Süddeutsche Zeitung - 31.07.2019

(Darren Dugan) #1
Die Bäuerin Melanie Eschmann aus Nümb-
recht-Berkenroth (Nordrhein-Westfalen)
bietet auf ihrer Homepage interessante
Tierkurse an. Zum Beispiel: „Eine Stunde
mit Kuh Isabella mal ganz alleine in der
Scheune sein. Den Stress hinter sich las-
sen, die Ruhe von der Kuh übernehmen
und Energie tanken.“

SZ: Bei Kühen denken viele Menschen zu-
nächst an Milch und Steak. Sie bieten Rin-
der als Kuscheltiere an. Warum?
Eschmann: Wir sind ein Nebenerwerbsbau-
ernhof mit zwölf Rindern. Irgendwann ha-
ben wir gemerkt, dass Kühe nicht nur Nutz-
tiere sind, sondern wunderbare Wesen, die
eine zutiefst beruhigende Wirkung auf
Menschen haben. In Deutschland gehören
wir zu den ersten Betrieben, die diese Ent-
spannungsmethode anbieten.

Die „New York Times“nennt das „Cow
cuddling“, also Kuhkuscheln.
Dass Kuhkuscheln jetzt weltweit bekannt
wird, freut mich total. Als wir vor acht Jah-
ren damit anfingen, haben sich viele über
unser Relaxen mit Rindern lustig gemacht.
Trendsetter sind in diesem Fall aber Bau-
ern in den Niederlanden, die das schon seit
Jahrzehnten praktizieren.

Was können wir von Kühen lernen?
Sie sind ein Ozean der Ruhe. Die Tiere
scheinen menschliche innere Unruhe und
Fragestellungen in sich aufzunehmen und
in Gelassenheit und Vertrauen umzuwan-
deln. Wir erleben fast täglich, wie bei Men-
schen der Wunsch entsteht, still zu werden
und im Kontakt mit den Tieren der eige-
nen Intuition zu folgen.

Und wie läuft das ab?
Es gibt keine wirklichen Regeln, Gäste
sollten sich nur langsam um die Kühe her-
umbewegen, sonst erschrecken sie. An-
sonsten ist alles drin, die Tiere lieben es, ge-
streichelt zu werden, vor allem an Stellen,
an die sie selbst nicht hinkommen, zum
Beispiel hinter den Ohren. Manchmal weiß
ich nicht, wer das Kuscheln mehr genießt,
die Kuh oder der Mensch. Unsere Gäste ste-
hen mit Kühen auf der Weide oder sie le-
gen sich an eine liegende Kuh. Ich mag es
besonders, wenn ein Rind daliegt und wie-
derkäut. Lege ich dann meinen Kopf auf
seinen Bauch, höre ich Verdauungsgeräu-
sche. Das ist überraschend entspannend.

Was fasziniert Ihre Gäste daran?
Kühe scheinen zu spüren, was der Mensch
braucht. Wir arbeiten oft mit Kindern mit
ADHS. Die Ruhe der Kühe überträgt sich
auf die Kinder. Das hält länger vor als so
manches Medikament. Trauernde werden
durch die Interaktion mit der Kuh von ih-
rem Schmerz abgelenkt. Burn-out-Patien-
ten finden Tiefenentspannung. Ein Mann
hat seiner Verlobten beim Kuhkuscheln ei-
nen Heiratsantrag gemacht. Der Ring war
in einem Säckchen, das an einem Hals-

band der Kuh hing. Natürlich hat die Frau
Ja gesagt. Einmal hatten wir einen schwer
behinderten Mann im Rollstuhl. Unser Bul-
le drückte sanft seine Stirn an die Stirn des
Mannes, und so verharrten die beiden vie-
le Minuten lang. Ein magischer Moment.

Ist das nicht gefährlich? Kühe wiegen
schließlich bis zu 700 Kilogramm.
Kühe sind sanfte Riesen, sie haben kein In-
teresse an schnellen Bewegungen oder gar
Angriffen auf Menschen. Beim gemeinsa-
men Kuscheln baut sich auch Vertrauen
auf, da gibt es keinen Hass, keine negati-
ven Emotionen. Man sollte jedoch auf sei-
ne Füße aufpassen, denn die Kühe schau-
en da nicht drauf, sondern gehen einfach.
Steigt einem eine Kuh auf die Sandale,
kann das ganz schön wehtun. Aber das pas-
siert extrem selten. Wichtig ist allerdings,
dass Kuschelfans nicht denken, sie könn-
ten auf jeder beliebigen Weide eine Schmu-
se-Session einlegen. Unsere Tiere sind von
klein an daran gewöhnt, Menschen um
sich zu haben. Wer sich auf einer fremden
Weide einem Kalb nähert, könnte schon
mal von einem Bullen angegangen wer-
den, der die Herde schützen will.

interview: stefan wagner

EIN ANRUF BEI...


