Nürnberger Zeitung - 31.07.2019

(Greg DeLong) #1
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NÜRNBERG — Mit 58 Punkten und
dem imposanten Torverhältnis von
91:37 wurde der TSV Buch II verdien-
ter Meister der Kreisklasse 4. Aber im
FC Serbia gab es einen hartnäckigen
Widersacher! Doch als die Bucher am
letzten Spieltag bei den Serben mit
1:2 verloren, fiel das nicht mehr ins
Gewicht – zu diesem Zeitpunkt hat-
ten die Schützlinge der TrainerJörg
AwerkowundMatthias Dautden
Titel bereits in der Tasche: Gejubelt
wurde schon eine Woche vorher,
nach dem 5:3-Sieg über den TB Johan-
nis 88.
Am Anfang spazierte der TSV förm-
lich durch die Liga. Die ersten sechs
Spiele und Siege muss man sich auf
der Zunge zergehen lassen: 4:0 bei
Megas Alexandros, 6:1 gegen den spä-
teren Dritten Elektra Hellas, 5:1 ge-
gen den VfL, 6:0 bei Bayern Kickers II,
5:1 gegen Großgründlach und 6:1
gegen Boxdorf. Dann erst gab es mit
0:1 gegen Johannis 83 den ersten
Dämpfer. Freilich, Serbia ging nicht
weniger flott ab – und als Buch am
Pelzmärteltag mit 2:3 gegen seinen
schärfsten Widersacher unterlegen


war, hatte der sogar – bei zwei Spie-
len mehr – fünf Punkte Vorsprung
vor dem TSV. Besonders bitter für die
Bucher an diesem Tag: In Tim
Schindler (gehalten) und Axel
Ottmann (Pfosten) verschossen
gleich zwei Spieler einen Elfmeter!
Doch bereits Ende des Monats, als
es in die Winterpause ging, war Buch
wieder die Nummer
eins.Bis zum–für
den TSV unbedeuten-
den – letzten Spieltag
sollte es danach nur
noch eine Niederlage
geben, am 24. März
mit 1:5 beim VfL.
Aber auch ein 9:1
stand in dieser Sai-
son für die Bucher zu Buche: zu
Beginn der Rückrunde gegen Megas
Alexandros, als es in Ludwig
Hussnätter,Lucas Deniz(je zwei),
Florian Partzsch,Ottmann,Stefan
Hofmann,Toni RößnerundAxel
Rittersieben verschiedene Schützen
gab. Entscheidende Partien waren
zudem am achten Spieltag das 3:2
(nach 1:2-Rückstand) bei Stadeln II,

alsOttmannin der letzten Minute
den Siegtreffer erzielte, und am


  1. Spieltag das 3:1 in Boxdorf. „Da
    wussten wir, jetzt packen wir es!“,
    erinnert sich Spielleiter Florian
    Igel. Mit 15 Toren warOttmannder
    beste Knipser, es folgen Manuel
    Seidel(zwölf),Deniz,Rößner(je
    elf) undSchindler(sechs).
    „Wir wollten von
    Anfang an aufstei-
    gen. Und wir waren
    bis auf vier oder fünf
    Spieltage immer Ers-
    ter“, sagt Igel und
    lobt: „Unsere Trainer
    haben Herausragen-
    des geleistet mit dem
    Aufstieg. Und auch
    alle Spieler haben alles investiert,
    was nötig ist.“ Wobei sich der langjäh-
    rige Funktionär, der für alles zustän-
    dig ist („damit es den Jungs und den
    Trainern an nichts fehlt“), vielleicht
    am meisten gefreut hat über den Ti-
    tel. Aber auch den Anteil der Betreuer
    Nico Strobel („der Ruhepol im
    Team“) undDominik Schmidt(„er
    kümmert sich um alle Blessuren und


