Neue Zürcher Zeitung - 03.08.2019

(Barry) #1

Samstag, 3. August 2019 FINANZEN 27


AUSGEWÄHLTE BÖRSENKURSE IMWOCHENVERGLEICH

Schluss Schluss %%%Vola- 52 Wochen
26.07. 02.08. Woche 2019 1Jahr tilität Hoch Tief
Banken und Finanzdienstleistungen
Credit Suisse Group N 12.04 11.49 -4.57 6.34 -27.36 24.52 15.93 10.36
EFG N 6.43 6.31 -1.87 9.74 -13.56 29.90 7.97 5.25
GAM N 4.13 3.95 -4.31 2.49 -53.70 65.88 9.63 2.76
Julius Bär N 41.55 40.93 -1.49 16.91 -23.50 28.67 55.30 33.57
LLB N 60.50 60.50 0.00 -5.76 2.54 24.43 71.90 55.60
Partners Group N 791.00 789.60 -0.18 32.48 5.21 18.55 801.00 581.50
Swissquote N 39.96 40.12 0.40 -11.34 -37.99 43.46 75.80 34.25
UBS Group N 11.35 10.89 -4.10 -11.03 -32.10 22.60 16.20 10.64
Valiant N 103.40 101.60 -1.74 -5.93 -2.68 19.12 118.00 101.40
Vontobel N 52.10 51.30 -1.54 1.79 -24.45 22.97 73.20 49.60
Bau und Material
Forbo N 1669.00 1523.00 -8.75 10.28 -4.15 21.35 1799.00 1318.00
Geberit N 463.10 454.40 -1.88 18.86 3.27 20.15 467.10 353.20
Implenia N 27.08 27.04 -0.15 -18.26 -65.44 49.24 80.00 25.32
LafargeHolcim N 49.79 47.36 -4.88 16.94 -4.11 24.19 54.00 39.11
Chemie
Clariant N 18.80 18.16 -3.40 0.39 -23.12 26.78 27.08 17.12
EMS-Chemie N 633.00 612.50 -3.24 31.16 -3.69 23.24 644.00 447.60
Givaudan N 2626.00 2628.00 0.08 15.47 12.55 15.49 2835.00 2224.00
Sika 145.55 142.50 -2.10 14.37 0.56 24.86 170.00 112.70
Dienstleistungen
Adecco Group N 55.36 53.08 -4.12 15.57 -10.31 23.55 60.70 42.43
DKSH Holding N 51.15 50.40 -1.47 -25.72 -30.48 27.08 76.10 48.90
Dufry N 87.52 86.92 -0.69 -6.66 -32.59 26.52 126.65 77.94
Flughafen Zürich N 182.30 181.40 -0.49 11.63 -11.68 24.05 214.80 159.00
Kühne+Nagel N 147.95 144.15 -2.57 14.09 -8.85 22.11 162.30 121.65
Panalpina N 221.40 221.00 -0.18 68.70 55.63 41.43 232.40 110.80
SGS N 2486.00 2401.00 -3.42 8.64 -7.37 16.87 2697.00 2151.00
Energie
Alpiq N 70.60 70.40 -0.28 -8.09 -19.08 22.23 88.90 63.00
BKW N 64.30 64.80 0.78 -5.68 -2.70 19.86 72.00 57.60
Gesundheit
Alcon 58.65 57.58 -1.82 --11.51 63.85 53.82
Bachem Hold. N 132.40 134.80 1.81 17.95 -4.97 30.35 149.49 106.84
Basilea Pharmac. N 35.20 35.38 0.51 -11.46 -46.68 35.50 69.60 33.46
Lonza N 343.40 337.70 -1.66 32.59 9.82 27.39 352.00 245.10
Novartis N 92.45 90.36 -2.26 17.81 18.60 17.28 94.40 71.46
Roche GS 269.45 267.25 -0.82 9.80 8.68 16.48 283.30 229.20
Siegfried N 377.50 362.00 -4.11 7.74 -14.82 28.94 469.50 318.00
Sonova N 225.20 229.40 1.87 42.84 23.33 24.81 236.00 144.55
Straumann N 815.00 807.60 -0.91 30.68 3.41 25.13 896.20 587.00
Tecan N 252.80 256.60 1.50 34.49 0.79 22.89 263.00 179.30
Vifor Pharma N 148.60 145.80 -1.88 36.39 -23.00 28.90 190.65 101.80

