Die Welt - 01.08.2019

(Sean Pound) #1

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01.08.19 Donnerstag, 1. August 2019DWBE-HP


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DIE WELT DONNERSTAG,1.AUGUST2019 FORUM 3


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W


enn wir davon hören, dass
japanischen Forschern jetzt
die Herstellung von Chimä-
ren aus Mensch und Tier erlaubt wer-
den soll, ruft das sofort Urängste in
uns wach. Solche Mischwesen finden
sich bereits als Motiv auf den ältesten
Skulpturen und Felszeichnungen des
Homo sapiens. In Süddeutschland
wurde etwa ein rund 30.000 Jahre alter
Mammutstoßzahn gefunden, in den ein
Mensch mit Löwenkopf geritzt war.
Die Instrumente der modernen Gen-
technik haben diese Urfantasien der
Menschen in den Bereich des technisch
Möglichen katapultiert. Und so legte
der Deutsche Ethikrat bereits im Jahr
2011 eine Stellungnahme zu Mensch-
Tier-Mischwesen vor. Demnach soll
das Erzeugen von Chimären verboten
sein, wenn dazu menschliche Embryo-
nen oder menschliche Keimzellen ver-
wendet werden. Dieses wird ohnehin
durch das strenge deutsche Embryo-
nenschutzgesetz untersagt. Und daran
hat sich bis heute nichts geändert.

Bei den in Japan geplanten Experimen-
ten geht es jedoch gar nicht um das Er-
schaffen von Monstern, die halb Tier und
halb Mensch sind. Es soll lediglich ein
bestimmter Typ menschlicher Stamm-
zellen, sogenannte iPS-Zellen, in Mäuse
eingebracht werden, die dann – so erhof-
fffen es sich jedenfalls die Forscher – inen es sich jedenfalls die Forscher – in
der Maus zur Ausbildung einer mensch-
lichen Bauchspeicheldrüse führen sollen.
Es werden ansonsten ganz normale Mäu-
se sein, auch wenn sie – fachlich korrekt


  • als Chimären bezeichnet werden. Lang-
    fffristiges Ziel ist, Diabetiker mit einer inristiges Ziel ist, Diabetiker mit einer in
    Tieren herangewachsenen Bauchspeichel-
    drüse versorgen zu können.
    Für die Versuche werden keine em-
    bryonalen Stammzellen, sondern ledig-
    lich aus adulten Zellen induzierte,
    pluripotente Stammzellen verwendet.
    Und das ist auch in Deutschland er-
    laubt. Die Nachricht, in Japan werde
    jetzt etwas erstmalig erlaubt, kann
    insofern ein wenig in die Irre führen.
    Hierzulande müssten die Versuche
    lediglich unter dem Gesichtspunkt des
    Tierschutzes genehmigt werden, doch
    das wäre völlig unproblematisch.
    Bei dieser Forschung zum Wohl des
    Menschen kann man sich nicht hinter
    einer Ethikmauer verstecken. Deutsch-
    land sollte sich daran beteiligen.
    [email protected]