Wehwehchen der Spieler“) erwähnt
Igel. Für ihn zudem ganz wichtig ist
„der Spaßfaktor, und für den hat
Dominikimmer gesorgt“.
InRößner,Julius Goppertund
Jan Mirschberger(alle nach Kalch-
reuth), Ottmann (Hagenbüchach)
undTobias Geishöfer(Mögeldorf)
haben fünf Spieler das Team verlas-
sen. „Mit den Neuzugängen und
unseren A-Jugendlichen haben wir
das kompensiert“, sagtIgel. Von den
„Assen“kommtFelixEll, aus Burg-
farrnbachLuca Schlumpund vom
BSC ErlangenMike Weiß. Dazu kom-
men die eigenen Talente Justin
Mandel,Mohamed Mboup,Robin
Wölfel undMarcus Schmitt,die
in der vergangenen Saison in der
Landesliga gespielt haben. „Leider ist
unsere A-Jugend abgestiegen“, so
Igel.Jörg AwerkowundMatthias
Daut bleiben natürlich auf der
Kommandobrücke.
Das Saisonziel in der Kreisliga 2 ist
ein einstelliger Tabellenplatz, wobei
Igelergänzt: „Und weiterhin junge
Leute für die erste Mannschaft her-
ausbekommen!“ Hermann Hempel

yzSport


Mats Hummelshat einem
13-jährigen Jungen in Dortmund
bei einem Überraschungsbe-
such eine große Freude berei-
tet. Wie die „Bild“-Zeitung
berichtete, hat der frühere Natio-
nalspieler an der Haustür des
Jungen geklingelt und diesem
vier Bälle überreicht. Einer war
signiert. Hintergrund war, dass
der Junge kürzlich im selben
Flugzeug gesessen habe wie
Hummels, ihm in der Sicherheits-
kontrolle aber ein Ball abgenom-
men worden sei. Aufgepumpte
Bälle sind im Flieger nicht
erlaubt. „Der Junge fing an zu
weinen, dann war es für mich
eine Selbstverständlichkeit zu
helfen“, sagte Hummels.

Eintracht Frankfurts Versuch,
Kevin-Prince Boatengzurück-
zuholen, droht zu scheitern.
Wie die „Gazzetta dello Sport“
berichtet, hat sich der 32-Jäh-
rige, der beim italienischen Erst-
ligisten Sassuolo Calcio noch
bis 2021 unter Vertrag steht, mit
Serie-A-Klub AC Florenz über
einen Wechsel geeinigt. Er habe
sich so entschieden, da er in der
Heimat seiner Ehefrau, dem
italienischen ShowgirlMelissa
Satta, bleiben wolle.

Bundesligist Werder Bremen
baut langfristig auf Trainer
Florian Kohfeldt. Die Hansea-
ten verlängerten seinen ohnehin
noch zwei Jahre gültigen
Vertrag vorzeitig bis 2023.

Die Meistermannschaft des TSV Buch II, stehend (von links): Betreuer Dominik Schmidt, Spielleiter Florian Igel, Betreuer Nico Strobel, Tobias
Geishöfer, Taner Alicioglu, Axel Ottmann, Florian Partzsch, Jan Schmalenberg, Julius Goppert, Lukas Hofer, Ludwig Hussnätter, Trainer Jörg
Awerkow, Manuel Seidel, Carsten Friedrich; sitzend (von links): Max Boss, Tobias Betz, Stefan Hofmann, Tim Schindler, Max Pfann, Co-Trainer
Matthias Daut, Alexander Gräfe, Mike Zitzmann, David Kamp und Lucas Deniz.


Ein Liebespaar im Wettstreit um
Punkte, Preisgeld und Prestige:
Die belgischen Tennisspielerinnen
Alison van Uytvanck und Greet
Minnen erlebten in Karlsruhe das
Undenkbare – und setzten ein
weiteres Zeichen gegen
Homophobie.

KARLSRUHE — Am Ende des Duells,
das keiner wollte, hatten sich Alison
van Uytvanck und Greet Minnen wie-
der richtig lieb. Am Netz fielen sie
sich in die Arme, herzten sich innig
und beendeten ihren ungewohnten
Wettstreit mit einem Kuss – beide
waren erleichtert, den Kampf um
Punkte und Prestige überstanden zu
haben. Die Beziehung der beiden hat-
te in Karlsruhe offensichtlich keinen
Schaden genommen, trotz der Rivali-
tät, die sie in den zwei Stunden zuvor
auf dem Platz ausleben mussten. Van
Uytvanck, 25 Jahre alt und bereits
mit drei Titeln auf der WTA-Tour
dekoriert, setzte sich gegen ihre vier
Jahre jüngere Lebensgefährtin mit
6:4, 1:6, 6:1 durch und zog in die zwei-
te Runde des Sandplatzturniers ein.
Minnen, als Nummer 123 der Welt-
rangliste als Außenseiterin ins
Match gegangen, musste dagegen auf
den gemeinsamen Auftritt im Doppel
hoffen – das Miteinander gefällt bei-
den ohnehin deutlich besser. Beim
Grand-Slam-Höhepunkt in Wimble-
don hatten sie sich einen gemeinsa-
men Traum erfüllt. Seite an Seite
erreichten sie die zweite Runde und
nutzten die Aufmerksamkeit, um ihr

