Frankfurter Allgemeine Zeitung - 08.08.2019

(Joyce) #1

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Finanzen DONNERSTAG, 8. AUGUST 2019·NR. 182·SEITE 23


Eswird aufgewertet


+


Ungeachtet einer etwas höher als
erwartet ausgefallenen Zinssen-
kung der indischen Zentralbank ist die
Talfahrt der Währung des Landes vor-
erst beendet. Der Dollar verbilligte
sich im Gegenzug um 0,3 Prozent auf
70,84 Rupien. In den vergangenen Ta-
gen hatte er mehr als 3 Prozent aufge-
wertet. Die Reserve Bank of India
(RBI) senkte den
Schlüsselsatz um
ungewöhnliche
0,35 Prozentpunk-
te auf 5,4 Prozent.
Das war mehr als
erwartet.

Es wird mehr abgenommen


+


Ein höher als erwartetes Quar-
talsergebnis beschert Weight Wat-
chers den größten Kurssprung seit
zwei Jahren. Die Aktien des Abnehm-
Spezialisten gewannen 39 Prozent an
Wert auf 29,30 Dol-
lar. Dank eines an-
ziehenden Kunden-
wachstums machte
das Unternehmen
den Angaben zufolge
einen Gewinn von
0,78 Dollar je Aktie. Analysten hatten
lediglich mit 0,64 Dollar gerechnet.
Auf dieser Basis hob Weight Watchers
das Ergebnisziel je Aktie für das Ge-
samtjahr von 1,35 bis 1,55 Dollar auf
1,55 bis 1,70 Dollar an.

Unter den Aktien deutscher


Biotechnologie-Unternehmen


finden sich starke Werte.Seite 25


Auch immer mehr


Unternehmensanleihen bringen


einen negativen Ertrag.Seite 25


Die Ulmer Basketballspieler und


dasProjekt mit einem 18 Jahre


alten Franzosen.Seite 27


Wer inder NFL einen festen Job


haben will, muss eine Tortur


über sich ergehen lassen.Seite 27


Es wird mehr getindert


+


Ein Quartalsumsatz und ein Kun-
denzuwachs über Markterwartun-
gen haben Match-Aktien auf ein Re-
kordhoch gehievt. Der Aktienkurs des
Betreibers von Online-Partnervermitt-
lungen stiegen um knapp 27 Prozent
auf 93,90 Dollar, was
der größte Tagesge-
winn seit Börsengang
wäre. Dank des Er-
folgs der Dating-App
„Tinder“ wuchs die
Zahl der Nutzer im ab-
gelaufenen Quartal
um gut 18 Prozent auf
9,1 Millionen.

Tops&Flops


Gute Biotechs ImReich der Negativrendite


6.8. 7.8.

Dax

F.A.Z.-Index 2140,94 2155,60
Dax 30 11567,96 11650,15
M-Dax 24943,79 25125,86
Tec-Dax 2773,16 2788,68
Euro Stoxx 50 3291,66 3309,99
F.A.Z.-Euro-Index 121,79 122,05
Dow Jones 26029,52 26007,07
Nasdaq Index 7833,27 7862,83
Bund-Future 176,67 177,04
Tagesgeld Frankfurt -0,42 % -0,45 %
Bundesanl.-Rendite 10 J. -0,53 % -0,60 %
F.A.Z.-Renten-Rend. 10 J.-0,18 % -0,23 %
US-Staatsanl.-Rend. 10 J. 1,71 % 1,72 % *
Gold, Spot ($/Unze) 1474,25 1496,54
Rohöl (London $/barrel) 58,91 57,43**
1 Euro in Dollar 1,1187 1,1202
1 Euro in Pfund 0,9183 0,9235
1 Euro in Schw. Franken 1,0919 1,0921
1 Euro in Yen 119,10 118,48
*) Ortszeit 16.00 Uhr, **) Ortszeit 22.00 Uhr

Bundesanl. R. 10 J.

