Finanzmärkte
Börsianer bleiben nervös
D
ie New Yorker Börse hat
zur Wochenmitte
schwach eröffnet. Nach
wie vor belastete der Handels-
krieg zwischen Washington und
Peking die Kurse, außerdem ent-
täuschten die Quartalszahlen
des Unterhaltungskonzerns Walt
Disney. Zuvor hatten Schnäpp-
chenjäger den europäischen Ak-
tienbörsen Auftrieb gegeben.
Dax und Euro Stoxx 50 legten
zu, nachdem sie in den vorange-
gangenen Tagen etwa fünf Pro-
zent verloren hatten.
Es keime Hoffnung auf, dass
sich die Eskalationsspirale im
Handelsstreit zwischen Washing-
ton und Peking vorerst nicht
weiterdrehe, sagte Craig Erlam,
Marktanalyst des Brokerhauses
Oanda. Larry Kudlow, Wirt-
schaftsberater des US-Präsiden-
ten Donald Trump, hatte zuvor
betont, die USA seien an einer
Fortsetzung der Verhandlungen
zur Lösung des Zollkonflikts mit
China interessiert.
Die Nervosität der Investoren
blieb dennoch groß, deshalb
bröckelten die Aktienkurse am
Nachmittag zunächst von ihren
Tageshöchstständen ab. Bayer-
Papiere zählten mit einem Kurs-
plus von zeitweise fünf Prozent
zu den Favoriten. Der Pharma-
und Agrarchemiekonzern ver-
kauft seine Anteile am Chemie-
park-Betreiber Currenta an die
australische Bank Macquarie.
Die Papiere der Chemiefirma
Lanxess, die ihre Currenta-Betei-
ligung ebenfalls abstößt, legten
3,4 Prozent zu.
Das Pfund Sterling nahm wie-
der Kurs auf sein Zweieinhalb-
Jahres-Tief der vergangenen
Woche und verbilligte sich auf
1,2142 Dollar. Großbritannien
steuere offenbar weiter auf ei-
nen ungeordneten Ausstieg aus
der Europäischen Union zu,
schrieb BayernLB-Volkswirt Ste-
fan Kipar. Schließlich könnte
Premierminister Boris Johnson
einem Zeitungsbericht zufolge
mögliche Neuwahlen bis nach
dem Brexit-Termin am 31. Okto-
ber hinauszögern. „Die Bot-
schaft in Richtung EU ist klar:
Johnson baut die Drohkulisse
des ‚No Deal‘ weiter auf.“ Reu-
ters/pk
Anlageentscheidungen sind eine Frage der Strategie und des richtigen Timings. Drei Konzepte,
drei Portfolios: ein Redaktions -Depot, ein Social-Trading-Depot sowie ein Privatbank-Depot.
Experten geben börsentäglich ihre individuelle Einschätzung zu den Finanzmärkten ab.
KAUFEN – HALTEN – VERKAUFEN
Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine
Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere.
Eine ausführliche Berichterstattung sowie die kompletten Depots finden Sie
unter http://www.handelsblatt.com/musterdepots
Zusammensetzung
Das Depot
Gesamtwert
aktuell
134 178,65 €
Bargeld-
bestand
aktuell
20 957,43 €
Gesamtwert 31.1.2014: 100 000 €
16 %
Bargeld
38 %
Aktien
5 %
Zertifikate
16 %
Investmentfonds
26 %
Anleihen
7.8.2019
Hapag Lloyd
Aktienkurs in Euro
47,15 €
5.8.2019 7.8. HANDELSBLATT • Quelle: Bloomberg
50
45
40
5
Die Hamburger Großreederei Hapag-Lloyd ist im ersten
Halbjahr trotz der Handelskonflikte in die Gewinnzone zu-
rückgekehrt. Dank höherer Transportmengen in den wich-
tigsten Fahrtgebieten, einer guten Kostenkontrolle und
leicht verbesserter Frachtraten könne man auf ein gutes
erstes Halbjahr zurückblicken, sagte Vorstandschef Rolf
Habben Jansen. Die Börse quittierte die positiven Nach-
richten mit einem deutlichen Kursgewinn.