Ethisch unbedenklich


NORBERT LOSSAU

W


erden Migranten im
Mittelmeer aus Seenot
geborgen, setzt das
zurzeit eine Reihe von
Ereignissen in Gang,
nicht nur, aber auch im
fernen Brüssel, das die
Verteilung koordiniert. Erst bitten die Retter um
Erlaubnis, einen Hafen anzufahren, wegen der
aktuell favorisierten Fluchtrouten oft einen italie-
nischen oder maltesischen. Kommt von dort über-
haupt grünes Licht, dann in der Regel mit Auflagen:
Vor der Landung muss geklärt sein, welche EU-
Staaten die Geretteten „abnehmen“. Sobald dann
die Zahlen vorliegen – wie viele unbegleitete Kin-
der, wie viele Familien, wie viele alleinreisende
Männer? – beginnt in Brüssel ein wildes Hin- und
Hertelefonieren mit den Innenministerien diverser
Hauptstädte. Und zwar jedes Mal von Neuem.
Man muss sich das vorstellen wie das Schachern
auf dem Hamburger Fischmarkt: „Wenn ihr in Ber-
lin 40 nehmt, dann sind die Spanier bereit, zwölf
zu nehmen und die Franzosen zehn.“ „Aber nur,
wenn Österreich und Dänemark auch mal wieder
mitmachen.“ „Mit Kopenhagen diskutieren wir
noch, Wien hat schon abgesagt, weil sie vorletztes
Mal überproportional dabei waren. Aber wären für
euch wenigstens 35 machbar?“ Zynisch spricht man
in Brüssel vom „Flüchtlings-Bingo“.
Bundesinnenminister Horst Seehofer hat es
jüngst auf den Punkt gebracht, als er dieses Ritual
ein „erbärmliches Schauspiel“ nannte. Gesperrte
Häfen, tagelanges Gezerre um die Aufnahme und
VVVerteilung der Geretteten, Schlagzeilen in denerteilung der Geretteten, Schlagzeilen in den
Medien, hochrangige EU-Beamte und Mitarbeiter
in nationalen Ministerien, die genervt einen
Großteil ihrer Arbeitszeit (auch an Wochenen-
den) in beschämende Verhandlungen um Kopf-
zahlen und Kontingente stecken. All das darf so
nicht weitergehen.
In ihrer Not will die EU nun also wenigstens
provisorisch einen Verteil-Mechanismus einfüh-
ren und eine Art Koalition der Hilfsbereiten aus
Ländern bilden, die automatisch Kontingente von
Geretteten aufnehmen, ohne dass dafür jedes Mal
ein Anruf nötig wäre. Die Staaten, in denen Ge-
rettete ankommen, sollen diese nur erstversor-
gen, registrieren und eine Sicherheitsprüfung
durchführen. Dann sollen die Menschen auf ande-
re EU-Länder verteilt werden. Bisher ist das nicht
zuletzt am Widerstand von Italien und Malta
gescheitert, obwohl diese beiden Länder beson-
ders laut jammern. Aber auch in Osteuropa ist die
Bereitschaft gleich null, ein solches System zu
akzeptieren, selbst wenn es keinerlei eigenes
Mitwirken erzwänge.
Als Argumente führen Gegner wie Ungarns Pre-
mier Viktor Orbán oder Italiens Innenminister
Matteo Salvini gern ins Feld, dass der Solidaritäts-
mechanismus ein „Pull-Faktor“ sei und sich da-
durch nur noch mehr Menschen auf den Weg ma-
chen würden. Italien will außerdem durchsetzen,
dass ausnahmslos alle Ankommenden abgenommen
werden und nicht nur jene, bei denen Aussicht auf
Asyl besteht. Das wiederum wollen mehrere der
hilfsbereiten Länder nicht akzeptieren. Orbán wie-
derum will am liebsten überhaupt keine Flücht-
linge mehr in der EU aufnehmen. Das Geld für
deren Rettung und Versorgung solle die EU lieber

