Süddeutsche Zeitung - 31.07.2019

(Darren Dugan) #1
München– „Wir hatten mit ruhigeren
Nachbarn gerechnet.“ Das ist der erste
Satz, den die Jura- und Kunstgeschichts-
studenten Barbara, Katharina und Thors-
ten an ihre neuen Leute von nebenan rich-
ten. Bei denen handelt es sich nicht um
partywütige Erstsemesterstudenten, son-
dern um drei alte Freunde, die nach 35 Jah-
ren überlegt haben, ihre alte Wohngemein-
schaft wieder aufleben zulassen. Anne, Ed-
die und Johannes – drei Alt-68er wie sie im
Buche stehen – wollen wieder zusammen-
ziehen, weil es so lustig und doch auch viel
günstiger ist. Und natürlich gehört dazu
auch eine große Einweihungsparty.

Die Studenten sind von den lebenslusti-
gen Alten allerdings alles andere als begeis-
tert. Gestresst von Examen, der Work-Life-
Balance und natürlich vom Liebesleben,
fühlen sie sich durch die Hippies, die
nachts laut Musik hören, trinken, rauchen
und philosophieren, unglaublich gestört.
Und für Apothekengänge, Altenpflege
oder Smartphone-Nachhilfe stehen sie
schon mal gar nicht zur Verfügung. Dafür
ist ihre Zeit viel zu kostbar.
In „Wir sind die Neuen“ – der Theater-
adaption von Ralf Westhoffs gleichnami-
ger Kinokomödie – dreht Regisseur René
Heinersdorff den Spieß um: Nicht die Al-
ten, gespielt von Simone Rethel, Lutz Rei-
chert und Joachim Luger, sind hier die
Spaß verderbenden Spießer, sondern die
Studenten, dargestellt von den Nachwuchs-
schauspielern Katharina Schmidt, Julie
Stark und Florian Gierlichs. „Wir sind die
Neuen“ zeigt einen klassischen Generatio-
nenkonflikt, nur umgekehrt und über-
zeichnet. Obwohl an der Geschichte auch
etwas Wahres ist, findet Julie Stark. „Die
jüngere Generation hat so viele Möglich-
keiten, alles geht so rasant schnell, das übt
einen krassen Druck auf einen aus.“ Die Zei-
ten haben sich gewandelt, junge Menschen
stehen heute ganz anderen Problemen ge-
genüber als noch vor 30 oder 40 Jahren.

Pisa-Studie, die Umstellung auf G8, die Bo-
logna-Reform – das alles hat die Art zu le-
ben, die persönliche Leistung zu bewerten
und Zukunft zu gestalten verändert. Das al-
les ist nicht schlimmer oder stressiger als
damals, es ist eben anders, also ist die Reak-
tion darauf auch eine andere. „Die jungen
Menschen sind auch nur Opfer ihrer eige-
nen Probleme“, wie Florian Gierlichs zu be-
denken gibt. „In unserer Gesellschaft hat
man zwar viele Freiheiten, kann sie durch
seine Pflichten aber nicht wirklich immer
ausleben.“
Julie Stark hat diesen Leistungsdruck
auch schon in ihrem eigenen Freundes-
kreis mitbekommen. Freunde, die Jura stu-
dieren, sieht sie nur selten, manchmal geht
sie mit in die Vorlesungen, um wenigstens
dort etwas Zeit mit ihnen verbringen zu

können. Die Zeit der faulen, philosophie-
renden Studenten sei vorbei, zumindest in
diesem Fach. Die Schneise zwischen zwei
unterschiedlichen Welten gäbe es aber
durchaus auch innerhalb der jüngeren Ge-
neration. Da seien die einen, die sich in ihr
Studium vertiefen, die mit Anfang 20 heira-
ten und Kinder bekommen. Und wären die
anderen, die ihre Zeit mit Neofeminismus
und Kapitalismusbekämpfung verbrin-
gen, glaubt Stark. Das sei zwar etwas dras-
tisch ausgedrückt, aber der Konflikt beste-
he eben nicht nur zwischen Alt und Jung,
sondern auch innerhalb der jeweiligen Ge-
neration.
Im Ensemble selbst, spüre man von
dem Ganzen jedoch kaum etwas, erzählt
Katharina Schmidt. Hier helfe man sich ge-
genseitig, die Alten lernten von den Jun-

