) 32,63. –200 m
    Brust:1. Steiger (Gladbeck) 2:27,51 Min., 2. Fi-
    scher (Neckarsulm) 2:28,64, 3. Emely Herkle
    (Waiblingen) 2:29,09. –50 m Schmetterling:1.
    Schmidtke (Magdeburg) 26,37 Sek., 2. Höpink
    (Essen) 26,74, 3. Zachenhuber (München) 27,00.



  • 200 m Schmetterling:1. Hentke (Magdeburg)
    2:08,47 Min., 2. Demler (Essen) 2:11,48, 3. Brock-
    haus (Paderborn) 2:13,22. –200 m Lagen:1. Vo-


gelmann (Heidelberg) 2:13,32 Min., 2. Demler
(Essen) 2:14,44, 3. Goerigk (Karlsruhe) 2:14,52.
LTriathlon
Männer, Sprint:1. Murray (Südafrika) 54:47
Min., 2. Silva (Portugal) +7 Sek., 3. Wernz (Men-
gen) +8, 4. Schomburg (Hannover) +11, 5.
Schwetz (Griesheim) +25.
Frauen, Sprint:1. Lindemann (Potsdam) 59:20
Min., 2. Klamer (Niederlande) +11 Sek., 3. Eim (It-
zehoe) +33, 5. Meißner (Neubrandenburg) +58.
LTurnen
Männer, Mehrkampf: 1. Toba (Hannover)
83,100 Pkt., 2. Nguyen (Unterhaching) 82,350, 3.
Rida (Berlin) 81,600. –Boden:1. Nguyen (Unter-
haching) 14,333 Pkt., 2. Klessing (Halle/Saale)
14,100, 3. Sissakis (Berlin) 14,066. –Barren:1.
Nguyen (Unterhaching) 14,700 Pkt., 2. Herder
(Berlin) 14,600, 3. Toba (Hannover) 13,866. –
Reck:1. Toba (Hannover) 14,000 Pkt., 2. Jursch
(Cottbus) 13,666, 3. Nguyen (Unterhaching)
13,633. –Pauschenpferd:1. Nils Dunkel (Erfurt)
13,366 Pkt., 2. Waldemar Eichorn (Bous) 13,000,


  1. Christopher Jursch (Cottbus) 12,733. –
    Sprung:1. Remuta (Unterhaching) 14,033 Pkt.,

  2. Weller (Stuttgart) 13,750, 3. Klessing (Halle/
    Saale) 13,583.
    Frauen, Mehrkampf:1. Voss (Köln) 54,250 Pkt.,

  3. Bui (Stuttgart) 52,550, 3. Scheder (Chemnitz)
    52,500. –Boden:1. Bui (Stuttgart) 13,666 Pkt., 2.
    Seitz (Stuttgart) 13,233, 3. Grießer (Karlsruhe)
    12,666. –Sprung:1. Voss (Köln) 14,249 Pkt., 2.
    Petz (Backnang) 14,116, 3. Zimmermann (Chem-
    nitz) 13,833. –Stufenbarren:1. Seitz (Stuttgart)
    14,900 Pkt., 2. Scheder (Chemnitz) 14,200, 3.
    Petz (Backnang) 13,966. –Schwebebalken:1.
    Voss (Köln) 13,800 Pkt., 2. Petz (Backnang)
    13,033, 3. Schöniger (Chemnitz) 12,800.


Die starken Männer der deutschen
Leichtathletik schwächeln. Diskus-
Olympiasieger Christoph Harting
(Foto), 2,07 Meter lang und gut 120
Kilo schwer, trat drei Mal über bei sei-
nen Würfen, schied aus und behaupte-
te, nichts könne ihm „egaler“ sein. Sei-
ne Form sei so schlecht, dass er, hätte
der Verband ihn nicht dazu gezwun-
gen, gar nicht zur deutschen Meister-
schaft angetreten wäre. Die Frage liegt
nahe, ob der Verband ihn zwingen will,
an der WM in Doha in acht Wochen
teilzunehmen. David Storl, als zweima-
liger Weltmeister im Kugelstoßen und
mit 1,98 Meter Länge in derselben Ge-
wichtsklasse wie Harting kämpfend,
scheint von sich aus auf die Qatar-Rei-
se verzichten zu wollen.„Mit 19,77 und
mit der Aussicht, vielleicht mit Ach und
Krach 20,70 zu stoßen“, sagte er über
seine Weite und die Qualifika-

tionsweite, „brauchst
du eigentlich nicht
zur WM fahren.“
Das Ergebnis brach-
te ihm nach acht Ti-
teln in Folge Platz
drei ein und sei,
scherzte der Chem-
nitzer bitter, immer-
hin Saisonbestleis-
tung. Seit Monaten laboriert Storl an
Rückenproblemen und vermutet, dass
die elf, zwölf Jahre im Leistungssport
„ein bisschen Verschleiß“ verursacht
hätten. Je mehr er kugelstoße, desto
größer würden die Stabilitätsprobleme
der Muskulatur. Simon Bayer aus Sin-
delfingen holte sich mit 20,26 Meter
seinen ersten Titel und feierte ihn –
Zeichen für einen gesunden Rücken –
mit einem Rückwärtssalto aus dem
Stand. Harting der Jüngere beendet in

Berlin gar eine Dynastie. Sein Bruder
Robert, Olympiasieger von 2012, hatte
2007 den ersten von zehn deutschen
Meistertiteln gewonnen, Christoph ließ
die Titel der vergangenen beiden Jahre
folgen. Dass er in diesem Jahr nicht in
Siegform sein würde, hatte er bereits
gegenüber der „Berliner Zeitung“ ange-
deutet. Beim Besuch der Reporterin im
Werferhaus, aus dem heraus Harting
den Diskus ins Freie schleuderte, be-
hauptete er nicht nur, dass es wenig Un-
bedeutenderes als den Titel gebe, son-
dern zerschmetterte mit einem miss-
glückten Wurf auch eine Fensterschei-
be des Gebäudes. Harting hat sich
nach dem Olympiasieg nicht für die
WM 2017 qualifiziert und scheiterte in
der Qualifikation der EM 2018. Meister
wurde, nach sechs zweiten Plätzen hin-
ter den Hartings, der Magdeburger Mar-
tin Wierig mit 65,39 Meter. mr.

