Neue Zürcher Zeitung - 03.08.2019

(Barry) #1

42 SPORT Samstag, 3. August 2019


FUSSBALL


Maguire wirdzumteuersten


Verteidigerder Welt


(sda)·Manchester United hat gemäss
Medienberichtenfür knapp 105 Millio-
nenFranken den englischen National-
spieler Harry Maguire von Leicester
City verpflichtet. Der 26-Jährige steigt
damit zum teuerstenVerteidiger der
Welt auf; er löst an der Spitze der Geld-
statistik Matthijs de Ligt ab,der für rund
102 Millionen von Ajax Amsterdam zu
JuventusTurin wechselte.


Schiedsrichterinpfeift


bei Supercupder Männer


(sda)·DerKontinentalverband Uefa
haterstmals eine Schiedsrichterin für ein
wichtiges Pflichtspiel im Männerfuss-
ball nominiert. DieFranzösin Stéphanie
Frappart wird diePartie um den Super-
cup zwischen dem Champions-League-
Sieger Liverpool und dem Europa-
League-Sieger Chelseaam14.August
in Istanbul leiten.Frappart arbitrierte
zuletzt auch imFinal derFrauen-WM.
Im April war die 35-Jährige zum Debüt
in der Ligue 1 gekommen.


Die Young Boysbangen


umHoarauund Sulejmani


(sda)·Im Hinblick auf die Champions-
League-Qualifikation in der zweiten
Augusthälftekönnte für die YB-Offen-
sivspieler Guillaume Hoarau und Mira-
lem Sulejmani die Zeit knapp werden,


wie der Klub mitteilt. Hoarau erlitt am
Sonntag in Neuenburg eine Oberschen-
kelverletzung,Sulejmani leidet schon
länger unter einer Muskelverhärtung.

BEACHVOLLEYBALL

Schweizer Männer-Duo
mit Exploit inWien
(sda)·Der Zürcher Adrian Heid-
rich und Mirco Gerson haben inWien
erstmals an einem Fünf-Sterne-Tur-
nier dieViertelfinals erreicht. Nach-
dem dieWild-Card-SpielerihreVorrun-
dengruppe gewonnen hatten, besiegten
sie die Niederländer ChristiaanVaren-
horst / Stevenvan deVelde 21:18, 21:18.
Nun treffen die Schweizer auf die Nor-
weger Anders Mol / Christian Sörum,
dieWeltranglistenführenden und Sieger
von Gstaad. In denViertelfinals ausge-
schieden sind die zuletzt formstarken
Schweizerinnen Nina Betschart/Tanja
Hüberli; sie unterlagen den kanadischen
Weltmeisterinnen SarahPavan / Melissa
Humana-Paredes mit 7:21, 17:21.

RAD

EuropameisterTr entin
vor Wechsel zumTeamCCC
(sda)·DerItaliener MatteoTr entin,
Strassen-Europameister 20 18 und zu-
letzt Etappensieger an derTour de
France, wird auf nächste Saison von Mit-
chelton-Scott zumTeam CCC wechseln.

EISHOCKEY

Servette-Legende Bezina
spielt neuzweitklassig

(sda)·Der177- fache Schweizer Interna-
tionale Goran Bezina, 39, setzt die Kar-
riere in derSwiss League beimAufstei-
ger Sierre fort. DerVerteidiger spielte
seit 2004 mitAusnahme kurzer Abste-
cher für Genf/Servette. In der National
Leaguekommt er auf 877Partien.

FUSSBALL
GC im 3. Spiel mit dem 3. knappen Sieg
Challenge League. 3. Runde.Freitag:Aarau - GC 1:2. –
7650 Zuschauer. –Tore:50. Basic 0:1. 62. Ben Khalifa 0:2.


  1. Zverotic 1:2. –GC:Salvi;Arigoni, Basic, Cvetkovic,
    Cabral; Salatic, Njie; Pusic (90. Morandi), Alves (69. Diani),
    Gjorgjev (81. Asllani); Ben Khalifa (81.Avdijaj). –Samstag
    u.a.:Winterthur - Lausanne-Sport.