Melanie Eschmann,


Kuh-Kuschlerin


„Manchmal weiß ich nicht,
werdas Kuscheln
mehr genießt.“

Stockholm– Nach 27 Tagen Untersu-
chungshaft für die Angeklagten, den US-
amerikanischen Rapper A$AP Rocky und
zwei Begleiter aus seiner Entourage, be-
gann am Dienstag der Prozess: Verhandelt
wird im Hochsicherheitssaal des Stockhol-
mer Bezirksgerichts eine Schlägerei in den
Straßen von Stockholm am 30. Juni, die
sich seither zu einer internationalen Affäre
ausgewachsen hat. US-Präsident Donald
Trump intervenierte bereits mehrfach bei
der schwedischen Regierung. Laut Aus-
kunft des Gerichts hat man den Ort für das
Verfahren gewählt, weil er groß genug ist,
um dem Publikumsansturm gerecht zu
werden. Allein 70 Journalisten von 40 in-
ternationalen Medien haben sich akkredi-
tiert.
Der 30-jährige Rakim Mayers, wie
A$AP Rocky mit bürgerlichem Namen
heißt, erschien in grüner Gefängniskluft
im Gerichtssaal und beteuerte gleich seine
Unschuld. Mayers stammt aus dem New
Yorker Stadtteil Harlem. Er stand mehr-
fach an der Spitze der Charts und war zwei-
mal für einen Grammy nominiert. In Stock-
holm war er gebucht für das Hip-Hop-Fes-
tival „Smash“. Ein paar Tage vor dem
Konzert kam es zum Streit mit einem
19-Jährigen und dessen Begleiter. Zuerst
in einem Stockholmer Hamburger-Lokal,
später auf der Straße. Der 19-Jährige trug
Schnitt- und Prellwunden und eine ange-
brochene Rippe davon. A$AP Rocky und
seine Begleiter sagen, die beiden Jugendli-

chen hätten sie belästigt und provoziert,
die Schläge seien Selbstverteidigung gewe-
sen. Der verletzte Jugendliche und der
Staatsanwalt sprechen hingegen von exzes-
siver Gewalt, die von der Gruppe des Musi-
kers ausgegangen sei. Unter anderem
hätten sie den 19-Jährigen zu Boden gewor-
fen, getreten und mit einer zerbrochenen
Flasche angegriffen. Im Vorfeld waren Vi-
deoclips des Vorfalls auch vom Team des
Musikers in sozialen Medien gepostet wor-
den, der Staatsanwaltschaft zufolge waren
diese Clips allerdings zuvor geschnitten
und „gesäubert“ worden.
Die Staatsanwaltschaft schreibt in der
Anklage, sie könne beweisen, dass A$AP
Rocky und seine Begleiter den 19-Jährigen
„vorsätzlich, gemeinsam und verabredet“
angegriffen hätten, sie spielte dem Gericht
am ersten Prozesstag noch mehr Videoauf-
nahmen vor.

Bei einer Verurteilung drohen den Ange-
klagten im Höchstfall zwei Jahre Haft, aller-
dings gehen die meisten Beobachter von ei-
nem weit milderen Urteil aus. Nicht gerade
der Stoff, der gewöhnlich für internationa-
le Verwerfungen sorgt. A$AP Rocky aller-
dings hat prominente Freunde: Vom Ehe-
paar Kanye West und Kim Kardashian bis

hin zu Justin Bieber empörten sich viele
Stars vor allem über die in ihren Augen
unverhältnismäßige Untersuchungshaft.
Bald wurde der Vorwurf des Rassismus
laut. Und auf Twitter fordern Fans einen
Boykott von Ikea, Volvo und Spotify. Vor al-
lem Schwedens Botschafterin in Washing-
ton, Karin Olofsdotter, hatte viel zu tun,
den Kritikern das schwedische Justiz-
system zu erklären, das eine Kaution wie
in den USA nicht kennt und in dem auch an-
dere Maßnahmen wie die Beschlagnah-
mung von Reisepässen kaum angewendet
werden. Man landet als Ausländer in

