Das Einfamilienhaus Schweiz – August-September 2019

(Marcin) #1

gearbeitet. Die Fenstergriffe aus einer Manufaktur in Belgien
sind «Shabby Chic», nicht metallisch glänzend, sondern «Old
Style». Besonders Freude bereitet der Bauherrschaft die massive
geschwungene Holztreppe, die die vier Geschosse miteinander
verbindet. Die asymetrische Treppe aus schön gemaserter, dun-
kel gebeizter Esche, bis ins Detail gemeinsam mit dem Schrei-
ner entworfen, ist für sie das Herzstück des Hauses. Hier spürt
man am besten, dass auch ein Neubau altehrwürdige Noblesse
und Behaglichkeit bieten kann.


Lift und Hundedusche Neben der Treppe steht ein praktischer
Aufzug zur Verfügung, zum Transport von Waren oder falls
das Treppensteigen einmal schwer fällt. Auch sonst bietet das
Haus viel Komfort, der sich erst auf den zweiten Blick offen-
bart. Der Wäscheabwurf in der Ankleide zum Beispiel, die
Zentralstaubsaugeranlage, das KNX-System für Beleuchtung,
Beschattung etc., die automatischen Fenster im Treppenhaus
oder der Nebenraum mit der Hundedusche, verborgen hinter
der raumhohen Schrankfront im Entrée. Praktisch ist auch das
grosse Paketfach, dezent unter der Sonnerie in die Eingangs-
front unten an der Strasse integriert. Hier kann der Postbote
grosse Pakete sicher deponieren, wenn niemand zuhause ist.


Ein Raumwunder Von der Zufahrtsstrasse her ist das Grund-
stück schmal, neben Eingangstür und Garagentor ist nur ein
Streifen Garten zu sehen. Eine Aussentreppe führt steil nach
oben, wohin, sieht man nicht, genausowenig erahnt man die
wahren Dimensionen der Liegenschaft. Dezent fügt sich der
sandfarbene Bau an den Hang, gegliedert in das Sockelgeschoss
mit Travertinfassade und zwei verputzte Obergeschosse mit


den Wohnräumen der Hausbesitzer. Hinter der Travertinfas-
sade liegen ein separates Studio und eine 3 ½-Zimmer-Einlie-
gerwohnung, hangseitig ausserdem grosszügige Kellerräume.
Hinter dem Garagentor führt eine 70 Meter lange unterirdische
Auffahrtsrampe in den Hang. Sie öffnet sich in eine grosszü-
gige Garage, die mehr ein Oldtimer Museum als ein eigent-
licher Parkplatz ist.

Mut zur Farbe Von aussen wirkt das Haus zurückhaltend, die
Dimensionen und die inneren Werte offenbaren sich erst in
den Wohnräumen. «Einige Möbelstücke haben wir an der
Möbelmesse in Köln gefunden», so die Bauherrin. Daneben
vermitteln stilvoll kombinierte Stoffe und Farben Wohnlich-
keit, dekorativ platzierte Accessoires die persönliche Note.
Die Farbwahl ist mutig: Mauve, Aubergine und Taupe, dun-
kles Holz und Stofftapeten sind gewagt, aber durch und durch
harmonisch aufeinander abgestimmt. «Das Thema Farben
wird oft vernachlässigt, dabei kostet eine farbige Wand gleich
viel wie eine weisse», weiss die Bauherrin. «Auch eine weisse
Wand hat eine Aussage und ist sichtbar. Leider haben viele
Bauherren nicht den Mut, mit Farben eine Wohnlichkeit zu
erschaffen. Allzu oft sieht man vor allem in der Schweiz nur
weisse Wände.»

Ein Meisterstück Die perfekt arrangierte Wohlfühlatmosphäre,
einer Filmkulisse ähnlich, wo gleich Clarc Gable um die Ecke
kommen könnte oder ein Mitglied des englischen Königs-
hauses, ist aber nicht das Werk eines extern zugezogenen Ein-
richtungsprofis. Es ist die Handschrift der Bauherrin, die vor
kurzem eine berufsbegleitende Ausbildung in Interior Design

Weitere Infos zu wohngesundem Bauen:
http://www.baufritz-eh.ch

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Familie R. aus dem Kanton Bern

«Wir holen die Natur


von aussen nach innen.»


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