8.5.2019 7.8.2019 8.5.2019 7.8.2019


Teenager als Spielmacher


Die Börse


GnadenloseAuslese


sibi./maf. FRANKFURT, 7. August. Die
Finanzmärkte bleiben weiter unruhig.
Am Mittwoch erholten sich die Aktien-
märkte zwar wieder ein wenig von den
kräftigen Verlusten vom Montag und
Dienstag. Die Unsicherheit blieb gleich-
wohl groß. Gold war deshalb weiter als
Anlageobjekt sehr gefragt – der Preis
stieg über die Marke von 1500 Dollar je
Feinunze (31,1 Gramm). Das sind unge-
wöhnliche Höhen: Noch zum Jahresan-
fang hatte keine der rund 20 von der
F.A.Z. um eine Prognose gebetenen Ban-
ken mit einem solchen Anstieg gerechnet.
Damals hatte es geheißen, die Analysten
erwarteten kein glänzendes Goldjahr.
Jetzt ist die Rede davon, 2019 könnte ein
„Jahr des Goldes“ werden.
Zu Jahresbeginn hatten die Banken im
Schnitt mit einem Goldpreis von 1269 Dol-
lar zur Jahresmitte und 1284 Dollar zum
Jahresende gerechnet. Jetzt wurden selbst
die kühnsten Prognosen übertroffen. Die
amerikanische Investmentbank Goldman
Sachs hatte Anfang des Jahres immerhin
einen starken Anstieg des Goldpreises bis
auf 1425 Dollar im Jahresverlauf vorherge-
sagt und später diese Prognose bis auf
1475 Dollar hochgesetzt. Doch selbst das
wurde mittlerweile übertroffen.
Ist diese Entwicklung des Goldpreises
jetzt auch schon wieder eine Übertrei-
bung? Oder reflektiert sie einfach eine
Welt, die unsicherer geworden ist, in der
viele beliebte Staatsanleihen schon eine
negative Rendite aufweisen und zudem
von den Notenbanken weiter sinkende
Zinsen avisiert sind?
„Gold ist vermutlich technisch überbe-
wertet“, meint Giovanni Staunovo, Gold-
Fachmann der Schweizer Großbank UBS.
Die Positionierung von Anlegern in bör-
sengehandelten Indexfonds (ETF), Fu-
tures und Optionen nähere sich früheren
Höchstmarken. Gleichwohl: Die zu erwar-
tenden weiteren Schritte der geldpoliti-
schen Lockerung der Notenbanken, die
steigende Zahl von Anleihen mit negati-
ven Renditen und nicht zuletzt die Han-
delsspannungen zwischen China und den
Vereinigten Staaten sprächen für einen
weiteren Anstieg des Goldpreises, meint
Staunovo. Überdies dürfte die solide
Goldnachfrage auf Seiten der Zentralban-
ken anhalten, was den Aufwärtsdruck auf


die Preise weiter verstärke, sagt der Gold-
Fachmann: „Sollte unser Risikoszenario
eines ausgewachsenen Handelskriegs zwi-
schen den Vereinigten Staaten und China
eintreten, also der amerikanische Präsi-
dent Donald Trump seine Drohung wahr
machen und die Zölle erhöhen und China
mit nichttarifären Maßnahmen reagie-
ren, dann könnte der Goldpreis sogar in
Richtung 1600 Dollar je Unze weiter stei-
gen.“
Auf einem Rekordniveau steht der
Goldpreis gleichwohl nicht. Ähnlich teu-
er wie jetzt war Gold zuletzt im Jahr


  1. Aber in der Spitze im Jahr 2011 hat-
    te Gold schon mal mehr als 1900 Dollar
    je Feinunze gekostet. Ende 2012, Anfang
    2013 hatte es dann einen starken Preisver-
    fall gegeben, und im Jahr 2015 hatte sich
    der Preis in einer Abwärtsbewegung so-
    gar mal der Marke von 1000 Dollar ange-
    nähert. Stark gestiegen ist der Preis in die-
    sem Jahr seit etwa Ende Mai. Die Debatte
    um den Brexit schien dem Gold dabei zu-
    nächst nicht viel zu helfen, den Preis trie-
    ben aber der Handelskonflikt zwischen


