Die Welt - 08.08.2019

(Brent) #1

A


nfang des Jahres veröffent-
lichte der britische Verhal-
tensforscher Paul Dolan
sein neues Buch „Happy
Ever After“. Darin stellt er
die These auf, dass unverheiratete, kin-
derlose Frauen glücklicher als verheira-
tete Mütter seien. Laut Dolan würden
sie sogar die glücklichste Bevölkerungs-
gruppe bilden, noch glücklicher als ver-
heiratete Männer. Damit widersprach er
der bisher in der Wissenschaft gelten-
den Annahme, dass sich verheiratete
Menschen grundsätzlich glücklicher
schätzen. Der US-amerikanische Wis-
senschaftler Gray Kimbrough von der
American University School of Public
Affairs interpretierte die Daten des
„American Time Use Survey (ATUS)“,
die Dolan für seine Thesen nutzte,
allerdings anders.

VON CLARA OTT

Im Interview mit WELT erklärt der
51-jährige Dolan, wie er das mit dem
Glück bei Single-Frauen meinte, wer im
Restaurant sein Essen auswählt und
wieso er nichts von universellen
Glücksformeln hält.

WELT: Sie werden in England auch
der „Bodybuilding-Professor“ ge-
nannt. Macht Sie der Spitzname
glücklich oder unglücklich?
PAUL DOLAN: (((lacht) lacht) Tja, die Leute ha-
ben ein bestimmtes Bild im Kopf, wenn
sie an einen Professor denken: dass er
ein Bücherwurm ist, eher dünn oder
wenn schon sportlich, dann der Typ, der
für einen Triathlon trainiert. Wenn man
wie ich Bodybuilding mag, prallen zwei
Welten aufeinander: die Menschen aus
der Arbeiterklasse und ich, der Akade-
miker – dabei komme ich selbst aus
einer Arbeiterfamilie. Mich macht Bo-
dybuilding übrigens glücklich.

In Ihrem Buch „Happy Ever After“ ra-
ten Sie, dass man sich nicht mit ande-
ren Menschen vergleichen soll. Tut
man nicht genau das als Bodybuilder?
Sagen wir so: Grundsätzlich ist nichts
von Beginn an gut oder schlecht. Für
mich ist dieser Sport eher eine Acht-
samkeitsübung. Ich trage Gewichte hin
und her und kann dabei an nichts ande-
res denken. Die Stunde im Fitnessstu-
dio ist ehrlich gesagt der einzige Mo-
ment am Tag, bei dem ich vollkommen
bei mir bin. Ich bin konzentriert, ich bin
im Hier und Jetzt und denke an nichts
anderes, außer an die Gewichte. Es ist
quasi die körperliche Variante des gei-
stigen Achtsamkeitstrainings. Wir lie-
ben es nämlich, alles durchzudenken
und Probleme zu wälzen, anstatt wei-
terzumachen. Das hindert unser Glück.

Die Suche nach Glück ist ein universel-
les Phänomen. Wieso, glauben Sie, gibt
es so ein enorme Sehnsucht danach?

Ich vermute, die Antwort – wie auf vie-
les – lautet: Balance. Es geht um Ausge-
glichenheit. Ich glaube nicht, dass man
glücklich wird, indem man zielstrebig
nach dem Glück sucht. Man wird es nur
erreichen, wenn man herausfindet, was
einen glücklich macht. Das ist ein gro-
ßer Unterschied. Ich nenne Ihnen ein
Beispiel: In meinen Studien habe ich das
Verhältnis zwischen Musik und Glück
untersucht. Die Hälfte der Studienteil-
nehmer wurde beauftragt, Musik zu hö-
ren. Danach sollten sie beantworten, ob
es sie glücklich gemacht hat. Der andere
Teil der Gruppe wurde von Beginn an
gebeten, glücklich zu sein, während Mu-
sik läuft. Das Ergebnis war eindeutig:
Wenn man darauf achten soll, glücklich
zu sein, ist man nicht im Moment. Man
wertschätzt die Dinge, die einen glück-
lich machen, nicht bewusst.

