Die Zeit - 01.08.2019

(Kiana) #1

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  1. April: Seit drei Wochen warte ich vergeblich auf eine
    Antwort. In meinem Kopf gibt es zwei Szenarios. Erstens:
    Ihm geht es so schlecht, dass er nicht antworten kann. Die
    Schuldgefühle lähmen ihn. Szenario zwei: Es ist ihm doch
    nicht so wichtig.

  2. Mai: Meine Gefühlslage schwankt zwischen Ärger und
    Selbstzweifeln. War meine Mail zu harsch?

  3. Juni: Ich sitze auf einer Parkbank und formuliere zum
    hundertsten Mal eine versöhnliche Mail an ihn, die ich
    nicht abschicke.

  4. Juni: Ich hoffe so sehr, dass es ihm gut geht.

  5. Juni: Im Nachhinein biegt man sich ja immer eine Er­
    zählung zurecht, die erklären soll, warum man geworden
    ist, wie man ist – und da bietet es sich natürlich an, den
    Eltern an allem die Schuld zu geben. Aber nun denke ich:
    Ich will selbst entscheiden, inwieweit mich meine Herkunft
    definiert. Wenn ich davon überzeugt bin, dass ich das in der
    Hand habe, fühle ich mich stark und erwachsen.

  6. Juni: Nichts während dieser Vatersuche ist gekom­
    men, wie ich mir das gedacht hatte. Was ich merke nach
    all den Wochen, in denen ich auf eine Antwort warte:
    Diese Stille ist schmerzhaft. Ich frage mich, warum ich
    keine gemeinsame Sprache finde mit der Person, die mich
    in die Welt gesetzt hat.

  7. Juni: Das Schwierigste ist die Einsicht, dass ich wohl
    nie Antworten finden werde auf die Fragen, wer er eigent­
    lich ist und was ihn all die Jahre daran gehindert hat, sich


bei mir zu melden. Dafür hatte ich heute eine Einsicht. Es
klingt albern, aber ich stand im Supermarkt und packte
meine Einkäufe ein, Seife, Milch, Olivenöl, und dach­
te: »Wow, sieh dir das an! Du kaufst all dieses Zeugs mit
selbst verdientem Geld! Du hast einen Job, Freundinnen,
Träume!« In diesem Moment verstand ich die wohl wich­
tigste Lek tion der letzten Wochen. Ich verstand, dass ich
nun tatsächlich fertig gebacken bin und das Leben los­
gehen kann.


  1. Juni: Ich sitze in der S­Bahn, und mich übermannt
    ein Gefühl der Liebe und Dankbarkeit für meine Mut­
    ter. Ich wende mein Gesicht ab, damit die anderen Pas­
    sagiere meine Tränen nicht sehen. Dann zücke ich mein
    Smartphone und schreibe ihr eine SMS: »Danke für unser
    kleines Matriarchat.«


1.8.19 N^0 32

Hinter der Geschichte: Nina Kunz hat lange über-
legt, ob sie ihre Geschichte öffentlich machen soll.
Den Ausschlag dafür gab schließlich ihre Hoffnung,
dass der Text auch für andere, die ohne Vater auf-
wachsen, hilfreich sein könnte. Sowie ihr Wunsch,
klarzustellen, dass Kinder von Alleinerziehenden
auch glücklich sein können. Deshalb führte sie wäh-
rend ihrer Suche Tagebuch und schrieb auf der
Grundlage ihrer Aufzeichnungen diesen Artikel.
Alle Hinweise, die ihren Vater für Dritte erkennbar
machen könnten, hat die Autorin, die auch für »Das
Magazin« in Zürich als Kolumnistin arbeitet, getilgt.

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EVAN ROGISTER DAS INTERVIEW
Senkrechtstarter

