Deutsch Perfekt - 10.2019

(Romina) #1

50 DEUTSCH IM BERUF Deutsch perfekt 10 / 2019


Vorbild


Oft wird schnell klar, dass sich der Führungsstil der Chefetage


bei den Mitarbeitern widerspiegelt. So ist es also als Chef beson­


ders wichtig, höflich und nett mit anderen umzugehen. Auch


mit dem Hausmeister und dem Reinigungspersonal – also mit


Menschen, die für die eigene Karriere vielleicht nicht unmittel­


bar wichtig sind. Aber dadurch schaffen Sie ein gutes Arbeitskli­


ma in der ganzen Firma.


Kritik


Als Chef sollten Sie Ihre Mitarbeiter nie vor anderen Kollegen


kritisieren. Denn das gilt als sehr unhöflich und kann schnell


zum Problem werden. Andere Mitarbeiter solidarisieren sich


dann vielleicht mit Kollegen, die in ihren Augen ungerecht be­


handelt wurden.Auch wenn Sie keine Führungskraft sind: Sie


dürfen zwar in Deutschland Ihre Kollegen und sogar Ihren Chef


kritisieren. Aber tun Sie das immer unter vier Augen!


Richtig reagieren


Ein Sprichwort sagt: „Der Ton macht die Musik!“ Das heißt:


Nicht nur, was man sagt, ist wichtig. Sondern auch, wie man es


sagt! Es geht also um den richtigen Umgangston. Benutzen Sie


am besten nicht den Imperativ, sondern stellen Sie stattdessen


eine Frage im Konjunktiv II. Und sagen Sie immer bitte, wenn


Sie von anderen etwas brauchen oder möchten:



Rufen Sie mich morgen zurück!
Würden Sie mich bitte morgen zurückrufen?


Schreiben Sie noch heute das Angebot!
Könnten Sie bitte noch heute das Angebot schreiben?

Sie können auch dürfen + bitten um + Nomen verwenden:



Rufen Sie mich zurück! Darf ich Sie um einen Rückruf bitten?

Was aber tun, wenn ein Kollege oder der Chef extrem unhöflich


zu Ihnen ist? Es ist leicht, Wut mit Wut zu begegnen. Aber bes­


ser ist natürlich: Bleiben Sie ruhig, freundlich und höflich – auch


wenn es Ihnen vielleicht schwerfällt. Formulieren Sie außerdem


Ich­Aussagen. So wird Ihre Kritik effektiver:



Sie haben mich ungerecht behandelt!
Ich fühle mich ungerecht behandelt.


Sprechen Sie nicht so mit mir!
Ich möchte nicht, dass Sie so mit mir sprechen.


  1. Höflichkeit


Lesen Sie die Sätze, und formulieren Sie sie höflicher.
Verwenden Sie dazu dürfen + bitten um + Nomen wie im
Beispiel!


  1. Rufen Sie mich zurück!

  2. Was meinen Sie?

  3. Seien Sie aufmerksam!

  4. Helfen Sie mir!

  5. Tun Sie mir einen Gefallen!

  6. Guter Umgang


Was passt? Verbinden Sie!


  1. Pünktlichkeit ist

  2. Klopfen Sie an,

  3. Warten Sie, bis andere
    Ihnen das Du anbieten,

  4. Seien Sie höflich und
    freundlich zu anderen,

  5. Sie dürfen in Deutsch­
    land Ihren Chef
    kritisieren,


A wenn Sie neu
in der Firma sind.
B das kann sie
motivieren.
C in Deutschland ein
Muss.
D aber nur unter vier
Augen und sachlich.
E wenn Sie ein anderes
Büro betreten.

das Vorbild, -er
, ≈ positives Beispiel


die Chefetage, -n
, oberstes Stockwerk in
einem Bürohaus, in dem die
Chefs sind; hier: m Chef
/ Chefin, Chefs


s“ch widerspiegeln
, zeigen

das ...-personal
, hier: Angestellte einer
Firma, die für ... sorgen

¢nmittelbar
, hier: ≈ echt; direkt

sch„ffen
, hier: entstehen lassen

das [rbeitsklima
, Qualität der Beziehun-
gen zwischen Kollegen und
mit dem Chef

s“ch solidarisieren m“t
, ≈ (in einem Konflikt) eine
Gruppe werden

die Führungskraft, ¿e
, Person, die in einem
Betrieb oder einer Or-
ganisation eine leitende
Position hat

¢nter vier Augen
, nur zu zweit; ohne ande-
re Personen, die zuhören

der Ton , Laut; hier: Art,
wie man etwas sagt

stattd¡ssen
, hier: lieber

m“t ... begegnen
, hier: mit ... reagieren auf

schwerfallen
, schwierig sein für

1.


  1. Darf ich Sie um Ihre Meinung bitten?


arf ich Sie um Ihre Aufmerksamkeit D3.

bitten?


  1. Darf ich Sie um Ihre Hilfe bitten?

  2. Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?


2.

1C 2E 3A 4B 5D

Lösungen:

Darf ich Sie um einen Rückruf bitten?

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