Wir müssen also mehr im Moment le-
ben, um glücklich zu sein? Ist es wirk-
lich so simpel?
Es geht darum, wie man seine Zeit ver-
bringt. Und zwar jeden Tag. Viele Men-
schen lenken sich damit ab, auf ein ge-
wisses Ziel hinzuarbeiten. Sie streben
nach etwas, das sie in der Zukunft glück-
lich machen soll. Dazu gehören Heira-
ten, Kinder bekommen oder finanzieller
WWWohlstand. Wenn man dann da ange-ohlstand. Wenn man dann da ange-
kommen ist, merkt man: Es macht mich
gar nicht glücklich! Oder noch schlim-
mer: Man musste viel dafür aufgeben,
um überhaupt dorthin zu gelangen. Viel-
leicht hat man sich von Freunden ge-
trennt oder Gewohnheiten aufgegeben,
die einem eigentlich gutgetan haben.
Viele Leute erwarten von mir den ulti-
mativen Ratschlag, wie man glücklich
wird oder „zehn Wege zum Glück“. Aber
das existiert nicht. Wir sind alle grund-
verschieden. Leider sind wir gut darin,
andere zu verurteilen, nur weil sie ande-
re Lebensmodelle gewählt haben.

Was sollten wir stattdessen machen?
Wir sollten täglich 15 Minuten mit Men-
schen verbringen, die wir mögen. Eine
Viertelstunde genügt! Außerdem tun
uns neue Erfahrungen gut und, nicht zu
unterschätzen: Hilfsbereitschaft. Es
mag selbstsüchtig klingen, dass es uns
glücklich macht, wenn wir anderen hel-
fen. Aber es ist so. Wir alle sollten Hilfs-
bereitschaft mehr zelebrieren.

Sie empfehlen also eine Art positiven
Egoismus?
Exakt! Aber ich glaube, dass wir Hilfsbe-
reitschaft deswegen so wenig zelebrie-
ren, weil wir sie für selbstsüchtig hal-
ten. Wir haben ein schlechtes Gewissen
und fühlen uns schuldig – dabei tut es
gut, hilfsbereit zu sein, und zwar beiden
Seiten.

Eine andere These Ihrer Arbeit ist,
dass wir uns von monetärer Bestäti-
gung lösen sollen.

Es ist selbstverständlich wissen-
schaftlich bewiesen, dass Armut oder fi-
nanzielle Probleme unglücklich ma-
chen. Trotzdem sind wir geradezu süch-
tig danach, monetären Wohlstand zu er-
reichen. Wir sind davon überzeugt, dass
uns Geld glücklich macht. Wie Sie se-
hen, ist auch das wieder eine Frage der
Balance, denn wir wissen nicht, wo wir
uns stoppen sollen. Wir wollen immer
mehr, aber es ist bewiesen, dass man ab
einem gewissen Einkommen nicht zu-
friedener wird.

Ihrer Meinung nach gilt das auch für
unsere Art der Partnersuche. Wir wol-
len den „perfekten“ Partner finden
und verschwenden damit Lebenszeit.
Furchtbar, oder nicht? Als gäbe es nur
einen einzigen Menschen auf der Erde,
der zu uns passt (lacht). Wenn es stim-
men würde, so wäre das ein wirklich
Angst einflößender Gedanke. Stati-
stisch gesehen führen wir alle Langzeit-
beziehungen, die in der Regel irgend-
wann enden. Das sollten wir einfach ak-
zeptieren. Vielleicht ist man Single,
vielleicht nicht, vielleicht hat man Kin-
der, vielleicht nicht – das ist alles okay.

Diese Erwartungshaltung, unbedingt
bis 30 jemand finden zu müssen, mit
dem wir eine Familie gründen und der
uns, bis wir 90 Jahre alt sind, glücklich
macht, und dann sterben wir – das finde
ich irre!