30 DAS OPERNGLAS 7-8/ 2019 Foto: Das Opernglas

/Olah

Exzellent! Die Operehrgeizige Ziele. Das Potenzial des Hauses und deshervorragende künstlerische Leiterin, und wir habenOrc hesters ist groß. Mein Debüt auf dem PodiumS angelaufen?eit letztem Herbst sind Sie Principalan derWa shington National Opera. Wie ist es hat inFrance scaZambello eine Conductor
war jetzt ein Galakonzert mit Christine Goerke, abersei tOktober 2018 war ich auf einer Art „ListeningTour“, um tief einzutauchen in sämtliche Aspekte derKompanie und all unserer inspirierender Partner amKennedyCenter.Ich bin begeistert, dass meineersten
eigenkommelyn, bin aber auch oft in Brüssel, da meineBess «. GegenwMozarts »Doeine dänische Diplomatin, dort stationiert ist. 2020en Produktionen zwei Meisterwerke aus voll-nunterschiedlichenGiovanni« unärtig habe icheindGershwins »PorgynEpo chensein werden:eWohnung in Brook-Ve rlobte,and
Nibelungen« in Göteborg, das »Rheingoldihrem eigenen Hauherausgekommen. Oft wollen Chefdirigenten aber an werden wir aber in Sie erarbeiten aktuell Richard Washington zusammenziehen. seinenneuen »Ring«. WiWa gners »Rin«ist bereitsgdesesieht
das bei Ihnen aus? mit großem Erfolg auch in SaWashington hat seinen »Ring« 2016 abgeschlos-wurde.sen, einenamerikanischen »Ring« sozusagen, derFrancescaZambello und ich sinnFranciscoduns daringe spiel t
einig,sagen kann ich allerdings nicht.ist au »Ring«?Wa rum sehnen sich Dirigenten so sehr nach dem ch inda ss esWashingtojetz teine PausnamHebraucht. Aberorizont–mehr dazuWagner
ein Opernhaus stellen könnengrößtkann.den Zyklus nach GötebEr besteht aus vier gigantischen Geh tesalso ein eHer ausforderung, wenig darum, zu zeigen, was in org noch mehrfach dirigierender sich ein Dirigen.Ich hoffe, dass ichWerken und ist dietund
einem steckt?

nenbildner und Dirigent. Degisseurüberrichtiintensive ZusammenarbeiAbsolut. Aber dazu kommt, dass man in den »Ring«die Bühnenhandlungeintauchenüb er di eM usik.kann. Und er erfordertzwischen Regisseurgnachdenken und der Re-rDirigentmussauchteine sehr,Büh-

vo r? (^2009) konnte ich in Seattle als Assistent an den dreimona-tigen »Ring«-Proben teilnehmen. Es war einschüch-ternd, als ich das erste Mal am Schreibtisch Richard Wiebereite ,ich kam gerade frisch von der Ausbildung, nSie sich aufden Göteborger »Ring«
»Walküre«. Als Kapellmeister an der Deutschen Operles beimGötz- Friedr ich-»Ring«Umfang! Schauen Sie (nimmt den 3. Akt der »Walkü-re« zur Hand), das ist nur einer von drei AkteBerlin voWa gners Partitur studiert haben200 9bis 2011hatte.Allein schonichDonald Runnic-assi stieren können.nderdieser
Auch wenn es andere vielleicht tundass es möglich ist, den »Ring« ohne solche Erfah-rungen zu dirigieren. Einen gewichtigen Einfluss aufmich hattOberstudienleiter der Bayerischen Staatsopereauch RichardTrimborn, der ehemalige–ich denke nicht,.Er
hatt emit Carlo sKleiber an deam Rhein in Düsseldorf zusammengearbeitet, dannmitWolfgang Saauch an Produktionen von KnappertsbuschundKarajan beteiligt. EinwallischFreund aus der Deutschenin MünchenrDeutschen Op,aber er war,Böhmer
Oper Berlin bezog in München einekennen lernen. Ich habe mit ihm bis zu seinemtitu rVermerkjede Partitur durchgearbeitet.Trimborn und sagteesieht,wie Karmir ,ich müsslBöhm oder HerbertWenn man in der Par-Wohnung untereihn unbedingtTod
von Karajan etwas interpretiert haben, dann erhältMan muss diemanals Di rigent eine Reihe vonEntscheidungen trifft. chen. Bei »Rienzi« in diesemDann lassen Sie uns über Ihre Entscheidungen spre- Traditionkennen, bevor man eigene Frühjahr in Berlin sind Wa hlmöglichkeiten.
mir Ihre zügigenTempiaufgefallen. VieleWa gner-Di-
Mit unserem Mitarbeiter Dran derDer junge deutsch-amerikanische DirigentWashington National Opera und dirigiert einen neuen »Ring« in Göteborg..Thomas Baltensweiler sprach er überEv an Rogister ist bereits PrincipalWagner,WünschConductore&Werdegang.
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•40. Jahrgang

•Juli/August 201

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BEDITÜHNAGENRUBEROVABSCHEIDA

DER SENKRECHTSTARTEREVAN ROGISTER

STARS IM RAMPENLICHTANNA NETREBKO
KLAUS FLORIAN VOGTASMIK GRIGORIAN
CHRISTIAROBERTO ALAGNANTHIELEMANN
BRIGITTEFASSBAENDERUND
GRATULATION ZUM 80.

