Spiegel, indonesische Möbel und Por-
träts von Mitgliedern verschiedener
europäischer Königshäuser.
„Er war als der Schwiegervater
Europas bekannt“, erklärt unser Stadt-
führer stolz und führt aus, dass fünf
seiner Töchter in Königshäuser auf
dem ganzen Kontinent eingeheira-
tet haben. Unter anderem Prinzessin
Elena, die einen Italiener königlichen
Blutes geheiratet und der man des-
halb familiären Schutz angedeihen
ließ: „Weil sie zur Familie gehörte,
vergriffen sich die Italiener nicht an
ihren Besitztümern.“
Von den küstennahen Inseln bis zu
den Alpentälern trifft man überall im
Land auf serbisch-orthodoxe Klöster.
Viele sind mit bunten Fresken hoch
aufgewachsener Heiliger ausgestattet,
die Szenen aus der Bibel darstellen.Das Kloster Ostrog ist in 900 Metern
Höhe flach in eine steile Bergwand ge-
baut. Man kann es von der Straße zwi-
schen Podgorica und Nikšić aus nur
über eine nicht abgesicherte, schmale
Zufahrt erreichen, die wir uns klop-
fenden Herzens mit unerschrocke-
nen Busfahrern teilten. Barfußpilger
wagten sich über einen noch steileren
Pfad, der in einem aus dem nackten
Fels herausgeschlagenen, dunklen
Raum des Klosters endet. Dort steht
der Sarg des Heiligen Basilius.
Hier segnet ein Priester jeden ein-
treffenden Besucher. Die Gläubigen
küssen eine Ikone, opfern Münzen
und verlassen den Raum rückwärtsOben: Kloster Ostrog, in den Fels
gebaut. Unten: Sträßchen mit
Geschäften in Budvas Altstadt
08.2019 reader's digest 129