Schweden sehr schnell und unter Umstän-
den sehr lange in Untersuchungshaft. Das
wird auch in Schweden selbst mittlerweile
von vielen als Missstand angesehen – aber
auch die heimischen Kritiker sind sich ei-
nig: A$AP Rocky wird nicht anders behan-
delt als Tausende andere Ausländer auch.
Die Schweden fühlen sich also zu Un-
recht angegriffen. Vor allem erregen sie
sich über die Interventionen von US-Präsi-
dent Trump, der über Twitter und auch in
einem Telefongespräch den schwedischen
Ministerpräsidenten Stefan Lövfen mehr-
fach aufforderte, A$AP Rocky freizulas-
sen, eine Aufforderung, die dieser unter
Verweis auf die Unabhängigkeit der Justiz
cool parierte: Er sei „stolz darauf, in einem
System zu leben, wo der Ministerpräsident
einen Prozess nicht beeinflussen kann“,
sagte Löfven vor Beginn des Prozesses er-
neut. Eine Haltung, die Trump wiederum
„tief enttäuscht“ mit beleidigenden
Tweets quittierte, in denen er Schweden at-
testierte, es habe „die schwarze Gemeinde
in den USA im Stich gelassen“. Was nicht
unbeobachtet blieb, war die Tatsache, dass
Trump sein Herz zumindest für die VIPs
der schwarzen Gemeinde just in dem Mo-
ment entdeckte, da er selbst Rassismusvor-
würfe abwehren muss. „Trump schlachtet
den Fall für seinen Wahlkampf aus“, so die
ZeitungGöteborgs-Posten. Es werden wohl
mehr Schweden-Tweets Trumps folgen:
Ein Urteil wird in den kommenden Wo-
chen erwartet. kai strittmatter

SZ-Grafik: Sead Mujić, Quellen: City of Cape Town / Nick Sloane

Wasserverbrauch in Kapstadt pro Tag
in Millionen Liter

Geplante Wassergewinnung aus dem Eisberg pro Tag
für einen Zeitraum von einem Jahr
in Millionen Liter

583


120–


von bernd dörries

Kapstadt– „Damalshaben alle gesagt, es
würde nie klappen, heute sagen sie es wie-
der“, sagt Nick Sloane und lächelt das Lä-
cheln eines Mannes, der nichts dagegen
hat, in regelmäßigen Abständen für ver-
rückt erklärt zu werden. Denn es sind ja die
auf den ersten Blick verrückten Dinge, die
Sloane ein recht komfortables Auskom-
men sichern. Sloane wird gerufen, wenn es
in den Meeren der Welt etwas zu bergen
oder zu retten gibt: Einmal hat der 58-Jähri-
ge für Monate auf einem entlegenen Archi-
pel gewohnt und die Bergung und Säube-
rung Tausender Pinguine überwacht, die
vom Öl verschmutzt waren. Er hat Hub-
schrauberabstürze überlebt und gegen Pi-
raten gekämpft. Und im Jahr 2013 schließ-
lich die Costa Concordiagehoben, das
Kreuzfahrtschiff, das vor der italienischen
Küste auf einen Felsen aufgelaufen war.
Nun hat sich Ingenieur Sloane vorge-
nommen, einen Eisberg aus der Nähe der
Antarktis nach Südafrika zu ziehen. Nicht
um den Eisberg zu retten, sondern um das
chronisch wasserknappe Südafrika vor
der nächsten Dürre zu bewahren. 850 Me-
ter lang, 450 Meter breit und etwa 230 Me-
ter tief, das sind so die Idealmaße.
Ein riesiges Netz soll den Berg einfan-
gen, zwei Tanker sollen ihn etwa 2600 Kilo-
meter nach Kapstadt ziehen, wo er vor der
Küste verankert und in ein riesiges Plastik-
kleid gesteckt werden soll. Das Schmelz-
wasser, das sich in den Mulden auf der
Oberfläche bildet, soll in riesige Pipelines
geleitet werden, bis zu 150 Millionen Liter
am Tag, ein Viertel des Verbrauchs von
Kapstadt. Als Sloane sein Konzept das ers-
te Mal präsentierte, im Jahr 2017, befand
sich die Region gerade in der schlimmsten
Dürre ihrer Geschichte. Es drohte der „Day
Zero“, der Tag, an dem der Stadt das Was-
ser ausgeht. Drei Jahre lang hatte es im
Winter nicht genug geregnet, um die Stau-