Anliegen in die Öffentlichkeit zu tra-
gen. Van Uytvanck sagte der engli-
schen Tageszeitung „Guardian“, sie
hoffe auf mehr Coming Outs – auch
unter männlichen Spielern: „Ich glau-
be, die Leute würden dadurch mehr
Selbstvertrauen bekommen.“
Ihren gemeinsamen Weg gehen
van Uytvanck und Minnen seit drei
Jahren mutig und ohne zu zweifeln.
Warum auch nicht? „Ich bin homose-
xuell, nicht krank“, sagte van Uyt-
vanck, derzeit die Nummer 66 der
Welt. Minnen sprach mit dem briti-

schen „Telegraph“ über die Vorteile
einer Beziehung zwischen zwei Ten-
nisprofis, wie sie auch Dominic
Thiem und Kristina Mladenovic oder
Jelina Switolina und Gael Monfils
führen. „Es kann hart sein, wenn
man sich nicht sieht“, sagte Minnen,
„aber es ist auch sehr schön, weil sie
dich versteht und wir darüber reden
können, wenn wir Probleme auf dem
Platz haben. Das ist eine große Hilfe.“
Für Minnen zahlt sich trotz der Nie-
derlage in Karlsruhe die Beziehung
zur erfahrenen Partnerin sportlich
aus. Seit dem vergangenen Jahr ver-
besserte sie sich in der Weltrangliste
um fast 200 Plätze. Durch diesen
Sprung im Ranking stieg jedoch auch
die Gefahr der gefürchteten Aufeinan-
dertreffen. „Es wäre wirklich selt-
sam“, hatte van Uytvanck noch im
Mai über ein mögliches Duell gesagt:
„Wir waren noch nicht in dieser
Situation, und ich möchte eigentlich
auch nicht darüber nachdenken.“
Vorbereitet war das Paar dennoch,
auch wenn es „wirklich komisch und
nicht einfach“ sei, „es auf dem Platz
auszublenden, wenn man sich so gut
kennt“, sagte Minnen.
„Alles in allem sind wir mit der für
uns ungewohnten Situation aber gut
umgegangen“, sagte van Uytvanck
den „Badischen Neuesten Nachrich-
ten“. Mit emotionalen Ausbrüchen
hielten sich die beiden zurück, bei
strittigen Bällen einigten sie sich
fair, einen Schiedsrichter hätte die-
ses (Familien-)Duell sicher nicht
gebraucht. sid

Fußball
Champions League, Qualifikation, 2. Run-
de:FC Nomme Kalju/Estland – Celtic Glas-
gow 0:2 (0:1) – Hinspiel: 0:5 (Celtic weiter), Mac-
cabi Tel Aviv – CFR Cluj/Rumänien 2:2 (1:2) –
0:1 (Cluj), APOEL Nikosia – FK Sutjeska Nik-
sic/Montenegro 3:0 (2:0) – 1:0 (Nikosia).


  1. Liga:KFC Uerdingen – SpVgg Unterha-
    ching 2:2 (2:2), Würzburger Kickers – SG Son-
    nenhof Großaspach 0:3 (0:1), 1.FC Kaiserslau-
    tern – FC Ingolstadt 04 0:0, Carl Zeiss Jena –
    Eintracht Braunschweig 0:2 (0:1), Hansa
    Rostock – FC Bayern München II 2:1 (1:0)/
    Tabellenspitze:1. Eintracht Braunschweig
    3/8:3/9, 2. FC Ingolstadt 04 3/5:3/7, 3. 1. FC Kai-
    serslautern 3/4:2/5.
    Bayernliga Nord: Würzburger FV –
    SC Eltersdorf 0:4 (0:1), SV Seligenporten –
    SpVgg Bayern Hof 2:0 (0:0), FC Eintracht
    Bamberg – DJK Vilzing 2:2 (0:2).
    Testspiel:FC Zürich – Borussia Dortmund
    0:6.