In der Liebe raten Sie, sich folgende
Fragen zu stellen: „Verbringe ich ger-
ne Zeit mit dieser Person? Wie habe
ich mich gestern, vorgestern und vor-
vorgestern mit diesem Menschen ge-
fühlt?“ Man soll den Fokus nicht auf
das „Bin ich glücklich?“ legen, son-
dern in sich hineinhorchen, ob man
die Anwesenheit des anderen genießt.
Ja! Intimität ist gut, aber wir haben alle
so unterschiedliche Persönlichkeiten,
dass nicht für jeden eine Langzeitbezie-
hung das Richtige ist. Ich bin davon
überzeugt, dass wir uns zu wenig damit
auseinandersetzen, wie unterschiedlich
wir Menschen sind. Dem Punkt widme
ich einen Großteil meiner Arbeit. Nur
weil ein bestimmter Lebensstil für mich
funktioniert, heißt es nicht, dass das für
andere gilt. Wir müssen uns von sol-
chen Vorstellungen lösen und jemanden
finden, mit dem wir uns wohlfühlen.

Sie sagen aber auch, dass gerade Frau-
en weder einen Partner finden noch
Kinder bekommen müssen, um glück-
lich zu sein. Eine provokante These.
Sehr wahr, allerdings ist es ein harter
WWWeg, anders zu leben. Wir müssen tole-eg, anders zu leben. Wir müssen tole-
ranter sein, damit das klappt. Unsere
VVVorstellung von Glück sollte nicht vonorstellung von Glück sollte nicht von
anderen definiert werden. Niemand
sollte uns vorschreiben, wie wir unser
Leben gestalten. Gerade unverheirate-
te Frauen werden kritisch beäugt, da-
bei gibt es Studien, die belegen, dass
sie eine der gesünderen Personengrup-
pen bilden, vor allem im Vergleich zu
unverheirateten Männern. Männern
tut eine Ehe gesundheitlich sehr gut,
bei Frauen ist der Unterschied nicht so
groß. Trotzdem werden Frauen stärker
dafür kritisiert, wenn sie Junggesellin
bleiben.

Für diese These wurden sie kritisiert.
Ihnen wurde vorgeworfen, Sie hätten
die Studienergebnisse überinterpre-
tiert.
Ja, man muss das durchaus mit Vorsicht
interpretieren, und das betone ich seit-
dem auch ständig. Manche Medien haben
behauptet, ich hätte keine Beweise, aber
das stimmt so nicht. Es gibt Studien, die
belegen, dass Männer mehr von einer Ehe
profitieren als Frauen. Dadurch entsteht
das Narrativ von der traurigen, einsamen
Single-Frau. Ich wollte vor allem aufzei-
gen, dass das falsch ist.

Glauben Sie, dass sich unser Fokus
auf die Institution Ehe künftig verän-
dern wird?
Das ist eine spannende Frage. Die Idee
der Ehe ist aber so stark und überzeu-

gend in uns verankert, dass die Men-
schen an dieser Institution festhalten.
Gerade in Zeiten, in denen ökonomisch
und politisch eine große Unsicherheit
herrscht und die Menschen nach Halt
suchen. Die Leute denken, dass alles
den Bach hinuntergeht, aber hey, we-
nigstens haben wir die Ehe! Eine Ehe
suggeriert Sicherheit und Komfort. Die
Antwort auf Ihre Frage lautet also: Ich
weiß es nicht. Aber ich vermute, wir
werden eher noch intoleranter gegen-
über ledigen Menschen.