China und Amerika und die Signale der
Notenbanken, die lockere Geldpolitik aus-
zuweiten. Immer wieder während dieses
Anstiegs hatten Anlagefachleute ge-
glaubt, das Ende der Fahnenstange sei er-
reicht, zuletzt bei der Marke von 1450 Dol-
lar, als manche rieten, nun die Finger
vom Gold zu lassen. Doch der Preis stieg
immer weiter. Das ist nicht nur ein ameri-
kanisches Phänomen: Auch in Euro ge-
rechnet hat der Goldpreis in diesem Jahr
schon 18 Prozent zugelegt.
Insgesamt hatten die Märkte am Mitt-
woch allerdings wieder etwas stabiler ten-
diert. Käufe von Schnäppchenjägern ga-
ben den europäischen Aktienbörsen Auf-
trieb. Der deutsche Aktienindex Dax und
der europäische Index Euro Stoxx 50 stie-
gen bis Handelsende um jeweils rund ein
halbes Prozent auf 11 650 und 3310 Punk-
te, nachdem sie in den vorangegangenen
Tagen etwa 5 Prozent verloren hatten.
Der breiter gefasste F.A.Z.-Index legte
um knapp 1 Prozent auf 2156 Punkte zu.
„Eine nachhaltige Trendwende nach
oben sehe ich aktuell jedoch nicht“, sagte

Thomas Altmann vom Vermögensberater
QC Partners. „Dafür müssten die großen
politischen Baustellen Handelskonflikt
und Brexit gelöst werden.“
Die Analysten der französischen Groß-
bank Société Générale halten es auf-
grund der aktuellen Unsicherheit für mög-
lich, dass sich das Goldfieber fortsetze.
Sie verweisen auf Phasen im Konjunktur-
zyklus, die auf eine höhere Gewichtung
von Gold schließen lassen. Während ei-
ner inversen amerikanischen Zinskurve,
die an den Finanzmärkten als Rezessions-
signal gilt, ist die Goldgewichtung am
höchsten. Eine inverse Zinskurve liegt
vor, wenn die kurzfristigen Zinsen höher
als die langfristigen liegen. Das wird in
den Vereinigten Staaten seit längerem be-
fürchtet, allerdings hat sich bislang noch
keine inverse Zinskurve im klassischen
Sinne eingestellt. Dann müsste die Rendi-
te der zweijährigen Staatsanleihe über
der zehnjährigen liegen. Die zweijährige
amerikanische Staatsanleihe weist der-
zeit mit 1,52 Prozent eine etwas niedrige-
re Rendite als die zehnjährige Laufzeit

mit 1,61 Prozent auf. Jedoch liegt die Ren-
dite dreimonatiger Papiere derzeit mit 2
Prozent höher.
Als weiteren Grund für eine höhere
Goldnachfrage führen die Analysten der
Société Générale die Knappheit an siche-
reren Anlagen an. So sind nach den Anlei-
hekäufen der Europäischen Zentralbank
(EZB) Bundesanleihen sehr knapp gewor-
den, was die Kurse nach oben treibt und
die Renditen immer tiefer ins Negative
drückt. So fiel der Marktzins der zehnjäh-
rigen Bundesanleihe am Mittwoch auf
das Allzeittief von minus 0,61 Prozent.
Die negativen Renditen machen Gold zu
einer Alternative unter den „sicheren Hä-
fen“. Zudem sehen auch die Analysten
der Société Générale die Zentralbanken
weiter als wichtigen Käufer von Gold,
weil immer mehr Länder in ihren Devi-
senreserven Alternativen zum Dollar ha-
ben wollen. So habe China seine Goldre-
serven kontinuierlich ausgebaut, wäh-
rend der Bestand an amerikanischen
Staatsanleihen von rund einer Billion Dol-
lar zu schrumpfen beginne.