becken aufzufüllen, aus denen das West-
kap sein Trinkwasser bezieht und die gro-
ße Teile des Landes erst fruchtbar machen.
Trotzdem hielt sich die Begeisterung in
Grenzen, als Sloane seine Idee vorstellte,
der erste Zeitungstext erschien am 1. April.
Die Leute hielten es für einen Witz.
Sloane tat sich mit Experten zusammen
und gründete mit 20 Wissenschaftlern
und Geschäftsleuten das „Southern Ice Pro-
ject“. Er gab Studien in Auftrag und bastel-
te eine kleine Präsentation mit vielen bun-
ten Grafiken. An einem Julitag stellt er sie
im Kelvin Grove Club vor, einem recht kolo-
nialen Country Club in Kapstadt. Die Bedin-
gungen sind nicht optimal, es regnet so
viel wie lange nicht mehr. Die Leute reden
eher über zu viel als zu wenig Wasser.
Die nächste Dürre wird kommen, sagt
Sloane. „Die Zyklen der regenarmen Win-

ter werden immer kürzer. Die nächste Kri-
se ist unausweichlich.“ Tatsächlich ist sie
nur ein paar Hundert Kilometer entfernt,
weiter im Landesinneren müssen Klein-
bauern ihr Vieh notschlachten, weil es kein
Wasser gibt. Auch ihnen könne er vielleicht
helfen mit dem Eisberg, sagt Sloane.

Es ist nicht das erste Mal, dass jemand
erwägt, das schmelzende Eis der Gletscher
nicht einfach ins salzige Meer laufen zu las-
sen, sondern für die Bekämpfung von Dür-
ren und zur Sättigung des ständig steigen-
den Verbrauchs zu nutzen. Mitte des


  1. Jahrhunderts wurden kleine Eisberge
    an die chilenische Küste geschleppt. Hun-
    dert Jahre später sollte ein viel größerer
    die Wasserknappheit in San Francisco be-
    heben. Den größten Aufwand betrieben
    bisher die saudischen Ölprinzen, die in den
    Jahren 1978 bis 1981 mehr als 30 Expeditio-
    nen zum Südpol finanzierten, um an das
    kostbare Eis zu kommen. Sie sponserten so-
    gar eine Eisbergkonferenz in Iowa, zu der
    Wissenschaftler aus der ganzen Welt ka-
    men und auch 2000 Kilogramm Eis aus
    Alaska angekarrt wurden. Aus den Plänen
    wurde nichts, zu viel Eis würde auf dem
    Weg an die arabische Halbinsel schmelzen,
    meinten die Forscher damals.
    Das sähe auf der Route nach Kapstadt
    anders aus, versichert Sloane. Das Wasser
    sei kälter, die Strömung günstiger. Er hat
    einige der Experten angeheuert, die da-
    mals schon für die Saudis forschten. Und
    er hat sich mit Olav Orheim zusammenge-
    tan, der viele Jahre das Norwegische Polar-
    institut leitete. Zusammen haben sie die
    Routen der Eisberge auf Satellitenbildern
    studiert, mehr als 300000 brechen jedes
    Jahr vom Eis der Antarktis ab, manche nur