Schluss Schluss %%%Vola- 52 Wochen
26.07. 02.08. Woche 2019 1Jahr tilität Hoch Tief
Immobilien
Allreal N 173.80 174.80 0.58 14.17 13.65 10.49 175.60 149.50
Mobimo N 268.00 265.00 -1.12 13.25 8.38 11.84 271.00 215.50
Orascom N 15.02 14.82 -1.33 -0.54 4.73 31.57 17.30 11.55
PSP Swiss Prop. N 118.80 121.10 1.94 25.04 29.24 12.68 122.00 91.25
Swiss Prime Site N 88.25 88.05 -0.23 10.69 -2.77 12.16 90.51 77.20
Industrie undTechnologie
ABB N 18.68 18.33 -1.87 -1.98 -17.90 20.01 23.54 18.03
Bucher Ind. N 308.00 291.40 -5.39 10.21 -8.65 27.85 362.40 252.00
Burckhardt Comp. N 241.00 241.00 0.00 4.60 -32.64 32.11 360.40 223.00
Dätwyler I 153.20 150.20 -1.96 20.35 -16.65 31.47 199.60 122.60
dormakaba N 731.50 705.00 -3.62 18.89 9.39 24.65 787.50 573.00
Georg Fischer N 880.00 846.50 -3.81 7.63 -33.82 30.78 1308.00 730.00
Huber+Suhner N 79.90 78.70 -1.50 20.15 30.08 30.89 85.90 56.20
Kudelski I 6.71 6.34 -5.51 12.41 -32.48 38.66 9.49 5.17
Logitech Intern. N 40.90 39.55 -3.30 27.91 -11.84 30.59 48.80 28.85
Meyer Burger N 0.38 0.41 8.21 -32.37 -39.88 70.62 0.95 0.32
OC Oerlikon N 11.23 10.49 -6.59 -4.98 -31.44 25.33 16.74 10.26
Rieter N 130.90 130.00 -0.69 0.93 -15.09 30.78 159.80 119.00
Schindler PS 228.60 228.10 -0.22 17.15 -0.65 22.88 246.40 188.50
SFS Group N 82.35 74.40 -9.65 -2.49 -37.95 30.08 120.00 73.25
Sulzer N 105.90 96.95 -8.45 24.22 -19.61 28.61 125.00 75.15
Temenos N 175.20 170.75 -2.54 44.83 6.45 35.76 184.55 106.90
Konsumgüter
Richemont N 87.12 82.50 -5.30 30.95 -4.40 23.76 89.58 60.44
Swatch I 297.00 279.50 -5.89 -2.51 -36.07 27.56 451.60 247.70
Nahrung
Aryzta N 0.85 0.80 -5.23 -26.08 -71.84 64.85 2.88 0.77
Barry Callebaut N 1962.00 1947.00 -0.76 27.17 14.06 20.88 2064.00 1504.00
Lindt&Sprüngli N 82800.0082500.00 -0.36 12.55 0.86 16.88 85400.0 68600.0
Nestlé N 104.04 105.24 1.15 31.88 30.34 13.69 106.10 77.74
Telekommunikation
Sunrise Comm. N 73.80 74.10 0.41 -14.29 -16.22 20.84 95.00 66.90
Swisscom N 485.00 478.90 -1.26 1.96 2.86 14.87 499.40 427.00
Versicherungen
Bâloise N 180.40 179.10 -0.72 32.27 17.91 15.07 183.90 131.10
Helvetia N 126.10 126.70 0.48 10.27 8.48 15.22 130.70 112.10
Swiss Life N 487.40 472.60 -3.04 24.83 35.26 15.09 498.50 345.90
Swiss Re N 96.56 96.20 -0.37 6.75 6.91 15.85 102.95 85.88
Zurich Insur.Grp N 348.50 341.40 -2.04 16.48 13.35 14.14 353.00 282.40
Indizes
SMI 9968.08 9803.69 -1.65 16.30 7.08 12.33 10091.5 8138.56
SPI 12094.9111937.15 -1.30 21.44 9.69 11.93 12203.9 9516.95

MÄRKTE IM BLICK


Powell und Trump

bringen die Finanzmärkte aus dem Konzept

Durch die neuerliche Eskalationdes Handelsstreits kommt es anden Märktenzu einem kleinen Beben


Mit seiner Ankündigung, im


September Zölle auf chinesische


Waren imWert von 300Mrd.$zu


verhängen, hat der US-Präsident


die Anleger mächtig verunsichert.