I


st der Goldpreis ein Krisenindika-
tor? Wenn ja, dann hat er zumindest
bisweilen ganz eigene Vorstellungen da-
von, was als Krise zu begreifen ist. Man
erinnere sich: Als im Februar die Ak-
tienkurse nach unten rauschten, da
nützte das dem Goldpreis kaum etwas.
Und schon mehrfach in diesem Jahr,
wenn es am Golf bedrohlich zu werden
drohte zwischen Iran und Donald
Trump, versagte der Goldpreis den An-
legern jeden Ausschlag nach oben.
Selbst eine so profunde Krise wie die
zwischen der Europäischen Union und
Großbritannien ließ den Goldpreis zu-
mindest bei den gefühlt zwanzig letzten
Zuspitzungsrunden weitgehend kalt.
Im Moment aber ist das anders: Seit
Ende Mai reagiert der Goldpreis sehr
sensibel auf Nachrichten aus dem glo-
balen Handelskonflikt und hat mittler-
weile erstaunliche Höhen erklommen.
Dabei spielen die sogenannten Realzin-
sen eine wichtige Rolle, also die Kapi-
talmarktzinsen abzüglich der Inflation.
Sie sind gesunken, in vielen Ländern
sind sogar die nominalen Renditen der
Staatsanleihen inzwischen negativ. Das
lässt den Preis des unverzinsten Goldes
leichter auf Krisen reagieren, weil ande-
re sogenannte „sichere Häfen“ wie
Staatsanleihen wenig attraktiv sind.

Eigenwilliger Indikator


Von Christian Siedenbiedel


pauw./fne.FRANKFURT, 7. August. Ge-
rade zum baldigen Beginn des neuen
Schuljahres dürfte es wohl zu den am hei-
ßesten diskutierten Themen am Küchen-
tisch zählen: Wie viel Taschengeld gibt es
dieses Jahr? Einen guten Ansatzpunkt da-
für liefert die repräsentative Kinder-Me-
dien-Studie, die in diesem Jahr zum drit-
ten Mal erschienen ist und in deren Vor-
gängerstudien auch stets die Höhe des Ta-
schengeldes und deren Verwendungs-
zweck abgefragt wurden. Die gute Nach-
richt vorneweg: Fast jedes Kind bekommt
heutzutage Taschengeld. Im Alter von
sechs bis neun Jahren sind es schon knapp
92 Prozent und von zehn Jahren an mehr
als 99 Prozent. Auch rund jedes zweite
Kind im Alter von vier und fünf Jahren be-
kommt regelmäßig kleine Geldgeschenke
oder sogar schon ein Taschengeld.
Doch leider gibt es für die jungen Ver-
handler auch eine negative Nachricht:
Auch wenn sie milliardenschwer sind, so
wurde zuletzt weniger Taschengeld ausge-
zahlt als in den Vorjahren. Zwar verfügen
die befragten vier bis 13 Jahre alten Mäd-
chen und Jungen insgesamt über knapp
drei Milliarden Euro im Jahr. Vier- und
Fünfjährige bekommen demnach rund
5,20 Euro, in der Gruppe von sechs bis
neun Jahre sind es dann schon 16,61 Euro
und in der Gruppe von zehn bis 13 Jahren
dann 31,76 Euro. Über alle Altersklassen
verteilt, ergibt das einen Durchschnitt von
20,52 Euro. Das sind im Monat zwei bis
drei Euro weniger als noch zu vorherge-
henden Befragungen.
Oben drauf kommen noch einmal Geld-
geschenke, etwa zum Geburtstag oder zu
Weihnachten. Rund 1,126 Milliarden
Euro werden verschenkt – das sind je
Kind immerhin noch 158 Euro. Auch hier
gilt die Faustregel: Umso älter, umso mehr
Geld gibt es.
Doch warum bekommen Kinder nun
weniger Geld? Die Studie liefert darauf
keine direkten Antworten. Fachleute ge-

