Deutsch Perfekt - 10.2019

(Romina) #1

Fotos: Jens Schwarz/laif; Chr.Offenberg/Shutterstock.com


Deutsch perfekt 10 / 2019

ausschenken
, hier: einschenken und
verkaufen

die Brauerei, -en
, Fabrik, in der Bier
gemacht wird

gleich beh„ndeln
, hier: ≈ gleiche Möglich-
keit geben

schw„nken
, hier: sehr unterschied-
lich sein

der W“rt, -e
, hier: Chef eines
Biergartens

das Gelænde, -
, hier: Areal

stædtisch
, hier: so, dass sie der
Stadt gehören

der Ausschank
, von: ausschenken

gleichmäßig aufteilen auf
, zu gleichen Teilen
geben an

der Zufall, ¿e
, Sache, die ohne Absicht
passiert und ohne dass man
daran gedacht hat

gekr•mmt
, L gerade

der Verlauf, ¿e
, hier: Richtung, in die
etwas geht

die Querstraße, -n
, Straße, die eine
Kreuzung mit einer anderen
Straße hat

das Pfl„ster, -
, Straße aus großen
Steinen

der Gr¢ndriss, -e
, Zeichnung als Plan für
ein Gebäude

die Bemalung, -en
, von: bemalen = mit
Farbe malen auf

oberirdisch
, über der Erde

der Flügelbahnhof, ¿e
, Teil von einem großen
Bahnhof

“n Betrieb gehen
, hier: beginnen zu
funktionieren

st“lllegen
, hier: machen, dass et-
was nicht mehr funktioniert

der }mbau, -ten
, Änderung

das St¡llwerk, -e
, Anlage mit technischen
Geräten zur Kontrolle von
Signalen bei der Bahn

das Gleisvorfeld, -er
, Areal von Gleisen vor
einem Bahnhof

die Weiche, -n
, Konstruktion am Gleis,
über die ein Zug auf ein
anderes Gleis fährt

zuordnen
, sagen, dass etwas Teil
einer speziellen Kategorie
ist

INSIDERWISSEN 35

Das Bier am Viktualienmarkt
München-Anfänger lernen schnell ein
wichtiges Kriterium für einen Biergar-
ten: Welches Bier schenkt er aus? Im zen-
tralsten Biergarten, am Viktualienmarkt,
bekommen sie mit dieser Logik aber ein
Problem. Dort gibt es nämlich mal Lö-
wenbräu, mal Paulaner, mal Augustiner,
Spaten, Hofbräu oder Hacker-Pschorr –
aber nie alle gleichzeitig, sondern immer
das Bier einer Brauerei nach der anderen.
Der Grund: Die Stadt als Besitzerin des
Viktualienmarkts will alle sechs großen
Brauereien gleich behandeln. Alle vier
bis sechs Wochen ist deshalb eine ande-
re Brauerei an der Reihe und darf ein be-
stimmtes Kontingent ausschenken. Und:
Es geht nach Alphabet. Ziemlich kompli-
ziert ist aber die Frage, welche Brauerei
wie viel ausschenken darf. „Das schwankt
von der Hektoliterzahl her oft stark“, sagt
der Wirt des Biergartens, Werner Hoch-
reiter. Der Grund: Weil der Stadt nicht nur
der Viktualienmarkt gehört, sondern zum
Beispiel auch noch verschiedene Theater,
das Olympiagelände und der Tierpark, wo
auch Bier ausgeschenkt wird, kalkuliert
der Verein der Münchener Brauereien
jährlich ein Gesamtkontingent für alle
städtischen Institutionen mit Ausschank.
Das wird dann gleichmäßig auf die einzel-
nen Brauereien und Ausschankorte auf-
geteilt. Franz Kotteder

Die zwei Namen der Einkaufsstraße
Dass die Kaufingerstraße an der Kreu-
zung mit den ziemlich kleinen Straßen
Färbergraben und Augustinerstraße
ihren Namen ändert und zur Neuhau-
ser Straße wird – das ist kein Zufall. An
dieser Stelle, auf Luftbildern oder in ei-
nem Stadtplan noch immer gut am ge-
krümmten Verlauf der Querstraßen zu
sehen, stand vor 800 Jahren Münchens
erste Stadtmauer. Wer genau hinsieht,
kann auf dem Pflaster der Fußgängerzo-
ne vor dem Kaufhaus Hirmer die farbig
markierten Grundrisse eines nicht mehr
existierenden Stadttores entdecken. Die-
ses Kaufingertor wurde wegen seiner rei-
chen Bemalung mit Fresken auch Schö-
ner Turm genannt. Das Tor wurde im Jahr
1807 kaputt gemacht. Auf Höhe der schon

lange weggemachten ersten Stadtmauer
ändern noch viele andere Münchener
Straßen ihren Namen: Die Weinstraße
zum Beispiel wird zur Theatinerstraße,
und die Dienerstraße wird zur Residenz-
straße. Dominik Hutter

Die Gleise 1 bis 4 am Hauptbahnhof
Der Münchener Hauptbahnhof ist mit
34 Gleisen der zweitgrößte Bahnhof der
Welt. Aber oberirdisch beginnt die Zäh-
lung erst mit Gleis 5. Der Grund: Als der
Holzkirchner Flügelbahnhof im Jahr
1922 in Betrieb ging (der Starnberger
Flügelbahnhof ist schon seit 1893 in Be-
trieb), hatte der Bahnhof 36 oberirdische
Bahnsteige – die Gleise 1 bis 10 waren der
Holzkirchner Bahnhof. Aber als 1972 die
S-Bahn in Betrieb ging, bekamen die un-
terirdischen Bahnsteige die Nummern
1 und 2. Die beiden oberirdischen Gleise
mit diesen Nummern wurden nicht mehr
gebraucht und stillgelegt. Nach Umbau-
ten in den 90er-Jahren gab es dann auch
die Gleise 3 und 4 nicht mehr. Die Num-
mern der anderen Gleise änderte die
Bahn wegen der komplexen Stellwerks-
logik des Münchener Gleisvorfeldes
nicht – vom Zentralstellwerk an der Ha-
ckerbrücke aus werden 295 Weichen und
weit mehr als 440 Signale gestellt. Man
hätte sonst alle Gleise neu den Weichen
und Signalen zuordnen müssen. In den
90er-Jahren, so erinnern sich Leute von
der Bahn, hatte der Hauptbahnhof eine
Überkapazität. Dass die Einwohnerzahl
Münchens und damit auch der Bahnver-
kehr in den kommenden Jahren immer
mehr werden würde – das hat damals
niemand erwartet. Andreas Schubert

eBier gibt es am Viktualienmarkt
immer – aber welches diesmal?

Nach dem Grand Central Terminal in New York ist der
Münchener Hauptbahnhof der zweitgrößte der Welt.
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