MICHAEL SCHÄFER


DenVerlauf dieserWoche hatten sich
die Marktteilnehmer anders vorgestellt
und das gleich in doppelter Hinsicht.
Innerhalb wenigerTage ist die Stim-
mung der Anleger deutlich gesun-
ken, und im Gegenzug hat dieVer-
unsicherung stark zugenommen. Ein-
gestellt hatten sich die Investoren auf
eineWende in der Geldpolitik der US-
NotenbankFed, die durch eine Sen-
kung der Leitzinsen in den USA um
einen viertel oder gar einen halben Pro-
zentpunkt eingeläutet würde.Tatsäch-
lich hat dasFed am Mittwoch eine Sen-
kung der Leitzinsen um einenViertel-
prozentpunkt beschlossen. Abgesehen
davon kam einiges anders als erhofft.
Den Anlegern den ersten Schlag
in die Magengrube versetzteFed-Prä-
sidentJerome Powell. Und zwar weni-
ger, weil dasFed die Zinsen nichtgleich
um 50Basispunkte senkt, wie es man-
cher Investor gehofft und der US-Prä-
sident DonaldTrump gefordert hatte.
Vielmehr haben dieKommentare des
Notenbankchefs die Mehrheit der
Marktteilnehmer auf dem falschenFuss
erwischt.Das Fed hat nämlich offen-
gelassen, ob es weitere Zinsschritte vor-
nehmen wird und in welche Richtung
diese gehen werden.
Eine glatte Enttäuschung für die An-
leger, die von einer Zinssenkung um
einen Prozentpunkt innerhalb eines
Jahres ausgegangen waren. Die Bör-
sen reagierten denn auch mit deut-
lichenVerlusten. Als wäre das nicht
schon genug gewesen, kündigte US-
PräsidentTrump am Donnerstag neue
Strafzölle für China aufWaren imWert
von 300Mrd.$an, die im September in
Kraft treten sollen.Auch das ein übler
Schlag in die Magengegend der Markt-
teilnehmer. Zumal es tags zuvor noch


geheissen hatte, die beidenParteien be-
fänden sichauf einem gutenWeg. Man
habekonstruktive Gespräche geführt,
die man im September fortführen wolle.

Der SMI hält sichgut


DieserRückschlag im Handelsstreit hat
die Märkte kräftig durcheinandergewir-
belt.AmFreitag haben die Aktienkurse
vor allem der europäischen Handels-
plätze deutlich nachgegeben. Der Eu-
rostoxx-50-Index büsste 3,1% ein.Ver-
luste in der gleichen Grössenordnung
erlitten auch der deutscheDAX und der

französischeCAC40. Auf Wochensicht
büssten dieseIndizesgut 4% ein. Ähn-
lich erging es den amerikanischenKurs-
barometern, lediglich derSwiss-Market-
Index (–1,7%) kam etwas besser davon.
Die starkeVerunsicherung der An-
leger spiegelt sich auch in steigenden
Kursen bzw. sinkendenRenditen bei
den Staatsobligationen.Die Rendite
der zehnjährigen US-Treasuries sank
deutlich unter die Marke von 2% und
erreichte mit 1,86% den niedrigsten
Stand seit dreiJahren.Auf neueTief-
stände gesunken sind dieRenditen der
zehnjährigen Schweizer «Eidgenossen»

auf –0,88% und jene der deutschenBun-
desanleihen auf –0,50%. Erstmals weist
sogar die dreissigjährige deutsche Bun-
desanleiheeine negativeRendite auf.