gen und gäben wichtige Insidertipps wei-
ter. „Wir sind ein Team und gehen abends
auch gerne mal ein Bier zusammen trin-
ken.“ Sie glaubt, dass besonders die Arbeit
im kreativen Bereich dafür sorge, dass die
Generationsunterschiede weniger stark zu
spüren sind. Jeder Kreative entwickle sich
andauernd weiter, habe immer mit so vie-
len unterschiedlichen Menschen und Ge-
schichten zu tun, dass Altersunterschiede
eher in den Hintergrund geraten. Diese
Harmonie wird auch auf der Bühne spür-
bar, auch wenn die Geschichte von „Wir
sind die Neuen“ nicht gegensätzlicher sein
könnte. hanna emunds

Wir sind die Neuen, Premiere, Donnerstag 1. Au-
gust, 19.30 Uhr, Komödie im Bayrischen Hof, Pro-
menadeplatz6.t 29 28 10

von b arb ara hordych

W


ährend ihrer Zeit am Konservato-
rium waren sie die „schwarzen
Schafe“, erzählen die Musikkomö-
dianten Willem van Baarsen und Ro
Krauss im Vorfeld ihrer Show „Släpstick“,
mit der sie vom 1. bis zum 4. August im
Prinzregententheater gastieren. Van Baar-
sen erschien nach seiner Geigenprüfung
am Königlichen Konservatorium in Den
Haag zur nächsten Prüfung auf einem Ein-
rad fahrend und Posaune spielend. „Wir
dürfen Ihnen dafür keine Note geben“, sag-
ten die Lehrer. „Das war das letzte Ding,
das ich am Konservatorium gezeigt habe“,
sagt van Baarsen. Ähnlich erging es seinem
Kollegen Ro Krauss, der sein Studium zwar
summa cum laude am Konservatorium in
Utrecht abschloss. Nach seiner Prüfung
auf der Violine unterhielt er in der zweiten
Prüfung die Jury fünf Minuten lang mit
„Bratschenwitzen“: „Ich wusste, dass in
der Jury ein Russe, ein Schwede und ein
Israeli saßen. Also habe ich je einen Witz in
deren Landessprache vorbereitet und ein-
studiert“, sagt Krauss. Ein großer Lacher-
folg – auch er erhielt im Anschluss die
Rückmeldung: Für diese Vorführung könn-
te man ihm leider keine Wertung geben.


Danach beschlossen sie, für immer „au-
ßerhalb der Wertung“ zu bleiben, erzählen
die beiden bei der Vorstellung ihres Pro-
gramms im Prinzipal, wo sie neben Aus-
schnitten aus ihrer Show auch live aufspie-
len. Gleichgesinnte Musiker fanden sie in
Rogier Bosman und Sanne van Delft, die
ebenfalls keine Autodidakten, sondern Ab-
solventen renommierter Konservatorien
und Hochschulen ihres Landes sind. Ge-
meinsam gründeten sie 1997 ihre Band, zu
der sich später dann auch Jon Bittman aus
den USA gesellte. Sie alle verbindet nicht
nur musikalische Virtuosität und Freund-
schaft, sondern auch die Vorliebe für Kör-
perkomik und Größen der Stummfilmära
wie Charlie Chaplin, Buster Keaton, die
Marx Brothers oder Laurel und Hardy.
Aus diesen Zutaten kreierten sie schließ-
lich ihr ganz eigenes Genre, die Show

„Släpstick“, eine Ode an die Stummfilm-
ära, umgesetzt mit großem Ideenreichtum
und ebensolcher Kunstfertigkeit: Inner-
halb von Sekunden wechseln die Musiker
zwischen Trompeten, Violinen oder Banjos
hin und her, das rasante Wechsel-Spiel auf
dem Instrumenten-Karussell reichern sie

an mit Akrobatik, absurden Einfällen,
spontaner Komik und einem Hauch von
Melancholie, wenn das Quintett die Zuhö-
rer zu Ragtimes, Dixieland und Gypsy in
die Welt der Music Halls der Jahrhundert-
wende, Zirkusshows und Varietés führt.
Erst geht es etwa in einer nostalgisch an-

