Berliner Zeitung - 31.07.2019

(ff) #1

WoTrumpdieRattenwähnt–einBesuchinBaltimore– Seite 3


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Mittwoch, 31. Juli 2019 Nr.175 HA-75. Jahrgang
Auswärts/D**: 1.70€–Berlin/Brandenburg: 1.60 €

Regnerisch
Wetter Seite 2

18°/27°


Heutemit
André
Mielkes
Kolumne
Seite 8

DieHohenzollernund


dieNationalsozialisten


Feuilleton Seite 19


FurioseFinals:Zehn


MeisterschafteninBerlin


Sport Seite 18


PlötzlichRichtfest:Ein


StückchenBERistfertig


Berlin Seite 11


Golf-Mission:


Deutschland


unterDruck


USAwollengemeinsamen
Militäreinsatz

D


ie USA verschärfen dieForde-
rung an Deutschland, sich an
der Sicherung desHandelsverkehrs
durchdieStraßevonHormuszube-
teiligen. „Wir haben Deutschland
förmlich gefragt, zusammen mit
Frankreich undGroßbritannien bei
der Sicherung derStraße vonHor-
mus mitzuhelfen und die iranische
Aggression zu bekämpfen“, teilte
eine Sprecherin der US-Botschaft
am Dienstag mit. „Mitglieder der
Bundesregierung haben klar gesagt,
dass dieFreiheit derSeefahrtge-
schützt werden sollte.UnsereFrage
ist:Vonwem?“

Starke Vorbehalte
Nach dpa-Informationen wurde die
US-AnfrageanDeutsc hlandundan-
dereVerbündete bereitsvormehre-
renTagen schriftlich übermittelt. Es
wurden auch konkrete militärische
Fähigkeitenabgefragt.Eineformelle
AntwortDeutschlandsgibtesbisher
zwar nicht. DasAuswärtige Amt
machte amDienstag aber klar,dass
kein deutscherBeitrag zu der ge-
planten US-Mission mit demNa-
men„Sentinel“(Wache)zuerwarten
sei.„Z ueiner US-geführten Schutz-
mission in derStraße vonHormus
hat die Bundesregierung bisher kei-
nen Beitrag in Aussicht gestellt“,
hießesausdemMinisterium.
Nach der Festsetz ung eines briti-
schenTankers durch denIran in der
Straße vonHormus hatte der dama-
lige britischeAußenministerJeremy
Huntvorguteiner Wocheeinenrein
europäischenMilitäreinsatz als Er-
gänzung zu der US-Missionvorg e-
schlagen.Dieneue britischeRegie-
rungstrebtnuneineneuropäischge-
führten Ansatz unterstütztvonden
USAan. DagegengibtesinderBerli-
ner Regierungskoalition starkeVor-
behalte,voralleminderSPD. (dpa)

VonRasmus Buchsteiner

E


sistder Tag,andemesum
Konse¶uenzen geht.Kon-
se¶uenzen aus einer
schrecklichenTat.„Wiralle
sind noch tief bestürztvondiesem
kaltblütigenMordgesternamF rank-
furter Hauptbahnhof“, beginntIn-
nenministerHorst Seehofer (CSU),
als er amDienstagnachmittagvor
dieKamerastritt.„EinsolchesEreig-
nis macht uns alle fassungslos und
trifftunsmitteninsHerz.“
Am Montag hatte ein 40-jähriger
Mannaus Eritreaeinenachtjährigen
JungenunddessenMuttervoreinen
einfahrenden ICE gestoßen. Der
JungestarbnochimGleisbett.
Wenn ein Bundesinnenminister
seinen Sommerurlaub unterbricht,
um in dieHauptstadt zurückzukeh-
ren, hat dies immer auch symboli-
sche Bedeutung:DieLage ist ernst.
Unddie Republik ist aufgewühlt
nach diesemVerbrechen. „Wir sind
da, um dieSicherheit derBevölke-
rungzugewährleisten“,sagter.
Zuvo rhatteSeehofersichmitden
Chefs der deutschenSicherheitsbe-
hörden ausgetauscht.Dabei ging es
nichtnurumdenFallvonFrankfurt
am Main, sondernauch um andere
Gewaltdelikte.Seehoferbeklagteine

allgemeineVerrohunginderGesell-
schaftundmahntzurBehutsamkeit
inderöffentlichenDebatte.Esgelte,
Ausländerkriminalität nicht zu in-
strumentalisieren, aber auch nicht
zuverharmlosen.
Es ist allerdings auch derTag, an
dem es umFragen zum Täter geht.

NeueZürcherZeitungnachderVer-
mittlungdurcheinHilfswer kbeiden
VerkehrsbetriebenderStadt.Ineiner
PublikationdesHilfswerks werdeder
Mann, der Mitglied einer christlich-
orthodoxen Glaubensgemeinschaft
ist, lobend erwähnt,vorallem seine
Sprachkenntnisse.SeitJanuarwarer

