Der_Stern_-_29_September_2022

(EriveltonMoraes) #1
stern Nr. 18/2016, Reportage von Jan Christoph Wiechmann
über rivalisierende Banden in El Salvador

Die brutalen Bandenkriege zwischen den Terrorgruppen „Maras“ MS-13 und Barrio 18
erschüttern El Salvador seit Jahren. Der stern berichtete mehrfach darüber und sprach auch
mit ehemaligen Anführern. Kürzlich startete Präsident Nayib Bukele nun eine umstrittene,
aber in der Bevölkerung beliebte Offensive: Nachdem die Banden an einem Wochenende
80 Menschen ermordet hatten, ließ der Rechtspopulist mehr als 60000 vermeintliche
Kriminelle zum Teil willkürlich festnehmen. Er verhängte zudem den Ausnahmezustand und
setzte Bürgerrechte aus. Besonders betroffen sind Journalisten. Bukele lässt sie überwachen,
ihre Handys ausspionieren und hetzt gegen sie als „Müll“. Für ein Gespräch, wie es der stern
2016 mit dem Bandenführer Zeus führte, gäbe es jetzt bis zu 15 Jahre Haft. Bukele sieht sich auf
dem richtigen Weg und will sich erneut wählen lassen – was gegen die Verfassung verstieße.

stern Nr. 39/2022, „Die gefährlichste
Frau Europas“/„Blondes Gift“ – wie
die italienische Postfaschistin Giorgia
Meloni zur Gefahr für Europa wird

Geldhahn zudrehen
Giorgia Meloni und besonders
auch Matteo Salvini werden offen-
sichtlich aus Wladimir Putins
Kriegskasse finanziert. Ihr Ziel ist
eindeutig: Sie wollen die euro-
päische Wertegemeinschaft unter-
laufen. Aber die EU ist nicht wehr-
los: Sie könnte der neuen Regie-
rung nun finanzielle Mittel aus
dem „EU-Sonderfonds“ streichen.
Dieter Obst, Wiesbaden

Nichts gelernt
„Die gefährlichste Frau Europas“
kann Meloni nur mithilfe ihrer

Wählerinnen und Wähler werden.
Bei denen handelt es sich dann
nicht um „brave Bürger“, sondern
um Menschen, die nichts aus der
jüngeren italienischen Geschichte
gelernt haben. Demokratie könnte
so schön sein, wenn ein aufge-
klärtes Volk gewissenhaft mit
dem Wahlrecht umgehen würde.
Uwe Tünnermann, Lemgo

Wahlergebnis respektieren
Eine Frechheit, dass Sie sich so
einseitig um diese Wahlen
kümmern. Das Votum der Italiener
ist zu respektieren. Basta. Ich hätte
mir eher einen Draghi als Wahl-
sieger gewünscht, aber das ist ein
anderes Thema.
Othmar Frei, Bozen, Italien

stern Nr. 39/2022, „Die Menschen
vertrauen euch nicht mehr!“ –
Interview mit Richard David Precht
und Harald Welzer

Narzisstische Kränkung
In der Psychopathologie würde
man Precht und Welzer nach die-
sem Interview wahrscheinlich die
Diagnose „paranoide Störung“
attestieren. Tatsächlich verbirgt
sich hinter ihren kruden Vorwürfen
eher eine narzisstische Kränkung.
Erfolgsverwöhnt äußern sie sich
seit Jahren zu jedem Thema, obwohl
es ihnen oft an Expertise fehlt.
Ihre Äußerungen werden immer
mit dem Label „Philosoph“ bezie-
hungsweise „Soziologe“ aufgewertet.
So wurde über die Jahre Kompe-
tenz suggeriert. Die beiden sind es
nicht gewohnt, dass man ihnen
so deutlich die Deutungshoheit
abspricht. Jetzt schmollen sie und
teilen aus. Sollen sie doch mal eine
Pause einlegen, ein freiwilliges
soziales Jahr absolvieren und das
Klagen den wirklich Benachteilig-
ten der Gesellschaft überlassen.
Nino di Bari, Düsseldorf

Leider nur Gefasel
Die beiden Oberintellektuellen
liefern leider nur irrlichterndes,
inkonsistentes Gefasel. Köstlich,
wie die beiden Interviewer jede
ihrer Behauptungen mühelos
widerlegen. 90 Prozent aller Länder
könnten froh sein, wenn sie unsere
Presselandschaft hätten.
Gebhard Boddin, Hamburg

Hervorragend
Ihre Redakteure haben ein
hervorragendes Interview geführt
und aus den Autoren die „heiße
Luft“ gelassen – wobei diese eigent-
lich höchstens lauwarm war.
Olaf Schulte, Walheim

Bedauerliche Entwicklung
Precht und Welzer sind selbstüber-
zeugte Intellektuelle, die sich in
Sphären abseits jeglicher Erdnähe
bewegen. Prechts Entwicklung vom
sanften, realitätsnahen Philoso-
phen zum aggressiven Rechthaber
ist bedauerlich. Und was ist mit
Welzer? Ach, dessen Ansichten
waren ja schon immer weltfremd.
Annemarie Fischer, Wielenbach

Weitere Leserbriefe zu diesem Thema
unter http://www.stern.de/prechtwelzer

In ein paar Monaten wird


wieder einmal eine italienische


Regierung dahin sein – und


die nächste Wahl anstehen ...


Mechthild Hanisch-Gorland, Schlangenbad


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