mutenden Kulisse auf den Rummelplatz,
wo Rogier Bosman als rollschuhfahrender
Ballerino im Schwanentutu musiziert.
Dann tanzen zwei der fünf Musikkomödi-
anten einen projizierten Filmausschnitt
von Laurel &Hardy alias Dick &Doof nach.
Oder sie zeigen einen komplett selbst ge-
drehten Stummfilm, „The Lady And The
Dog“, in dem ein tanzendes Paar um Geld
und Hund betrogen wird, und der Dieb
schon einmal seine Posaune aus dem Film
„herausreicht“, wo einer seiner Kollegen
sie live weiterspielt.
„Eine moderne Interpretation eines
nostalgischen Mediums“, sagt van Baarsen
zu dem sechsminütigen Schwarz-Weiß-
Werk. Durch ihre Vorbilder Charlie Chap-
lin, die Marx Brothers oder Laurel &Hardy
hätten sie eben schon „als Kinder gelernt,
dass guter Witz keine Worte braucht. Er

funktioniert international, ganz ohne Spra-
che.“ Stattdessen kommen bei ihnen eine
beeindruckende Anzahl von Instrumenten
zum Einsatz, an einem Abend mehr als


  1. „Nicht alle überleben den Auftritt“,
    sagt van Baarsen und lacht. Kein Wunder,
    hauen sie sich ja auch schon einmal eine
    Geige über den Kopf oder funktionieren in
    atemberaubendem Tempo eine Posaune
    zur Querflöte um.
    Gut nur, dass sie in ihrer Heimat ein
    Haus haben, in dem bestimmt 500 Instru-
    mente lagern, vom Banjo über Trompeten
    bis zu Violinen, mit denen sie nach Herzens-
    lust experimentieren. Für Nachschub ist al-
    so immer gesorgt. Zuständig für die innova-
    tiven Eigenkonstruktionen und gewagten
    Instrumenten-Kombinationen ist vor
    allem Sanne van Delft. Er ist der Tüftler in
    dem Quintett, das vor zwei Jahren doch
    eine Spitzenwertung errang: Beim interna-
    tionalen Fringe Festival in Edinburgh wur-
    den sie mit dem „Spirit Of The Fringe
    Award“ ausgezeichnet. Denn selbstver-
    ständlich ist das, was so anarchisch wirkt,
    in Wirklichkeit Griff für Griff exakt aufein-
    ander abgestimmt.


Släpstick, Donnerstag, 1., bis Sonntag, 4. August,
20 Uhr, Prinzregententheater

München– Soein Programm muss man
erst einmal zusammenkomponieren: Ein
paar von Benjamin Brittens „Purcell Reali-
zations“, also quasi neu erdachte Barock-
musik inklusive Koloraturen, dann
Brahms-Lieder, aber die sind in ihrer volks-
liedhaften Blumigkeit die falsche Fährte,
denn auf sie folgt Mussorgski. Modest Mus-
sorgskis „Lieder und Tänze des Todes“,
dann ist Pause. Luft fürs bebende Herz!
Denn es geht unabdingbar weiter, wieder
Britten, die „Songs and Proverbs of Wil-
liam Blake“, ziemlich sicher die gnadenlo-
sesten und dabei überbordendsten Klavier-
lieder, die Britten je schrieb. Dann wieder
Brahms-Lieder, das letzte heißt „Todesseh-
nen“, und ist doch eher ein herrlich hymni-
scher, fester Liebessieg.
Wer macht so ein Programm? Christian
Gerhaher. Und Gerold Huber am Klavier.
Anstatt hier weiter zu lesen, sollte man
sich besser flugs bemühen, für Mittwoch-
abend für dasselbe Programm in Salzburg
noch eine Karte zu ergattern. Vielleicht ha-
ben die in Salzburg auch Programmhefte,
die nicht ausgehen und mehr Inhalt enthal-
ten als die Liedtexte. Was das für ein Reper-
toire ist, muss man erspüren, erfühlen, er-
denken. Erlesen kann man nichts.

