Berliner Zeitung - 31.07.2019

(ff) #1

M e inung


8 * Berliner Zeitung·Nummer 175·Mittwoch, 31. Juli 2019 ·························································································································································································································································································


AUSLESE


Söder und der


Klimaschutz


W


irddie CSU jetzt grün?DieVor-
schläge des bayerischenMinister-
präsidentenMarkus Söder zuUmwelt-
und Klimaschutzwerden mit vorsichti-
gem Lob aufgenommen. „Der schwarze
Söderergrünttäglichmehr.Marktschreie-
risch, wie er eben ist, tönt ervoneinem
‚Jahrhundertvertrag‘zurRettungdesPla-
neten“, schreibt die MärkischeOderzei-
tung .„IstdaswendigeTaktikoderLäute-
rung?DieFragelässtsichderzeitnichtbe-
antworten, sie ist auch zweitrangig.Nur
soviel:Södermachtgarnichtsohnestra-
tegischePlanung. Unddazu gehört, sich
selbstabundanneuzuerfinden.“
„MarkusSöderisteinMannmitfeinen
Instinkten.UndseinInstinktsagtMarkus
Södernun:ImKlimaschutzmussdieCSU
nachlegen.Jetzt aberrichtig“, analysiert
Michael Bauchmüller in der Süddeut-
schen Zeitung .Seine Meinung dazu: „So
verbreitet auch Söder allerhandBlend-
werk –und bringt dennoch dieDebatte
voran.“ Denn der Klimaschutz fange in
den Gemeinden an.„Franke for Future“,
schreibt die taz über ihrenKommentar
undmeint:„Wenndassoweitergeht,zei-
gendie BayerndeneninBerlinmaleben,
wie aus einerSteinzeitpartei einsfixdrei
eine umweltpolitischeTaskforce werden
kann.“ Auch bei der taz vermutet ma n,
dass Söder aufEffekte ziele.„Aber wie es
so ist: Auch die bleiben nicht ohneWir-
kung.DieÖko-AttackeausRichtungSüd-
west setz tdie Bundesregierung spürbar
unterZugzwang.“ ChristineDankbar

ZITAT


„Ich freue mich schon


darauf, nach derSommer-


pause mit der #CSU all die


#GrünenForderungen


umzusetzen.


Daswirdsos chön.“


KonstantinvonNotz,Bundestagsabgeordneterder
Grünen,amDienstagviaTwitterüberdieneuen
umweltpolitischenVorschlägevonMarkusSöder

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Wenn Offiziere scherzen BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN

Die Steuern


und der Görli


Kolumne


André Mielke
weiß regionale Besonder-
heiten zu schätzen.

Nein, weil es nicht


relevant ist


Ja, weil Fakten


entgiften


Die Tatvon Frankfurt:Isteswichti gund richtig,die Nationalität desTäters zu nennen?Ein Pro-und-Contra


E


sist eigentlich ganz ein-
fach: Laut Deutschem
Presserat gilt derGrund-
satz,die Nationalitäteines
(mutmaßlichen) Straftäters nur
danninderBerichterstattunganzu-
geben, wenn „ein begründetes öf-
fentlichesInteressebesteht.“
Am Montag hat einMann eine
FrauundihrenSohnam Bahnhofin
FrankfurtamM ain voreinen ein-
fahrendenZuggestoßen.DasKind
starb an seinen schwerenVerlet-
zungen.DerTäter,derkur zdanach
festgenommen wurde und der das
Opfer nach jetzigenErkenntnissen
nie zuvor gesehen hatte,stammt
ausEritrea. Dasweißauchdeshalb
inzwischen jeder,weil sich die
meistenMedien längst nicht mehr
andenobengenanntenGrundsatz
halten.
Denn natürlich ist es
so einfach eben doch
nicht.
Seit es in der Kölner
Silvesternacht 2015 zu
sexuellen Übergriffen
durchüberwiegendaus-
ländische Täter kam
(und das nicht sofort
kommuniziertwurde),
wurde der sogenannte
Pressekodex mehr und mehr auf-
geweicht.
Dashat verschiedeneGründe:
Dereine ist ein niederer.Weil ei-
nigeMedienwissen,dassdie„Ein-
schaltquote“ höher ist,wenn Aus-
länder Verbrechen begehen, pfei-
fensieaufdenKodex.
DiemeistenMediennennendie
NationalitäteinesStraftätershinge-
gen inzwischen, um sichweniger
angreifbarzumachen.Denntunsie
esnicht,stehtsofortderVorwurfder
VerschleierungimRaum.DieAngst
vordem KampfbegriffFake-News
bringt auch Journalisten inzwi-
schen immer wieder dazu, invor-
auseilendemGehorsam die eige-
nenGrundsätzeüberBord zuwer-
fen. Wohlgemerkt nur,wenn sich
herausstellt, dass der mutmaßli-
cherTäterebenkeinDeutscherwar.
Es ist schon öftervorg ekom-
men, dassMenschenvoreinen
einfahrendenZuggestoßen wer-
den. In einigen Fällen stellte sich
später heraus,dass der Täter ein
Deutscher war,ein anderesMal
stammteerausSerbien.EinigeTä-
terwarenschizophren.Undnatür-
lichgabesauchTäterinnen.