Goldpreis schnellt nach oben


Die Flucht in sichereWerte lässt sich
zudem amFranken ablesen, der gegen-
über anderen wichtigenWährungen
zulegte. Ein Eurokostet nur nochFr.
1.0928, was den niedrigstenWert seit
Juli 2017 bedeutet.Auch der Dollar
ist günstigergeworden undkostet nur
nochFr. 0.9848. Zu grossenKurssprün-

gen kam es schliesslich beim Gold und
beim Erdöl.
Der Preis einerFeinunze schnellte am
Donnerstag um 50 $ nach oben auf 1450
$. Sowohl die sinkenden Zinsen als auch
die Irritation der Investoren wegen der
neuerlichen Eskalation im Handelsstreit
kommen dem gelben Edelmetall zugute.
Wegen der wieder gestiegenen Sorgen
um dieWeltkonjunktur brach der Erdöl-
preis der SorteWest Texas Intermediate
(WTI)am Donnerstag um 8% ein und
erholte sich amFreitag nur leicht.

ZyklischeTitel verlieren


Die Breite und dasAusmass derReak-
tionen lässt vermuten, dass die vergan-
genenTage einen Stimmungswechsel bei
den Anlegern ausgelöst haben. Nachdem
es sich die Marktteilnehmer imVorfeld
des Treffens der US-Notenbank gemüt-
licheingerichtet hatten, sind sie nun in
doppelter Hinsicht verunsichert. Schon
allein, um die Unabhängigkeit von Prä-
sidentTrump zu demonstrieren, wird das
Fed bis auf weiteres offen lassen, wie es
in Sachen Geldpolitik weitergehen wird.
Und nachdem sich im Handelsstreit
das Muster von Zeichen der Annähe-
rung gefolgt von einer weiteren Eska-
lation schon mehrfach wiederholt hat,
dürfte bei diesemThema der Optimis-
mus ebenfalls bis auf weiteres gedämpft
bleiben. Selbst die bisher überzeugen-
den US-Arbeitsmarktzahlen fielen am
Freitag enttäuschend aus.Auf der posi-
tiven Seite lässt sich vor allem anführen,
dass die Berichtssaison in den USA bis-
her besser als erwartet läuft. Aber auch
hier gibt es einengewichtigenWermuts-
tropfen: Die Gewinne derKonzerne,
die mehr als die Hälfte ihrer Umsätze
im Ausland erwirtschaften, liegen rund
10% unter demVorjahreswert.
Sollten sich die Sorgen um die Ent-
wicklung desWelthandels verfestige n,
würde das vor allemkonjunkturabhän-
gige Aktien belasten. MitKursabschlä-
gen zwischen 4 und 6% zählten bereits
in dieserWoche dieValoren vonAdecco,
Lafarge-Holcim, Richemont undSwatch
zu den grösstenVerlierern im SMI.

Schiefergas ist an der Wall Street zum Fiasko geworden


Während die USA vonden tiefenErdgaspreisen profitieren, haben die Investoren, die das Ganze finanziert haben, fast alles verloren


KRIM DELKO, SAN FRANCISCO


Es sollte eine der grossen Erfolgs-
geschichten des amerikanischen Kapita-
lismus werden. DieKommerzialisierung
der Schiefergasförderung in den1990er
Jahren hatte an derWall Street Euphorie
ausgelöst.Doch die Branche gilt heute als
finanziellesFiasko.Rund 80% des Kapi-
tals sind laut Steve Schlotterbeck,ehema-
liger CEO von EQT, einem grossen Schie-
fergasförderer aus Pittsburgh,verschwen-
det worden.Eine Kombination aus hohen
Schulden, verzerrterWettbewerbsdyna-
mik und aggressivemWachstumsdenken
in der Chefetagesoll laut Schlotterbeck
zu den massivenVerlusten geführt haben.
Ironischerweise ist die Schiefergasförde-
rung jedoch zumSegen für denRest der
USA geworden. MitAusnahme derWall
Street haben nämlich alle von den tiefen
Erdgaspreisen profitiert.Insofern hatdie
Schiefergasförderung die Mechanismen
des Kapitalismus förmlich auf denKopf


gestellt.Während die Banker undAnleger
der Wall Street grosseVerluste hinneh-
men mussten,sind alle anderenTeileder
Bevölkerung als Nutzniesser dieser Inno-
vation hervorgegangen.