rung.Seehoferzufolgereisteder Tat-
verdächtige dann „offensichtlich le-
gal“mitderBahnnachDeutschland
ein. Zumtödlichen Geschehen in
FrankfurtäußertderMannsichnicht.
Es ergingHaftbefehl wegen Mordes
undzweifachenMordversuchs.
DerBundesinnenminister kün-
digt Konse¶uenzen an. Geplant
seien Maßnahmen, um dieSicher-
heit an denBahnhöfen inDeutsch-
land zu verbessern. Für dasSicher-
heitsgefühl der Menschen seien
mehr Polizeipräsenz und Video-
überwachungunverzichtbar.
So unklar die Hintergründe in
Frankfurtauchseinmögen,sodrän-
gend stellt sich dieFrage,wie auf
Bahnhöfen für mehrSicherheit ge-
sorgt werden kann.Im Berliner
Bahn-Tower hält manForderungen,
BahnsteigenurnochfürTicketinha-
berzuöffnenundandenZugängen
Absperrungen aufzustellen, für
kaumpraktikabel.
BeieinerAndachtvordemBahn-
hofin Frankfurterinnerten400Men-
schen an das getötete Kind. „Wir
können nicht glauben, dass ein Le-
bensinnlosabbricht,dasgeradeerst
begonnen hat“, sagteCarsten Bau-
mann, Leiter derBahnhofsmission.
Pfarrerin Jutta Jekel mahnte,jetzt
denOpfernbeizustehen. (mitdpa)

krankgeschrieben,lautKantonspoli-
zeiwegenpsychischerProbleme.
Am Donnerstag sperrte derTat-
verdächtige dann seine Ehefrau und
die Kinder sowie eineNachbarin in
ihren Wohnungeneinundfloh.Zuvor
sollerdieNachbarinbedrohthaben.
DieErmittlungen ergaben laut Zür-
cher Polizei, die nach ihm fahndete,
keine Hinweise auf eineRadikalisie-

Laut BundespolizeipräsidentDieter
RomannistderTäter1979inEritrea
geboren worden, war wohnhaft in
derSchweiz,nachdemer200Éillegal
eingereist war und dortzweiJahre
später Asyl erhielt.Er ist Vatervon
drei Kleinkindern. Seehof er fügt
hinzu, derMann habe als „Muster-
beispielgelungenerIntegration“ge-
golten. Seit 2017 arbeitete er laut

Wiesollenwirunsschützen?Beobachtungen


am Berliner Hauptbahnhof Seite 2


Istesw ichtigundrichtig,dieNationalitätdes


Täters zu thematisieren?DieDebatte Seite


TodamBahnsteig


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Erfahren
und
ehrgeizig

VonAnnika Leister
E
sisteinharterJob,denJohannes
KleinsorgabS eptember über-
nimmt.DaszeigenauchdiedreiMo-
nate,dieesgebrauchthat,dieStelle
zu besetzen.Innensenator Andreas
Geisel (SPD) stellte Kleinsorgam
DienstagalsneuenChefderBerliner
Bäderbetriebevorund formulierte
dieAnforderungen,diederSenatan
Kleinsorghat: DieRekordzahlen bei
den Besuchern
halten, eineRe-
kordzahlvonBä-
dernsanieren,
fürbesserenSer-
vice und bei er-
höhter Belas-
tungzugleichfür
eine superStim-
mung unter der
Belegschaft sor-
gen. Beinahe
klang Geisel er-
leichtert, dass er dieAufgabe nicht
selbst übernehmen muss: „Berliner
liebenihreBäder,manchmalhadern
siemitihrenBädern–undzwarbei-
des sehr leidenschaftlich“, sagte er.
DawünscheerKleinsorgvielGlück.
Kleinsorghatjahr zehntelangeEr-
fahrung alsManager imEnergiebe-
reich. DerstudierteVolkswirtwar
Geschäftsführer der Frankengas
GmbH in Nürnberg, danachBe-
reichsleiterbeidenStadtwerkenKiel
undab2014SprecherderGeschäfts-
führung derStadtwerke Leipzig. Al-
lerdingsscheintseineletztePosition
nicht vonErfolg gekrönt:Nach Be-
richten der LeipzigerVolkszeitung
wollte Kleinsorgbleiben, sogar an
die Konzernspitzevorrücken und
soll dafürBranchenkennernzufolge
hinterdenKulissengegendeneige-
nenChefgearbeitethaben.
Doch die Leipziger Stadtwerke
stellten sich an derSpitzeganz neu
auf, Kleinsorgverabschiedete sich.
SeinNachfolgeristbereitsseitJuliim
Dienst,KleinsorgsVertragläuftEnde
Augustaus ,direktimAnschlussstar-
tet er inBerlin. EinAbstieg? Nein,
versicherter. Leipzighaltesichzwar
gelegentlich für das bessereBerlin.
Doch:„IchbinlieberfürdasOriginal
zuständig.“
Nochist JohannesKleinsorgnicht
eingearbeitet,inhaltlichhatteerwe-
nig zu verk ünden. Berlin kennt er,
von1993bis1998haterhiergelebt.
Begeisterterzählt er ,wie seine bei-
den Söhne in denBerliner Bädern
schwimmen gelernt haben und
nichtmehrausdemWasserrauszu-
bekommen waren.Dasist gefühlig.
Aberab SeptemberwerdenAnekdo-
tennichtreichen. BerlinSeite
Neuer Berliner-Bäder-Chef
Johannes
Kleinsorg
managt Berlins Bäder.
IMAGO IMAGES


Fassungslos

MinisterSeehofersprichtvon


einem„kaltblütigenMord“am


FrankfurterHauptbahnhof.


DergewaltsameTodeines


JungenerschüttertdasLand.


SeitTagenschonwurde


derTätervonderSchweizer


Polizeigesucht.


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