Nürnberger Zeitung - 31.07.2019

(Greg DeLong) #1

D


ie Baustellenkarte des Servicebe-
triebs Öffentlicher Raum (Sör)
weist die Kilianstraße bereits als Pro-
blempunkt aus, doch laut Sör-Spre-
cherin Ulrike Goeken-Haidl wird es
erst ab Montag, 12. August, ernst mit
der Erneuerung der Ampelanlage im
Kreuzungsbereich von Kilianstraße
und Kleinreuther Weg.
Die aufwendige Maßnahme er-
folgt in zwei Abschnitten. Klar ist
schon jetzt: Während der etwa drei-
wöchigen Arbeiten ist die Kreuzung
Kilianstraße/Kleinreuther Weg im
Einmündungsbereich voll gesperrt –
voraussichtlich bis 30. August.

Umleitung wird ausgeschildert


Sör wird in der Kilianstraße eine
Baustellenampel einrichten, damit
der Verkehr – jeweils in eine Rich-
tung – an der Engstelle vorbeifahren
kann. Mit Behinderungen in diesem
Bereich muss auf alle Fälle gerechnet
werden. Eine Umleitung wird ausge-
schildert werden, die von der Kilian-
über die Michael- zur Lohestraße ver-
läuft. Diese Route wird auch die Busli-

nie nutzen, so Goeken-Haidl. An der
Ecke Michaelstraße/Kleinreuther
Weg wird die VAG Ersatzhaltestellen
einrichten.
Der aufwendige Umbau mit drei-
wöchiger Engstelle ist aus der Sicht
der Stadt erforderlich, „weil Straßen-
übergänge in allen vier Einmün-

dungsbereichen verlegt und die Rand-
steinlinie für das Blindenleitsystem
angepasst werden müssen“. Auf die-
se Tour wird nicht nur die gesamte
Lichtsignalanlage modernisiert, son-
dern künftig auch der Kreuzungsbe-
reich für Menschen mit Handicaps
sicherer zu überqueren sein. j.s.

B


aureferent Daniel Ulrich und
Bürgermeister Christian Vo-
gel wagen sich mit Blick auf das
Umfeld des Quelle-Versandhau-
ses richtig nach vorne: In Kürze
soll – endlich! – mit dem Bau des
seit zwei Jahren fertig geplanten
Quelle-Parks begonnen werden,
dessen Baustart auf Kosten des
„Stadtgartens“ schon mehrfach

angekündigt worden war. Jetzt
soll es also so weit sein, was gut
zu den Zeitzeichen beim Quelle-
Komplex passt. Dort hängen nun
Transparente mit der Aufschrift
„The Q“ in schwarzer Farbe auf
weißem Untergrund. Und Ulrich
gibt sich optimistisch, dass hier
2020 mit dem Bauantrag Nägel
mit Köpfen folgen werden.
Für die immer mehr Neu-Eber-
hardshofer, deren Wohnungen
seit drei, vier Jahren auf frühe-
ren Parkplätzen an der Wanderer-
straße entstehen, ist das eine gu-
te und wichtige Nachricht. Denn
bisher fehlen dort kleinere Lä-
den, Cafés und auch Treffpunkte
ohne Konsumzwang. Eine schö-
ne Grünanlage und passende An-
gebote im „The Q-uelle-Nachfol-
ge-Bau“ werden dem Viertel gut-
tun. Hier ist es höchste Zeit für
eine neue Blüte. Man kann nur
hoffen, dass der Rückenwind bei
der Quelle anhält.

Nur noch zehn Tage ist die Kilianstraße/Kleinreuther Weg befahrbar, danach ist der
Einmündungsbereich drei Wochen wegen der Erneuerung der Ampelanlage gesperrt.

