Frankfurter Allgemeine Zeitung - 04.08.2019

(Rick Simeone) #1

32 sport FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG, 4. AUGUST 2019, NR. 31


E


r steht nicht nur in der Max-
Schmeling-Halle im Zentrum der
Aufmerksamkeit – der Stufenbar-
ren der Turnerinnen hat es dieser Tage
bis in den Berliner Hauptbahnhof ge-
schafft. Da springt einem Elisabeth
Seitz überlebensgroß mit konzentriert
aufeinandergepressten Lippen entgegen.
Die Arme sind in Richtung Betrachter
ausgestreckt, aber der Blick fixiert den
Holm des Geräts. Ihres Lieblingsgeräts.
Am Samstag hat sie in Berlin an ei-
nem anderem Gerät ein veritables Desas-
ter erlebt. Drei Stürze vom Balken zer-
störten ihren Traum vom achten Mehr-
kampftitel. Am Stufenbarren aber be-
wies sie die von ihr gewohnte Souveräni-
tät und zog mit der Bestnote von 14,65
Punkten ins Gerätefinale an diesem
Sonntag ein.
Elisabeth [/LW+1]Seitz ist schon jetzt
Rekordmeisterin mit mehr als 20 natio-
nalen Titel, allein sieben davon am Stu-
fenbarren. Für die 25-Jährige haben die
beiden Stangen seit Jahren eine herausra-
gende Bedeutung: Es ist ihr erklärtes
„Lieblingsgerät“, an dem sie schon 2012
bei den Olympischen Spielen in London
in ihrem damals ersten olympischen Ge-
rätfinal stand und Sechste wurde. Doch
war der Barren keineswegs immer nur
Grund zur Freude. 2016 bei den Olympi-
schen Spielen in Rio stand sie wieder im

Barren-Finale der acht Weltbesten. Da
gaben ihre Leistungen zuvor, selbst bei
nüchterner Betrachtung, Anlass, an eine
Medaille zu denken. Elisabeth Seitz wur-
de Vierte, mit einem Abstand von 0,133
Punkten. Damals sagte sie nach dem
Wettkampf, es sei „ganz toll“, Vierte in
einem olympischen Barrenfinale zu wer-
den, aber in Wahrheit überwältigte sie
damals wohl das Gefühl der Enttäu-
schung. Die Bronzemedaille in Rio hat-
te ihre Teamkollegin Sophie Scheder
aus Chemnitz gewonnen, die ebenfalls
in Berlin im Finale stehen wird.
Scheder bei einer gelungenen Barren-
übung zuzuschauen ist etwas ganz Beson-
deres, denn die vergleichsweise große
Turnerin hat eine außergewöhnliche Be-
gabung für den idealen Schwung. Auf
den ersten Blick schwingt sie wie alle an-
deren auch, um in den Handstand zu
kommen, um ein Flugelement vorzube-
reiten, um Geschwindigkeit für die Salti
und Schrauben zum Abgang zu gewin-
nen. Aber im Gegensatz zu der Mehr-
heit der Barrenturnerinnen wirkt ihr
Schwung leicht und mühelos, jegliche

Kraftanstrengung bleibt dem Auge des
Betrachters verborgen. Eine solche
Übung, die, technisch betrachtet, aus
vielen einzelnen Elementen besteht,
wirkt dann wie eine einzige fließende Be-
wegung, aus einem Schwung sozusagen.
Sophie Scheder, die schon 2012 Junio-
ren-Europameisterin am Barren gewor-
den war, hat ihren Schwung bei Gabi
Frehse in Chemnitz perfektioniert. Auf
die Frage, warum viele ihrer Turnerin-
nen gerade am Barren so gut werden,
sagt sie: „Weil ich dieses Gerät liebe.“
Die Liebe übertrage sich dann eben. Da-
bei geht es allerdings eher um beharrli-
ches Training denn um emotionale Be-
lange: „Ich weiß von diesem Gerät am
meisten, bin technisch am versiertesten,
kenne und sehe viele Details, deshalb
glaube ich, jede Turnerin kann bei mir
einen relativ guten Barren lernen“, sagt
Frehse. Ihre Faszination für das, was sie


  • genau wie die Turnerinnen – als „Lieb-
    lingsgerät“ bezeichnet, hat wohl nicht
    zuletzt auch biographische Motive: „Ich
    war ja mal Spartakiade-Siegerin am Stu-
    fenbarren.“