MOUNTAINBIKE
Schweizer Doppelerfolg bei denFrauen
Val di Sole.Weltcup. ShortTrack (nicht olympisch).
Männer:1. Van der Poel (NED) 20:31. 2.Avancini (BRA)
0:05 zur. 3. Schuermans (BEL) 0:14. – 5. Schurter 0:14.


  • Frauen:1. Neff 20:24. 2. Frei 0:02. 3. Ferrand-Prévot
    (FRA) 0:08.


TENNIS
Thiem steht in Kitzbühel imFinal
ATP-Turniere.Washington (1 895 290 Dollar/Hart).
Achtelfinals:Ts itsipas (GRE/1) s. Thompson (AUS) 6:3,
7:6. Paire (FRA/10) s. Isner (USA/5) 7:6, 6:3. Cilic (CRO/6)
s. Auger-Aliassime (CAN/9) 6:3, 6:4. –Kitzbühel (524 340
Euro/Sand). Halbfinals:Thiem (AUT/1) s. Sonego (ITA/7)
6:3, 7:6. Ramos-Viñolas (ESP) s. Ruud (NOR) 7:5, 6:4.

Mythisches Rennen mit trauriger Vergangenheit


Vor 40 Jahren ertranken 15 Segler im Fastnet Race– die Regatta ist heute po pulärer denn je


WALTER RÜEGSEGGER


Beim grösstenTeil derTeilnehmer des
FastnetRace handelt es sich um passio-
nierte Amateure, die am heutigen Sams-
tag mit den unterschiedlichsten Boo-
ten die 608 Seemeilen in Angriff neh-
men werden. Die meisten stammenaus
Grossbritannien, insgesamt haben die
Veranstalter mehr als 400Boote aus 26
Ländern zugelassen.Das ist einRekord.
Unter denTeilnehmern befinden sich
einige der besten Offshore-Spezialis-
ten, die mit ihren schnellenRacern um
den Sieg in den verschiedenen Klas-
sen kämpfen werden.Von dieserViel-
falt lebt dieseRegatta, die zu den ältes-
ten Segelrennen derWelt gehört und
seit 20 01 vom Schweizer Uhrenherstel-
lerRolex gesponsert wird.


Peyrons Rekordwackelt


Berühmt ist dasRennen auch, weil es
als äusserst anspruchsvoll gilt. Nach
dem Start im Solent vor der Insel Co-
wes führt die im Zweijahreszyklus
durchgeführteRegatta der englischen
Südküste entlang in den Ärmelkanal,
vorbei amLizardPointindie offene
Keltische See hinaus.Wendepunkt ist
derFastnetRock,ein knapp 30 Meter
hoherFelsen mit einem Leuchtturm.
Die Rückfahrt endet in Plymouth,
für die meistenTeilnehmer erst nach
mehrerenTagen. DieRekordzeit von
einemTag,8 Stunden und 48 Minu-
ten, aufgestellt vonLoïckPeyron 2011,
dürfte diesmal fallen, da mitFrançois
Gabart,Thomas Coville undFranck
Cammas die drei besten Skipper mit
den schnellstenTr imaranen der Klasse
Ultime am Start sind.Als wahrerFast-
net-Sieger gilt traditionell der Gewin-
ner nach der Handicap-Formel.
Die Herausforderung für die Seg-
ler ist jedoch nicht die Distanz von über
1000 Kilometern, sondern das unbe-
rechenbareWetter.Vor 40Jahren wur-
den die rund 300 gestartetenJachten
vomAusläufereines in den USA wüten-
den Orkans überrascht. Als für dieKel-
tische See zu spät eine Sturmwarnung er-
lassen wurde, waren die Boote schon zu
weit weg vomLand, umumzukehren.Die
Jachten wurden von einem Orkan mit bis
zu 200 km/hWindgeschwindigkeit heim-
gesucht.Fast 200 von ihnen gerieten in
Seenot, Sturmböen und haushoheWel -


