Die Welt am Sonntag - 04.08.2019

(Sean Pound) #1
ANNE-MARIE PAPPAS FÜR WELT AM SONNTAG

/

Eigentlich sollten in den Sommerferien
die Techniker im Gymnasium Wald-
kirch anrücken. Die Schule in Baden-
Württemberg hat vor Kurzem einen
Glasfaseranschluss bekommen, nun sol-
len zwölf Klassenzimmer mit digitalen
Tafeln, sogenannten Smartboards, aus-
gestattet werden. Die erforderlichen
80.000 Euro seien bereits im Schulbud-
get eingestellt worden, sagt Schulleiter
Bernd Zickgraf. Doch die Techniker
werden nicht kommen, das Projekt liegt
auf Eis. Schuld ist eine Haushaltssperre,
die die Stadt kurz vor den Sommerferi-
en verhängt hat.

„Wir dürfen nur Reparaturmaßnah-
men in Auftrag geben und dringend not-
wendige Beschaffungen“, sagt Zickgraf,
der auch Vorsitzender der Direktoren-
vereinigung Südbaden ist. „Die Smart-
boards gehören nicht dazu.“ Das sei är-
gerlich, schließlich hätte er mit Beginn
des neuen Schuljahres den digitalen Un-
terricht gerne weiter ausgebaut. Viele
Lehrer hätten schon „tolle pädagogi-
sche Ideen und erste Konzepte“ entwi-
ckelt. Nun habe er zwar „eine dicke Lei-
tung“, aber keine Geräte. „Es ist, als ob
man einen Mercedes im Hof stehen hat,
aber keinen Sprit, um ihn zu fahren.“
Mit seinem Unmut ist Zickgraf nicht
allein. Seit Jahren warten Schulleiter
und Lehrer auf Geld für die digitale Auf-
rüstung der Schulen. Während Länder
wie Norwegen oder Australien ihren
Nachwuchs längst fit machen für die di-
gitale Arbeitswelt, sieht es in einigen
deutschen Schulen noch aus wie in den
90ern. Lehrer beklagen, dass sie in der
Schule keine E-Mails öffnen können,
weil die Internetverbindung zu schlecht
sei. Andere haben zwar einen leistungs-
fähigen Internetanschluss, aber keine
Geräte, um ihn zu nutzen. Die Sommer-
ferien – eigentlich ideal, um größere
Bauarbeiten durchzuführen – verstrei-
chen auch in diesem Jahr vielerorts un-
genutzt. Dabei hatte es zuletzt so aus-
gesehen, als könnte es endlich vorange-
hen mit der Digitalisierung.
Im Frühling nämlich einigten sich
Bund und Länder auf ein milliarden-
schweres Paket: Immerhin 5,5 Milliarden
Euro sind für die Ausstattung der Schu-
len vorgesehen, rund 125.000 Euro pro
Schule. Das Geld stellt zu 90 Prozent der
Bund zur Verfügung, zu zehn Prozent
die Länder und Kommunen. Die Verein-
barung wurde monatelang ausgehandelt
und schließlich im Mai unterschrieben.
„Gelder können ab sofort fließen“, mel-
dete die Bundesregierung. Doch offen-
sichtlich fließen sie nicht.
Verantwortlich sind vor allem die
Länder. Bislang können die Schulträger

nur in Sachsen, Bremen und Bayern
Bundesmittel aus dem Digitalpakt bean-
tragen, das zeigt eine Umfrage dieser
Zeitung bei den Kultusministerien.
Sachsen hatte die notwendige Förder-
richtlinie schon im Mai veröffentlicht,
Bremen und Bayern im Juli. Auch Ham-
burg hat diese Förderrichtlinie bereits
erstellt, will seine Schulen aber zentral
ab Herbst ausstatten. In vielen anderen
Bundesländern sind die Förderrichtlini-
en fertig und sollen demnächst in Kraft
treten. Andere Länder arbeiten noch
daran – trotz der langen Vorlaufphase.
AAAus dem hessischen Kultusministeri-us dem hessischen Kultusministeri-
um heißt es, dass die Schulträger im
Laufe des vierten Quartals „erste An-
träge für die Schulen stellen können“.
Zunächst müsse noch ein Gesetz den
Landtag passieren. Sachsen-Anhalt er-
klärt, dass noch „das Benehmen mit
dem Bund hergestellt“ werden müsse,
bevor die Richtlinie voraussichtlich im
September in Kraft trete. Aus Baden-
WWWürttemberg heißt es, man sei mit derürttemberg heißt es, man sei mit der
Förderrichtlinie „nahezu“ fertig. Zu-
dem verweist das Land darauf, dass es
bereits eine erste Tranche aus Landes-
mitteln an die Kommunen ausgezahlt
habe, um eine Anschubfinanzierung zu
leisten. 75 Millionen Euro flossen dem-