EIN KOMMENTAR
VON JO SEUSS

A


bschied von der Südstadt: Nach
über 50 Jahren im Hummelstei-
ner Weg werden in der Evangeli-
schen Medienzentrale (EMZ) die Kof-
fer gepackt. Die kirchlichen Medien-
pädagogen, die in Nürnberg unter
anderem durch die Einführung des
Deutschen Menschenrechts-Film-
preises bekannt sind, werden nach
Heilsbronn umziehen. Zettel mit die-
sem Namen kleben jedenfalls schon
in den Räumen am Hummelsteiner
Weg 100 auf Schränken, Aktenord-
nern und Geräten.
Im beschaulichen 10 000-Seelen-
Städtchen ist in einem alten Kloster
das Religionspädagogische Zentrum
der Evangelischen Kirche unterge-
bracht. Dahin wird nun das Nürnber-
ger EMZ ziehen. „Da wächst zusam-
men, was zusammengehört“, meint
Klaus Ploth, der die Medienzentrale
seit 1996 leitet. „Wir freuen uns auf
die engere Zusammenarbeit mit den
Referenten dort und auf den neuen
Fokus der Bildungsarbeit in Gemein-
den und Schulen.“
Trotzdem schwingt bei ihm und
seinem Kollegen Claus Laabs etwas
Wehmut beim Gedanken an den Ab-
schied mit. Immerhin hat die EMZ in
Nürnberg viel bewegt: Gegründet
wurde sie 1965 als Fusion der Landes-

kirchlichen Bildstellen. „Damals
konnten Pfarrer oder Lehrer, die
einen Film zeigen wollten, nicht ein-
fach auf YouTube klicken. Es gab ja
noch nicht mal Video“, sagt Ploth.

Ein Grundkurs war Pflicht


Deshalb konnte man sich Dia-
Shows, Tonbänder, 16 Millimeter-Fil-
me und Projektoren bei der EMZ aus-
leihen. Letztere übrigens nur in Ver-
bindung mit einem Grundkurs „Film-
vorführung“, damit gewährleistet
war, dass die Pfarrer und Lehrer mit
der komplizierten Technik auch
zurechtkamen. Filme verleiht die
EMZ auch heute noch, wenn auch
zeitgemäß über ein Download-Por-
tal. „Unsere Kernkompetenz war es
aber nie, Filme über den Ladentisch
zu reichen“, betont Ploth. „Sondern
die Menschen im Umgang mit den
Medien fit zu machen.“
So initiierte die EMZ zahlreiche
Projekte – vom pädagogisch begleite-
ten Geocaching, über das Medienwo-
chenende, bei dem Jugendliche Vi-
deofilme drehten, bis hin zum Deut-
schen Menschenrechts-Filmpreis,
der alle zwei Jahre in Nürnberg verge-
ben wird. „Das hätte eigentlich eine
einmalige Sache sein sollen. Dass es
so ein Dauerbrenner wird, zu dem

inzwischen sogar Joachim Gauck als
Laudator kommt, hätten wir nicht ge-
dacht“, erzählt EMZ-Mitarbeiter
Claus Laabs und ergänzt: „Wir star-
ten eigentlich immer so kleine Bal-
lons und schauen, was daraus wird.“
Auch an den Aktionen für kosten-
loses WLAN vom Kirchturm oder am
Mittelfränkischen Jugendfilmfesti-
val war die EMZ aktiv beteiligt. Wie
gut die Einrichtung in der Stadt Nürn-
berg vernetzt ist, zeigte sich im Jahr
2003: „Da beschloss der Landeskir-
chenrat die Medienzentralen zu
schließen, weil man die Filme ja
auch aus dem Internet bekommen
kann“, so Ploth. Was folgte, war ein
beispielloser Proteststurm.

2600 Unterschriften gesammelt


Binnen weniger Wochen wurden
über 2600 Unterschriften für den Er-
halt der Medienzentrale gesammelt.
„Da waren vom evangelischen Dia-
kon bis zum Oberbürgermeister alle
dabei“, freut sich Laabs heute noch.
Schließllich wurde ein Förderverein
gegründet, der die EMZ seitdem fi-
nanziell unterstützt. Schließungsplä-
ne sind längst vom Tisch – und Ar-
beit gibt es nach wie vor genügend
für die Medienpädagogen: Gerade
eben ging das Projekt referentenna-

vi.de online – ein Katalog, in dem
man deutschlandweit Experten für
unterschiedliche Medien-Themen
suchen kann.
Weiterhin können Schulen, Verei-
ne und Gemeinden kostenlose Filme
zu bestimmten Themen ausleihen,
oft sogar mit erläuterndem Begleit-
material. „Digitale Bildung wird auch
in Heilsbronn unser Schwerpunkt
bleiben“, betont Klaus Ploth. „Wir
werden viele Projekte mit Lehrern
und Schulen machen.“ Für ihn ist es
in Ordnung, dass das Kapitel in Nürn-
berg nun zu Ende geht. Obwohl er als
Zaboaner dann einen viel weiteren
Weg zur Arbeit hat. „Der analoge Ver-
leih ist stark zurückgegangen“, er-
klärt er, „deshalb brauchen wir keine
gute Anbindung an Post und öffentli-
chen Nahverkehr mehr.“
Praktisch niemand mehr komme,
um DVDs abzuholen, so Ploth, „was
wir brauchen, sind Glasfaserkabel
für schnelles Internet“. Und die wer-
den in Heilsbronn gerade verlegt,
während im Hummelsteiner Weg die
letzten verbliebenen 16-mm-Filmrol-
len aus der Anfangszeit ins Landes-
kirchliche Archiv wandern.

