08.2019 reader's digest 61eine Steuer auf Kühe. Grund dafür ist
der Umweltschutz, einer der Haupt
anlässe für neue Steuern im 21. Jahr
hundert. Kühe rülpsen nämlich oft,
dabei entweicht eine Menge Methan,
das 25mal wirksamer ist als Kohlen
dioxid. Um den Preis für Fleisch und
Milchprodukte zu erhöhen und da
durch den Verbrauch zu senken, will
der dänische Wirtschaftsrat jede Kuh
pro Jahr mit 2280 Kronen (305 Euro)
besteuern.
Verständlicherweise sind die däni
schen Bauern darüber nicht glücklich.
„Das könnte manche meiner Kollegen
in den Ruin treiben“, sagt Kim Jørgen
sen, der für seine 270 Kühe 107 000
Euro Steuern im Jahr zahlen müsste.
„Ich stehe dann im Wettbewerb mit
europäischen Bauern, die kein sol
ches Handicap haben.“
Menschen werden besteuert, Tiere
auch. Als Nächstes wird womöglich
noch eine Steuer für Luft erhoben!
Moment mal, das gibt es ja schon:
In der bayerischen Stadt Fürth ist
eine Sondernutzungsgebühr von bis
zu 1000 Euro für Verkaufsautomaten
oder Anbauten fällig, die mehr als
15 Zentimeter von der Fassade eines
Gebäudes weg in den Luftraum ragen.
Deshalb wird diese Abgabe auch gern
als „Luftsteuer“ bezeichnet.begünstigen, indem sie zulassen, dass
Bestechungsgelder von der Steuer ab
gesetzt werden. So wie in Slowenien,
wo Unternehmen Schmiergeld bis
zum 1. Januar 2007 steuerlich geltend
machen konnten. Die Schweiz hat
diese Praxis erst im Juli 2016 für un
gesetzlich erklärt.
Regierungen besteuern gern auch
die Tierhaltung. So beschäftigt allein
die Stadt Berlin 24 Beamte, die für die
Erhebung der Hundesteuer zuständig
sind und 2016 mehr als elf Millionen
Euro eingetrieben haben. In Nord
rheinWestfalen wird für Hunde mit
einer Widerristhöhe von mindestens
40 Zentimetern oder mehr als 20 Kilo
gramm Gewicht eine zusätzliche Ge
bühr von 25 Euro fällig. Wird ein gro
ßer Hund auf Diät gesetzt, verdankt er
das also womöglich dem Finanzamt.
In Dänemark gibt es zwar keine
Hundesteuer, vielleicht aber bald
DIE STADT BERLIN
BESCHÄFTIGT
24 BEAMTE FÜR DIE
ERHEBUNG DER
HUNDESTEUERKreativ
Keine Kunst lernt eine Regierung schneller als die,
Geld aus den Taschen der Leute zu ziehen.
adam smith, schott. Ökonom (1723–1790)