Elisabeth Seitz hat sich von ihrer Er-
fahrung in Rio keineswegs entmutigen las-
sen. Im Frühjahr 2017 gewann sie mit
Bronze bei den Europameisterschaften
ihre erste große internationale Einzelme-
daille an den Holmen, im vergangenen
Jahr folgte mit WM-Bronze der bisheri-
ge Höhepunkt. Über die langen Jahre ih-
rer Karriere hat sie am Barren vergleichs-
weise viel mehr Zeit zugebracht als an
den anderen Geräten. Allerdings nicht
etwa, weil sie es sich hätte aussuchen dür-
fen, ihrem liebsten Gerät einfach mehr
Zeit zu widmen, sondern weil immer wie-
derkehrende Fußverletzungen – auch mo-
mentan kämpft sie wieder mit einem
schmerzhaften Fuß – das Training an den
anderen Geräten verhinderte.
Wie schon in Rio 2012 und im vergan-
genen Jahr, so wurde für die Olympiaqua-
lifikation bei der WM in Stuttgart im
Oktober dem deutschen Team der Bar-
ren als Startgerät zugelost. Im vergange-
nen Jahr gelang der Einzug ins Teamfina-
le, das würde die Teilnahme in Tokio si-
chern. „Ich würde mal sagen, eigentlich
ist es ein gutes Omen“, sagt Elisabeth
Seitz. Und auch Cheftrainerin Koch
zeigt sich mit der Auslosung zufrieden.
Auf die Frage, warum deutsche Turnerin-
nen im internationalen Vergleich immer
am Barren die besten Noten erzielen,
sagt sie: „Weil wir Tradition haben und
weil wir wissen, dass wir es können, dann
ist es nämlich einfacher.“

Fliegen, greifen, schweben: Elisabeth Seitz an ihrem Lieblingsgerät Foto Imago


Sie haben den Ironman auf Hawaii
zweimal gewonnen und als Erster die
Gesamtzeit auf unter acht Stunden
gedrückt. Am Sonntag starten Sie bei
den Finals in Berlin im Triathlon-
Sprint über 750 Meter Schwimmen,
20 Kilometer Radfahren und fünf Ki-
lometer Laufen. Werden Sie da über-
haupt auf Touren kommen?
Ich bin sehr gespannt. Für mich ist das
eine Black Box. Ich habe, wie die meis-
ten, mit diesen Distanzen angefangen.
Aber jetzt ist das natürlich weit weg für
mich. Im Trainingslager in St. Moritz
habe ich gerade mit den besten Kurz-
distanzlern trainiert. Sie sind deutlich
schneller auf den Unterdistanzen als ich.
Diese Sprintfähigkeit habe ich mir
längst abtrainiert.

Werden Sie die Strecke zwei-,
dreimal absolvieren, bevor es ins
Rennen geht, damit Sie über-
haupt in Fahrt kommen?
Ich werde anderthalb Stun-
den vor dem Wettkampf
mit Sport beginnen müs-
sen. Ich habe so große Trai-
ningsumfänge, dass ich Zeit
brauche, um meinen Motor
warm zu bekommen. Ich
will auf den Punkt hell-
wach und topfit sein.
Sonst werde ich auf
den ersten hundert Metern abgehängt.

Der Wettkampf soll für die Besten in
weniger als einer Stunde vorbei
sein...
Ich glaube, dass ich trotzdem ein gutes
Rennen machen kann. Ich werde auf
alle Fälle versuchen, Vollgas zu geben.
Ich werde nicht um den Sieg mitreden,
aber darum geht es nicht. Es geht dar-
um, meinem Verein und meinem Sport

etwas zurückzugeben. Und ich hatte in
Frankfurt gerade einen so schlechten
Ironman-Wettkampf, dass ich mich mal
wieder richtig quälen möchte.

Sie hatten in Frankfurt mit Magen-
Darm-Problemen und einem Platten
beim Radfahren zu kämpfen. Ein Ver-
gnügen wird das nicht gewesen sein.
Vom Quäl-Faktor her war das der
schlimmste Wettkampf, den ich je ge-
macht habe. Aber von der muskulären
Anstrengung, von der Intensität her
will ich in Berlin in den schwarzen Be-
reich gehen. Sagen wir so: Ich will ver-
suchen, mitzuhalten. Wenn ich aller-
dings auf die Jahrgänge in der Startlis-
te schaue, komme ich mir im Ver-
gleich zu den anderen Teilnehmern
wie ein Greis vor.