Die Uraufführung von Brittens Blake-
Liedern sang 1965 Dietrich Fischer-Dies-
kau, Britten selbst spielte Klavier. Sieben
Lieder, jedem ein Vorwort vorangestellt.
Das erste Vorwort handelt von einer Art
göttlichen Menagerie, der letzte Vers je-
doch lautet: „Die Nacktheit der Frau ist die
Arbeit Gottes.“ Das ist die Übersetzung, na-
türlich singt Gerhaher englisch. Nach die-
sem euphorischen Rätselspruch flanieren
Gerhaher und Huber durch ein düsteres
Panoptikum, emphatisch-souveräne Beob-
achter menschlicher Zustände, Abgründe,
Fürchterlichkeiten, es zieht hinab. Ohne
Pausen geht es voran, vorbei an Blakes oft
grandios klugen Sätzen – „Gefängnisse
sind mit Steinen des Gesetzes gebaut, Bor-
delle mit den Ziegeln der Religion“.
Ja, das dürfte nach dem Geschmack
von Gerhaher sein, dem Staatsoperninten-
dant Nikolaus Bachler ganz am Ende, nach
der Zugabe, drei Britten-Volksliedern, ei-
nen Bayerischen Löwen mit Brief vom Mi-
nister überreicht. Bachler betont, welch’
Glück Gerhaher für die Musik, München,
die Staatsoper und ihn selbst sei und be-
dankt sich beim Sänger für dessen Mei-
nung und Haltung bezüglich der kulturel-
len Situation in Stadt und Land.
Ach, man müsste tausend Worte schrei-
ben über diesen Abend und würde ihm
nicht gerecht. Der Blake-Britten: nie Fanal,
immer rasend klug gestaltet, man müsste
ihn zehn Mal hören, um ihn zu erfassen.
Mussorgskis Todestänze: Erst einmal ein
grandioses Russisch, dann die Verzweif-
lung eines absonderlichen Humors. Ein
Kind stirbt, eine Kranke auch, ein Bauer
tanzt ins Erfrieren, Krieg. Der Tod siegt im-
mer. Nur nicht über das Kunstwerk dieses
Konzerts, das einem das Miterleben unab-
dingbar aufzwingt. egbert tholl

Augsburg– „Schöne, kontroverse Diskus-
sionen, die über den Tag hinaus andau-
ern“, hatte sich die Organisatorin der Augs-
burger Gespräche zu Literatur und Engage-
ment, Stephanie Waldow gewünscht. Statt-
dessen begann der Abend mit einem etwa
halbstündigen Referat der Schriftstellerin
Sybille Lewitscharoff. Nun muss man der
Tagung, die 2019 zum zweiten Mal im Rah-
men des Augsburger Friedensfestes statt-
fand, zugute halten, dass sie Work-in-Pro-
gress-Charakter hat: Ihr Herzstück sind
die mehrtägigen, nichtöffentlichen Work-
shops von Schriftstellern und Studenten.
Ausgangspunkt für die Augsburger Ge-
spräche ist die Beobachtung, dass sich Au-
toren seit einigen Jahren wieder intensiver
in gesellschaftspolitische Debatten einmi-
schen und sich lieber auch außerhalb rein
ästhetisch-formaler Diskurse zu bewegen.
Anlässe dafür gibt es in Zeiten drängender
Themen wie dem Sterben auf dem Mittel-
meer und der Erderwärmung genug.


Nachdem es bei der Premiere im vergan-
genen Jahr um Literatur und Utopie gegan-
gen war, stand dieses Mal das Thema Frei-
heit im Mittelpunkt. Und es zeigte sich bei
der öffentlichen Podiumsdiskussion: Das
Schöne an der Belletristik ist, dass sie prin-
zipiell erst mal gar nichts muss. Sie muss
sich schon gar nicht auf ein vorgegebenes
Thema beschränken. Auch wenn dieses
ausgerechnet die Freiheit der Literatur
selbst ist. So näherten sich die auf dem Po-
dium in der Neuen Stadtbücherei diskutie-
renden Schriftsteller Sybille Lewitscha-
roff, Kathrin Röggla und Christoph Peters
auf ganz eigenen, mitunter verschlunge-
nen Pfaden dem Tagungsgegenstand.
Lewitscharoff, die 2014 mit ihrer Funda-
mentalkritik an künstlicher Befruchtung
für kontroverse Diskussionen gesorgt hat-
te, berichtete von den sexuellen Abgrün-
den des Berliner Nachtlebens. Bei der Re-
cherche zu ihrem neuen Roman, in dem es
um eine moderne Version des Jüngsten Ge-


