Reader\'s Digest Germany - 08.2019

(Elliott) #1
SYMPTOME, DIE SIE
ERNST NEHMEN SOLLTEN

STARKE GELENKSCHMERZEN
STEIFHEIT
HINKEN
MUSKELSCHWÄCHE
SCHWELLUNGEN
BEWEGUNGSEINSCHRÄNKUNGEN

106 reader's digest 08.2019


Auch nach der Überweisung an einen
Chirurgen raten Experten dazu, auf-
geschlossen zu bleiben. Die Mehrzahl
der Chirurgen ist sich einig, dass das
Einsetzen eines künstlichen Knie-
gelenks kein kleiner Eingriff ist, selbst
wenn die Operation in den meisten
Fällen erfolgreich verläuft.
„Der Patient sollte eine Operation
dann erwägen, wenn die konserva-
tiven Behandlungsoptionen ausge-
schöpft sind und er für sich eine nach-
haltige Einschränkung der Lebens-
qualität feststellt“, erläutert Professor
Thorsten Gehrke, ärztlicher Direktor
des Zentrums für Endoprothetik an
der ENDO-Klinik Hamburg.


  1. Erwartungen: Laut einer europä-
    ischen Studie waren 93 Prozent der
    Patienten fünf Jahre nach der OP zu-
    frieden. Die meisten berichteten al-
    lerdings, dass sie mehr erwartet hat-
    ten. Nur ein Drittel derjenigen, denen
    Sport und Freizeitbeschäftigungen
    wichtig waren, zeigten sich mit dem
    Ergebnis zufrieden. Etwa 20 Prozent
    der Patienten werden weiterhin lang-
    fristig Schmerzen haben.
    Besprechen Sie mit dem Arzt vor
    der Operation, welchen Hobbys und
    Alltagsaktivitäten Sie nachgehen wol-
    len und welche Erwartungen Sie an
    den Eingriff haben. Die meisten Chir-
    urgen werden Ihnen erklären, dass Sie
    auf Seitwärtsbewegungen wie beim
    Tennis verzichten müssen, denn da-
    durch könnte sich die Lebensdauer
    der Prothese verkürzen.


sich errechnen, wie schwer die Symp-
tome sind, und wie sie sich bis in ei-
nem Jahr entwickeln.



  1. Unrealistische Versprechungen:
    Der Chirurg wird Ihnen wahrschein-
    lich sagen, dass Sie nach dem Eingriff
    körperliche Aktivitäten mit Bedacht
    ausüben sollten. Dennoch werben
    auch viele Krankenhäuser mit Fotos,
    auf denen sportliche Menschen zu
    sehen sind. Selbst „auf Fachveranstal-
    tungen gibt es immer jemanden, der
    Fotos zeigt, auf denen Patienten sur-
    fen oder bergsteigen“, sagt Dr. Stephen
    Kelly, Spezialist für künstliche Ge-
    lenke am New England Orthopedic
    Surgeons in Springfield, USA. „Wir
    versuchen, unsere Patienten von ver-
    rückten Vorhaben abzuhalten.“
    Dr. Nortin Hadler rät, sich immer
    zuerst an den Hausarzt zu wenden,
    denn dieser hat keine wirtschaftli-
    chen Interessen an einer Operation.

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