len drückten mehr als 75 Segelschiffe
platt aufsWasser. Dutzende vonJachten
kenterten. 24 von ihnen mussten aufge-
geben werden, 5 sanken.Auf der170 Mei-
len langen Strecke zwischenLand’s End
undFastnetRock kämpften Hunderte
von Seglern mit demTod. 15 von ihnen
kamen in den Fluten um,viele wurden

von Helikoptern oderRettungsschiffen
erst in letzter Minute aufgefischt.
Seit jener Katastrophe ist der
Regattasport sicherer geworden.Dank
modernsten Kommunikationsmitteln
an Bord sind genauereWetterprogno-
senmöglich, und dieSicherheitsauflagen
sind strenger geworden. Obschon das

fataleWetter die Hauptursache des Un-
glücks war, dürften damals auch die gel-
tendenVermessungsvorschriften für den
Bau derJachten (International Offshore
Rule, IOR) eineRolle gespielt haben.
Dieses inzwischen abgelösteReglement
liess denBau vonJachten zu, die wenig
stabil waren. Nach Ansicht von Exper-
ten sind diesbezüglichVerbesserungen
erreicht worden.Auch dieRennleitung
ist vorsichtiger geworden: 2007 wurde
der Start desRennens erstmals wegen
der schlechtenWetterlage um 25 Stun-
den verschoben.

Premiere fürAlan Roura


Mit AlanRoura nimmt der jüngste und
momentan populärste Schweizer Hoch-
seesegler amFastnetRace teil.Für den
26 Jahre alten Genfer ist das berühmte
Rennen eine Premiere.Er startet in
der Klasse der Open 60 mit dem glei-
chen Boot, mit dem er vor dreiWochen

den Solo-Atlantik-RekordinWest-Ost-
Richtung aufgestellt hat.Roura segelt zu
zweit (imFastnetRace müssen mindes-
tens zweiPersonen an Bord sein), sein
Co-Equipier ist derFranzose Sébastien
Audigane.Rourafreut sich auf dasRen-
nen, es liege ihm sehr am Herzen, denn:
«Es ist ein mythischesRennen.» Das
Duo wird in seiner Klasse auf 20 Geg-
ner treffen, einige sind mit ihren neusten
Booten am Start, mit denen sie 2020, wie
auchRoura, an derVendée Globe teil-
nehmen wollen.
MitAudiganezusammen startet
Roura im Herbst ebenfalls an derTr an-
satJacquesVabre,an der auch Simon
Koster antritt. Der Zürcher wird zu-
sammen mit dem GenferValentin Gau-
tier Ende Oktober am Start zu dieser
Atlantik-Regatta stehen, weitere Atlan-
tik-Rennen sind in Planung. Die beiden
Segler nennen ihr Projekt «Rösti Sai-
lingTeam». Die Idee, eine Zweiercrew
auf die Beine zu stellen,entspricht dem
Zeitgeist im Offshore-Segeln: Immer
mehrRegatten werden für Zweihand-
crews ausgeschrieben.Dass das Projekt
über denRöstigrabenreicht, ist im Off-
shore-Segelsport eine Schweizer Pre-
miere. Siesollte ursprünglich amFast-
net-Rennen stattfinden, doch der neue
40-Fuss-Racer wurde nichtrechtzeitig
fertig.

Crewmitglieder der britischenJacht«Camargue»werden am14.August 1979 aus den tobendenFluten gerettet. AP

Zahlreiche


Schweizer Erfolge


wr.· Immer wiederhaben Schweizer
Segler imFastnetRace brilliert. Bernard
Stamm gewann 20 01 die IRC-Wertung
und errang 2005den Klassensieg bei den
Open 60. YvanRavussin stand als Crew-
mitglied am Steuer des grossenTr ima-
rans von LoïckPeyron, als dieser 2011
denFastnet-Felsen umrundete und spä-
ter dasRennen gewann. Ernesto Ber-
tarelli belegte1999 den dritten Platz,
seine Schwester Dona war als Co-Skip-
perin auf ihremTr imaran «Spindrift 2»
die zweiteFrau, die 2013 dieFastnet-
Regatta gewann; zweiJahre später wie-
derholte sie diesen Sieg.
Obschon sich die Zahl derFrauen
in den letzten 20Jahren verdoppelt hat,
sind 20 19 lediglich 10 Prozent der Crews
weiblich.

