JJTECHNIK
Warum gibt es Aschenbecher in Flugzeugtoiletten?
Rauchen ist in Flugzeugen strengstens
verboten. Dennoch gilt die strikte Regel,
dass sich in einer Flugzeugtoilette ein
feuertesterAschenbecher befinden
muss. Das ist natürlich ke in Angebot an
Kettenraucher, auf Langstreckenflügen
heimlich doch ein wenig zu rauchen. Zu groß ist die Gefahr,
dass ein Feuer ausbricht. Deshalb befinden sich auf den
Toiletten Rauchmelder, die bei Zigarettenqualm sofort
anspringen und das Bordpersonal alarmieren.
Stattdessen handelt es sich bei dem Aschenbecher um
eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung. Denn zündet sich
ein unverbesserlicher Rauchertrotz allem eine Zigarette
auf der Bordtoilette an, besteht die größte Gefahr darin,
dass die Glut nicht ausreichend gelöscht wird. Besonders
im Papierkorb kann ein Zigarettenstummel schnell ein
Feuer entfachen. Genau das passierte im Frühjahr 2017
wä hrend eines Fluges der Monarch Airlines von Birming
ham nach Ägypten. Glücklicherweise konnte ein zufällig an
Bord befindlicher Feuerwehrmann den Brand löschen. Die
Piloten, die schon eine Notlandung vorbereiteten, ko nnten
den Flug fortsetzen. Für den Raucher hatte sein fahrlässi
ges Verhalten trotzdem ernste Folgen: Zurück in Großbri
tannien wurde er zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. (fk)
LESERFRAGE: RICHARD LATZING, E - MAIL
Warum gibt es in verschiedenen Ländern
unterschiedliche Stromspannungen?
WER SEIN SMARTPHONE IM URLAUB nutzen möchte,
packt am besten einen Adapter ein. Denn in manchen Län
dern gibt es andere Steckdosen. Und auch die anliegende
Stromspannung ist oft eine andere. in dieser Hinsicht ist die
Welt in zwei Lager geteilt: in Länder mit 100- 127 Volt und in
Länder mit 220-240 Volt (darunter Deutschland).
Die Aufteilung geht auf die Anfänge der Elektrizität im
- Jahrhundert zurück, maßgeblich daran betei ligt war
Thomas Edison, der Erfinder der Glühbirne. ln den 1880er
Jahren setzte sich die Kohlefadenlampe des Amerikaners
weltweit durch, und diese brannte bei 110 Volt am besten. So
prägte Edisons Lampe auch die damalige Netzspannung;
noch heute sind vor allem in nord-und südamerikanischen
Ländern um die 100 Volt üblich. Europa hingegen legte eine
Spannung von 220 Volt an, um aus den gleichen Stromlei
tungen mehr Leistung herauszuholen. Zudem bot dies die
Gelegenheit, sich von Edison abzugrenzen und eigene
Produkte durchzusetzen. Edison vertrieb nicht nur Glühlam-
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pen, sondern auch sonst alles Mögliche, was für den Aufbau
eines Stromnetzes nötig war.
Sich international auf eine einheitliche Netzspannung zu
einigen, scheitert bis heute am Geld. Viele Stromnetze sind
weit ausgebaut, eine Umrüstung wäre teuer. Dennoch gibt
es Bemühungen in diese Richtung. So hat die EU bereits
1987 beschlossen, die Spannung auf 230 Volt festzulegen. in
Deutschland, wo zuvor 220 Volt üblich waren, wurde sie
deshalb ohne allzu große Um stände um zehn Volt erhöht.
Nur wenige Länder entscheiden sich für eine komplette
Umstellung. Saudi-Arabien etwa beschloss 201 0, sein Netz
von 127 Volt auf 230 Volt umzurüsten und sich so der
weltweiten Ländermehrheit anzuschließen.
Für Reisende indes ist die Form des Steckers entschei
dender. Denn hinsichtlich der Stromspannung sind viele
Elektro- und Ladegeräte ausreichend flexibel und funktio
nieren so oder so. Bei sensiblen Geräten mit wichtigen Daten
allerdings lohnt ein Blick in die Betriebsanleitung. (ah)