DieAfD-Fraktionsvorsitzende
AliceWeidel twitterte amMontag:
„Schützt endlich die Bürger unse-
resLandes–stattdergrenzenlosen
Willkommenskultur!“Darauf gibt
es eigentlich nur eine Antwort:
Mansolltees verurt eilen,dasseine
gewählteVolksvertreterindenVer-
such wagt, aus dem entsetzlichen
TodeinesKindesKapitalzuschla-
gen. Stattdessen begibt man sich
auchindiesemFallallzuschnellin
die Geiselhaft der AfD–und ei-
gentlich allerrechten Kräfte.Nur
umnichtindenVerdachtzugera-
ten,etwasverbergenzuwollen.
NatürlichistWeidelsEinlassung
auch deshalb unsinnig,weil der
Täter offenbar seit 2006 in der
Schweizlebte.AberaufdieseArgu-
mentationsebene sollte man sich
garnichterstbegeben.
Dennselbst,wennder
Mannals Flüchtlingnach
Deutschland gekommen
wäre–ess pielte für die
Bewe rtung desVerbre-
chens zunächst keine
Rolle.Zwarstimmtindie-
sem wie in jenem Fall:
Wäreder Mann nicht in
Deutschland gewesen,
nicht in diesemMoment
auf demBahnsteig, so lebte der
kleine Junge noch. Doch das ist
eine Kausalkette,die bei fast jeder
anderenTatauchgilt.
Wirmüssen uns also dieFrage
stellen, warum wir bei einemVer-
brechen, wie es inFrankfurtge-
schah, überhaupt wissen wollen,
aus welchem Land ein Täter
stammt.DieTatwir ddurchdieses
Wissen nichtweniger grauenvoll.
Wasalso brächte dieInformation,
alsdie BefeuerungvonVorurteilen,
dass Menschen nichtdeutscher
Herkunft eben doch die böseren
sind? Dass Eritreer (oderSerben)
eher geneigt sind, andereMen-
sche nvorZügezustoßen?Eswer-
den niedereInstinkte bedient,
mehrnicht.
DieFamilie des getötetenJun-
gen hat einRecht drauf, dass das
Verbrechenaufgeklärtwird. Siehat
einRechtdarauf,dassderTäterbe-
straftwird.
DieBürgerhabeneinRechtdar-
auf, so gut wie möglich geschützt
zuwerden.EinRecht, dieHerkunft
des Täters zu erfahren, haben sie
nicht.Vonder zu Anfang genann-
tenAusnahmeabgesehen.