INFO
http://www.medienzentralen.de

Foto: Eduard Weigert

Bastelkurse für Kinder


Ein vielseitiges Ferienangebot
bietet Vischers Kulturladen, Hufe-
landstraße 4, in St. Johannis. Für
Kinder ab sechs Jahren findet am
Donnerstag, 1. August, von 10 bis
14 Uhr ein Workshop zum Papier-
schöpfen statt. Seifen- und Bade-
kugeln werden am Dienstag,


  1. August, von 10 bis 13 Uhr herge-
    stellt. Kinder ab acht Jahren kön-
    nen am Montag, 5. August, von 10
    bis 12 Uhr verschiedene Tänze ein-
    üben.


Gleisarbeiten am Bahnhof


Die Bahn führt von Freitag, 2.,
bis Montag, 26. August, Gleisarbei-
ten am Hauptbahnhof durch. Um
die reibungslose Abwicklung des
Schienenverkehrs nicht zu gefähr-
den, können die Arbeiten nur von
22 bis 7 Uhr durchgeführt werden.
Dabei will die Bahn Warnsignale
für die Gleisarbeiter auf das Mini-
mum beschränken, unnötigen
Leerlauf der Maschinenmotoren
vermeiden und Stromaggregate so
aufstellen, dass die Schallwellen
nicht auf die Wohnbebauung
abstrahlen. anz

R


estplätze für das Kinderferien-
programm im Tiergarten gibt es
noch für die Angebote vom 5. bis


  1. August sowie 19. bis 23. August.
    Kinder zwischen acht und zwölf Jah-
    ren können in den zwei Zeiträumen
    jeweils von 9 bis 16 Uhr (Freitag bis
    13 Uhr) eine spannende Woche im
    Tiergarten verbringen. Dabei erleben
    die Kinder die Zootiere ganz nah, ler-
    nen viel über das Leben der Tiere und
    ihren ursprünglichen Lebensraum
    wie auch über den Artenschutz.
    Die Kinder werden am Mittag und
    Nachmittag verpflegt, bei der Über-
    nachtung wird Vollpension angebo-
    ten. Der Teilnahmebeitrag beläuft
    sich auf 220 Euro pro Kind, Inhaber
    von Jahreskarten (Kind) oder Famili-
    enmitglieder beim Verein der Tiergar-
    tenfreunde zahlen 200 Euro. An dem
    Programm können maximal 20 Kin-
    der teilnehmen. Anmeldungen bei
    den Zoopädagogen des Tiergartens
    unter Telefon (09 11)54 54 830. anz


Kirchliche Medienzentrale zieht um


Die EMZ verlässt nach 50 Jahren die SÜDSTADT und fusioniert mit dem Religionspädagogischen Zentrum in Heilsbronn. VON PETER ROMIR


Vor dem Umzug: Das EMZ-Team mit (v. li.) Hannelore Deberth, Tanja Brunner, Claus Laabs, Klaus Ploth sowie Ingmar Bucher vom Landeskirchlichen Archiv.

Foto: Peter Romir

Kilianstraße wird zur Engstelle


An der Kreuzung zum Kleinreuther Weg wird die AMPELANLAGE ab dem 12. August aufwendig erneuert.


DURCH DIE VORSTADTBRILLE

Höchste Zeit für


eine neue Blüte


Neben der Quelle tut sich was


KURZ BERICHTET

KINDERFERIENPROGRAMM


Eine Woche den


Tiergarten erleben


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Ausgabe Süd:
Rurik Schnackig =2 16-27 08
Stefanie Taube =2 16-24 48
Volkan Altunordu =2 16-27 78
Ausgabe Nord:
Jo Seuß =2 16-27 09
Claudia Beyer =2 16-24 06
Timo Schickler =2 16-24 30
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STADTANZEIGER AUS DER STADT SÜD / Mittwoch, 31. Juli 2019 26

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