P.M. Fragen und Antworten - 08.2019

(Nancy Kaufman) #1

seiner Macht. Doch alles wurde zerstört.
Nur eine einzige Statue, gerade 7,5 Zenti­
meter groß, gibt Aufschluss darüber, wie
er aussah. Hätte sein Grabmal nicht auf­
grund seiner Größe die Wirren der Zeit
überstanden, wäre Cheops nur eine von
vielen Herrscherfiguren aus der 4· Dy­
nastie, über die man so wenig weiß. Sein
Crabmal auf dem Gizeh-Plateau, einst
mitten in der Wüste, heute Teil der Me­
gacity Kairo, sorgt dafür, dass der Name
Cheops wie kaum ein anderer für die
Faszination der ersten Hochkultur der
Menschheitsgeschichte steht.
Cheops gab das Grabmonument bald
nach seinem Amtsantritt im Jahr 2604 v.
Chr. in Auftrag. Es gibt jedoch keine
überlieferten Zeugnisse darüber, dass er
auch darin begraben wurde. Schätze wie
in manchen Grabkammern im Tal der
Könige fand man bislang nicht in dem
Prachtbau. An den Grundseiten ist er 230
Meter lang, und ursprünglich war er


20 Fragen&Antworten


Eine Theorie, wie die Ägypter
die Steine für die Cheops-Pyramide
bewegten, erstellte Jean-Pierre
Houdin. Sie bauten demnach sowohl
eine Außenrampe (oben) als auch
Tunnel mit inneren Rampen

über 146 Meter hoch. Das verbaute Volu­
men betrug 2,4 Millionen Kubikmeter
Stein und wog sechs Millionen Tonnen.
Die einzelnen Steine waren im Durch­
schnitt 2,5 To nnen, maximal15 Tonnen
schwer. DieAußenhaut der Pyramide be­
stand aus blendend weißem Kalkstein,
glatt poliert und mit einer funkelnden,
möglicherweise vergoldeten oder versil­
berten Spitze. Der wahrscheinlich einige
Tonnen schwere höchste Stein ver­
schwandjedoch, da die Pyramide in spä­
teren Zeiten als Steinbruch diente - was
dazu führte, dass die Pyramide heute
rund sieben Meter niedriger ist als zur
Zeit ihrer Fertigstellung.
Jahrzehntelang arbeiteten Abertau­
sende Menschen an der Errichtung der
Cheops-Pyramide. Sie verursachte im­
mense Kosten und band wohl große Teile
des Staatsapparats. Der Standort für sie
war klug gewählt: Ein aus der Wüste ra­
gendes Kalkplateau westlich des Nils,

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dort, wo in weiter Ferne für die Ägypter
das Totenreich lag, betonte auf natürli­
che We ise die Größe des Monuments,
dem weitere folgten. Es lag zudem in
Richtung des Sonnenuntergangs, im
Westen - also dort, wo die Ägypter das
Totenreich verorteten. Das betonte die
religiöse Bedeutung.

WIE DURCHTRENNT MAN
GRANITGESTEIN?
Praktisch war die Lage außerdem: Ein
Großteil des Baumaterials konnte in un­
mittelbarer Nähe geschlagen werden.
Der Steinbruch diente gleichzeitig als
»Entsorgungspark«. Die Arbeiter füllten
ihn mit Unmengen Schutt und sonstigen
Abfallprodukten der Baustelle. Für die
Königskammer und den Sarkophagwur­
den eigens 8oo Tonnen Rosengranit über
den Nil aus dem etwa 68o Kilometer
entfernten Assuan auf die Baustelle der
Pyramide geschafft. Eine Herausforde­
rung war der Holzmangel in Ägypten.
Das für den Bau von Schlickschlitten,
Nilschiffen, Häusern und Werkzeugen
nötige Holz wurde in den Wäldern der

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