Süddeutsche Zeitung - 31.07.2019

(Darren Dugan) #1
„Von Körperpflege hat ‚Sofia‘ nun sicher
erstmalgenug“: So fasst die Feuerwehr
das Malheur zusammen, das einer Hündin
am Dienstag in Pasing widerfuhr. Die neun-
jährige „Sofia“ hatte ein Duschbad schon
fast überstanden, da verfing sie sich mit
der linken Vorderpfote im Abfluss der Du-
sche. Die Betreuerin war machtlos, das
Tier steckte fest. In dieser Notlage konnte
nur noch ein Anruf bei der Rettungsleitstel-
le helfen. Rund 3000 Notrufe werden dort
Tag für Tag bearbeitet. In täglich rund hun-
dert Fällen muss die Feuerwehr ausrü-
cken, um zu helfen. So wie bei „Sofia“. Die
Leitstelle schickte ein so genanntes Klein-
alarmfahrzeug nach Pasing. Doch auch die
Einsatzkräfte standen vor einem Problem.
Da der Duschabfluss die Hundepfote nicht
freigeben wollte, demontierten die Feuer-
wehrmänner den Abfluss und nahmen ihn
mitsamt dem Vierbeiner mit. In der feinme-
chanischen Werkstatt der Feuerwehr grif-
fen Experten zu einer oszillierenden Säge,
die weiches Gewebe nicht verletzen kann.
Fünf Minuten später hatten sie das Metall-
sieb von der Pfote entfernt. bm

München macht ernst und erlässt ein strik-
tes ganztägigesAlkoholverbot rund um
den Hauptbahnhof. Von 1. August an gilt:
Wer künftig mit einer Flasche Bier rund
um das Bahnhofsgebäude erwischt wird,
muss mit einem Bußgeld oder einem Platz-
verweis rechnen. Diese Regelung gilt be-
reits seit Anfang 2017, allerdings nur zwi-
schen 22 Uhr und 6 Uhr früh. Verstöße ge-
gen das Verbot werden bereits seit zweiein-
halb Jahren streng kontrolliert, Polizisten
überprüfen regelmäßig Rucksäcke von
Menschen, die sich im Bereich des Haupt-
bahnhofs aufhalten, nach Alkohol.
Seither sind nach Angaben der Stadt
und der Polizei die Straftaten dort „erheb-
lich zurückgegangen“, teilte das Rathaus
am Dienstag mit. Dennoch beschloss der
Stadtrat im vergangenen Dezember, den
Alkoholkonsum rund um den Hauptbahn-
hof auf 24 Stunden auszuweiten. Dies sei
ein „wirksames Instrument, alkoholbe-
dingten Straftaten und Ordnungswidrig-
keiten rund um die Uhr entgegenzuwir-
ken, was zur weiteren Verbesserung der Si-
cherheitslage am Hauptbahnhof beiträgt“,
heißt es in der Mitteilung der Stadt.
Die Szene der Trinker hat sich aller-
dings angesichts des Alkoholverbots und
der Baustelle am Bahnhof ohnehin längst
in andere Gebiete der Stadt verlagert oder
sogar zum Teil ganz aufgelöst. Die strikte
Regelung stößt deshalb auch auf Kritik. In
ihrem aktuellen Wahlprogramm lehnen
die Münchner Grünen sowohl das strikte
Alkoholverbot, als auch den im vergange-
nen Jahr eingeführten Kommunalen Si-
cherheitsdienst ab, der fast rund um die
Uhr die Gegend abgeht und die Polizei
unterstützt. Im Dezember forderten so-
wohl Grüne als auch Linke, FDP und Bay-
ernpartei, dass es dass es keine Auswei-
tung des Alkoholverbots geben solle.
Seit Juli 2018 seien jedoch „alkoholbe-
dingte Störungen“ der häufigste Grund für
den Kommunalen Außendienst KAD gewe-
sen, heißt es bei der Stadt. Einstimmig plä-
dierten damals die Stadträte dafür, dass es
rund um den Hauptbahnhof mehr Hilfsan-
gebote für die sogenannten Stammsteher
geben muss. Das sollte zunächst ein Street-
workerbus sein, in dem die Betroffenen be-
raten werden können. Das hat sich aber
mittlerweile erledigt; die Caritas eröffnet
im Herbst einen Aufenthalts- und Bera-
tungsraum an der Dachauer Straße. anl