Sind Sie auf den Sprint vorbe-
reitet?
Wir haben das in die Vorberei-
tung auf Hawaii integriert.
Damit setzen wir einen neu-
en Reiz. Nach Berlin geht’s
in die längeren Intervalle.

Triathlon ist ein einsa-
mes Vergnügen. Er-
warten Sie am Sonn-
tag, in Publikum ba-
den zu dürfen?
Ich hoffe, dass viele Zu-
schauer da sind. Gerade der Sprint bie-
tet sich dafür an. Ich hoffe, dass auch
ich meinen Teil dazu beitrage, dass ein
paar Leute an die Strecke kommen. Das
stand im Kern der Überlegung, dort an-
zutreten: die ganze Geschichte noch
mehr in die Öffentlichkeit zu rücken
und zu zeigen, dass Triathlon der geilste
Sport der Welt ist. Wir machen Promo-
tion für den Sport und die Finals. Das
ist für mich der wichtigste Faktor. Inso-

fern hoffe ich, dass wir unsere Runden
am Olympiastadion durch ein Spalier
von Zuschauern laufen.

Wechselzone und Ziel sind auf dem
Vorplatz des Stadions...
Was ich in der Ausschreibung gesehen
habe, mit der Tribüne direkt vor dem
Olympiastadion, erinnert an Olympische
Spiele. Wenn das so wird, wie sie es be-
bildert haben, wird es einfach genial.
Hat Ihr Verein Sie verpflichtet, be-
zahlt der Verband Sie für den Start,
oder hat Ihr Trainer Faris Al-Sultan
mit seinen Verbindungen zum ZDF
Sie zur Teilnahme gedrängt?
Mein Trainer ist auch Bundestrainer der
Kurzdistanzler. Er wollte mich schon im
Frühjahr für die Leistungsüberprüfung
im Sprint, sagen wir: begeistern. Ich
sollte tausend Meter schwimmen und
1500 Meter auf der Bahn laufen...

... statt 3,86 Kilometer im Wasser
und Marathon auf der Straße.
Da habe ich gesagt: lieber nicht. Die
Idee stammt von Faris. Er hat mich da-
von überzeugt, dass es trainingstech-
nisch sinnvoll ist.


Gehen Sie ein Risiko ein mit dem
Start?
Ich hoffe nicht, dass ich mich auf die
Matte lege. Die Wahrscheinlichkeit ist
auf der kurzen Distanz viel größer. Ich
nehme an, dass wir in einem Pulk von
fünfzig, sechzig Mann Rad fahren wer-
den. Beim Ironman ist eine Sturzgefahr
praktisch nicht gegeben.

Bekommen Sie Antrittsgeld?
Nein. Das Geld, das mir von meinem
Verein zusteht, soll er in die Jugendar-
beit stecken. Dies ist mein Geschenk an
den Triathlon.

Empfinden Sie es als etwas Besonde-
res, dass zehn Sportarten für ihre
Meisterschaften an einem Wochenen-
de in einer Stadt zusammenkommen?
Ich finde das Konzept der Finals mega-
mega-gut. Ich kann nur loben, dass man
es endlich geschafft hat, viele Randsport-
arten zusammenzufassen und ein Event
daraus zu machen. Ich glaube, dies ist
die einzige Chance, wenigstens für ein
Wochenende dem Fußball ein bisschen
das Wasser abzugraben und Aufmerk-
samkeit auf uns zu ziehen. Die Zuschau-
er können sich Inspiration holen, kön-
nen sich ausprobieren – ich bin echt ein
Fan dieser Idee.

Dabei ist sie gar nicht so neu.
Ich habe vor zehn Jahren gefordert, ge-
meinsame Veranstaltungen von olympi-
schen Sportarten zu machen. Das ist
auch für uns Sportler nett, wenn wir
nicht in die Walachei gehen, um Triath-
lon zu machen, sondern uns in der
Stadt mit anderen Athleten austauschen
können. Die Turner können endlich
mal aus ihrer staubigen Halle rauskom-
men und sich einen Triathlon anschau-
en. Wir können mit ihnen ins Gespräch
kommen. Es ist wichtig, dass wir alle
über den Tellerrand schauen.

Sind Sie für eine Wiederholung?
Definitiv. Ich glaube, dass dieses Kon-
zept die Zukunft ist. Die Finals dürfen
nicht nur dieses eine Mal stattfinden.