hen jedoch nicht von einem geringeren
Konsum der Kinder aus. Möglicher Grund
könnte vielmehr sein, dass Familien zu-
nehmend Handyverträge oder digitale
Käufe für ihre Kinder abschließen – bei-
spielsweise Filmdownloads oder Compu-
terspiele, wie Malte Riken aus der Verlags-
leitung beim „Zeit“-Verlag erklärt. Durch
die Extraausgaben für das Handy wird
beim Taschengeld somit etwas gespart.
Der Großteil der Kinder darf dabei frei
entscheiden, wofür sie ihr Taschengeld
ausgeben. Die Hälfte von ihnen gibt dabei
fast alles aus, eine weitere Hälfte spart
auch verschieden große Beträge.Das sagt
erst einmal natürlich wenig aus, wie viel
Geld ein Kind auch bekommen sollte. Mit
dieser Frage hat sich dagegen das Deut-

sche Jugendinstitut (DJI) beschäftigt.
Grundsätzlich gilt: Ist ein Kind alt genug,
um zählen zu können, kann es auch Ta-
schengeld bekommen. Denn nur so ler-
nen Kinder, mit dem Geld umzugehen.
Wichtig dabei: Sie sollten es regelmäßig
bekommen sowie unaufgefordert und un-
abhängig von ihrem Verhalten. Auch soll-
ten Eltern ihrem Nachwuchs nicht vor-
schreiben, was genau die Kinder mit dem
Geld machen. Apropos: Wenig überra-
schend: Die meisten Kinder investieren
ihr Taschengeld in Süßigkeiten, nämlich
70 Prozent. Knapp die Hälfte der befrag-
ten Kinder geben ihr Taschengeld dage-
gen für Zeitschriften oder Comics aus –
und das am liebsten sofort. Lange gespart
wird tendenziell nicht.

Doch wie viel sollte nun jedes Kind be-
kommen? Das DJI empfiehlt, unter sechs
Jahren bis zu einen Euro je Woche zu ge-
ben. Der Betrag kann dann pro Lebens-
jahr um 50 Cent in der Woche ansteigen,
bis der Nachwuchs mit neun Jahren 3
Euro je Woche bekommt. Von zehn Jah-
ren an gibt es dann einen Sprung: Hier
kann das Geld monatlich ausgezahlt wer-
den und bis zu 18 Euro im Monat betra-
gen. Der Betrag kann dann um 2,50 Euro
je Monat ansteigen bis zum 13. Lebens-
jahr, wo das Kind dann maximal 25,50
Euro erhalten sollte. Mit 14 Jahren sind
es dann maximal 30,50 Euro, mit 15 Jah-
ren schon 38 Euro und mit 16 Jahren bis
zu 45,50 Euro im Monat. Von 17 Jahren
an wären es 61 Euro, und mit 18 Jahren
dann schon 76 Euro. Diese Zahlen liegen
etwas niedriger als das, was Kinder tat-
sächlich bekommen. Das hat aber auch ei-
nen einfachen Grund: Sie stammen aus
dem Jahr 2014, wurden im Jahr 2017 et-
was überarbeitet und müssten wieder ak-
tualisiert werden.
Bei Kindern, die sich ihr Geld schlecht
selbst einteilen können, hat der Bundes-
verbands deutscher Banken (BdB) einen
ganz altmodischen Tipp: Ein Haushalts-
buch anlegen. Dort sollen die Kinder alle
Ausgaben notieren und nach einem Mo-
nat mit den Eltern zusammen bespre-
chen. Welche Ausgaben waren sinnvoll?
Wo hätte man eher sparen können? Das
alles solle darin besprochen werden.
Doch wohin dann mit dem Geld, das ge-
spart wird? Nahezu jedes Geldhaus hat
ein Konto im Angebot, welches sich an
Kinder, Jugendliche und junge Menschen
richtet. Die Geldinstitute legen sich für
ihre jüngsten Kunden richtig ins Zeug. So
bieten sie zum Beispiel eine kostenfreie
Kontoführung an oder eine Verzinsung,
die um einiges höher liegt als die von Stan-
dardkonten für Erwachsene. Für fast alle
Kinder und Jugendlichen ist ein Konto,
das ohne Gebühren auskommt, die beste
Wahl.