in europäische, christliche Familien investieren,
damit diese „so viele Kinder bekommen können,
wie sie wollen“, so seine Forderung.
Horst Seehofer ist zwar optimistisch, dass die
EU-Innenminister im September doch noch eine
Einigung auf den Solidaritätsansatz hinbekommen.
Woher er seine Zuversicht nimmt, ist indes sein
Geheimnis. Und selbst wenn Seehofer wider Erwar-
ten recht behalten sollte: Der „europäische Notfall-
mechanismus“ wäre nichts anderes als ebendies –
eine Notlösung. Und zwar keine gute.
Eine Koalition einiger weniger Williger wider-
spricht dem Selbstverständnis der EU. In der Uni-
on, so wollten es die Gründerväter und so steht es
in den Verträgen, sollen alle gemeinsam profitie-
ren, aber auch die Lasten schultern. Wird dieses
Prinzip verraten, dann schwindet die Zustimmung
der Bevölkerung, die zuletzt wieder etwas gestie-
gen war. Nicht nur der Rückzug aus der Seenot-
rettung ist unvereinbar mit den Werten der EU,
sondern auch das Verweigern der Aufnahme jener,
die ein Recht auf Asyl haben.
Bisher hat rund die Hälfte der EU-Länder die
grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, den Me-
chanismus durchzuwinken. Doch das heißt noch
nicht, dass diese Staaten auch alle bereit sind, aktiv
mitzumachen. Da haben bisher nur acht Länder
den Finger gehoben, neben Deutschland und
Frankreich noch Finnland, Luxemburg, Irland,
Kroatien, Litauen und Schweden, außerdem das
Nicht-EU-Land Norwegen. Andere Länder, die
einst wesentlich liberaler in Flüchtlingsfragen wa-
ren, beispielsweise Dänemark, haben bereits einen
Schwenk vollzogen, aus Angst, dass ihnen die Bür-
ger sonst ganz von der Fahne gehen.
Doch wenn die EU in der Migrationsdebatte
tatsächlich eine Gesamtlösung sucht, die alle be-
friedigt, kann sie letztlich nur scheitern. Die Uni-
on ist längst zu polarisiert, die Gräben zu tief
zwischen Staaten mit einer eher liberalen Asyl-
tradition und jenen, die die EU komplett abschot-
ten wollen. Migrationsexperten wie der Erfinder
des Türkei-Flüchtlingsdeals, Gerhard Knaus, wer-
ben zwar für komplexe Ansätze wie zentrale Auf-
nahmelager am Rand der EU. Nötig wären zu-
gleich Abkommen mit Transit- und Herkunfts-
ländern, damit diese die abgelehnten Asylbewer-
ber wieder zurücknehmen. Dafür müssten dann
aber auch Anreize geliefert werden: legale Wege
zur Arbeitsmigration und Investitionen in die
Wirtschaft. Also viel Geld.
Der Widerstand Italiens zeigt aber auch, warum
selbst solche Lösungen keinerlei Chance haben in
der Debatte. Jeder konstruktive Ansatz gefährdet
das Geschäftsmodell von Rechtspopulisten wie
Matteo Salvini. Es geht um Wählerstimmen. Der
italienische Minister und Lega-Chef kann aus Ak-
tionen wie jener von Sea-Watch-Kapitänin Carola
Rackete viel innenpolitisches Kapital schlagen.
Daher wird seine Regierung weiter mit der Migrati-
on taktieren, wie es ihr gerade beliebt. Zwar sind
die Zahlen der binnen zwölf Monaten in Italien
Angelandeten von über 40.000 auf unter 9000
abgesackt. Rom beschwört trotzdem bei jedem
herannahenden Rettungsschiff das Bild der na-
tionalen Notlage herauf und klagt Brüssel sowie
alle anderen EU-Staaten an, Italien „im Stich“ zu
lassen. Dabei hat Italien schon in der Vergangen-
heit zwar viele Menschen aufgenommen, aber eben
auch sehr viele ohne Prüfung und Asylantrag Rich-
tung Norden durchgewinkt.
Als neue EU-Kommissionschefin, so hat Ursula
von der Leyen versprochen, werde sie einen neu-
en Anlauf wagen und den gordischen Knoten
durchschlagen. Doch das kann nicht gelingen,
solange Populisten vom Schlage Salvinis in Ita-
lien, Ungarn oder Polen regieren. Aus dem Dau-
erkrisenthema Migration lässt sich nun einmal
hervorragend Zustimmung generieren. Warum
also dieses Pfund aus der Hand geben? Es geht
um eigene Interessen, nicht um Erbarmen mit
Flüchtlingen oder Migranten.
[email protected]