100 Kilometer NZZ Visuals/jok.

FastnetFastnet

ISLES OF SCILLYISLES OF SCILLY PlymouthPlymouth

LIZARD POILIZARD POINTNT

ENGLAND

IRLAND

CowesCowes

GC siegt, Aarau hadert


Die Zürcher benötigen für den 2:1-Erfolg etwas Glück


hjs.· In Zahlen werden die Grasshop-
pers den Ansprüchen an einenAuf-
stiegsfavoriten in der Challenge League
weiterhin gerecht. Bei ihrem dritten
Auftritt, auf dem Platz des sehr ernsthaf-
ten Rivalen FC Aarau, boten die Zür-
cher auch ihre bisher beste Leistung in
der neuen Umgebung.Aber gewonnen
haben sie schliesslich nicht zuletzt, weil
ihnen das Glück half.
Gegen denAufsteiger StadeLau-
sanne-Ouchy und inWil hatten den
Grasshoppers früheToreund spielerisch
sehr sparsameVorstellungen zu Siegen
mit einemTor Differenz gereicht – dies-
mal war es anders: Der Gegner Aarau
war «mindestens aufAugenhöhe», wie
hinterher dessenTr ainerPatrickRah-
men sagte und damitkeineWidersprü-
che provozierte. Es war eine allgemein
gültigeMeinung,genauso wie dieWer-
tung des ZürcherTorhüters Mirko Salvi,
der sagte:«Das war sicher ein Super-
League-Spiel.» So eine Intensität und
so einTempo hat man in der Challenge
Leagueseltengesehen,eine stimmungs-
volleKulisse mit 7650 Zuschauern wie
im Brügglifeld ebenso wenig.
Die Grasshoppers schossen auch
auf demWeg zu ihrem dritten Sieg das
1:0, wenig später auf beinahe identi-
sche Art das 2:0. InRückstand geraten
sind sie also noch nie.Aber das lag dies-
mal nicht in erster Linie an ihrer defen-

siven Stabilität, die sie doch allmählich
entwickeln. Es warauch dieFolge eines
Fehlers eines Schiedsrichterassistenten,
der nach einerViertelstunde ein Abseits
vonPetar Misic gesehenhatte und des-
halb dessenTor vomKollegen Schieds-
richter nichtanerkennen liess. Vielleicht,
sagteRahmen am Ende, sei das «sogar
spielentscheidend gewesen».Aufjeden
Fall half es den Grasshoppers. Sie wur-
den so ein weiteres Mal nicht in den
Zwang versetzt, einenRückstand wett-
machen zu müssen.
Den Aarauern glückte noch einTor.
Das genügte jedoch nicht, zumalsie je
einmal Pfosten undLatte trafen.Für
die Zürcher blieb es vorerst bei einem
Lattenschuss Mitte der ersten Halbzeit.
Aberesgab für die Niederlage der Aar-
auer auch Gründe abseits der mangeln-
denRéussite. Siehatten den schwäche-
ren Torhüter. Nicholas Ammeter sah bei
den Eckbällen nicht gut aus, der Zür-
cher Mirko Salvi hingegen überzeugte
erneut. Und GC wirkte zumindest in
seinen besseren Phasen spielerisch eine
Spur stärker. DerTr ainer UliForte ver-
stärkte seine Defensive in den letzten
25 Minuten mit der Umstellung auf
eineFünferreihe. «Das Spiel hätte den-
nochauf beide Seiten kippenkönnen»,
meinte Salvi.Forte aber sagte imTon-
fall des Siegers: «Heute stimmte alles –
Resultat und Leistung.»
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