Reader\'s Digest Germany - 08.2019

(Elliott) #1
116 reader's digest 08.2019

Foto: (Vorige

doppelseite) Mit

Fre

Undlicher

geneh

MigUUng

Von

rosalind

beckton

Horizont, als die beiden Jungen Noah,
elf, und Stephen, acht, unbemerkt von
den Erwachsenen ihre Bodyboards
(kürzere Surfbretter) schnappten und
in die Wellen sprangen.
Sie waren bereits 60 Meter vom
Strand entfernt, als sie erkannten,
dass die Strömung sie aufs Meer hin-
austrug. Vergebens versuchten sie zu-
rückzupaddeln. Niemand sah, wie die
Jungen wild mit den Armen winkten
und um Hilfe schrien, denn die Ret-
tungsschwimmer hatten Feierabend.
Nur eine gelbe Flagge mahnte die Ba-
denden zur Vorsicht – wie meistens an
diesem Strandabschnitt.
Mehrere Minuten kämpften die
Brüder schon gegen die Strömung
an, als Brittany und Tabatha Monroe,

„Menschen halfen, die gar nicht
schwimmen konnten. Bis zum Hals
standen sie im Wasser und gaben an-
deren Halt“, erzählt Bryan Ursrey, der
Vater der beiden Jungen. Bemerkens-
wert daran war, dass sich die Men-
schen nicht kannten.
„Die Leute hätten auch wegschauen
können“, sagt Bryan Ursrey. „Doch
sie hörten auf ihr Herz. Und das hat
mir den Glauben an die Menschheit
zurückgegeben.“

E


s war der 8. Juli 2017 in Flo-
rida am nordwestlichen Zipfel
des US-amerikanischen Bun-
desstaates. Acht Mitglieder der
Familie Ursrey hatten sich am Strand
getroffen. Die Sonne stand tief am

ast eineinhalb jahre sind vergan-
gen, seitdem 70 Menschen mit
ihrem heldenhaften Einsatz in
Panama City Beach in Florida, USA,
ihr Leben aufs Spiel setzten, um
zwei Jungen vor dem Ertrinken zu
retten. Ein Bauunternehmer, der ein
Jahr zuvor fast selbst ertrunken wäre. Ein asiatisches
Ehepaar, das kein Englisch verstand. Die Großmutter,
die einen dritten Herzinfarkt erlitt, bevor ihre Enkel in
Sicherheit waren. Einer nach dem anderen sprangen
sie in das aufgewühlte Wasser, verschränkten ihre
Hände und Arme und bildeten so eine knapp 100
Meter lange Menschenkette.

F

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