von paulina schmidt

A


us Selbstschutz müsse sie die Be-
handlung jetzt abbrechen, teilt Julia
Diels mit. Eindringlich sieht sie den
Hundebesitzer dabei an. Der ist damit be-
schäftigt, seine rechte Hand auf den linken
Arm zu pressen. Hier hat ihn sein Mittel-
schnauzer gerade gebissen, nachdem er zu-
vor auch nach Diels geschnappt hatte. Die
Nachbarn des älteren Mannes hatten die
Tierrettung gerufen, da sich der Hund am
Bein verletzt hatte. Der Boden der Einzim-
merwohnung ist mit Hundehaaren und
Staub bedeckt. Zahlen kann der Besitzer
die Behandlung nicht. Seine Betreuerin
werde das in den nächsten Tagen überneh-
men, sagt er.
Julia Diels, 32, und Undine Franz, 28,
laufen zurück zum Einsatzfahrzeug. Beide
sind ganz in weiß gekleidet, über ihren
Shirts tragen sie orange Westen mit der
Aufschrift „Aktion Tierrettung München“.
Sie packen den Rettungsrucksack wieder
ein und desinfizieren beide kurz ihre Hän-
de. „Ich kann mich nicht daran erinnern,
wann ich zuletzt von einem Hund gebissen
wurde“, sagt Diels.


Seit 2001 gibt es die Tierrettung Mün-
chen. Der Notdienst ist täglich 24 Stunden
erreichbar. Ebenso wie ein Notarzt über-
nimmt das Team, das aus neun Tierärzten
und zwölf Assistenten besteht, die Erstver-
sorgung. Vor allem nachts und am Wochen-
ende, wenn die Tierärzte geschlossen ha-
ben, sind sie in Notfällen oft der erste An-
sprechpartner.
Auch Katze „Isa“ wird von Diels und
Franz untersucht. Ihre Temperatur ist er-
höht, 39,9. Normalerweise sollte sie nicht
über 39 Grad liegen. Sie musste sich schon
mehrmals übergeben und hat Durchfall.
„Mensch Isi, geht das wieder los?“, fragt
der älterer Mann seine Katze. Erst vor eini-
gen Monaten diagnostizierten die Ärzte in
der Kleintierklinik einen Virus. „Letztes
Mal hat sie das nur knapp überlebt, ich
möchte lieber sofort in die Tierklink“, sagt
die Besitzerin. Schnell zieht sie sich ihre
hautfarbenen Socken über die Füße und
schlüpft in die Schuhe. Katze „Isa“ und ih-
re Besitzerin sitzen hinten im Rettungswa-
gen, Diels am Steuer und Franz daneben.
Das Navi zeigt den Weg zur Tierklinik. „Wir
sind schneller, wenn ich hier links fahre“,
weiß Diels aus Erfahrung. „Isa“ beginnt zu
miauen. Sie hat Glück, die Fahrt dauert nur
einige Minuten.
Diels und Franz arbeiten routiniert.
Während die eine durch die Münchner
Nacht fährt, dokumentiert die andere die
Fälle. Während die eine Tierhalter beru-
higt, sucht die andere das passende Medi-
kament aus dem Koffer. Das Handy klin-
gelt pausenlos. Die meisten Anrufer mel-
den sich, weil sie Jungvögel gefunden ha-
ben, die auf dem Boden sitzen. „Ich habe
ihn mit drei gefangenen Fliegen gefüttert“,
berichtet eine Frau. „Das ist wahrschein-
lich eine Krähe. Die sind gerade in der Bo-
denphase und lernen dann fliegen“, erklärt
Franz. Immer wieder. „Lassen Sie ihn am
besten in Ruhe, im Nest war es ihm viel-
leicht zu warm.“ An diesem Abend hat es
noch 34,5 Grad.


Diels und Franz sind gerade zurück in
der Geschäftsstelle an der Herzogstraße,
da meldet sich eine Hundebesitzerin. Ihr
Mischling könne mit einem Bein nicht
mehr auftreten. Die beiden Frauen ma-
chen sich auf den Weg nach Moosach. Un-
terwegs ruft ein Mann an, seine Hündin be-
komme keine Luft. „Atemnot geht vor“,
sagt Diels und gibt die neue Adresse in der
Au ins Navigationssystem ein.
Ein weiterer Anruf – ein sechs Monate al-
ter Labradorwelpe muss sich schon den
ganzen Tag übergeben, auch die Spritze
beim Tierarzt hat nicht geholfen. „Vor al-
lem bei der Hitze kann das Tier schnell aus-
trocknen. Leider sind wir gerade aber auf
dem Weg zu einem anderen Notfall“, er-
klärt Diels. Sie diktiert der Besitzerin die
Nummer eines Tiertaxis und rät ihr, in die
Tierklinik zu fahren. Denn der Besitzer der
Hündin aus der Au wartet bereits.