Fehlt Ihnen so etwas wie ein Olympi-
sches Dorf?
Für die Sportlerinnen und Sportler
ist es wichtig, dass ein Austausch stattfin-
det. Dass es einen Ort der Begegnung
gibt. Ich bin zur Fußball-Nationalmann-
schaft eingeladen worden, damit die
Spieler mal aus der Fußball-Blase heraus-

kommen und mit Athleten ins Gespräch
kommen, die sie sonst nie treffen wür-
den. Nun begegnen sich in Berlin drei-
einhalbtausend Sportler aus zehn Sport-
arten. Daraus kann eine Dynamik entste-
hen, die für den Sport in Deutschland
nur gut ist.
Die Idee der Finals entspringt den
langen Wochenenden, an denen
das Fernsehen ununterbrochen
Wintersport sendet. Kennen Sie die
Erfahrung, auf dem Sofa zu liegen
und sich das Stunde um Stunde
anzuschauen?
Vom Wintersport kann man lernen,
dass dies ein Erfolg ist. Ich schaue mir
das an. Im Sommer ist Saison, da bin
ich zum Training und zu Wettkämpfen
extrem viel unterwegs. Aber im Winter
bin ich viel drin. Ich schaue mir gern Bi-
athlon an, wenn ich mit dem Fahrrad
auf der Rolle trainiere. Das macht rich-
tig Spaß.

Wie Triathlon sind solche Wettbewer-
be mehr als die Summe ihrer Einzel-
teile. Zuletzt konnte man das bei den
European Championships in Berlin
und Glasgow erleben. Woher kommt
diese Faszination?
Das ist auch das Geheimnis der Olympi-
schen Spiele. Die Abwechslung, die
Kurzweil der einzelnen Wettbewerbe
spielen eine Rolle. Drei Minuten Kanu,
dann Marco Koch in hoffentlich weni-
ger als zwei Minuten und 8 Sekunden
über 200 Meter Brust, dann der Wech-
sel beim Triathlon, dann eine Übung
beim Turnen – da ist permanent Bewe-
gung und Spannung. Da sind immer
neue individuelle Geschichten zu erzäh-
len. Und alles gehört zusammen. Da
entsteht etwas großartiges Neues.
Die Fragen stellte Michael Reinsch.

Der Stufenbarren als große Liebe


Berlin(sid).Andreas Toba ist zwei
Monate vor der Heim-WM in Stutt-
gart wieder glänzend in Form. Der
28 Jahre alte Turner aus Hannover
sicherte sich nach drei überstande-
nen Knieoperationen am Samstag
bei den deutschen Mehrkampf-
Meisterschaften in Berlin seinen
zweiten Titel nach 2016. Er verwies
nach stabilem Sechskampf und
83,10 Punkten Titelverteidiger Mar-
cel Nguyen (82,35) und Youngster
Karim Rida aus Berlin (81,60) auf
die anderen Podestplätze. „Das war
ein harter Weg. Umso mehr freue
ich mich, dass ich wieder ganz
oben stehe“, sagte der neue Meis-
ter, der wie so oft trotz seines star-
ken Mehrkampfs nicht ganz zufrie-
den war. „Am Pferd waren die Bei-
ne einmal zu weit auseinander. Im
Finale am Sonntag will ich zeigen,
dass ich es besser kann“, sagte er.
Bei den Titelkämpfen im Rahmen
der Finals schufen sich die drei
Erstplazierten damit glänzende Aus-
gangspositionen im Kampf um die
fünf Tickets für die Heim-Welt-
meisterschaften vom 4. Oktober an
in Stuttgart. Dort werden die letz-
ten Olympia-Tickets an neun Rie-
gen vergeben.