Ein anderes Hindernis beim Glück-
lichsein ist für Sie die Anzahl an Ent-
scheidungen, mit denen wir uns tag-
täglich herumschlagen. Sie selbst ha-
ben für sich eine Lösung im Alltag
etabliert: Im Restaurant lassen Sie
Ihre Begleitungen entscheiden, was
Sie bestellen sollen. Was erspart Ih-
nen das genau?
Ich muss gestehen, dass ich nicht be-
sonders geduldig bin. Überlegt jemand
zu lange, was er bestellen soll, bin ich
schnell genervt. Hinzu kommt, dass es
mir ziemlich egal ist, was ich esse.
Nahrung ist für mich eher Benzin als
Genuss. Es macht mich also glücklich,
jemanden zu bitten, mir ein Gericht
auszuwählen. Jemand sagte mal zu
mir, dass das egoistisch von mir sei.
„Du schiebst die Verantwortung auf
dein Gegenüber ab.“ Seitdem frage ich
meistens die Kellner, was sie empfeh-
len. Aber mal ernsthaft: Die Leute ver-
schwenden so viel Zeit damit, sich Ge-
danken über die richtige Tapete oder
ihre Kleidung zu machen. Ich denke
oft: Jesus! Niemand wird darüber ur-
teilen, wieso man sich gegen all die an-
deren Optionen entschieden hat! Die
meisten Entscheidungen, die wir tref-
fffen, haben doch in Wahrheit am Endeen, haben doch in Wahrheit am Ende
kaum Gewicht.

Vergeuden wir alle also zu viel Zeit
mit Grübeln und Reflektieren und
vergessen dabei, zu leben? Ist das Ihr
Fazit?
AAAbsolut! Denn am Ende wird doch im-bsolut! Denn am Ende wird doch im-
mer alles irgendwie gut (lacht). Aber
wir sind eben sehr gut darin, uns da-
mit zu beschäftigen, wieso Dinge nicht
fffunktioniert haben. Wir lieben es,unktioniert haben. Wir lieben es,
über denn Sinn nachzudenken, wenn
etwas nicht geklappt hat. Dabei soll-
ten wir uns nicht lange damit aufhal-
ten, nach Erklärungen oder Rechtfer-
tigungen zu suchen. Man denkt, dass
das eigene Leben vorbei sein wird,
wenn wir scheitern, aber das ist
Quatsch. In Wahrheit kann man vieles
schnell abhaken – und weitermachen.
Das gilt auch für Liebeskummer und
Trennungen. Ja, sie schmerzen und es
tut weh, aber doch nicht für immer. Es
geht vorbei. Man wird jemanden fin-
den, den man sogar noch toller findet
als den Ex-Partner!
Das Gespräch wurde telefonisch geführt.

„Die meisten unserer Entscheidungen


haben am Ende kaum Gewicht“


Auf der Suche nach


Glück verschwenden


wir Lebenszeit, sagt


der britische


Verhaltensforscher


Paul Dolan. Vor allem


das Streben nach


Reichtum oder dem


perfekten Partner


mache unglücklich


G

ETTY IMAGES

/KLAUS VEDFELT

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DIE WELT DONNERSTAG,8.AUGUST2019 SEITE 20


WISSEN


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TIERE


Steinerne Überreste


von Riesen-Papagei


In Neuseeland war vor vielen Mil-
lionen Jahren ein Riesenpapagei von
einem Meter Größe und sieben
Kilogramm Gewicht zu Hause. Wis-
senschaftler haben bereits vor mehr
als einem Jahrzehnt die Fossilien
des enormen Vogels in der Nähe der
Bergarbeiterstadt Saint Bathans auf
der Südinsel des Pazifikstaates ent-
deckt. Dies teilten die Flinders-
Universität aus Sydney und das
Canterbury-Museum aus Christ-
church mit. Das Tier bekam von
seinen Entdeckern den Namen He-
racles inexpectatus verpasst. Damit
wird auf seine „Herkules-Statur“
und die überraschende Entdeckung
angespielt. Die Überreste werden
auf ein Alter von bis zu 19 Millionen
Jahren geschätzt. Vermutet wird,
dass sich der Riesenpapagei von
kleineren Papageien ernährte. Unsi-
cher sind sich die Experten, ob er
fliegen konnte. Die Fossilien wurden
bereits im Jahr 2008 gefunden.
Wegen der Größe vermuteten die
Forscher zunächst, dass es sich bei
dem Vogel um einen Adler handelte.