Schluss mit dem


Flüchtlings-Bingo


Eine Einigung in der


EU über die künftige


Verteilung von aus dem


Mittelmeer Geretteten


schien zuletzt zum


Greifen nah. Aber die


Gräben innerhalb der


Union sind tief. Es


werden wohl wenige


Länder vorangehen


müssen


LEITARTIKEL


HANNELORE CROLLY

**

Dten Einrichtungen geräumtwerden, nachdem es zu be-drohlichen Vorfällen gekommeneutschlands Freibädersind gefährliche Orte.Schon mehrfach muss-
war. Immer wieder werden un-schuldige Badegäste einfach nassgespritzt oder müssen mit denAuswirkungen einer Arschbom-
be klarkommen. Dazu lauernauch noch Gefahren wie Son-nenbrand, Chlorvergiftung,
Nappo und Pommes Mayo. Eswird fieberhaft an neuen Sicher-heitskonzepten gefeilt. In Düs-seldorf darf man ein Freibad nur
nachdem man eine Kaution von1000 Euro hinterlegt hat. Jedermit einem gültigen polizeilichenFührungszeugnis betreten und
Badegast ist verpflichtet, eineUrinprobe abzugeben, damitman erkennen kann, wer sich
unerlaubterweise ins Beckenerleichtert hat. Schwimmer, diesich im Nichtschwimmerbereichaufhalten, können wegen Betrug
des Freibades verwiesen werden.Jugendliche im gefährlichenAlter von 13 bis 18 müssen roteBadehosen und -kappen tragen.
Der Beckenrand soll mit Sta-cheldraht gesichert werden,damit keine Sprünge möglich
sind, und auf dembrett dürfen keine E-Scooterabgestellt werden.Zehnmeter-

Zippert zappt
KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7 MITTWOCH, 31. JULI 2019
**D2,70EUROBNr. 176

??

Iund dem Machthaber HassanRuhani unbequeme Fragen zustellen. m Iran gehört eine MengeMut dazu, einen Ministerder Korruption anzuklagen
tikmagazins „Seda-ye Parsi“,war so mutig und bezahlt dasdakteur des monatlichen Poli-Masoud Kazemi,Re-
nunnisaufenthalt. Kazemi wurdebereits im Oktober 2018 ver-haftet, allerdings auf Kautionmit einem langen Gefäng-
freigelassen. Dann folgte imMai 2019 sein Prozess – undeine Verurteilung zu vierein-halb Jahren Gefängnis und zwei
weiteren Jahren Berufsverbot. gender Verbrechen für schuldig:Der Richter befand ihn fol-
Verbreitung von Falschnach-richten und Beleidigung desObersten Landesführers undanderer Regierungsmitglieder
Korruption beim Industrie-ministerium geschrieben sowiedes Iran. Tatsache ist, dassKazemi 2018 via Twitter über
Präsident Ruhani Fragen nachvermutlich in den 90ern er-mordeten iranischen Intellek-
tuellen und Aktivisten gestellthatte. „Mit dieser hohen Haft-strafe signalisiert die iranischeRevolutionsgarde eindeutig,
dass jeder Journalist, der überKorruption in der Regierungberichtet, einem ähnlichenSchicksal ausgesetzt sein wird“,

ta#hemllFree
Masoud Kazemi

V
erheiratet, Vater von drei Kin-dern, Asyl in der Schweiz, zu-letzt in psychiatrischer Be-
güüüen im Frankfurter Hauptbahnhof ist mehrber den mutmaßlichen Täter bekannt ge-ber den mutmaßlichen Täter bekannt ge-httacke auf einen Achtjähri-Aandlung: Nach der tödlichenttacke auf einen Achtjähri-AA
wJungen am Montag mit einem Stoß vor ei-nen einfahrenden ICE getötet haben soll,lebte seit 2006 in der Schweiz, wie eineorden. Der 40-jährige Eritreer, der den
Sprecherin der Frankfurter Staatsanwalt-schaft am Dienstag sagte. Laut ZüricherPolizei war der Mann in diesem Jahr in psy-chiatrischer Behandlung. Vergangene Wo-
che kam es dann zu einer Gewalteskalati-on, und der Mann floh aus der Schweiz.Hinweise auf eine Radikalisierung fanden
dndie Ermittler nach eigenen Angaben nicht.Ler 40-jährige Mann vergangenen Don-erstag seine Ehefrau und die drei gemein-aut der Kantonspolizei Zürich sperrte
sdin ihren Wohnungen in Wädenswil ein. Zu-vamen Kleinkinder im Alter von einem,rei und vier Jahren sowie eine Nachbarinor hatte er demnach die Nachbarin ange-
griffen und sie verbal sowie mit einemMesser bedroht. Daraufhin sei er in der

