Frankfurter Allgemeine Zeitung - 04.08.2019

(Rick Simeone) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG


Beruf&chance (^) 4. AUGUST 2019 NR. 31 SEITE 45
S
oziale Netzwerke werden im-
mer wieder zum Mittel, um
Mitmenschen aufs übelste her-
abzusetzen: In Südwestdeutschland
beleidigte ein Arbeiter seinen türki-
schen Kollegen. In einer Whatsapp-
Mitteilung behauptete er, dass „wir
Deutschen“ die „Zweit- oder Dritt-
frau“ von Muslimen mit einem
„Zweit- oder Drittjob“ finanzieren
müssten. Später übermittelte er dem
Kollegen das Bild einer Moschee.
Kommentar: „In Bayern wurde eine
Moschee eröffnet, und beim ersten
Gebet sind einige Bayern eingedrun-
gen und haben ein paar Schüsse in
die Luft geschossen.“ Er schicke die
Nachricht, „damit du hörst, wie der
Prediger sein Gebet geändert hat“.
Man hört über die Tonspur, wie der
Gebetsgesang durch Schüsse unter-
brochen wird, und Angstschreie.
Der Arbeitgeber kündigte dem Mit-
arbeiter außerordentlich und frist-
los. Das Arbeitsgericht Stuttgart
(AZ 11 Ca 3738/18) hielt die Kündi-
gung für wirksam. Grobe Beleidi-
gungen von Kollegen sind geeignet,
die Kündigung zu rechtfertigen. Da
half es dem Täter auch nicht, dass er
mehr als 20 Jahre im Betrieb beschäf-
tigt und schwerbehindert war. Die
Entscheidung ermutigt, hinzuschau-
en: Es sollte jedem Chef klar sein,
dass er Diskriminierungsopfer
schon von Gesetzes wegen zu schüt-
zen hat. Aber auch Betriebsräte sind
gefordert. Sie können – und müssen
im Einzelfall – die Entlassung von
Hetzern verlangen. Respekt und
Menschlichkeit sind Werte, die man
immer aufs Neue verteidigen muss.
Norbert Pflügerist Inhaber und Geschäftsführer
der Kanzlei Pflüger Rechtsanwälte in Frankfurt.
MEIN URTEIL
Was tun bei
rassistischen
Beleidigungen?
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I

ch habe an Motoren gebaut und
Wasserleitungen gesägt“: Die 22 Jah-
re alte Studentin Samira hat drei Jah-
re lang während der Semesterferien
bei Daimler gearbeitet. „Ich finde das Ar-
beiten während der Semesterferien ent-
spannter, in kurzer Zeit verdient man
viel Geld“, sagt sie.
Ferienbeschäftigte wie Samira gibt es
viele: Wenn sich die halbe Belegschaft
im Urlaub befindet, stehen Studenten
in der vorlesungsfreien Zeit am Fließ-
band. Mit Slogans wie „Ferien am lau-
fenden Band“ oder „Ein Job, bei dem
die Zeit nicht kriecht“ versuchen Unter-
nehmen, Studenten und Schüler anzu-
werben. Für sie sind die Ferienjobs oft
lukrativ: Neben dem Mindestlohn erhal-
ten sie häufig noch Zuschläge durch
Nacht- und Wochenendschichten. Bei
Bosch können Ferienjobber so beispiels-
weise auf 15 Euro in der Stunde kom-
men. Bei 40 Stunden in der Woche sind
das 2400 Euro im Monat - kein schlech-
ter Lohn.
Allerdings sind die ganz fetten Jahre
für Ferienbeschäftigte wohl vorbei. Der
Autohersteller Audi bricht beispielswei-
se in diesem Jahr ganz mit seiner acht
Jahre langen Tradition, Ferienbeschäf-
tigte einzustellen – dafür nennt das Un-
ternehmen organisatorische Gründe.
So gebe es dieses Jahr am Standort in
Ingolstadt keine einheitliche drei Wo-
chen lange Betriebsruhe wie sonst; die
Mitarbeiter gehen stattdessen zeitver-
setzt in die Sommerpause. Daher falle
der Bedarf an Ferienjobbern weg. Am
Standort in Neckarsulm stellt man die-
ses Jahr bei Audi ebenfalls keine Ferien-
jobber ein – obwohl der Betrieb hier
drei Wochen lang ruht.
Die schwächelnde Konjunktur führt
das Technik- und Autozulieferunterneh-
men Bosch als Grund dafür an, dass es
dort weniger Stellen für Ferienbeschäf-
tigte geben wird. Bosch hatte 2018 meh-
rere tausend Ferienjobber vor allem im
Produktions- und Verwaltungsbereich
eingestellt. Aufgrund der allgemeinen
wirtschaftlichen Lage werde es aber die-
ses Jahr etwas weniger Plätze für die
temporären Arbeitskräfte geben als im
Vorjahr, sagt ein Pressesprecher.

