Reader\'s Digest Germany - 08.2019

08.2019 reader's digest 29

Fotos: (

randenborgh und

russ) © privat; (Wetzel) @ vzbv/

baumbach

haben. Heutzutage wird sie während

des Brauvorgangs aktiv zugesetzt.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war

man allerdings auf die Spontangärung

angewiesen. Hefesporen aus der Um-

gebungsluft lösten diese aus, das

wusste man damals jedoch nicht.

Gelangten stattdessen schädliche

Mikroorganismen aus der Umgebung

ins Bier, wurde dieses verdorben. Vor

allem im Mittelalter waren Luft und

Handwerkszeug oft verunreinigt, da

man nicht um die Wichtigkeit von

sauberen Produktionsbedingungen

wusste. Prof. Dr. Winfried Russ,

hoC hsC hule weihenstephan-triesD orf

Handelt es sich bei Brathähnchen

um weibliche oder männliche Tiere?

Thomas K., per e-Mail

Brathähnchen können sowohl

männlich als auch weiblich sein.

Die rechtlichen Bezeichnungen un-

terscheiden nicht nach Geschlecht,

sondern nach Alter: Als Hähnchen

werden generell die Jungtiere des

Haushuhns beiderlei Geschlechts

bezeichnet. Sie müssen einen noch

biegsamen Brustbeinfortsatz haben,

was auf ein junges Alter und eine ge-

ringe Mastdauer zurückzuführen ist.

Im Gegensatz dazu ist ein Suppen-

huhn älter und hat einen verknöcher-

ten Brustbeinfortsatz. Ganz junge

Hühner mit einem Schlacht gewicht

von 650 Gramm oder weniger werden

als Stubenküken bezeichnet.

Die Bezeichnung Brathähnchen

hat historische Gründe. Früher nutzte

Stephanie Wetzel

lebensmittelklarheit.de

Verbraucherzentrale

Bundesverband,

Berlin

Katrin van

Randenborgh

Unternehmens­

sprecherin, ADAC,

München

Prof. Dr. Winfried

Ruß

Studiendekan, Brau­

und Getränketechno­

logie, Hochschule

Weihenstephan­

Triesdorf

DIE EXPERTEN

man weibliche Tiere zum Eierlegen,

die männlichen wurden geschlachtet

und gegrillt oder ge braten – daher

der Name. Heute sind bei Hühnern

Fleisch- und Legerassen getrennt.

Legerassen setzen weniger Fleisch

an und eignen sich in der Regel nicht

für die Mast.

Das Schreddern von männlichen

Küken ist bei Legerassen verbreitet,

da männliche Küken später keine

Eier legen können, und es somit

keine wirtschaftliche Verwendung

für die männlichen Küken gibt.

Stephanie Wetzel,

lebensMittelklarheit.De