nach im Juni, um noch vor den Ferien
erste Investitionen zu ermöglichen.
Doch der Fall Waldkirch zeigt, dass das
Geld nicht unbedingt bei den Schulen
ankam.
„Aufgrund rückläufiger Gewerbesteu-
ererträge und Verzögerungen von
Grundstückserlösen“ habe der Gemein-
derat eine haushaltswirtschaftliche
Sperre verhängen müssen, sagt Oberbür-
germeister Roman Götzmann (SPD). Da-
von betroffen seien „alle nicht begonne-
nen Investitionsmaßnahmen“, somit
aaauch die Smartboards. Die nun ausbe-uch die Smartboards. Die nun ausbe-
zahlten Fördergelder des Landes habe
die Gemeinde dafür genutzt, einen Teil
der Mittel zu refinanzieren, die bereits
in den letzten Jahren in die Digitalisie-
rung der Schulen flossen. „Mit den
nächsten Umsetzungsschritten“ rechne
man „ab 2020“ – dann, wenn die Bun-
desmittel aus dem Digitalpakt in Baden-
Württemberg ankämen. Vorerst wartet
das Gymnasium Waldkirch also weiter
auf die Smartboards – wie viele andere
Schulen des Landes.
Das führe zu neuen Ungleichheiten,
sagen Lehrerverbände und Kommunen.
„Wenn es ein Bundesland nicht mehr
geschafft hat, die Richtlinien vor den
Sommerferien in Kraft zu setzen, dann

läuft auch im nächsten Schulhalbjahr
größtenteils nichts“, sagt Heinz-Peter
Meidinger, Präsident des Deutschen
Lehrerverbands. Teure Anschaffungen
müssten durch die Kommunen teilwei-
se europaweit ausgeschrieben werden,
es könne dann Monate dauern, bis sie an
den Schulen ankommen. „Der Bildungs-
föderalismus führt in diesem Fall zu ei-
ner extremen Ungerechtigkeit.“
Auch der Deutsche Städte- und Ge-
meindebund glaubt, dass durch die Ver-
zögerungen neue „Ungleichgewichte in
der Bildungslandschaft“ entstehen. Es
sei „suboptimal“, wenn die Kommunen
nicht wüssten, „was und unter welchen
Voraussetzungen gefördert wird“, sagt
Präsident Uwe Brandl. „Es ist vor allem
schade für die Schülerinnen und Schü-
ler, weil es auch dauern wird, bis die
neuen Strukturen geschaffen und um-
gesetzt sind.“
Schon heute sind die Voraussetzun-
gen in den Ländern höchst unterschied-
lich. Während etwa im Stadtstaat Ham-
burg 92 Prozent aller Schulen über ei-
nen Breitbandanschluss mit einer Leis-
tung von mindestens 50 Megabit pro
Sekunde verfügen, sind es in Sachsen-
Anhalt laut einer aktuellen Auswertung
des Bundesverkehrsministeriums nur
49 Prozent.
Auch inhaltlich sind die Schulen un-
terschiedlich weit. So verfügten in
Hamburg und in Bayern inzwischen alle
Schulen über sogenannte medienpäda-
gogische Konzepte, teilen die dortigen
Kultusministerien mit. Sie sind Voraus-
setzung dafür, dass Bundesmittel aus
dem Digitalpakt beantragt werden kön-
nen. In Baden-Württemberg fängt die
Erarbeitungsphase hingegen für viele
Schulen erst an.
„Wenn die Schulen engagierte Lehr-
kräfte haben, die sich reinknien, können
solche Konzepte zeitnah entwickelt
werden“, sagt Lehrerverbandspräsident
Meidinger, der selbst ein Gymnasium in
Bayern leitet. „Bei uns hat sich eine
Gruppe gefunden, die das wirklich vo-
rantreiben will und auch über die Un-
terrichtszeit hinaus an den Konzepten
arbeitet.“ Anders sehe es an Schulen
aus, an denen das Know-how oder die
Kapazitäten fehlten. „Beispielsweise ha-
ben viele Grundschulen noch kaum Er-
fahrung mit digitalem Unterricht ge-
macht. Die beginnen teilweise von null
und brauchen mehr Unterstützung.“
Wie diese aussehen wird, legen meh-
rere Länder dar. In Bayern etwa sollen
170 Berater die Digitalisierung beglei-
ten. In Rheinland-Pfalz können Schulen
digitale Koordinatoren benennen, die
dann weniger Stunden unterrichten
müssen. Viele Länder wollen online Hil-
festellungen geben, damit die Schulen
ihre Medienkonzepte erarbeiten kön-
nen. Damit soll vermieden werden, dass
die Lehrer einfach Technik bestellen,
ohne die Notwendigkeit zu prüfen.
Fortbildungen sollen dafür sorgen, dass
die Lehrer die neu angeschafften Geräte
auch sinnvoll bedienen.
Zeit bleibt für all das nur noch wenig.
„Möglichst bis 2021“ soll „jede Schüle-
rin und jeder Schüler jederzeit“ eine di-
gitale Lernumgebung nutzen können,
heißt es in einer Vereinbarung der Kul-
tusministerkonferenz aus dem Jahr