so klein wie Fußballfelder, manche so groß
wie Jamaika. Etwa ein Drittel käme grund-
sätzlich für den Abtransport infrage. Als
Ort des Enterns haben sie Gough Island
ausgemacht, etwa in der Mitte zwischen
der Kap-Halbinsel und dem ewigen Eis.
Sie haben sich die Technik von Ölfirmen an-
geschaut, die bereits jetzt riesige Eisberge
verschleppen, die auf Kollisionskurs mit
Ölplattformen sind. Zwei Supertanker wä-
ren notwendig, um das Eis zu ziehen, Reise-
zeit etwa 120 Tage. Sloane rechnet mit Ge-
samtkosten von etwa 180 Millionen Euro.
Verrückte Summe. Aber nur auf den ersten
Blick, sagt Sloane. „Mit Regenwasser kön-
nen wir nicht konkurrieren. Wir sind aber
deutlich billiger als Entsalzungsanlagen.“
Zwei südafrikanische Banken und die
Schweizer Water Vision AG hätten bereits
einen Teil der Finanzierung zugesagt.
Das Problem liege eher auf Abnehmer-
seite. Die Stadtverwaltung Kapstadts ist
bisher zurückhaltend, etwas mehr Eupho-
rie zeigt das durch Steuergelder finanzier-
te südafrikanische Wasserforschungsinsti-
tut. Demnächst soll es ein Treffen mit der
zuständigen Ministerin geben. Auch die
Vereinigten Arabischen Emirate denken
über den Abtransport eines Eisbergs nach,
in Deutschland sucht das Start-up Polewa-
ter nach Investoren.
Kritiker glauben, dass sich ein Eisberg
nicht über lange Strecken transportieren
lasse, ohne zu zerbrechen. Auch sei unklar,
wie die Meereswelt vor der Küste auf die
Eismassen reagiere. Sloane und seine Mit-
streiter aber halten das Konzept für durch-
dacht, sie glauben, es fehle der Politik nur
der Mut, etwas so Verrücktes zu tun, wie
Sloane es schon sein Leben lang tut.
Die Welt werde auf der Suche nach
Trinkwasser irgendwann nicht mehr an
den jahrtausendealten Gletschern des Süd-
pols vorbeikommen, sagt Sloane. „In
40 Jahren wird es sowieso gemacht, war-
um nicht auch jetzt schon.“

Freddy Quinn, 87, deutschsprachiger
Schlagersänger („Junge, komm bald
wieder“), hat eine neue Freundin. „Wir
sind fest zusammen – aber nicht verhei-
ratet“, erklärte Quinn, der sich 2008
nach dem Tod seiner Partnerin Lilli
Blessmann aus der Öffentlichkeit zu-
rückzog, derBild. Seine neue Partnerin
Rosi, 61, sei für ihn und Lilli da gewe-
sen, als es Blessmann schlechter gegan-
gen sei. „Wir kennen uns schon sehr
lange“, sagte Quinn der Zeitung. Rosi sei
immer sein Fan gewesen, habe in den
70er-Jahren Autogrammkarten für ihn
gestaltet und später an seinen Bühnen-
bildern gearbeitet. „Uns wird nicht lang-
weilig“, meinte Quinn, Sohn eines Kauf-
manns und einer Journalistin. Rosi
male gerne, und er repariere Uhren.


Sophie Turner, 23, „Game of Thro-
nes“-Darstellerin, und ihr MannJoe
Jonas, 29, Sänger, haben sich ein ge-
meinsames Tattoo stechen lassen. Zu
sehen ist darauf ihr Hund Waldo Picas-
so, der vergangene Woche bei einem
Verkehrsunfall starb. „Ruhe in Frieden,
mein kleines Baby“, schrieb Turner zu
einem Foto ihres neuen Tattoos auf
Instagram. Das kinderlose Paar besitzt
noch einen weiteren Hund namens
Porky Basquiat.


Horst Lichter, 57, Fernsehkoch und
Moderator, übernimmt die Namenspa-
tenschaft von einem Walrossjungen.
Das Walross wurde im Mai im Hambur-
ger Tierpark Hagen-
beck geboren. Ob
das Tier nach seiner
Taufe am Freitag
„Horst“ heißen
könnte, ist noch
nicht bekannt. Lich-
ter durfte sich den
Namen aus einer
von dem Tierpfleger-
team zusammenge-
stellten Liste aussu-
chen.FOTO: DPA


Wolfgang Fasching, 51, Radfahrer aus
Österreich, möchte in weniger als zwölf
Tagen von Gibraltar zum Nordkap ra-
deln. Die Strecke betrage 5500 Kilome-
ter, dabei müsse er 50 000 Höhenmeter
überwinden, teilte Fasching mit. „Am



  1. August gegen 17 Uhr geht es endlich
    los.“ Fasching will 500 Kilometer pro
    Tag absolvieren. „Zudem sind täglich
    nur zwei bis vier Stunden Schlaf ge-
    plant.“ Der Radfahrer wird von zehn
    Betreuern in drei Autos begleitet. Der
    20 Jahre alte Streckenrekord liegt bei
    zwölf Tagen und 20 Stunden. Fasching
    hatte zuletzt Russland von Wladiwostok
    bis St. Petersburg durchquert.