Mehrheit der Bürger pauschal für
unmündigerklärtundfürunfähig,
Verbrechenrational ei nzuo rdnen.
DieLeutesi ndabernichtblöd.Sie
habeneinRechtaufinformierende
Medien, Experten, Politiker,Poli-
zisten.
Um einVerbrechen aufzuklä-
ren, sind vieleFakten zusammen-
zutragen.DieHerkunft derVer-
dächtigengehörtdazu:Wowurden
siewiesozialisiert,welcheVorstel-
lungen leiten sie,wie sind sie in
welche Umstände geraten?Setzen
sich nun Staat oderMedien dem
Verdachtaus ,Wissenumausländi-
sche Kriminelle zu unterschlagen,
provoziertdas noch wildereVer-
schwörungstheorien als sie ohne-
hinausdunklenQuellensprudeln.
DieFreundinnen undFreunde
desVerschweigensunbe-
liebter Tatsachen könn-
ten sich ausnahmsweise
maldas BeispielDDRvor
Augen führen:DerenIn-
formationsverweige-
rungsstrategiegegenüber
deneigenenBürgernbe-
wirk te das Gegenteil des
Erwünschten: Abwen-
dung, Vertrauensverlust.
GegenwärtigziehtdieAl-
ternativ efürDeutschlandeinenTeil
ihres Saftes ausAbwendung und
Vertrauensverlust.
Jedem, auch dem Bösartigsten,
ist klar ,dassnur ein winzigerTeil
der Zuwanderer kriminell agiert.
Trotzdem steht Kriminalität im
Zentrum derDebatte um die Ak-
zeptanzvonZuwanderung.Nicht-
InformationstärktdieKrisen-und
Notsta ndsr hetorik derEinwande-
rergegner. Dagege nhelfen Fakten.
Manmuss zur Kenntnis nehmen,
dass Kriminalstatistiken tendenzi-
ell erhöhte Anteilswerte unterMi-
granten zeigen. Dasliegt zumTeil
an statistischen Verzerrungen,
zumBeispielweilviele Flüchtlinge
zur besonders gefährlichen
Gruppe der Männer unter 30 in
schwierigerLagegehören.
Auch wenn Statistiken mitVor-
sichtzubetrachtensind,weisensie
daraufhin,dassjenseitsallerMut-
maßungen und Ressentiments,
aber auch jenseits allerBeschöni-
gungen realeProbleme bestehen.
Werdensi enichtbenannt,bleiben
sieungelöst.Dashilftniemandem,
keinem Eingeborenen, keinem
Einwanderer.

D


ie Hauptverdächtigen
fürdie Verbrechenvom
Campin gplatzinLügde
heißen Andreas,Mario
und Heiko.Sie kommen ausStein-
heim undStade.Sehrdeutsche
Männer. SilviohießderMörderdes
vierjährigenFlüchtlingskindesMo-
hammed,einjungerMannaus Nie-
dergörsd orf, Südbrandenburg.Der
Eigenbrötlerhatteschondensechs-
jährigenEliasermordetundinsei-
nemLuckenwalderSchrebergarten
vergraben.
AlsimJ uli 2017 ChristianaD.,
31,aus Nordrhein-We stfalensturz-
betrunken eineFrau im Bahnhof
Hermannstraßevor dieS-Bahn
schubste,konntederFahrer recht-
zeitig bremsen.DieTäterin :eine
übellaunigeDeutsche.Anders im
Januar2016.Amanda,20,
kam am Ernst-Reuter-
PlatzumsLeben,weilsie
ein gebürtigerHambur-
ger mit iranischenWur-
zeln, obdachlos,psy-
chisch instabil, in die
Gleisegestoßenhatte.
Vergangene Woche
stieß ein 28Jahrealter
Mann in Voerde eine 34
Jahrealte Frau voreinen
Regionalzug.Siestarb.Der Täter
ein in Deutschland geborener
Serbe.UndnunderSchreckenvom
Frankfurter Hauptbahnhof. Der
mutm aßlicheTäter ist einEritreer
mit Aufenthaltsrecht in der
Schweiz.
In allenF ällen wurde dieHer-
kunft derTatverdächtigen ge-
nannt.Somussdass ein.Immer.Es
kommtherau s: Dieallermeisten
Kriminellen inDeutschla nd sind
Deutsche .Logisch. Werden Deut-
sche dadurchpauschalstigmati-
siert?Unsinn. Ebensoweißjeder,
dereinigermaßen beiVerst ande
ist, dassdieallermeistenLeute,de-
renWurzeln außerhalbDeutsch-
landsliegen,niekriminell werden.
Zugegeben, es gibtLeute (u nd
es wir dsie immer geben),dieaus
generellem Ausländerhass jubeln,
wennmalwiedereine sihrer Hass-
objekte ein Verbreche nbegeht.
Aber soll man invorauseilender
Angst vorHetzwellenrechte Ver-
schw örungstheoriendurchBe-
schwei gen vonTatsachen auch
nochbestätigen?
Käme die„SchereimK opf“ re-
gelmäßig zumEinsatz, würdedie

Tanja Brandes erin-
nertanRegeln.