Er ist aufgeregt, am Haaransatz bilden
sich Schweißperlen. Die kleine Hündin
wird auf dem Sofa untersucht. Diels hört
sie mit dem Stethoskop ab, misst Fieber
und tastet den Bauch ab. Währenddessen
läuft der Besitzer mehrmals durch das
Wohnzimmer, um ein Dokument des letz-
ten Tierarztbesuchs zu finden. Vergeblich.
Diels spricht ihm gut zu, „die Atemwege
sind frei, sie wirkt stabil“. „Sie ist eine ganz
Raffinierte, hat auch schon mal im Theater
mitgespielt“, erzählt der Besitzer. Die Hün-
din bekommt Schleimlöser und soll mög-
lichst wenig Hitze abbekommen.
In den vergangenen Jahren seien die
Menschen bei solchen Temperaturen deut-
lich vorsichtiger geworden, berichtet
Diels. „Wenn doch etwas passiert, dann en-
det das meist tödlich. Die Tiere kollabieren
und das Hirn bekommt zu wenig Sauer-
stoff“, erklärt Diels. Ihre Assistentin er-

zählt, dass erst am Tag zuvor ein Hund ein-
geschläfert werden musste. „Leicht fällt
das nie, man stumpft nicht ab“, sagt Diels.
Sie arbeitet hauptberuflich bei der Tierret-
tung. „Man kriegt durch den Beruf sehr
viel mit vom Leben in München“, berichtet
sie. Franz nickt zustimmend. Sie studiert
Tiermedizin in München und arbeitet ne-
benher bei der Tierrettung.
Nun geht es nach Moosach. Als sie an-
kommen, springt der Mischling, der nach
seinem Spaziergang nicht mehr auftreten
konnte, schon wieder von der Couch und
schnuppert den Rettungsrucksack ab.
Nach einer kurzen Behandlung gibt die Ärz-
tin auch hier Entwarnung. Weiter geht es
zum Hundewelpen „Pippa“. Sie ist vier Mo-
nate alt. Ihre Besitzer, ein junges Pärchen,
haben sie vor drei Wochen aus dem Tier-
heim geholt. Jetzt hört sie nicht mehr auf
sich zu kratzen. Auch hier gibt Diels Ent-

warnung, wahrscheinlich handle es sich
um eine Allergie.
Plötzlich beginnt es zu regnen. Inzwi-
schen sind es nur noch 24 Grad. Erneut
klingelt das Telefon. Eine Frau kündigt
sich mit einer verletzten Amsel an. Deren
Kopf stehe schief, sie sei wohl von einer
Katze angegriffen worden. Seit 2018 kann
das Tierrettungsteam nicht mehr alle ver-
letzten Wildtiere einsammeln, das wäre
nicht zu schaffen. Gefundene Tiere kön-
nen aber kostenlos in der Geschäftsstelle
abgegeben werden. Viele Menschen kön-
nen das nicht nachvollziehen. „Es heißt
dann, wir ließen das Tier sterben“, erzählt
Dies. „Oder sie nennen uns Mörder“, sagt
Franz. Während der letzten sechs Stunden
haben die beiden Frauen 25 Anrufe entge-
gengenommen, um Tieren zu helfen.
Manchmal seien sie eben auch auf die Un-
terstützung der Bevölkerung angewiesen.