Sgewesen, sagte BundespolizeipräsidentDkonferenz mit Bundesinnenminister Horstchweiz zur Festnahme ausgeschriebenieter Romann in Berlin bei einer Presse-
Seehofer (CSU) und BKA-Präsident Hol-ger Münch.Das Motiv für die Tat blieb weiter unklar.
Am Montag hatte der Verdächtige einenachtjährigen Jungen und dessen Muttervor einen einfahrenden ICE gestoßen. DerJunge starb noch im Gleisbett, die Mutter
tkonnte sich retten und wurde verletzt. Ei-ne dritte Person, die der 40-Jährige auch at-ackiert hatte, brachte sich in Sicherheit.Seehofer zufolge reiste der Tatverdäch-
tland ein. Es sei davon auszugehen, dass derMige „offensichtlich legal“ nach Deutsch-ann an der Grenze nicht kontrolliert
ontrolle.“ Laut Frankfurter Staatsanwalt-Swswwchweiz gibt es auch keine reguläre Grenz-kchaft gab der 40-Jährige an, vor wenigenurde, sagte Romann. „An der Grenze zururde, sagte Romann. „An der Grenze zur
Tagen von Basel mit dem Zug nach Frank-furt gefahren zu sein. In Deutschland warfurt gefahren zu sein. In Deutschland warfer demnach bislang nicht polizeibekannt.Wie Bundespolizeipräsident Romann
berichtete, war der Mann 2006 unerlaubtin die Schweiz eingereist und hatte dort

Asyl beantragt, was ihm zwei Jahre spätergewährt wurde. „Er besitzt seitdem in derSchweiz die Niederlassungsbewilligungder Kategorie C, das heißt gut integriert.“
und Asylbehörden in der Schweiz vor-Der Verdächtige sei einer festen Arbeitnachgegangen, „aus Sicht der Ausländer-
bildlich“. Er sei in Publikationen als Bei-

spielfall gelungener Integration genanntworden, sagte Seehofer.che sei für die Ehefrau und die NachbarinDer Gewaltausbruch vergangene Wo-
überraschend gewesen, teilte die Schwei-zer Polizei mit. „Sie sagten übereinstim-mend aus, dass sie ihn noch nie so erlebthätten“, sagte ein Polizeisprecher. Der
40-Jährige arbeitete nicht mehr. Er war wegen psychischerProbleme krankgeschrieben. Vor demseit Januar 2019
Vorfall vom 25. Juli war der Tatverdächti-ge der Polizei nur wegen eines geringfügi-gen Verkehrsdelikts bekannt. Gegen denMann wurde am Dienstag Haftbefehl er-
Klassen. Ihm wird Mord und versuchterMord in zwei Fällen vorgeworfen.Sriminalität zurückgehe, sei das Sicher-eehofer betonte, obwohl die allgemeine
haseitsgefühl in Deutschland derzeit „sehrngespannt“. Es werde jetzt ein Spitzenge-präch, vermutlich auch mehrere, zwischen
seinem Ressort, dem Bundesverkehrsmi-nder Frage geben, wie sich die Sicherheit anBahnhöfen erhöhen lasse. Seehofer ver-isterium und der Deutschen Bahn AG zu
langte eine größere Polizeipräsenz anBahnhöfen. dpa

TTTäter von Frankfurt äter von Frankfurt
wwwurde seit Tagen gesucht urde seit Tagen gesucht
4 0-jähriger Eritreer war bereits in der Schweiz wegen Gewalttätigkeiten aufgefallen, zur Festnahmeausgeschrieben und befand sich in psychiatrischer Behandlung. Seehofer kündigt Konsequenzen an