Erneut Walherde in


Island gestrandet


Kurz nach dem Fund massenhaft
verendeter Grindwale in Island sind
an der Küste des Landes erneut
Wale gestrandet. Videos zeigten,
wie die Meeressäuger ums Über-
leben rangen. Eine Aufnahme des
isländischen Rundfunksenders RÚV

leben rangen. Eine Aufnahme des
isländischen Rundfunksenders RÚV

leben rangen. Eine Aufnahme des


hielt fest, wie mehrere Männer
versuchten, eines der Tiere zurück
in tiefere Gewässer zu schieben.
Nach Angaben des Senders konnten
etwa zwei Drittel der knapp 50 Wale
zurück aufs Meer getrieben werden.
14 verendeten. Sie wurden diesmal
in Gardur 50 Kilometer westlich
von Reykjavík gefunden. Mitte Juli
hatten Touristen auf einer Hub-
schraubertour 50 verendete Grind-
wale an einem abgelegenen Strand
auf der Halbinsel Snæfellsnes nörd-
lich von Reykjavík entdeckt. Die
Ursache für das Massenstranden ist
unklar. Solche Ereignisse geschehen
häufiger, das Ausmaß des Vorfalls
im Juli war jedoch immens.

RAUMFAHRT


Mond hat winzige


Erdlebewesen


Nach der Bruchlandung einer israe-
lischen Raumsonde auf dem Mond
im April könnten möglicherweise
Tausende winzige Tierchen auf dem
Erdtrabanten „leben“ – als Passagie-
re der verunglückten Sonde. Die
sogenannten Bärtierchen gelten als
wahre Überlebenskünstler, teilte die
US-Organisation, die für die Mond-
fahrt der Kleinstlebewesen verant-
wortlich war, mit. Die israelische
Raumsonde „Beresheet“ (Genesis)
war im April auf der Mondober-
fläche zerschellt. An Bord hatte die
Sonde auch Tausende der Bärtier-
chen, die nahezu unzerstörbar sind.
„Wir glauben, dass die Überlebens-
chancen der Bärtierchen äußerst
hoch sind“, sagte der Mitbegründer
und Chef der Arch Mission Founda-
tion, Nova Spivack. Die Foundation
kümmert sich um die Verbreitung
von Informationen über die
Menschheit im Sonnensystem. Die
Winzlinge sind bei einer Größe von
unter einem Millimeter mikrosko-
pisch klein, aber robust: Sie über-
leben extreme Strahlung, Hitze und
Kälte und kommen Jahrzehnte ohne
Nahrung aus. Sie befinden sich im
getrockneten Zustand, da die Wis-
senschaftler ihnen vor der Mission
Wasser entzogen hatten, um sie in
einen Ruhezustand zu bringen. Dass
die Bärtierchen auf dem Mond wie-
der erwachen, ist unter den dort
herrschenden Bedingungen quasi
unmöglich: Denn sie „bräuchten
Wasser, Sauerstoff und Nahrung,
um wieder aktiv zu werden und
wachsen und sich fortpflanzen zu
können“, sagte der Wissenschaftler
William Miller von der Baker Uni-
versity in den USA.

KOMPAKT


Der Brite Paul Dolan,51, ist Pro-
fessor für Verhaltensforschung
an der London School of Econo-
mics. Er stammt aus dem Londo-
ner Arbeiterstadtteil Hackney
und ist der Erste in seiner Familie,
der zur Universität ging. Dolan
verfasste neben „Happy Ever
After“ das Sachbuch „ By Design
Happiness“. Er liest keine Roma-
ne und betreibt Bodybuilding.

Zur


PAUL DOLAN (C) Person


/

JEREMY BAILE

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