Dennoch: In der Automobilbranche
verdienen immer noch viele Studenten
und Schüler ihr Geld während der Se-
mesterferien. Daimler allein hat 20 000
Ferienjobber im letzten Jahr beschäftigt.
Auch BMW hat Ferienarbeitskräfte, eini-
ge hundert arbeiten für den Konzern, vie-
le davon in München. Volkswagen – po-
tentiell gebeutelt vom Diesel-Skandal,

aber traditionell aufgrund seiner Werks-
ferien ein gefragter Arbeitgeber für Feri-
enjobber – konnte auf Anfrage die An-
zahl seiner Ferienbeschäftigten nicht be-
ziffern. Der Grund: Aufgrund der
Werksferien habe die Konzernstatistik
keine Kapazitäten, kurzfristig entspre-
chende Rechnungen anzustellen. Aber
auch andere Branchen suchen Ferienbe-

schäftigte: So können Schüler und Stu-
denten beispielsweise bei der deutschen
Post Briefe und Pakete einsortieren. Eini-
ge Unternehmen wie Porsche, Zalando,
Opel oder auch die Deutsche Bahn bie-
ten dagegen gar keine Ferienjobs an.
Samira versucht bei Daimler gerade
wieder, eine Anstellung zu ergattern. Kei-
ne leichte Sache, denn die Konkurrenz

ist groß, zumal sie vergangenes Jahr aus-
gesetzt hatte. Viele ihrer Mitbewerber
dürften auch darauf setzen, für eine Be-
werbung nach der Schule oder der Uni
schon mal einen Fuß in die Tür zu be-
kommen. Das gilt aber längst nicht für
alle Ferienjobs. Wer einmal sechs Wo-
chen lang in einem stickigen Container
Kartons gestapelt oder das staubige La-
ger eines Zementwerks gekehrt hat, ist
heilfroh, in den nächsten Ferien etwas an-
deres zu machen.
Genaue Zahlen darüber, wie viele
Schüler und Studenten insgesamt jähr-
lich einen Ferienjob haben, gibt es nicht:
Offiziell melden muss man Ferienbe-
schäftigte nur bei der Minijob-Zentrale


  • diese hat auf Anfrage allerdings keine
    Zahlen. Auch die Arbeitsagentur erfasst
    Ferienjobber nicht statistisch, denn sie
    ist nicht verpflichtet, Ferienjobs zu ver-
    mitteln. Auch das Statistische Bundesamt
    hat keine Daten zum Thema.
    Auffällig ist: Auch die Zeitarbeit betei-
    ligt sich an der Suche nach arbeitswilligen
    Schülern und Studenten. So stellt bei-
    spielsweise BMW Ferienbeschäftigte un-
    ter anderem über die Leiharbeitsunterneh-
    men Randstad und Hofmann ein. Auch
    bei den Einträgen in der Stellenbörse der
    Bundesagentur für Arbeit finden sich di-
    verse Zeitarbeitsfirmen, die überwiegend
    nach Studenten und Schülern suchen, die
    in der Logistik oder im Transportwesen
    arbeiten möchten. Dass sich Zeitarbeitsfir-
    men mit der Suche nach Ferienjobbern be-
    schäftigen, bezeichnet der Interessenver-
    band Deutscher Zeitarbeitnehmer auf An-
    frage allerdings als „absolute Ausnahme“.
    Denn das bedeute einen hohen bürokrati-
    schen Aufwand: „Das Zeitarbeitsunterneh-
    men muss mit dem Ferienjobber einen Ar-
    beitsvertrag wie für jeden anderen Arbeit-
    nehmer auch abschließen.“ Dennoch: Die
    Zeitarbeitsfirma Studitemps hat sich auf
    die Vermittlung von Studenten speziali-
    siert und stellt über die Semesterferien
    eine große Nachfrage von beiden Seiten,
    Unternehmen wie Studenten, fest: „In der
    vorlesungsfreien Zeit beschäftigen wir ak-
    tiv im Durchschnitt zirka 1200 Studieren-
    de mehr als in den restlichen Monaten“,
    sagt eineUnternehmenssprecherin.


Wenn die halbe Belegschaft Urlaub macht, sind Ferienjobber gefragt –
zur Freude von Schülern und Studenten. Doch dieses Jahr ist nicht alles eitel
Sonnenschein.Von Franziska Martin und Benjamin Fischer

Ferien am Fließband


Mitarbeiter von Daimler montieren Isolierungen der S-Klasse auf einer Produktionsstraße in Sindelfingen. Foto Bloomberg

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