DIE GROSSE
FESTSPIELA 2019 USGABE

SELENALZBASURTIKHGINA

BTOBIAS KRATZERAYREUTH

AKTUELL


ELE NASTIKHINA DAS DEBÜT

80 DAS OPERNGLASFoto: Maryasina 7-8/ 2019 7-8/ 2019 DAS OPERNGLAS 81

SMei nerstes würden?man Sie gefragt hat, ob Sie die Produktion von Ihrerschwangeren Kollegin»Médée«.ie debütiereFestspielen in der Titelrolle von Luigi Cherubinis Wort war einfach nur „Wow“. Ich war Waswar Ihre spontane Reaktion, alsndiesen Sommer bei den SalzburgerSonyaYoncheva übernehmen ,
Anfanggleich in einer so groSalzburg gesugerechnet an mich gedacht hatschen Partie. Hinzu kommt, dass die Oper dort inehrlichges agt,zie mlich übmeiner Karriere und habe auch nocngen. Und jetzßen, wichtigen und dramati-errascht,.Ich stehetdebütiere ich dortdass manochnaus-hnie inam
der französischengenanstelle der Rezitative. Dabesondere Herausforderung darFranzösisch verstehe, aber die Sprache nicht sprecheund ansonsten auch wenig französisches RepertoireFa ssung gespielt wirsstelltfür micheine,w eil ich zwar etwasdmit Dialo-
singe. JedenfallSalzburg auftreten zu dürfen, und werde alles dafürtun, den in mich gesetzten Erwartungen gerecht zuwerden, auch wenn das eine Menge Arbeit bedeutet. Nicht nursprachlich, auch stilistisch fällt sempfinde ich es alsgroßeEhre,in die Médée
ei nwenig heraus aus Ihrem üblichen Repertoire, dasvorallem Opern des spätereJahrhunderts enthält. Wie bereiten Sie sich auf diesePartie vor? Ich bin es durchaus gewohnt, mich stilistisch umzu- n19. und frühen 20.
stellen. Ob manwieder neu auszuloten, Grenzen abzusteckefinde es wichtig, die eigenen Möglichkeiten immeres große Unterschiedeeine frühnicht dasselbe. Und sogar bei deneOpe roderumeVerdio der Puccini singt, ist ja auch,jenachd em, ob es sich umin SpätwerVerdi-Partiekhandelt. Ichngibtnoder
AußerdCo aches für das französischeParis engagiert bin, wo es naturgemäWerw eiß,weitere Rollen aus diesem Repertoirebereich singen.auch maem habe ich das Glück, dass ich derzeit inlzuvvielleicht werde ich nach der Médée nocherschieben.Nur so kommt man voran.Fa ch gibt. Sie werdenßdie besten
mir helfen, meinen persönlichen Zugang zu der Par-tie zu finden. In Paris singen Sie derzeit die Leonora in »La for-za delzwischendest ino« .Ist das nicht ein ziemlicher SpagaVe rdi und Cherubini? t
Klar ist das ein Spagatxibel, wenn manWichtiges.wechseLe onor asehrgut,das hi er ist bereits meine viertelt.Und stimmlWa smir au ßer dem hilftzwische nunterschiedliche,aber es hält die Stimme fle-iche Flexibilitätist etwas sehr:Ich kenne dinStilene
Produkdiesem sicheren Hafen zurückkehren.widmenic hmich mit aller nötigen Energie der neuen RolleKehl esingen.tion. Ich muss mir die Partie nicht erst in die–und zugleich immer wieder entspannt zuVondiesersicherenBasis aus kann das Angebot aus Salzburg kam für sie dennoch überraschend.über die Herausforderung »Médée«, ihrenund den Hang ihres Soprans zum Dramatischen.sprach mit der sympathischen SopranistinUnser Mitarbeiter DrSie ist bereits sehr gut im Geschäft;.Andreas LaskaWerdegang – „Einfach nur:Wow!“

