P.M. Fragen und Antworten - 08.2019

(Nancy Kaufman) #1

JJGESUNDHEIT


Fragmente eines großen Nierensteins, der
mit Stoßwellen zertrümmert wurde

WORAN ERKENNT MAN ...


Nierensteine?


S


olange Steine ruhig in der Niere
liegen, verursachen sie norma­
lerweise gar keine Symptome.
Manche von ihnen werden nur
per Zufall entdeckt, etwa beim Röntgen
oder Ultraschall. Und gelangen winzige
Steine unter zwei Millimeter Durchmes­
ser in den Harnleiter, verursachen sie
oft keine Beschwerden, sondern landen
unbemerkt mit dem Urin in der Toilette.
Manchmal kommt es aber zu einem
kurzen, leicht stechenden Schmerz

NIERE


... ________ _

' '
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Ein Stein
hat sich im
Nierenbecken
festgesetzt

beim Wasserlassen. Bei etwas größeren
Steinen können jedoch wehenähnliche,
sehr starke Schmerzen auftreten.
Mediziner sprechen dann von einer
Nierenkolik. Sie kann laut Berichten von
Ärzten und Betroffenen einen soge­
nannten Vernichtungsschmerz erzeu­
gen, bei dem die Patienten regelrecht
um ihr Leben fürchten. Der Schmerz
entsteht, weil der Stein die Harnleiter­
wände überdehnt, während er langsam
ausgeschieden wird.
Oft strahlen die Schmerzen auch in
andere Körperbereiche aus. Je nach
Lage des Steins können Bauch, Unter­
leib und Rücken wehtun. Handelt es sich
um größere Exemplare, kö nnen Übel-
keit, Erbrechen oder Schweißaus-
brüche dazukommen, wenn
der Stein sich in Bewegung
setzt. Erreicht er endlich die
Harnblase, klingen die
Symptome recht schnell ab,
und die Pein endet.
Entdeckt der Urologe bei
einer Untersuchung grö­
ßere Nierensteine
rechtzeitig, kann
er sie je nach

Umfang, Lage und Art beseitigen. Das
gilt vor allem für größere Steine mit
mehr als zehn Millimeter Größe. Ent­
weder geschieht dies durch einen
kleinen Eingriff unter Vollnarkose oder
durch eine Stoßwellenbehandlung.
Dabei werden die Steine durch Schall­
wellen zertrümmert, die von außen auf
den Körper wirken. Der Stein zerfällt
dann idealerweise zu Pulver, seine
Fragmente werden problemlos mit dem
Urin ausgeschieden.

WIE ENTSTEHEN
NIERENSTEINE?
Nierensteine entstehen, weil manche
Stoffe im Urin kleine Kristalle bilden. Und
die können wachsen. Als Risikofaktoren
gelten zum Beispiel zu wenig Bewegung
und Flüssigkeit, bestimmte Medika­
mente oder eine Überfunktion der
Nebenschilddrüsen. Etwa fünf Prozent
der Bevölkerung leidet einmal im Leben
an einem Nierenstein, Männer häufiger
als Frauen. Rund 80 Prozent der Patien­
ten mit Nierensteinen haben Kalzium­
steine, bis zu zehn Prozent leiden an
Steinen aus Harnsäure, und bei weiteren
zehn Prozent bestehen sie aus dem
Mineral Struvit. (ra)

Harnleiter

Harnblase
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