„Wir kommen von Gott und gehen zurück zu Gott“ – ein Zettel mit diesen Worten in arabischen Schriftzeichen liegt am Tatort, daneben Kerzen, Blumen und Kuscheltiere
DPA/FRAN K RUMPENHOR

ST

Auch die eritreische Gemeinschaftin der Schweiz zeigt sich nach derTat schockiert. Die Menschen
seien zutiefst bestürzt, sagteYonas Gebrehiwet, Medienspre-cher des Eritreischen Medien-bundes Schweiz, der Zeitung
sa„Blick“. Dass ein Kind gestorbenist, sei schrecklich. Die Gemein-chaft fürchte nun die Reaktionen
„swus der Schweizer GesellschaftWir haben Angst, dass das Ge-chehene gegen uns eingesetztird“,sagte Gebrehiwet. :
dpa

Eschockiert und bestürzt ritreer in der Schweiz

DEuro in Deutschland. In der Finanz-krise hat sich allerdings gezeigt, dassdas nicht so ist, sobald Banken insie Idee klingt einleuchtend:Ein Euro in Griechenlandmuss so viel wert sein wie ein
Wanken geraten. Dann steht plötz-lich der Euro auf dem Konto in Grie-chenland im Feuer und ist faktisch
weniger wert, weil griechische Sparerim Fall einer Schieflage ihrer Bankmit zur Kasse gebeten werden. DiesesProblem wollte man mit der Banken-
der Europäischen Zentralbank undeiner gemeinsamen Abwicklungsbe-union ausschließen. Mit einer ge-meinsamen Aufsicht unter dem Dach
hörde für Not leidende Finanzinsti-tute sowie einer gemeinsamen Einla-gensicherung – die allerdings noch
nicht existiert – sollte ein Euro auf al-len Konten europaweit die gleichenBedingungen haben. Doch die gute Idee ist fragwürdig
umgesetzt worden. Unter dem ein-heitlichen Dach sind derart unter-schiedliche Risiken gebündelt wor-den, dass niemand mehr wirklich im
Blick hat, welche Gefahren dort ver-sammelt sind. Am wenigsten diedeutschen Parlamentarier, die mögli-
art groß werden, dass sie die Ret-cherweise einen neuen Schatten-haushalt vorgesetzt bekommen.Nämlich dann, wenn die Risiken der-
tungssummen, die in der Bankenuni-on von den privaten Gläubigern vor-gesehen sind, sprengen. Die Parla-mentarier haben in diesem Fall keine
wirksamen Möglichkeiten mehr, miteinem Veto Schäden vom Haushaltabzuwenden. Das ist aus demokrati-
scher Sicht problematisch. sungsgericht die derart geplante Ban-kenunion jetzt durchgewinkt. DieTrotzdem hat das Bundesverfas-
Richter argumentieren, dass die Inte-gration Europas ein hohes Gut istund den nationalen Akteuren einRest an Mitwirkungsmöglichkeiten
aber nicht ganz ehrlich. Wer die wei-bleibt. Das mag zwar aus europapoli-tischer Sicht pragmatisch sein, weiles die Integration voranbringt. Es ist
tere Integration Europas möchte,muss das Grundgesetz entsprechendändern, sodass jeder Staatsbürger auf
einen Blick sehen kann, wo Haftungund Kompetenzen liegen. Wird bei-des entkoppelt, so, wie es bei derBankenunion der Fall ist, ist das der
Idee Europas nicht dienlich. zu zahlen hat, ohne darauf wirklicheinen Einfluss zu haben, wird vonIm Gegenteil: Wer eine Rechnung
Europa frustriert sein. Dass die Ver-fassungsrichter in Karlsruhe diefassungsrichter in Karlsruhe diefpragmatische Brüssel-Politik so ein-
ach durchgehen lassen, muss mandfach durchgehen lassen, muss manffaher kritisieren. Es ist ausgerech-net in einer Phase, in der europa-weit die Populisten erstarken, das
fffalsche Signal.alsche Signal.

