S Ü D E N G L A N D
Stonehenge
Bath London
Brighton
Lynmouth
Winchester
The
Rising Sun
St. Ives
Eden Project
Är
me
lka
nal
100 km
FOTO: HORST FRIEDRICHS
Erleben
Winchester: Die ehe
malige Hauptstadt
Englands (10. und 11.
Jahrhundert) hat eine
wunderbar verwinkel
te Altstadt, an deren
Rande die imposante
Kathedrale steht,
Führungen sind kos
tenlos. Danach auf in
„The Royal Oak“, den
Pub, der für sich rekla
miert, der älteste
Englands zu sein. http://www.
visitwinchester.co.uk
Bath: keine Reise in
den Süden ohne die
charmante Kurstadt.
Schon die Römer
schätzten das milde
Klima sowie die Lage
und erbauten die bis
heute existierenden
Thermen. Über den
Fluss Avon spannt
sich die prächtige Pul
teney Bridge, eines
von Tausenden histo
rischen und exzellent
erhaltenen Gebäuden.
http://www.visitbath.co.uk
The Eden Project: Der
botanische Garten ist
seit der Eröffnung im
Jahre 2001 einer der
größten Besucherma
gneten in Cornwall. In
den kuppelüberdach
ten Gewächshäusern
werden tropische und
subtropische Klima
zonen simuliert. Das
Gelände ist riesig mit
Spazierwegen, Spiel
plätzen, Skulpturen.
http://www.edenproject.com
Tide und Hub: Am
Bristol Channel
schwankt der Wasser
pegel um über zehn
Meter. Ein Natur
schauspiel, besonders
schön zu beobachten
in Lynmouth: Bei auf
laufendem Wasser
spritzt die Gischt bis
auf die Straße, Stun
den später neigen
sich die Fischerboote
wie zum Nickerchen
seitwärts in den
Schlick. http://www.visitlyn
tonandlynmouth.com
Übernachten
Churston Court: Aga
tha Christie soll sich in
diesem ungewöhnli
che Hotel im Süden
Devons zu ihrem
Krimi „Mord auf dem
Golfplatz“ inspirieren
lassen haben. Die 18
Gästezimmer sind mit
viel Charakter einge
richtet. Gutes Restau
rant, gute Bar. DZ/F
ab ca. 100 Euro, Brix
ham, Church Road,
Tel. +44/1803/84 21 86,
http://www.churstoncourt.
com
Pedn Olva: ge
schmackvolles Bou
tiqueHotel in St. Ives
mit tollem Blick vom
Balkon auf Strand und
Meer. Im angeschlos
senen Restaurant ste
hen englische Pub
Klassiker auf der Karte.
DZ/F ab ca. 170 Euro,
St. Ives, Porthminster
Beach, Tel. +44/
1736/79 62 22,
http://www.pednolva.co.uk
B&Bs, Cottages, histo
rische Hotels und
Schlösser: Der „Natio
nal Trust“ und „Histo
ric UK“ bieten eine rie
sige Auswahl aparter
und nicht übertrieben
teurer Quartiere an.
Gute Ratschläge und
Familienanschluss
sind im Übrigen ein
gepreist. http://www.natio
naltrust.org.uk, http://www.
historicuk.com und
http://www.visitbritain.com
Essen und trinken
The Rising Sun: ver
winkelte Flure, knar
zende Treppen und
ein filmreifer Ausblick
auf die nahe See. Der
Pub aus dem 14. Jahr
hundert hat sich mit
regionalen Fisch
spezialitäten einen
Namen gemacht –
geräuchert, gekocht,
gegart und gebraten.
Lynmouth, Harbour
side, Tel. +44/1598/75
32 23, http://www.risingsun
lynmouth.co.uk
The Gurnard’s Head: The Gurnard’s Head:
Hier wird fabelhafte
Kost serviert, Suppen,
Fisch, Geflügel und
Lamm, aber auch ve
getarische und vegane
Gerichte. Wer länger
bleiben möchte, kann bleiben möchte, kann bleiben möchte, kann
in gemütlichen Zim
mern übernachten.
St. Ives, Treen, Zennor,
Tel. +44/
1736/79 69 28, http://www.
gurnardshead.co.uk
Tipps
Unterkünfte, Lokale und
Sehenswertes in Südengland
wall, fünf Höcker im Meer, die es, unabhän-
gig von ihrer natürlichen Schönheit, zu
einiger Berühmtheit brachten. Vor Jahren
nämlich begannen die Insel-Polizisten
damit, auf Facebook über ihren Alltag zu
posten, der etwas anders ist als der ihrer
Kollegen in Exeter, Norfolk und London.
Mal wurden Goldfische entführt und wie-
derbelebt und als Hauptverdächtige eine
Katze präsentiert. Mal lag vor einer aufge-
brochenen Gartenhütte ein Spiegelei, und
Beamte und Netzgemeinde rätselten: „Wie
und warum kommt das Ei dahin?“ Dann
wieder standen herrenlose Sandalen vor
der Polizeistation, und die Herren drinnen
orakelten: „Tourist von Aliens entführt?“
Einmal beschwerte sich eine Einwohne-
rin über vermeintliche Vandalen, die sich
an ihrem Wagen zu schaffen gemacht hät-
ten. Das waren natürlich keine Vandalen,
weil auf Scilly keine Vandalen leben. Der
Täter war, wie sich herausstellte, ein kurz-
sichtiges Pferd, das an den Gummileisten
des Automobils geknabbert hatte.
Solche Sachen passieren auf den Isles of
Scilly. Als sie auf den Inseln einen neuen
Constable suchten, bewarben sich Leute
aus Texas, Indonesien und Australien. Es
hatte sich überall herumgesprochen, dass
es sich im Süden Englands gut und gern
und lange leben lässt. 2
Urlaubern und Touristen, die tagein, tag-
aus übers Pflaster treten und in fremde
Fenster gucken. Man muss sich auch daran
gewöhnen, dass die Uhren hier anders ge-
hen und die Leute noch mit Kohle heizen
und Lebensmittel auf Holzschlitten zie-
hen. Und man muss sich daran gewöhnen,
dass jeder jeden kennt und auch seine klei-
nen Geheimnisse, die dann keine mehr
sind. Erst abends wird es ruhig in Clovelly,
ein Pub, zwei Hotels, 450 Menschen.
Land der Vielfalt
Es gibt natürlich nicht nur einen Süden
im Süden Englands, sondern mehrere.
Der Süden kann lieblich sein und schroff,
hügelig und flach, dörflich und urban, sal-
zig wie Fish’n’Chips und süßlich wie
Scones mit Clotted Cream, einem dicken
Streichrahm. Der Süden, das sind: die
weißen Fassaden von Brighton hinterm
kieseligen Strand. Das prächtige Bath mit
seinen klassizistischen Gebäuden und
den römischen Thermen in Somerset. Das
reiche St. Ives in Cornwall mit den schi-
cken Restaurants und dollen Galerien.
Die wettergegerbten Fischerorte Brixham
und Lynmouth in Devon. Das Segelpara-
dies der Isle of Wight.
Aber auch das ist der Süden: die Scilly-
Inseln, 20 Meilen vor der Küste von Corn-
Punch und posh: Der alte Tommy erzählt im
Fischerdorf Clovelly, Devon, von seinen großen
Boxkämpfen früher (o.). Und das reiche St. Ives in
Cornwall (u.) strahlt zu wirklich jeder Jahreszeit
REISE
116 29.9.2022