  1. Noch halten die Länder daran fest.


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Milliarden?


Mit 5,5 Milliarden Euro will die Politik die


Digitalisierung der Schulen vorantreiben:


Lehrer sollen fortgebildet, Geräte


angeschafft und WLAN installiert werden.


Seit Mai stehen die Mittel bereit – doch an


das Geld kommen die Schulen nicht ran


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VONRICARDA BREYTON

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Abgezeichnet von:
Artdirector

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Textchef

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Chefredaktion

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04.08.194. AUGUST 2019WSBE-HP


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6 POLITIK WELT AM SONNTAG NR.31 4.AUGUST


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olizisten sehen sich bei Abschie-
bungen mit erheblicher Gewalt
konfrontiert. Im vergangenen
Jahr wurden von „284 im Zusammen-
hang mit Rückführungen angegriffenen
Bundespolizisten 71 verletzt“, teilt die
Bundespolizei dieser Zeitung mit. Im
Jahr zuvor seien demnach 274 Beamte
angegriffen worden. Hierbei geht es nur
um Widerstandshandlungen bei Ab-
schiebungsflügen – für sie ist die Bun-
despolizei zuständig. Für die Abholung
und Zulieferung der Ausreisepflichtigen
an die Flughäfen sind die Landespoli-
zeien verantwortlich.
Laut Bundespolizei wird „die Art
oder Schwere der Verletzung nicht er-
fasst“. Bekannt wurde zuletzt ein Fall,
in dem einem Beamten in München die
Kniescheibe gebrochen wurde, weil ein
26-Jähriger aus Sierra Leone auf der
Flugzeugtreppe in Panik um sich trat.

Wie der Vorsitzende der Bundespolizei-
gewerkschaft Ernst G. Walter, der selbst
viele Flugabschiebungen begleitet hat,
erzählt, seien „Tritte, Schläge und Kopf-
stöße durch Abzuschiebende an der Ta-
gesordnung“. Doch zu schweren Verlet-
zungen komme es meist nicht, weil die
speziell dazu ausgebildeten Beamten
damit umzugehen wüssten.
Dieter Romann, der Präsident der
Bundespolizei, sagte: „Neben Einsät-
zen nach Suiziden und Tötungsdelik-
ten im Bahnbereich sind Rückführun-
gen mitunter eine der schwierigsten
polizeilichen Aufgaben, die wir bei der
Bundespolizei zu vollziehen haben.“
Ein Bundespolizist, der nicht nament-
lich genannt werden möchte, sagte:
„Prellungen, blaue Flecken, selbst ge-
brochene Handgelenke, das ist alles
heilbar, die Kollegen haben trotz zahl-
reicher Impfungen am meisten Angst