KOMMENTAR
FFFalsches alsches Signal
HOLGER ZSCHÄPITZ

Ihre Post an:
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Fax: (030) 2591-71606, E-Mail: [email protected]
Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser
wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen
uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das
Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der
sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei
uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage,
jede einzelne Zuschrift zu beantworten.

Koalition – oder besser das, was von ihr
noch übrig geblieben ist. Denn in die-
sen Tagen zeigt es sich, wie wenig die
Bundesrepublik Deutschland noch als
handlungsfähig gelten kann. Dazu die
beiden folgenden Beispiele. Zum einen
versucht man in Berlin, sich vor einer
klaren Entscheidung über eine deut-
sche Beteiligung an einer europäisch-
britischen Marinemission in der Straße
von Hormus zu drücken, obwohl bei
weiteren Behinderungen der Handels-
schifffahrt in der Meeresenge am Per-
sischen Golf auch starke und alle Eu-
ropäer angehende Wirtschaftsinteres-
sen auf dem Spiel stehen. Zum Zweiten
lehnt es die SPD als kleinerer Koaliti-
onspartner ab, sich dem Zwei-Prozent-
Ziel der Nato für Verteidigungsaus-
gaben, das seit 15 Jahren auf der Agen-
da steht, auch nur anzunähern. Und
das trotz weltweit dramatisch zuge-

schnappen, sich winden und zappeln,
zeigt deutlich, dass sie Schmerz emp-
finden. Dies alles scheint jedoch die
Gegner des Fangverbotes absolut nicht
zu interessieren. Anscheinend sind
diese nicht fähig, Fische als das zu
sehen, was sie sind: nämlich fühlende
Lebewesen. Für sie sind die Geschöpfe
scheinbar nur Ressourcen zum Aus-
beuten. Vielleicht verstehen diese
Herrschaften, dass, wenn die Wasser-
tiere nicht umgehend und streng ge-
schützt werden, es in naher Zukunft
keine Dorsche und andere Fische mehr
geben wird. Möglicherweise haben
diese Leute ja auch Kinder, welche auch
einmal Fisch probieren wollen, dies
aber nicht mehr können, da die heutige
Generation mit ihrer Gier die Fisch-
bestände ausgerottet hat. Es wäre aller-
höchste Zeit, dass die Menschheit ihren
Fisch- bzw. Tierkonsum überdenkt,

denn so wie bisher können wir bei
ständig steigenden Bevölkerungszahlen
sicher nicht weitermachen. Eine Lö-
sung wäre die vegane Ernährungsform.
Ich praktiziere diese schon seit vielen
Jahren. So kann ich guten Gewissens
schlemmen und bleibe dabei kernge-
sund. JÖRG GAISER, BAIERSBRONN

LESERBRIEFE


nommener Konflikte mit immer neuen
friedenssichernden Herausforderungen
und einer schlecht ausgestatteten Bun-
deswehr. Wo bleibt da bloß die Ein-
sicht? Allmählich verliere ich die Hoff-
nung, dass es die Regierung in ihrer
jetzigen Zusammensetzung überhaupt
noch schafft, Deutschland wieder jenes
außenpolitische Gewicht zu verschaf-
fen, das es jahrzehntelang hatte.
MANFRED H. OBLÄNDER, KÖNIGSWINTER

Vegan ist die Lösung


Zu: „Breite Kritik an Dorsch-
fangverbot“ vom 25. Juli

Fischerei bedeutet für die Tiere unsag-
bare Qualen bis zum Tod. Alleine die
Tatsache, dass sie außerhalb des Was-
sers unübersehbar nach Sauerstoff

Danke, Dirk Schümer


Zu: „Lustvoll rückwärtsgewandt“
vom 30. Juli

Ein Seelenverwandter! Wir sind nicht
allein auf dieser Welt. Einen Dank an
Dirk Schümer für seinen Essay in drei
Teilen. Übereinstimmung zu 100 Pro-

