P.M. Fragen und Antworten - 08.2019

(Nancy Kaufman) #1

8/2019


W


er Urlaub macht, denkt nor­
malerweise lieber an Meer­
wasser oder den Alpenbach
als an das Kranwasser zu
Hause. Allerdings ist auch dieser Ce­
danke nicht verschwendet, denn: Wäh­
rend einer längeren Abwesenheit, etwa
durch eine Urlaubsreise, können sich
daheim in den Trinkwasserleitungen
Keime ansiedeln. Legionellen oder
Mykobakterien zum Beispiel, die sich
vor allem bei Temperaturen zwischen
25 und 54 Grad Celsius ausbreiten. Da­
her sollte, so der Sachverständigenver­
band BVS, in den Kaltwasserleitungen
die Te mperatur nicht über 25 Grad und
in den Warmwasserleitungen nicht un­
ter 55 Grad liegen. Dementsprechend ist
es keinegute Idee, die Warmwassertem­
peratur in den Sommermonaten zu sen­
ken, um Energie zu sparen.
Mit dem ersten Aufdrehen des Was­
serhahns nach längerer Zeit können die
Legionellen sonst über den Wasserstrahl
fein zerstäubt in die Atemwege gelan­
gen. Gefährlich wäre das insbesondere
für Schwangere und Menschen mit ge­
schwächtem Immunsystem, eine Er­
krankung der Lunge könnte folgen.
>>Der oberste Grundsatz lautet daher<<,
so der BVS: >>Wasser muss fließen.<<
Eigentümer von Mehrfamilien­
häusern sowie Betreiber von Hotels,
Krankenhäusern und Schwimmbädern
müssen daher laut Trinkwasserverord­
nung darauf achten, dass es in ihren
Anlagen nicht zum dauerhaften Still­
stand kommt. Maximal72 Stunden, also
drei Tage, gelten als akzeptabel. Meist
sorgen in solch großen Gebäuden da­
her spezielle Hygienespülanlagen in
festgelegten Zeitabständen automatisch
für den Wasseraustausch.
Der Verbraucher im individuellen
Eigenheim dagegen sollte nach einer
Rückkehr vom Urlaub das Wasser ein­
fach eine Weile laufen lassen, bevor er es
benutzt. Hat es sich durch die Sommer­
hitze erwärmt, sollte er warten, bis es
sich auf eine konstante Temperatur ab­
gekühlt hat. So kann er das Risiko einer
Infektion minimieren. (dim)

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