Vierter Stock eines Altbaus, nicht weit ent-
ferntvom Münchner Hauptbahnhof. Ge-
schäftsführerin Gloria Seibert, 29 Jahre,
Jeans und T-Shirt, führt durch ihr Büro. An
Schreibtischen arbeiten junge Menschen
an Computern, eine Stahltreppe führt auf
die Dachterrasse, und an der Wand hängt
ein gerahmtes Poster: „Learn something
new every day“, steht darauf. Lerne jeden
Tag etwas Neues.
2016 hat Seibert gemeinsam mit dem
Software-Entwickler Clemens Kofler das
Start-up Temedica gegründet. Sie entwi-
ckeln medizinische Apps und andere digita-
le Angebote für die Gesundheit. Wie eine
App, bei der Ärzte ihren Patienten individu-
elle Trainingspläne bei Rückenleiden er-
stellen. Eine andere App soll helfen, Diabe-
tes vorzubeugen. Und mit dem Online-
Kurs „Pelvina“ können Frauen ihren Be-
ckenboden trainieren. „Vor allem, damit
Frauen nach einer Geburt nicht an Harn-
kontinenz leiden – ein großes Tabuthema“,
sagt Seibert. Derzeit haben sie etwa 40 An-
gestellte. Begleitet und unterstützt werden
sie dabei von Ärzten.
Es ist keine einfache Branche, in die Sei-
bert sich begeben hat. Der Gesundheits-
markt ist in Deutschland hoch reguliert.
Aber er bietet auch viele Möglichkeiten,
denn er ist ein sehr lukrativer Markt, auf
dem digitale Technologien zunehmend an
Bedeutung gewinnen. Gerade anfangs sei
es nicht leicht gewesen, die Krankenkas-
sen von den Vorteilen digitaler Angebote
zu überzeugen, sagt Seibert. Mittlerweile
erstatten aber bereits über 130 gesetzliche
Krankenkassen die Kosten für „Pelvina“ –
die App kostet einmalig 75 Euro. Auch die
Diabetes-App würden ab Ende 2019 fast al-


le gesetzlichen Krankenkassen zurücker-
statten, so Seibert.
Klar, es habe Zeiten gegeben, in denen
es überhaupt nicht gut lief. Ein Jahr nach
der Gründung ihres Start-Ups wurde das
Geld immer weniger, während das Wachs-
tum ausblieb, erinnert sich Seibert, die in
Ebersberg aufgewachsen ist und nach ih-
rem Jura- und BWL-Studium zunächst
vier Jahre in einer Unternehmensberatung
gearbeitet hat – bis sie kündigte und sich
selbstständig machte. Seibert wollte kreati-
ver arbeiten und selbst etwas auf die Beine
stellen. Aus den schwierigen Erfahrungen
am Anfang habe sie gelernt, sagt sie. Seit
zwei Jahren gehe es aufwärts mit ihrem Un-
ternehmen Temedica. Bis heute erhielt ihr
Unternehmen eine siebenstellige Summe
von einer Investorengruppe. „Und unser
Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr
mehr als verdoppelt“, sagt die Geschäfts-
führerin. Genaue Angaben macht sie nicht,
„aus strategischen Gründen“.

Lange Zeit galt in Deutschland: Der Arzt
muss seinem Patienten von Angesicht zu
Angesicht gegenübersitzen, um Diagnosen
stellen und ihn behandeln zu können – al-
les andere sei nicht seriös. Auch andere digi-
tale Angebote für die Gesundheit wurden
kaum ernst genommen. Diese Einstellung
ändert sich langsam. Ärzte sollen ihren Pati-
enten künftig auch Gesundheits-Apps ver-
schreiben können, die die Krankenkassen
zahlen. Das ist Teil des Digitale-Versor-

gung-Gesetzes von Gesundheitsminister
Jens Spahn (CDU), das im Juli vom Bundes-
kabinett beschlossen wurde. Und Patien-
ten können künftig auch unkompliziert me-
dizinische Videosprechstunden nutzen.
Auf diesen digitalen Wandel im Gesund-
heitswesen hat auch Katharina Jünger ge-
setzt. Die 28 Jahre alte Juristin hat 2015 ge-
meinsam mit zwei Partnern das Start-Up
Teleclinic gegründet. Ihre Idee: Patienten
registrieren sich online und können da-
nach rund um die Uhr einen medizini-
schen Assistenten kontaktieren, dem sie ih-

re Beschwerden und Vorerkrankungen
schildern. Der Assistent schätzt dann ein,
wie dringend das Anliegen ist und vermit-
telt den Patienten an einen passenden
Facharzt, den sie so schnell wie möglich on-
line oder telefonisch sprechen können.
Wird ein Allgemeinmediziner gebraucht,
rufe ein Arzt innerhalb von 15 Minuten zu-
rück, verspricht Jünger. Ein Kinderarzt
oder Dermatologe melde sich innerhalb
von einer Woche.
Als Jünger und ihre Partner vor vier Jah-
ren Teleclinic gründeten, bewegten sie