singen Sie schon an den führenden Häusern dervon München über Berlin und Paris bis hin zur Met.Wie ka mes, dass das alles so unglaublich schnellging? Wenn ich das wüsste! Ich habe meine Karriere niebewusst gepusht, habe nichts forciert Ihre Karriere ist gerade fünf Jahre jung–und doch –und doch We lt
ist es so gekommenlem, was ich tue, das Beste zu geben. Und dann warich wam richMacht des Schicksals.ahrscheinlich ein paar Mal zur richtigen Zeittige nO rt. Ich würde einfach sagen, es ist die.Ich versucheeinfach,bei al-
GefildenundTosca.als Micaëla sind Sie ganher in Ihrer Stimme angelegt?Noch etwas fällt auf: Nach ersten Auftritten etwagelandetWard ieses dramatische Potenzial von je-,bei Sentzschnellaund Salome, Leonorain dramatischeren
Mein Bühnendebüt habe ich als Nedda gegeben, alsobereits mit einer Partie aus dem Lirico-Spinto-Fach.Die Micaëla kam erst danach.ums habe ich einige Repertoirebereiche ausprobiert,zumBeisp iel auch Mozartoder das Belcantofach.Während meines Studi-
Aber da hafaltet. Als ich dann in diese dramatischere Richtunggegangen bin, war plötzlich alles ganz natürlich. Ichhabe gespürt, dass meine Stimme da zu Hause ist.Und das Publikum spürt das auch, wie ich schon frühetwa beiWe ttbewerben gemerkt habe.tsich meine Stimme nicht so richtig ent-
immer wieder lyrischere Rollenoder jüngst an der Met die Suor Angelica. Wird man,wenn man einmal bei Salome angekommen ist, über-haupt noch nach der Mimì gefragt? Da muss man in der Neben den genannten Partien singen Sie aber auch Tatmanchmal Überzeugungsar- –Mimì zum Beispiel
beit leisten. Viele Leute glauben nicht, dass man bei-des kann. Aber mir ist das sehr wichtig, nicht zuletztauch aus Gründen der Stimmhygiene.nur nochmit Sicherheit nicht gut für meine Stimme. GlücklWa gner und Strauss singen würde, wäre dasWenn ich jetzti-
cher weise hagroßes Theaterwird in der restlichen Opernwelt sofort registriert. ImWesten werde ich eher mit dem italienischenlem in Sankt Petersburg gesungen. Dasbe ich meine,u nd nicht alles, was man dort macht,deutschenRoll en voral-ist kein ganzFach in
Ve rbindunbin. In fünf oder zehn Jahren werde ich sicher dasggebracht, worüber ich nicht unglücklich

EDITAGRUBEROVA BÜHNENABSCHIED
Freude Edita Gruberova hat mit einem umjubelten letzten Auftritt in München ihre singuläre Opernkarriere beendet.Im Gespräch mit Ralf Tiedemann lässt sie diesen bewegenden Moment noch einmal Revue passieren. &Dankbarkeit