Dirk Schümer für seinen Essay in drei
Teilen. Übereinstimmung zu 100 Pro-

Dirk Schümer für seinen Essay in drei

zent! SYLVIA ROSSOW-CZYSEWSKI,
WESTERRÖNFELD

Leichtgewicht


Zu: „Große Koalition, kleiner
Konsens“ vom 30. Juli

Wieder einmal hat Robin Alexander
seinen Finger in eine offene politische
Wunde gelegt. Diesmal ist es die Au-
ßen- und Sicherheitspolitik der großen

M


an muss nicht selber Kinder
haben, um den „Vorfall“ im
Frankfurter Hauptbahnhof
das Schlimmste zu finden, was einer
Mutter oder einem Vater passieren
kann. Zusehen zu müssen, wie das
eigene Kind von einem Zug überrollt
wird, ist ... mir fehlen die Worte. Ich
kann es mir nicht einmal vorstellen,
wie die Mutter mit diesem Bild im Kopf
weiterleben soll. Ja, sie wird psycho-
logisch behandelt werden, die Kranken-
kasse wird die Kosten übernehmen.
Und irgendwann wird sie vielleicht so
weit sein, dass sie einen harmlosen
Bericht über Verspätungen im Zugver-
kehr in der „Tagesschau“ sehen kann,
ohne dabei ohnmächtig zu werden.
AAAber sie wird das, was sie überlebt hat,ber sie wird das, was sie überlebt hat,
nie hinter sich lassen. Die Zeit heilt
eben nicht alle Wunden, und es kommt
vor, dass der Schmerz mit dem Abstand
zu dem Ereignis, das der Auslöser war,
nicht ab-, sondern zunimmt.
Ebenso katastrophal sind die sozia-
len Folgen einer solchen Tat oder Un-
tat. Auch wenn es stimmt, dass es eine
totale Sicherheit nicht geben kann,
gehen doch die meisten Menschen
davon aus, dass sie sich im öffentlichen
Raum bewegen können, ohne Angst

haben zu müssen, überfallen, verletzt
oder getötet zu werden. Das ist keine
Frage der Statistik, mit deren Hilfe uns
weisgemacht wird, dass die Wahr-
scheinlichkeit, beim Fensterputzen ums
Leben zu kommen, größer ist als die,
Opfer eines Terroranschlags zu werden.
Und wer sich damit tröstet, dass wir es
mit „Einzelfällen“ zu tun haben, sollte
zzzweierlei bedenken: Erstens sind zweiweierlei bedenken: Erstens sind zwei
Einzelfälle, mathematisch gesehen,
bereits eine Menge. Zweitens war der
AAAbsturz einer Concorde im Juli 2000bsturz einer Concorde im Juli 2000
bei Paris ein Einzelfall, der zur Still-
legung der ganzen Flotte führte. Nach
zzzwei Abstürzen einer Boeing 737 Maxwei Abstürzen einer Boeing 737 Max
gab es ebenfalls ein Flugverbot für alle
Maschinen dieses Typus.
In einer intakten Gesellschaft gibt es
zzzwei Währungen. Die eine heißt Geld,wei Währungen. Die eine heißt Geld,
die andere Vertrauen. Vertrauen ist
wichtiger als Geld. Dort, wo die Bürger
das Vertrauen in den Staat als Garanten
ihrer Sicherheit verlieren, kann auch
Geld nicht viel ausrichten. Der Ruf
nach mehr Polizei ist bereits das Einge-
ständnis des Versagens. Wenn ein Frei-
bad geräumt werden muss, weil es
einfacher ist, eintausend Besucher nach
Hause zu schicken, als ein paar ag-
gressive Störer zu identifizieren, dann
schwindet das Vertrauen in den Staat
und seine Organe. Es gibt ein jiddisches
Sprichwort, das die Situation angemes-
sen beschreibt. „A bisserl und a bisserl
gibt a volle Schissel.“ Der nächste „Ein-
zelfall“ wartet schon um die Ecke.
[email protected]

Bis zum nächsten Einzelfall


KOMMENTARE


HENRYK M. BRODER

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