Tennis
Kitzbühel, 1. Runde:Kohlschreiber (Augs-
burg) – Gasquet (Frankreich) 6:3, 6:2, Andujar
(Spanien) – Mayer (Argentinien) 3:6, 6:3, 6:2,
Ruud (Norwegen) – Carreno-Busta (Spani-
en/8) 6:1, 3:6, 6:1, Kovalik (Slowakei) – Garcia-
Lopez (Spanien) 6:7 (1:7), 6:2, 6:3, Munar (Spa-
nien) – Fabbiano (Italien) 7:6 (9:7), 1:6, 6:1.
Washington, 1. Runde:Tsonga (Frank-
reich) – Schnur (Kanada) 6:4, 7:6 (7:2), Fratan-
gelo (USA) – Karlovic (Kroatien) 6:4, 6:7 (14:16),
7:6 (7:5).
Cabos/Mexiko, 1. Runde: Kukuschkin
(Kasachstan) – Dzumhur (Bosnien-Herzegowi-
na) 7:5, 6:2.

NÜRNBERG — Nach einer Pause mit
sehr vielen Turbulenzen stehen die
Nürnberg Falcons unmittelbar vor
dem Start ihrer Vorbereitung auf die
Saison 2019/2020, in der sie erneut
in der zweiten Liga antreten.
Am Samstag trifft sich Geschäfts-
führer, Sportdirektor und Coach
Ralph Junge zum ersten Mal mit sei-
nem Team zum Training. Alle Positio-
nen im Kader sind noch nicht
besetzt, die freien Plätze wird Junge
je nach Lage auf dem Transfermarkt
sukzessive vergeben. Auch in diesem
Jahr brechen die Falcons nach China
auf, wo sie vom 6. bis 12. August an
der King of Kings Basketball Challen-
ge in Shanghai teilnehmen. Im Vor-
jahr gewann Nürnberg verstärkt mit
einigen anderen deutschen Spielern
ein Turnier im Reich der Mitte und
feierte den ersten Erfolg einer
äußerst bemerkenswerten Saison.
„Nach dem Sieg beim Jump10 im
Jahr 2019 ist es das nächste Großtur-
nier für uns. Erneut freuen wir uns
auf namhafte Gastspieler“, blickt Jun-
ge auf den Wettbewerb. Ist das erste
Camp in China abgeschlossen, keh-
ren die Nürnberger vorübergehend
zurück, um sich in heimischen Gefil-
den weiter vorzubereiten. Das Test-
spielprogramm sieht mehrere Duelle
vor, von denen einige nicht ganz weit
weg stattfinden werden.
Den Auftakt bildet das Gastspiel
beim Erstligisten Bayreuth am 16.
August (19.00 Uhr), gefolgt von den
Treffen mit Ligakonkurrent Rostock
Seawolves (21. August, 18.00 Uhr in
Crailsheim) und dem Auftritt bei den
MHP Riesen Ludwigsburg am 28.
August (19.00 Uhr). Vom 30. August
bis 10. September brechen die Fal-
cons erneut nach China auf, um dort
eine Turnierreise zu unternehmen.
Wieder in Nürnberg, geben die Fal-
cons am 13. September um 19.00 Uhr
ihr Heimdebüt gegen die Österrei-
cher von Swans Gmunden – die Gene-
ralprobe vor dem Punktspielauftakt
steigt am 15. September um 16.00
Uhr beim Gastgeber Chemnitz. jenn

Foto: Sportfoto Zink

Doppel spielen sie viel lieber als
gegeneinander: die beiden Belgie-
rinnen Alison van Uytvanck (links)
und Greet Minnen.

Foto: Adrian Dennis, afp

Leute von heute Im Spiegel der Zahlen


Die neuen
Fußballmeister

TSV Buch II
Kreisklasse 4

Vorbereitung steht


Falcons


reisen zweimal


nach China


91 Treffer erzielte der Meister der Kreisklasse 4


Bucher Torfabrik war nicht zu stoppen


Die Belgierin van Uytvanck besiegt ihre Lebensgefährtin Minnen


Ein Tennismatch der ganz besonderen Art


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Mittwoch, 31. Juli 2019
Sport
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