vor Ansteckungen“, berichtet er. Fälle
wie im letzten Jahr, als ein Abzuschie-
bender ein Stück seiner Zunge abbiss
und die Beamten mit Blut bespuckte,
seien das größte Berufsrisiko. „Unter
den Abzuschiebenden sind auch viele
Drogenabhängige, nach einem Biss zit-
tert der Kollege dann erst einmal wo-
chenlang zu Hause mit seiner Familie,
bis das Ergebnis des HIV-Tests endlich
vorliegt.“
Laut dem Rückführungsbeamten hal-
te sich „bei Sammelabschiebungen die
Verletzungsgefahr in Grenzen, weil
zwei bis drei Beamte auf einen Rückzu-
führenden kommen“. Wegen der perso-
nellen Übermacht versuchten die Aus-
reisepflichtigen dabei oft erst gar kei-
nen Widerstand. Bei den Einzelabschie-
bungen in normalen Linienmaschinen
sei dies wegen der großen Öffentlich-
keit durch die vielen anderen Passagiere

oft anders und für die Beamten deshalb
auch schwieriger.
Armin Schuster, der Obmann der
CDU im Innenausschuss, sagt: „Der Wi-
derstand gegen die Beamten ist heftig.
Mir berichten permanent Bundes- und
Landespolizisten, das Widerstandsver-
halten wirke einstudiert.“ Wenn das
einstudierte Beißen, Treten und Vollko-
ten damit belohnt werde, dass eine Ab-
schiebung abgebrochen wird, dann neh-
me die Gewalt und damit die Verlet-
zungsgefahr zu.
„Leider belohnen die Fluggesellschaf-
ten und ihre Piloten das aggressive Ver-
halten der Abzuschiebenden zu oft, in-
dem sie entscheiden, einen Abzuschie-
benden nicht mitzunehmen, wenn der
sich wehrt“, klagt Schuster. Dabei seien
an Bord die gut ausgebildeten Bundes-
polizisten für die Sicherheit verant-
wortlich. „Es hat noch keinen einzigen

Fall gegeben, in dem ein Abzuschieben-
der an Bord die Flugsicherheit gefähr-
det hat.“
Insgesamt mussten im vergangenen
Jahr laut Statistiken des Bundesinnen-
ministeriums 1637 Abschiebungen „auf-
grund von Widerstandshandlungen“ am
Flughafen abgebrochen werden, noch
einmal so viele wehrten sich schon auf
dem Weg dorthin erfolgreich. Vor allem
aber scheitern Rückführungsversuche,
weil fast jeder zweite Abzuschiebende
zum Abholungszeitpunkt von den Poli-
zisten erst gar nicht an seiner Wohn-
adresse angetroffen wird, wie diese Zei-
tung vor einem Jahr zuerst unter Beru-
fung auf interne Statistiken der Behör-
den berichtet hatte. Insgesamt wurden
2018 laut Bundesinnenministerium nur
23.617 Ausländer abgeschoben und da-
mit sogar noch weniger als in den bei-
den Vorjahren – diese leicht rückläufige

Tendenz setzt sich in diesem Jahr fort
(1. Quartal: 5613).
Bei der überwiegenden Mehrheit der
ohne Schutzgrund über das Asylsystem
eingereisten Migranten (von 2016 bis
2018 traf das BAMF 744.501 negative
Asylentscheidungen), kommt es gar
nicht zu einem konkreten Abschie-
bungsversuch – sei es wegen ungeklär-
ter Identitäten, rücknahmeunwilliger
Herkunftsstaaten, erfolgreicher Klagen,
Ausreise, Untertauchen oder weil schon
Aufenthaltstitel etwa wegen Arbeitsauf-
nahme oder Familiengründung erteilt
wurden. In den mageren Rückführungs-
zahlen sind sogar schon die Dublin-
Überstellungen innerhalb Europas ent-
halten (2018: 7102). Auch der eingangs
erwähnte Mann aus Sierra Leone, sollte
eigentlich nur nach Mailand geflogen
werden, weil er schon in Italien im Asyl-
verfahren war. MARCEL LEUBECHER

„Tritte, Schläge und Kopfstöße sind an der Tagesordnung“


7 1 Bundespolizisten wurden bei Abschiebungen verletzt. Die Zahl der Rückführungen in die jeweiligen Heimatländer ist weiter gesunken


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