Chart des Tages
Privatbank-Depot
Charttechnik sendet
eher Kaufsignale
U
nruhige Zeiten an den welt-
weiten Aktienmärkten – seit
vergangener Woche fällt auch
der Dax um mehr als sechs Prozent
von 12 400 auf aktuell 11 650 Punkte.
Die Gründe sind bekannt – das Twit-
ter-Säbelrasseln des amerikanischen
Präsidenten zu Handelszöllen gegen
China löste in einer euphorischen
Börsenstimmung Gewinnmitnahmen
aus. Zudem führte ein stark abwer-
tender chinesischer Yuan zu einer
Verschärfung im Konflikt zwischen
den beiden Weltmächten. Der Dollar-
Yuan-Wechselkurs mutiert zum Kri-
senbarometer.
Gut, dass die 200-Tage-Linie des
Dax (11 640 Punkte) noch nicht signi-
fikant unterschritten wurde und der
Relative-Stärke-Index charttechnisch
eher Kaufsignale anzeigt. Die Deut-
sche-Post-Aktie in unserem Privat-
bank-Depot konnte sich von der
schwachen Börsenstimmung nicht
abkoppeln. Trotz der Verluste der
vergangenen Tage freuen wir uns
über einen Kursgewinn seit Jahresbe-
ginn in Höhe von 20 Prozent.
Torsten
Johannsen
Otto M. Schröder
Bank
Pressefoto
Stand: 07.08. / ME(S)Z 17:05 Uhr
Brentöl
in US-Dollar je Barrel
zum Vorjahr -23,61 %
Gold
in US-Dollar je Feinunze
zum Vorjahr +24,17 %
Märkte im Überblick
Bayer NA +6,27 %
Essilor-Luxottica +3,55 %
LVMH +2,30 %
Soc Générale -1,37 %
Nokia -1,29 %
ENI -1,20 %
Lanxess +4,45 %
MorphoSys +4,42 %
Delivery Hero +2,76 %
Commerzbank -6,45 %
Grenke NA -1,50 %
Siltronic NA -0,95 %
1.9.2018 1 1 9 2018. 9. 2018 7.8.20197 8 2019 7. 8. 2019
1.9.2018 1 1 9 2018. 9. 2018 7 7.8.20197 8 2019. 8. 2019 1.9.2018 1 1 9 2018. 9. 2018 7 8 20197.8.2019 7. 8. 2019
1.9.2018 1 9 2018 1. 9. 2018 7.8.20197 8 2019 7. 8. 2019
Tops & Flops des Tages
MDax
Euro Stoxx 50
Bayer NA +6,27 %
SAP +2,02 %
Continental +1,92 %
EON NA -2,43 %
Wirecard -2,19 %
Deutsche Bank NA -1,89 %
Euro Stoxx 50
Aktienindex in Punkten zum Vorjahr -5,46 %
Tagesverlauf
3 313,16
Punkte
+0,65 %
Quelle zum Vortag
Euro
US-Dollar je Euro
zum Vorjahr -3,45 %
10-jährige Bundesanleihe
Rendite in Prozent
zum Vorjahr -1,01 %
1.9.2018 1 1 9 2018. 9. 2018 7.8.20197 8 2019 7. 8. 2019
1,1202 US- -0,5990 % Rendite
56,88 US- 1 503,75 US-
Dax
Leitbörsen im Überblick
7.8.2019, ME(S)Z 17:03 Uhr,
* Index vom Vortag
Kanada
S&P TSX
16 170,20
+0,13 %
Großbritannien
S&P UK
1 453,80
+0,31 %
Deutsch-
land
Dax
11 670,24
+0,88 %
Frankreich
CAC 40
5 271,55
+0,70 %
Brasilien
Bovespa
101 333,40
–0,81 %
Stoxx Europe 50
3 030,77
+0,28 %
Euro Stoxx 50
3 313,69
+0,67 %
S&P 500
2861,26
–0,71 %
USA
Dow Jones
25 741,00
–1,11 %
Nasdaq
7 808,27
–0,32 %
Europa
Private Geldanlage
DONNERSTAG, 8. AUGUST 2019, NR. 151
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