sich in Deutschland noch in einem rechtli-
chen Graubereich. Dass Ärzte Patienten
aus der Ferne beraten ohne sie jemals ge-
troffen zu haben, war nicht erlaubt. „Wir
dachten, wenn wir zeigen, dass die Angebo-
te Vorteile bringen, dann werden sich auch
die Gesetze ändern“, sagt Jünger, die nach
ihrem Jurastudium noch am Center for Di-
gital Technology and Management in Mün-
chen studiert hat. Im vergangenen Jahr
wurde dann tatsächlich das Fernbehand-
lungsverbot gelockert. Seitdem dürfen Ärz-
te via Internet Patienten behandeln, die sie

noch nie getroffen haben. Noch überneh-
men aber nur private Krankenversicherun-
gen die Kosten.
Mehr als 10 000 Patienten haben das An-
gebot nach Firmenangaben bereits ge-
nutzt. „Seit Anfang 2019 wachsen wir mo-
natlich über 25 Prozent“, sagt Jünger.
Knapp 38 Euro muss der Patient für eine
Beratung zahlen. Ein geringer Prozentsatz
davon fließe an ihr Unternehmen. Wie viel,
dazu macht Jünger keine Angaben. Dar-
über hinaus zahlen die Krankenkassen ei-
nen Beitrag für jeden behandelten Patien-
ten. Inzwischen hat Teleclinic 50 Mitarbei-
ter eingestellt. Vor einem halben Jahr hat
das Unternehmen sieben Millionen Euro
als Kapital erhalten.
Dabei gab es gerade unter den Medizi-
nern anfangs große Vorbehalte. Jünger be-
tont aber, dass ihr Konzept allen Seiten
Vorteile bringe: „Wir haben uns sehr viel
Mühe gegeben, den Ärzten zu erklären,
dass es nicht darum geht, sie zu ersetzen.
Im Gegenteil. Ohne sie würde das ganze
Konzept ja gar nicht funktionieren.“ Inzwi-
schen arbeiten 250 Ärzte im Teleclinic-
Netzwerk. Alle Fachrichtungen seien ver-
treten. Die meisten Anfragen richteten
sich aber an Allgemeinmediziner, Kinder-
ärzte, Dermatologen, Urologen und Gynä-
kologen.
Aber sind nicht die meisten Ärzte sowie-
so schon überlastet, warum sollten sie sich
zusätzlich online engagieren? Schwierig-
keiten, Mediziner zu finden, gebe es nicht,
sagt Jünger. In der Regel komme ein Teil
der bestellten Patienten in Praxen zu spät
oder sage spontan Termine ab. Diese Zeit
könnten Ärzte beispielsweise für Online-
Beratungen nutzen. inga rahmsdorf

Keine einfache Branche, aber eine lukrative: Der Gesundheitsmarkt in Deutschland ist hoch reguliert, bietet Unternehmerin-
nenwieGloria Seibert (links) und Katharina Jünger aber auch viele Möglichkeiten. FOTOS: CORINNA GUTHKNECHT

Die meisten Anfragen gehen an
Allgemeinmediziner, Kinderärzte,
Urologen und Gynäkologen

Hündin steckt nach dem


Duschen im Abfluss fest


NACHTGESCHICHTEN


Hündin „Pippa“
leidet an
Juckreiz.
Wahrscheinlich
eine Allergie,
diagnostizieren die
Mitarbeiterinnen
der Tierrettung,
Julia Diels
(links) und
Undine Franz.
FOTOS: STEPHAN RUMPF

Wilde Fälle


Das Team der Tierrettung München ist vor allem nachts gefragt, wenn die Praxen der Veterinärmediziner längst geschlossen sind.
Die Mitarbeiter bekommen sehr viel mit vom Leben in München – von Katzen mit Fieber über Messie-Wohnungen bis hin zu Beschimpfungen

App zum Arzt


Ob Diabetes, Rückenleiden oder unklare Beschwerden: Wie zwei junge Münchner Start-up-Gründerinnen auf den digitalen Wandel im Gesundheitswesen setzen


Rund um die Uhr


keinenAlkohol


Ab diesem Donnerstag gilt am
Hauptbahnhof ein striktes Verbot

Verschlafenes München?
Von wegen: Im Dunklen
wird es vielerorts
erst so richtig spannend
SZ-Serie · Folge 3

R4 (^) MÜNCHEN Mittwoch, 31. Juli 2019, Nr. 175 DEFGH

Free download pdf