Mitchell Energy alsVorreiter


Wiesooft im amerikanischen Erdgas-
sektor hat eineKombination ausVer-
zweiflung, Risikobereitschaft und tech-
nischer Brillanzzum Durchbruch ge-
führt. George Mitchell stand mit seinem
Erdgaskonzern Mitchell Energy kurz vor
dem Ende. Dem Unternehmen ging näm-
lich das Erdgas aus. Die grossenReser-
voirs waren ausgepumpt, und Mitchell
stand kurz vor dem finanziellenRuin. In
unzähligen Notsitzungen wurde in der
Chefetage von Mitchell Energy über die
Alternativen gesprochen.Doch zum Leid
vonKonzernchef George Mitchell führ-
ten alleAuswege zu den Kapitalmärkten
der Wall Street.

Ohne Geld, um sich neueReservoirs
zu kaufen, hatte Mitchellkeine Über-
lebenschance – bis einjunger Ingenieur
die Idee hatte, aus denFördergebieten
mehr herauszuholen:Warum also neue
Reservoirs kaufen, wenn man noch viel
Erdgas aus dem Boden pressen kann?Die
Idee wurde schon in den1940erJahren
ausprobiert. Man pumpt eine Mischung
ausWasser und Chemikalien mit gros-
sem Druck in das Gestein rund um ehe-
malige Erdgas-Reservoirs und hofft, dass
noch viel mehr Erdgas-Moleküle im Ge-
stein gefangen sind und durch das Pressen
zumVorscheinkommen.Die Schiefergas-
förderung war wiedergeboren.
Mitchellrett ete nicht nur sein Unter-
nehmen, sondern verkaufte es 2001 auch
für rund 3,5 Mrd. $ an Devon Energy.Was
folgte, war ein wahrer Boom.NebstTexas
wurden noch weitere Schieferbassins er-
schlossen.Im Mittelpunkt stand das so-
genannte Marcellus Shale,ein Förder-
gebiet inPennsylvania, wo nebst EQT

auchRangeResources und Cabot Oil &
GasFörderrechte besitzen. DieVorkom-
men im Marcellus sind so gross, dass man
von einerRevolution im Energiesektor
sprechen kann. Es wurden sogar Export-
Terminals gebaut, um das Erdgas auszu-
führen. Milliarden wurden in Bohrungen
und Pipelines investiert.
Wer allerdings glaubte, durch den
Schieferboom zum modernenRockefel-
ler zu werden, musste schmerzhaft fest-
stellen, wie sich unkontrollierterWettbe-
werb und aggressives Management auf
die Rendite auswirken.Allein in den ver-
gangenen fünfJahren fielen die Aktien
der führenden Schiefergasförderer im
Durchschnittum80%. So wurden sprich-
wörtlich Milliarden in den Sand gesetzt.

Zwang zur Förderung


Hauptgrund für dasFiasko ist lautAnaly-
tikern diehohe Schuldenfinanzierung vi e-
ler Schieferförderer. Um die finanzielle

Last tragen zukönnen,sind die Unterneh-
men gezwungen, immer mehr Erdgas zu
fördern, ohneRücksicht auf Margen und
Rendite. Selbst bei tiefen Erdgaspreisen
ist ein hochverschuldetes Unternehmen
gezwungen, weiter zu fördern, um mit
den Cashflows zumindest die Zinszah-
lungen decken zukönnen.Dazu kommt,
dass vieleFörderrechte mit dem Zwang
zur Förderung verbunden sind.
Mit anderenWortenalso :Wer nicht
pumpt, verliert dasRecht zum Pumpen.
AlsFolge davon haben alle Marktteil-
nehmer trotz tiefen Erdgaspreisen immer
weiter gefördertund sich so gegenseitig
in den finanziellenRuin gepumpt.Unter-
nehmen wie EQT, RangeResources, Ca-
bot Oil & Gas oder Southwest Energy
sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.
Unzählige kleine, unabhängigeFörde-
rer wurden ebenfalls vom Schiefergas-
Boom angezogen und stehen nun mit
hohen Schulden und grossenVerlusten
vor demRuin.

Euro/Fr.
1,0910-0.56%

Dollar/Fr.
0,9823-0.78%

Gold($/oz.)
1440,401.37%

SMI
9803,69-1.17%

DAX
11872,44-3.11%

DowJones
26485,01-0.37%
Stand 22.1

Erdöl(Brent) 2Uhr
61,330.46%
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