richts geht, sei sie auf eine Tonaufnahme
einer 40-Jährigen Berlinerin gestoßen.
Das Kirchenchormitglied berichte darin
mit zunehmend selbstbewusster Stimme
von ihren sadistischen Praktiken in Berli-
ner Clubs. Selbst bei dieser Form der sexu-
ellen Freiheit geht’s nicht ohne Regeln:
Teilnehmer müssten vor Betreten acht Sei-
ten Regeln unterschreiben.
Einen rechtspolitischen Zugang zum
Thema wählte die österreichische Autorin
Kathrin Röggla. Sie las Abschnitte aus ih-
rem Romanprojekt zum NSU-Prozess, den
sie im Gerichtssaal in München verfolgt
hatte. Ein wichtiger Grund für ihr Schrei-
ben sei, dass sie mit dem Ausgang des
Prozesses nicht zufrieden ist. Auch Angehö-
rige der Opfer hatten das Urteil 2018 als zu
milde kritisiert. Welche Freiheit sich ein
fiktionaler Text im Umgang mit dokumen-
tarischen Fakten nehmen darf, wollte
Waldow daraufhin von Röggla wissen.
Wäre es für die Autorin denkbar, in ihrem
Roman zu einem anderen Urteilsspruch zu
kommen? Nein, in ihrer Fiktion setze sie
vielmehr an den Zuschauern des Verfah-
rens an, sagte Röggla, über deren unter-
schiedliche Perspektiven ein anderer Blick
auf den NSU-Prozess möglich wird.
Dass es bei der Freiheit der Literatur ne-
ben den Entscheidungen der Autoren auch
darum geht, welche Erwartungen aus der
Gesellschaft an Texte herangetragen wer-
den, wurde in einer Zuschauerfrage an den
Schriftsteller Christoph Peters deutlich: ob
man Peters Roman „Das Jahr der Katze“, in
dem es um einen Yakuza, einen Angehöri-
gen der japanischen Mafia geht, als Aufruf
zur Gewaltverherrlichung verstehen müs-
se? Ihm sei wichtig, die Ambivalenzen im
menschlichen Umgang mit Gewalt sicht-
bar zu machen, sagte der Autor. An Märty-
rerbildern zeige sich, dass Gewalt mitun-
ter ästhetisch faszinierend und unerträg-
lich zugleich sein könne, sagte Peters und
erzählte davon, wie er seine halbe Kindheit
vor einem Altar des Heiligen Georg in sei-
ner Heimatstadt verbracht habe. Auf die
Frage nach der Freiheit der Literatur, so
zeigte es sich an diesem Abend, antworte-
ten die Autoren am liebsten mit ihren
Geschichten. thomas jordan

Hier scheint noch alles ganz harmonisch zu laufen – doch eigentlich prallen mit der Studentenwohngemeinschaft und den drei
Alt-68ern zweiWelten aufeinander. FOTO: DENNIS HAENTZSCHEL

Witz ohne Worte


Die Show „Släpstick“ im Prinzregententheater verbeugt sich mit


musikalischer Komik vor den Helden der Stummfilm-Ära


Kein Ausweg,


zum Glück


ChristianGerhahers fabelhafter
Liederabend bei den Festspielen

Nicht die Alten sind hier
die Spaß verderbenden Spießer,
sondern die jungen Studenten

Von NSU bis Sadomaso


Eine Tagung fragt, wie frei Literatur sein kann


Generationengerangel


In derKomödie „Wir sind die Neuen“ dreht sich alles um die Unterschiede zwischen Jung und Alt


Die Schriftstellerin Sybille


Lewitscharoff berichtet von


sexuellen Eskapaden in Berlin


Selbsthilfe: Fünf ausgebildete Musiker mit starkem Hang zur Körperkomik basteln sich mit „Släpstick“ ihr eigenes Genre. FOTO: JAAP REEDIJK


Flanieren durch ein
düsteres Panoptikum

Mehr als 100 Instrumente
kommen bei ihnen an
einem Abend zum Einsatz

R16 (^) KULTUR Mittwoch, 31. Juli 2019, Nr. 175 DEFGH

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