K


lein-Olympia in Berlin. Das war
gewollt. Das fühlte sich auch ein
bisschen so an aus der Perspektive des
Fernsehzuschauers. Olympische Ringe
im Bild, das Olympiastadion unter blau-
em Himmel ständig im Hintergrund,
olympisches Flair auf dem Gelände,
Wettkämpfe auf olympischem Niveau,
mitunter sogar darüber, der ständige
Bildwechsel von einem Wettkampf
zum anderen, von Triathlon über Bo-
genschießen, Leichtathletik, Bahnrad-
fahren, Kunstturnen, Schwimmen zum
Boxen und zurück. Wo es nicht zu rei-
chen schien, da wurde während der
Übertragung der „Finals“ vor allem am
Samstag Olympia herbeigeredet, von
Moderatoren und Kommentatoren. Als
verliehe erst der Ausblick auf Tokio
2020 dem Meisterschaftsfestival in der
Kapitale eine besondere Qualität, ei-
nen goldglänzenden Anstrich, eine
Rechtfertigung. Antworten von Trai-
nern und Athleten auf die Olympiafra-
ge konterkarierten die erwünschte Wir-
kung: Die meisten Nominierungswett-
kämpfe finden erst im Herbst oder in
der neuen Saison statt. Olympia spielte
am Wochenende in den Köpfen der
Hauptdarsteller so gut wie keine Rolle.
Warum auch in die Ferne schweifen?
„Sieh“, riet Goethe seinen Lesern, „das
Gute liegt so nah.“ Am Wochenende
im Schwenkbereich der Kameras zu se-
hen: die Spannung beim Sprint-Triath-
lon der Damen, ein Weltklasse-Finale
der Bogenschützinnen, Drama und
Happyend für die Kunstturnerin Elisa-
beth Seitz oder die unfassbare Körper-
beherrschung der BMX-Fahrer beim
Trial: Wie geht denn so was?
Hingeschaut und wieder festgestellt,
dass Spitzensport viel mehr zu bieten
hat als einen erbitterten, im besten Fall
noch spannenden Kampf um eine Me-
daille bei Olympia, dem angeblich ein-
zig relevanten Gegenwert für Zunei-
gung, Respekt, Unterstützung. Die Ele-
ganz des Weltmeister-Schwimmers Flo-
rian Wellbrock über 1500 Meter mag
die Grundlage für Siege sein, so wie der
„ideale Schwung“ der Sophie Scheder
am Barren, ihre zauberhaft leichte Ver-
bindung aller Einzelelemente zu ei-
nem. Vor allem aber sind diese Bewe-
gungen ästhetisch, eine große Kunst,
der eigentliche Wert. Wer ständig auf
übermorgen schaut, auf Ergebnisse,
Meisterschaften, auf Olympia, der ver-
gibt die Chance, große Momente zu er-
kennen – und zu genießen. ahe.

Foto dpa

Ergebnisse von den deutschen Meisterschaften in Berlin


Harting, Storl – und das Ende einer Dynastie


D


ie befreundeten Schwimm-Welt-
meister Florian Wellbrock und Sa-
rah Köhler haben bei den deutschen
Meisterschaften jeweils ihren dritten
Titel gewonnen. Wellbrock gewann
nach seinen Siegen über 800 und 1500
Meter Freistil am Sonntag in Berlin
nach 3:47,14 Minuten auch über die
400 Meter. Nach Erfolgen über 1500
und 400 Meter Freistil schlug Sarah
Köhler über 800 Meter nach 8:28,21
Minuten als Erste an. „Für den Kopf
war es eine Hürde, die Spannung hoch
zu halten. Aber man sieht, es funktio-
niert“, sagte der Vielstarter Well-
brock. „Die Zeiten sind immer noch
gut. Nicht Weltklasse, aber das muss-
ten sie auch nicht sein.“ Über 200 Me-
ter Schmetterling war in Berlin Fran-
ziska Hentke wieder einmal eine Klas-
se für sich. Die WM-Zweite von 2017
war in 2:08,47 Minuten die Beste. Von
den Weltmeisterschaften in Gwangju
war sie als Vierte heimgekehrt. dpa.

DasGute so nah


Leistungsexplosion


Mein Gott, bin ich schnell:Wie schnell, das hat 5000-Meter-Läuferin Konstanze Klosterhalfen bei ihrem unglaublichen deutschen Rekordsprung erst gar nicht mitbekommen – behauptet sie. Foto dpa

Titel-Triple für


zwei Schwimmer


Seit sie beim umstrittenen Oregon Project trainiert, läuft das Jahrhunderttalent


Konstanze Klosterhalfen Rekord um Rekord.Von Michael Reinsch


DasFestival des Sports in Berlin:Starke Männer schwächeln, Frauen machen gehörig Tempo ...

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