60 DAS OPERNGLASFoto: Hösl 7-8/ 2019

S dazu, und mit welchem Gefühl sind Sie auf die Bühnegegangen? Die Entscheidung war für mich tatsächlich sehr kurz-fristig. Mir kam der Gedanke spontan während einer ie haben Anfang dieses Jahres einigermaßenkurzfristig beschlossen, im März Ihre letzte sze-nische Opernvorstellung zu geben. Wie kam es
nicht so viel Zeit, auschlaflosen Nacht: Das wird meine letztesein!lieber konzentriert, denn ich wollte meine Lieblings-Agentur überrascht. Ich hatte also imoper,Donizettis »Roberto Devereux«, wirklich nochVondiesem Entschluss war dann selbst meinefg eregt zu sein. IcVorhinein garVo rstellunghhabemich
einmal gut absolvieren rade auf dem Programm stand, mit zu der Entschei-dung beigetragen, dass just dieser Abend im März IhrBühnenabschied wurde? Zumind Hat die esthat es si ch angeboten. Zuvor habe Tatsache, dass in München diese Oper ge- –auch für mich!ich
in Budapest unbedingt, also hanatürlichnichtbe reitet !Aberdie Elisabetta passte zum Abschied–und es hat mir sogar nochmal sehr vielauch nocmeh rvorgehabheinmaviel besserldie Lucia gesungen, was ich gar,zumal es so ein regelrecht „kö-that te. Aber mabe ich das gemachnwollte daFreud est
niglicher“ Abtritt wurde. dazu gebracht hat, zu sagen: „Jetzt ist Schluss!“? Ich habstanden. I Darf ich fragen, was Sie in Ihrer schlaflosen Nacht ejetzt übemFebruar1968 habe ich in Bratislava de-rfünfzig Jahre aufder Bühne ge-
bütiert; das heißt, es läuft jetzt schon mein 52. Jahr.Da kann man, denke ich, sagen: Jetzt isistder Moment gekommen, dass endlich einmal et-wasRuh eeinkehrt. MaSängerberuf besetzt das ganze Leben. Man lernt, stu-ndarf nicht vergessen: Dertgenug. Es
Stimmdas eigene Können auund probiert... Man ist permanent damit beschäftigt,etwa sanderes zu machen, ganz schön, bin aber auchdiert, probiert, hat Auftritte, lernt erneut und studiertefitzuhalten.Ich fand die AussichtfeinemhohenLevel und die,einmal
überrascht„jetzt schon“...? (lacht) benhatte ,aufgeregt zu werdenMoment unmittelbar davorin Kostüm und Maske durch die Gänge schritten undWenn es vor dem Abschiedsabend keine Zeit gege- ,wie oft ich jetztgehör thabe:Wa rumdenn ,als Sie ein letztes Mal:Wie war dann der
schließlich ins Rampenlicht, auf die Bühne traten?

triertzu haAuftriKnistern im Saalemotional werden würde. Dann war da gleich diesesIch war eigentlich erstmal nur auf die Rolle konzen-.Nicht nur, um einenben,sondett Applaus–da dachtern au,esgab schon bei meinem erstench weiich schonlich jabestmögwusste, dass eslichen Auftrittfa st: Oje, oje,
es wird tatsächlich sehr emotional! Aber es hat michdann zum Glück nicht zu sehr bewegt und abgelenkt,sondern mir eher noch mehr Energie gegeben, nochmehr Luletz tes Mal gestalten zu dürfen. Am Endewie im Märchen für mich; ich habe mir das wirklichst undSpaß,die geliebte Partienoch einwar es
nicht vorstellen können vorher: der ganze Jubel, dieStanding Ovations, die RosenblätterRängewunderschön für mich! So ganz unvorbereitet wird Sie das dennoch nicht nregneten... Das war alles unglaublich und,die aus den
Jubelstürme scho„Großmächtigeviel en Ihrer glanzvollenfeiert wordengetroffen haben. Nich–ich erinnere mich an minutenlangennach denPrinzessintnur sind SiVorstellungen ausgiebig genArien,etwa nach“in»Ariadn e« oder dereohnehi nnachder-
lakonzertnennen, Siherz li chund jubelfreudig zuging.Berlin und München, verabschiedet, wo es ähnlichWahnsinnsarie der Lucia, um nur zwei Beispiele zuen vo nIehatten sichr em Publikum, beispielsweise inhauch bereits in einigen GaWa snehmenSie per--
sönl ich mit von diesen sehr besonderen Momenten? Ich habe bei meinen letzten Auftritten etwas für michsehr Ungewohntegen Saal ganz bewusst wahrgenommen, wie er dahalb abgedunkelt vor mir lag, mit all denbelnden Menschen darin. Das habe ich tatsächlichsgemacht: Ich habe den jeweili-mirzuju-
dasallererstin micDankbarkeit. Diese unendliche Dankbarkeit habe ichohnedasi ch mitngerade jetzt nach dem Bühnenabschied in MünchenTränen oderhauf gesogen. Ein unbeschreiblicheehme aleMal wi rklich genossen und regelrechtWe hmut, sondern mitstiefe emotionale Erinnerung –Freude undsGefühl,
so sehrJahre ja auch eine großdann aucgönnt hat, diesen wunderbaren Befen. Und dass ich die Menschen mit meiner Stimmebesonders stark verspürt: dass das Schicksal mir ge-hnoch auf diesem Niveau ausüben zu dür-berüh ren konnte.artigenIch haFangemeinde gehabt;be über die vielenruf so lange und
ich nenne sie immer meine erweitertedieüber wältigende Begeisterung, die mir jetzt amFa milie. Und
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