mr.Berlin. Der einsame Rekordlauf
von Konstanze Klosterhalfen über
5000 Meter und eine Nullnummer
von Diskus-Olympiasieger Chris-
toph Harting waren die auffälligsten
Ergebnisse am Samstag, dem ersten
Tag der deutschen Leichtathletik-
Meisterschaften im Olympiastadion
von Berlin. Die ehemalige Leverku-
senerin Klosterhalfen war nach
14:26,76 Minuten im Ziel und unter-
bot den Rekord, den Irina Mikiten-
ko vor zwanzig Jahren aufgestellt hat-
te, um 15 Sekunden. Seit dem vergan-
genen Jahr gehört die 22 Jahre alte
Konstanze Klosterhalfen dem Ore-
gon Project des Sportartikelherstel-
lers Nike in Portland an; im Juni hat
sie in Stanford den Rekord über
3000 Meter auf 8:20,07 Minuten ver-
bessert. Vom Start weg lief sie allein
und überholte auf den zwölfeinhalb
Runden alle Konkurrentinnen bis
auf die zweitplatzierte Alina Reh
(Ulm/15:19,42). Schon am Sonntag
wollte sie zurück in die Vereinigten
Staaten fliegen, um mit einem Hö-
hentraining in Utah zu beginnen.
Harting, der seit seinem Olympia-
sieg von Rio um seine Form ringt,
schied mit drei Fehlversuchen aus,
als Martin Wierig aus Magdeburg
mit 65,39 Meter siegte. Damit ende-
te eine Ära. Zum ersten Mal seit
2007 heißt der deutsche Diskus-
Meister nicht Harting; zehn Mal hat-
te Robert, Olympiasieger von Lon-
don 2012, zwei mal sein Bruder Chris-
toph den Titel gewonnen. Der Titel-
verteidiger hatte von sich reden ge-
macht, als er in einem Interview mit
der „Berliner Zeitung“ in dieser Wo-
che sagte, die Meisterschaft sei die
„letzte Erpressungsmöglichkeit der
deutschen Leichtathletik“, der „gro-
ße letzte Nominierungswettkampf,
wo der DLV sagt, ihr müsst hinfah-
ren“ – und es gebe wenig Unbedeu-
tenderes als einen deutschen Meister-
titel. „Es könnte mir nicht egaler
sein“, sagte er nun. Da er in dieser
Saison bereits die Qualifikationswei-
te von 65 Metern übertroffen hat,
könnte der Verband ihn in der kom-
menden Woche neben Wierig und
David Wrobel, dem Zweiten der
Meisterschaft, für die WM in Doha
nominieren.
Im Sprint der Frauen besiegte die
Münsteranerin Tajana Pinto in 11,09
Sekunden Gina Lückenkemper (Ber-
lin/11,20) und die überragende Weit-
springerin des Jahres, Europameiste-
rin Malaika Mihambo (Heidelberg),
die 11,20 Sekunden lief. Auch die Ber-
linerin Lisa Marie Kwayie erfüllte in
11,22 Sekunden auf Platz vier die
WM-Norm.

Berlin(sid).Sechs Tage nach sei-
nem WM-Sieg hat Schwimmstar
Florian Wellbrock wie erwartet
auch der nationalen Konkurrenz
über 1500 Meter Freistil keine Chan-
ce gelassen. Der Doppel-Weltmeis-
ter schlug am Samstag nach 14:57,30
Minuten mit einem deutlichen Vor-
sprung von 35 Sekunden an und si-
cherte sich seinen zweiten Meisterti-
tel der diesjährigen deutschen Meis-
terschaften in Berlin. „Ich habe
mich darauf konzentriert, dass es ei-
nigermaßen schnell wird. Ich wollte
hier nicht abbaden, das wäre un-
sportlich gewesen“, sagte der 21 Jah-
re alte Magdeburger.
Am Freitag hatte Wellbrock mit
einem Start-Ziel-Sieg über 800 Me-
ter Freistil überzeugt und war dabei
um sechs Sekunden schneller gewe-
sen als bei seinem bitteren Vorlauf-
Aus bei der WM neun Tage zuvor.
Eine einkalkulierte erste Niederlage
kassierte auch Wellbrocks Freundin
Sarah Köhler. Die Freiwasser-Staffel-
weltmeisterin landete nach Siegen
über 1500 und 400 Meter Freistil auf
ihrer Nebenstrecke über 200 Meter
auf Platz vier. Es gewann die Sprinte-
rin Annika Bruhn (Neckarsulm).

„Für mich ist das eine Black Box“


Ironman-Weltmeister Patrick Lange über seinen Ausflug zu den Finals nach Berlin – und auf die ungewohnte Kurzstrecke


Patrick Lange
Foto Marcus Kaufhold

Toba Meister


im Mehrkampf


Klosterhalfen


läuft Rekord,


Harting poltert


Die deutschen Turnerinnen bekommen an ihrem


Lieblingsgerät im internationalen Vergleich die besten
Noten. Das hat seine Gründe.Von Sandra Schmidt

„Nicht abbaden“:


Wellbrock siegt

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