U
nd die Bären?“, fragte ich.
„Gibt’s da vielleicht Pro-
bleme?“ Stan Hedstrom
zuckte die Achseln. Wir
standen vor dem Haus, das
wir ihm – mitsamt der weitläufigen
Wiesen sowie dem Bach – abgekauft
hatten. Nun lud er mit seinem Bruder
seinen Hausrat auf einen Kleinlaster.
„Na ja“, sagte er schließlich. „Wir
wollten mal einen Komposthaufen
anlegen. Den haben sie uns immer
wieder umgewühlt.“
Das Städtchen Grand Marais im
Landkreis Cook im US-Bundesstaat
Minnesota, am Nordufer des Su-
perior-Sees, sollte unsere neue
Heimat werden. Freilich, so sehr
fremd war es mir nicht. Unter sei-
nen 1100 Einwohnern lebten etwa
20 meiner Onkel, Tanten, Vettern,
Neffen und Nichten. Mein aus
Schweden eingewanderter Groß-
vater hatte an diesem Ort Wurzeln
geschlagen.
Bis zu meinem fünften Lebens-
jahr war ich hier aufgewachsen,
durch die Wälder gestromert und
hatte in versteckten Gewässern meine
ersten Bachforellen gefangen. Später
kam ich mit den Eltern auf Ferien-
besuch, im Sommer zum Wandern,
im Winter zum Skifahren.
Doch für meine Frau Patti war
Grand Marais eine neue Welt. Wir
hatten uns in Florida kennengelernt,
wo wir beide in der Verlagsbranche
arbeiteten. In jenem Sommer 1988
machten wir uns den Spaß, für das Fotogra
Fiert vonmarkuswardUNSER KLASSIKER
DES MONATS ...
wurde diesmal von unserer Leitenden
Redakteurin Doris Kochanek aus
gewählt. „Ich liebe Tiergeschichten“,
sagt sie. „Diese hat mich besonders
berührt, weil es den Becklunds
gelingt, eine Beziehung zu einem
wilden Tier aufzubauen. Sie pflegen
ihre Freundschaft mit Purzelchen,
bewahren dabei aber den ange
messenen Respekt vor der Bärin.“