Maritta Tkalec er-
innertandie DDR.

VonTanja Brandes VonMarittaTkalec

H


eute ist Stichtag. Werseine
Einkommensteuererklärung
selbst zusammenklöppelt und
nicht bisMitternacht zumFinanz-
amt bringt, muss mit Säumnisge-
bühren rechnen.25EuroMinimum
proVerspätungsmonat. Doch das
steht nur in einemBundesgesetz.
AlsokeinenStress,bitte.
Ichwar übrigens noch nie im
GörlitzerPark.Solltemireingebore-
nem Knorkeberlinerdas peinlich
sein?DieseGrünanlagegiltjaalsSe-
henswürdigkeit vonWeltrang, und
zwarohnejedeÄhnlichkeitzumLe-
benswerkdes Fürsten Pückler.Die
MagiedesOrteserklärtsichjenseits
aller Landschaftsgärtnerei. Einzig-
artig inspirierend ist er auch nicht
wegen des Drogenhandels.Der
blühtauchanderswo.Nein,esliegt
anderArt,wieimGörlitzerParkda-
mitumgegangenwird:Manappel-
liertandie Kleinkriminellen,eine
familienfreundlicheVerkaufskultur
zu etablieren. Manbietet ihnen
Rechtsberatungan.Zuletztwurden
mit rosa Farbe Verkaufszonen auf
denBodengesprüht.Jetztsollenan
den Parkeingängen Imbissstände
entstehen,umdasAngebotanMa-
rihuana, Kokain und Crystal Meth
gastronomischzubegleiten.
Im Grunde sehe ich das ent-
spannt.EsistnichtmeineGegend.
Aber seltsam erscheintdann doch,
wie Bezirksbürgermeisterin Mo-
nika Herrmann neulichim RBB-
Fernsehen begründete,dass der
Drogenhandelunvermeidlichund
ins Stadtgrünzu integrieren sei:
„Die Anwohnerschafthat darauf
bestanden,dassderParkfüralleof-
fen bleiben muss.Auch für Dealer.
Es sollte keine Gruppe verdrängt
werden.“ Nun, naturgemäß bevor-
zugenMenschendienahräumliche
VersorgungmitWarendestäglichen
Bedarfs.Aberistesnichtdochziem-
lich speziell, wenn deshalb die
höchsteAmtsträgerin des Bezirks
Friedrichshain-Kreuzbergdas Be-
täubungsmittelgesetzin aller Öf-


fentlichkeitabwählt wie ein Ober-
stufenschülerdasFachPhysik?
Staaten versuchen für gewöhn-
lichzumindestdenEindruckzuer-
wecken, ihr eigenesRecht ernst zu
nehmen.In diesem Fall lässt der
Staat sich durch eine „Anwohner-
schaft“, einen selbst ernannten
„Parkrat“vertreten. DasGremium
ist nicht annähernd sorepräsenta-
tiv wie ein gewähltes gesetzgeben-
des Parlament, hat aber inGestalt
seinesSprechersmehrArgumenta-
tionspower: Eine Kreuzberger Lö-
sung müsse „inRechnung stellen,
dassinKreuzbergbestimmteDinge
andersgesehenwerdenalsinande-
renTeilen derRepublik.“Wo wir
sind,geltenunsereRegeln.Soreden
auchClanmitglieder.
IchlebeineinemSpießerviertel.
Beimir um dieEcke gibt es eben-
falls einenPark.Bis jetzt hat nie-
mand gefordert, hierDrogenhänd-
ler anzusiedeln.DieLeute maulen
lieber über denFinanzamtskram.
EsistnureineFrageder Zeit,bissie
einenRatderSteuererklärungsmü-
den gründen und demFinanzmi-
nister klarmachen, dassregionale
Besonderheitenzuberücksichtigen
sind.OlafScholzistbestimmttole-
rantgenug,dannsofortdieSteuern
abzuschaffen.


BeimirumdieEcke


gibtesaucheinen


Park.Bisjetzthat


niemandgefordert,


hierDrogenhänd-


leranzusiedeln.

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