Kinder bekommen weniger Taschengeld


Warum es so wichtig ist – und wie viel jeder bekommen sollte


che.SINGAPUR, 7. August. Der Han-
delskonflikt zwischen China und den
Vereinigten Staaten, die Zinssenkung
der amerikanischen Notenbank Fed
und der Wertverlust des Yuans bewegen
die asiatischen Zentralbanken. Am Mitt-
woch senkten die Währungshüter in In-
dien, Thailand und Neuseeland ihre Zin-
sen. Australiens Notenbankgouverneur
hatte angekündigt, den für das Land
schon extrem niedrigen Zins noch wei-
ter zurücknehmen zu wollen. Indiens
Leitzins wurde um 35 Basispunkte auf
5,4 Prozent gesenkt – das niedrigste Ni-
veau seit einem Jahrzehnt. Es ist die
vierte Zinssenkung des neuen, von der
Regierung eingesetzten Notenbankgou-
verneurs Shaktikanta, das um insge-
samt 110 Basispunkte. Die drittgrößte
Volkswirtschaft Asiens, die der Regie-
rung zufolge zweistellig zulegen soll,
wächst nur um 5,8 Prozent. Die Welt-
bank hat Indien gemessen an seiner
Wirtschaftsleistung um zwei Stellen auf
Rang sieben der Welt zurückgestuft –
eine Blamage für Ministerpräsident Na-
rendra Modi, der die Wirtschaftsleis-
tung nun in nur vier Jahren fast verdop-
peln muss, um seine Ankündigungen
wahrzumachen. Das Königreich Thai-
land überraschte damit, den Zinssatz,
zu dem sich Geschäftsbanken bei der
Notenbank Geld leihen, um 25 Basis-
punkte auf 1,5 Prozent zu senken. Thai-
land fürchtet einen stärkeren Dollar
durch die Abwertung des Yuans auch
aufgrund der Überschuldung. Im Juni
senkte die Bank of Thailand die Wachs-
tumserwartung für die zweitgrößte süd-
ostasiatische Volkswirtschaft von 3,8
auf 3,3 Prozent. Am Mittwoch nahm zu-
dem die Notenbank Neuseelands ihren
Leitzins um gleich 50 Basispunkte auf
das Rekordtief von 1 Prozent zurück. Im
Juli hatte die größte Volkswirtschaft, In-
donesien, ihren Leitzins gesenkt.


Damit hatte an den


Finanzmärkten noch zu


Jahresanfang kaum


jemand gerechnet: Der


Preis des Edelmetalls


überspringt jede Hürde.


Kann das gutgehen?


Neuseeland und


andere Staaten


senken Leitzins


Der Goldpreis steigt auf mehr als 1500 Dollar


1) Ab 16 Jahren für Jugendliche, die wirtschaftlich ganz von den Eltern abhängig sind (z.B. Schüler) Quelle: DJI F.A.Z.-Grafik Niebel

Empfehlungen zum Taschengeld
Vorschlag des Deutschen Jungendinstituts in Euro/Monat

Unter 6 Jahren

7 Jahre

8 Jahre

9 Jahre

10 Jahre

11 Jahre

12 Jahre

13 Jahre

14 Jahre

15 Jahre

16 Jahre

Euro/Woche

17 Jahre

18 Jahre

6 Jahre

0,50 - 1,00

1,00 - 1,50

1,50 - 2,00

2,00 - 2,50

2,50 - 3,00

15,50 - 18,00

18,00 - 20,50

20,50 - 23,00

23,00 - 25,50

25,50 -30,50

30,50 - 38,00

38,00 - 45,501)

45,50 - 61,001)

61,00 - 76,001)

1960 1970 1980 1990 2010

6.9.2011
1921$

2000 2019

Goldbarren der Österreichischen Gold- und Silber-Scheideanstalt (Ögussa) Quelle und Foto: Bloomberg / F.A.Z.-Grafik Brocker

Goldpreis
in Dollar je Feinunze

1200

1300

1400

1500

2019

Dollar

0

250

500

750

1000

1250

1500

1750

2000
Dollar
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