Manche Eisberge sind
nur sogroß wie Fußballfelder.
Andere sind so groß wie Jamaika

Das ist nicht Amerika


Zu Beginn des Prozesses gegen US-Rapper A$AP Rocky betont Schwedens Ministerpräsident die Unabhängigkeit der Justiz


Berge versetzen


Nick Sloane hat schon Pinguine von Öl befreit und das
Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ gehoben.
Nun möchte er den Wassermangel in Südafrika bekämpfen.
Mit einem riesigen Eisklotz aus der Antarktis

In Schweden registriert man
genau, wie Donald Trump den
Fall innenpolitisch benutzt

Hannover– Die Staatsanwaltschaft
Hannover hat fünf Männer und eine
Frau wegen Abrechnungsbetrugs im
Zusammenhang mit Flüchtlingsheimen
mit einem Schaden von mehr als zehn
Millionen Euro angeklagt. Dem Ex-Ge-
schäftsführer des Arbeiter-Samariter-
Bundes in Hannover, zwei seiner Assis-
tenten und einer Ehefrau sowie dem
Inhaber einer Sicherheitsfirma und
seinem Berater werden Untreue und
Betrug in besonders schwerem Fall
vorgeworfen, so die Staatsanwaltschaft.
Für das Betreiben und Bewachen von
zehn Flüchtlingsheimen sollen Schein-
rechnungen erstellt sowie die Bezah-
lung für Rechnungen auf Privatkonten
umgeleitet worden sein. Der Schaden
für das Land Niedersachsen wird auf
10,2 Millionen Euro beziffert. Beschlag-
nahmt wurden Immobilien, Autos, eine
Uhr und 170 000 Euro Bargeld. dpa


Islamabad– Bei schweren Unwettern
im Süden Pakistans sind mindestens
16 Menschen ums Leben gekommen.
Mindestens neun seien in der Hafen-
stadt Karachi gestorben, sagte ein Spre-
cher der Katastrophenschutzbehörde.
Der Großteil von ihnen sei durch Strom-
schläge umgekommen. Weitere sieben
Menschen seien im Bezirk Badin nach
Blitzschlägen gestorben. In Karachi, mit
etwa 20 Millionen Einwohnern die größ-
te Stadt des Landes, standen Straßen
unter Wasser und der Bahnverkehr war
unterbrochen. Landesweit kamen den
Behörden zufolge seit Anfang Juli schon
57 Menschen bei Unwettern ums Leben.
Jedes Jahr sterben in der Monsun-Zeit
zwischen Mai und August Hunderte
Menschen in der Region bei Über-
schwemmungen. dpa


London– Im Mittelschiff der Kathedra-
le im südenglischen Rochester ist seit
dem Wochenende eine kleine Minigolf-
anlage geöffnet – sie sorgt für Unmut.
Laut britischen Medienberichten soll
die Neun-Loch-Anlage, die für einen
Monat installiert ist, vor allem jüngere
Menschen in das Gotteshaus locken.
Der frühere Bischof Gavin Ashenden,
der von 2008 bis 2017 Kaplan der engli-
schen Königin Elizabeth II. war, kriti-
sierte, es gebe offenbar die „Vorstel-
lung, dass Menschen so trivial sind,
dass sie mit einem Golfplatz zur Suche
nach Gott geleitet werden könnten“.
Auch andere Gläubige äußerten sich
kritisch. In der Kathedrale von Norwich
wird im August eine 15 Meter hohe Jahr-
marktrutsche aufgestellt. kna


(^8) PANORAMA Mittwoch,31. Juli 2019, Nr. 175 DEFGH
Wird vor Gericht behandelt wie jeder an-
dere:A$APRocky (2017). FOTO: DPA
Landwirtin Melanie Eschmann-Rosen-
thal, 46, bietet bereits seit 2011 Kuh-
schmusekurse an. Die Intensivstunde
mit „Isabella“ kostet 25 Euro. FOTO: PRIVAT
LEUTE
Betrug mit Flüchtlingsheimen
TödlicherMonsun
Golfplatz in der Kathedrale
KURZ GEMELDET
Antarktika
Gough-
Insel
Kapstadt
Weddell-
Meer
SÜDATLANTIK
SÜDLICHER OZEAN
2600
km
Gebiet, aus dem
der Eisberg geholt
werden soll
Kapstadt
SÜDAFRIKA
SZ-Karte; Quelle: Nick Sloane

Free download pdf